Umweltwissenschaft Se1
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Ohne äussere Limitierung erreicht die Population ihre maximale Wachstumsrate. In neu besiedelten<br />
Gebieten oder nach einer Katastrophe, können die Wachstumsraten exponentiell sein.<br />
Das logistische Modell des Populationswachstums berücksichtigt das Konzept der Umweltkapazität.<br />
Exponentielles Wachstum kann in keiner Population über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten<br />
werden. Ein realistischeres Modell limitiert das Wachstum durch Berücksichtigung der Umweltkapazität<br />
(K), das heisst die maximale Populationsgrösse, die durch die verfügbaren Ressourcen<br />
erhalten werden kann. Die logistische Gleichung (dN/dt = r max N(K -- N)/K) entspricht einer S-förmigen<br />
Kurve, in der sich das Wachstum einer Population stabilisiert, wenn sich ihre Grösse dem ökologischen<br />
Fassungsvermögen (Umweltkapazität) annähert. Dieses Modell trifft auf einige Populationen<br />
sehr gut zu, aber viele reale Populationen besitzen keine stabile Umweltkapazität und fluktuieren<br />
regelmässig oder unregelmässig um eine langfristige Durchschnittsdichte. Bei Populationsgrössen<br />
nahe der Umweltkapazität (K) werden sich solche Eigenschaften herausselektieren, die es dem<br />
Organismus erlauben, mit wenigen Ressourcen zu überleben und sich fortzupflanzen; diese dichteabhängige<br />
Selektion bezeichnet man als K-Selektion. Bei niedrigen Dichten evolvieren bevorzugt<br />
solche Anpassungen, die eine schnelle Reproduktion (hohes r) fördern; diesen Typ bezeichnet man<br />
als r-Selektion.<br />
Ökologisches Fassungsvermögen (carrying capacity)<br />
Maximale Populationsgrösse, die ein bestimmter Lebensraum am Leben erhalten kann.<br />
Beim Überschreiben des carrying capacity reduziert sich die Wachstumsrate r.<br />
Das logistische Wachstum beschreibt limitiertes Wachstum.<br />
Je grösser N umso kleiner wird<br />
der Faktor für r.<br />
K = maximal mögliche<br />
Populationsgrösse<br />
dN / dt = r max * N (K–N / N)<br />
Die Natur verhält sich meist nicht entsprechend der logistischen Kurve.<br />
<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 13 / 39