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Umweltwissenschaft Se1

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Modul:<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong>en<br />

WS 2006/2007<br />

1 Einführung Ökologie / Autökologie................................................................................................................. 2<br />

Was ist Ökologie? ....................................................................................................................................... 2<br />

Aquatische und terrestrische Biome ........................................................................................................... 3<br />

Definition einiger Begriffe............................................................................................................................ 4<br />

Autökologie.................................................................................................................................................. 5<br />

Anpassungstoleranz.................................................................................................................................... 6<br />

Beispiele von Reaktionskurven................................................................................................................... 7<br />

2 Populationsökologie ....................................................................................................................................... 9<br />

Was Populationen kennzeichnet................................................................................................................. 9<br />

Welche Faktoren beeinflussen die Geburten- und Sterberate?................................................................ 10<br />

Entwicklungsgradienten ............................................................................................................................ 10<br />

Lebenszyklen ............................................................................................................................................ 11<br />

Populationswachstum ............................................................................................................................... 12<br />

Das menschliche Bevölkerungswachstum................................................................................................ 16<br />

3 Ökologie der Biozönosen ............................................................................................................................. 17<br />

Was ist eine Biozönose?........................................................................................................................... 17<br />

Ökologische Nische .................................................................................................................................. 18<br />

4 Ökosysteme.................................................................................................................................................. 20<br />

Das Ökosystem-Konzept in der Ökologie ................................................................................................. 20<br />

Die Primärproduktion in Ökosystemen ..................................................................................................... 20<br />

Die Sekundärproduktion in Ökosystemen................................................................................................. 21<br />

Produktionseffizienz .................................................................................................................................. 22<br />

Der Kreislauf chemischer Elemente in Ökosystemen............................................................................... 22<br />

Gesetz des Minimums............................................................................................................................... 23<br />

Wasserkreislauf......................................................................................................................................... 23<br />

Kohlenstoff-Kreislauf ................................................................................................................................. 24<br />

Stickstoff-Kreislauf .................................................................................................................................... 24<br />

Phosphorkreislauf ..................................................................................................................................... 25<br />

5 Humanökologie............................................................................................................................................. 26<br />

Natürliches System ................................................................................................................................... 26<br />

Anthropogene Systeme............................................................................................................................. 26<br />

Ressourcen und Umweltverschmutzung .................................................................................................. 29<br />

Umweltverschmutzung.............................................................................................................................. 30<br />

6 Naturschutzbiologie...................................................................................................................................... 34<br />

Die Biodiversitätskrise............................................................................................................................... 34<br />

Naturschutz auf Populations- und Artenebene ......................................................................................... 36<br />

Schutzmassnahmen auf der Ebene der Biozönosen und Ökosysteme ................................................... 36<br />

Langfristiges Ziel ....................................................................................................................................... 36<br />

7 Lexikon ......................................................................................................................................................... 37<br />

8 Anhang für Prüfung ...................................................................................................................................... 39<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 1 / 39


1 Einführung Ökologie / Autökologie<br />

Kapitel 50<br />

Autökologie, abiotische Umwelt<br />

Populationsökologie, Fokus auf die einzelne Art<br />

Ökologie der Biozönosen, biotische Umwelt<br />

Was ist Ökologie?<br />

Die Wechselbeziehungen zwischen Organismen und ihrer Umwelt bestimmten ihre Verbreitung und<br />

Häufigkeit (Abundanz). Die zentralen Fragen innerhalb der Ökologie sind: „Wer lebt wo?“ und „Wie<br />

viele gibt es?“ Mithilfe von Beobachtung und Experimenten testen Ökologen hypothetische<br />

Erklärungen für die umweltbedingte Beschränkung von Verbreitung und Häufigkeit. Zu den<br />

Umweltfaktoren gehören sowohl abiotische als auch biotische Komponenten.<br />

Raum / Struktur<br />

Biosphäre<br />

Ökosystem, Syn-<br />

Biocönose, Biozönologie<br />

Population, Dem-<br />

Organismus, Aut-<br />

Organsysteme<br />

Organe<br />

Gewebe<br />

Zellen<br />

Moleküle<br />

Atome<br />

Ökologie<br />

Zeit<br />

Morphologie, Anatomie, Physiologie<br />

Faktoren, welche die Verbreitung von Organismenarten beeinflussen<br />

Die Verteilungsmöglichkeiten von Arten tragen zu ihrer Verbreitung bei. Umgesiedelte Arten können<br />

das Ökosystem in ihrem neuen Lebensraum verändern und sogar das Aussterben einheimischer<br />

Arten verursachen.<br />

Verhalten und Habitatselektion beeinflussen die Verbreitung von Organismenarten.<br />

Eine Art bewohnt häufig nur einen Ausschnitt ihres potenziellen Verbreitungsgebiets.<br />

Biotische Faktoren beeinflussen die Verbreitung von Organismenarten.<br />

Zu den biotischen Faktoren gehören Interaktionen mit anderen Arten, wie Prädation und<br />

Konkurrenz.<br />

Abiotische Faktoren beeinflussen die<br />

Verbreitung von Organismenarten.<br />

Wichtige abiotische Faktoren sind zum<br />

Beispiel Temperatur, Wasser, Licht, Wind,<br />

Gesteine und Boden.<br />

Temperatur und Wasser sind die<br />

wichtigsten klimatischen Faktoren für die<br />

Verbreitung von Organismenarten.<br />

Die globalen Artenverbreitungsmuster<br />

werden durch das Klima und die<br />

Jahreszeiten bedingt, die auf dem Eintrag<br />

von Sonnenenergie und der Wanderung der<br />

Erde um die Sonne basieren.<br />

Biome = Grosslebensräume<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 2 / 39


Aquatische und terrestrische Biome<br />

Aquatische Biome nehmen den grössten Teil der Biosphäre ein. Aquatische Biome zeigen häufig<br />

eine vertikale Zonierung in Bezug auf die Durchlichtung, Temperatur und Struktur von<br />

Lebensgemeinschaften. Eutrophe Seen sind nährstoffreich und sehr produktiv; oligotrophe Seen<br />

sind arm an Nährstoffen. Die limnischen Lebensgemeinschaften in Flüssen und Bächen unterscheiden<br />

sich stark von der Quelle bis zur Mündung. Ästuare sind die Mündungsgebiete eines<br />

Flusses in das Meer und durch starke Schwankungen des Salzgehalts gekennzeichnet.<br />

Meere untergliedern sich in die Gezeitenzone, die neritische Zone und die ozeanische Zone.<br />

Korallenriffe finden sich in den Tropen in den warmen, nährstoffreichen Gewässern der neritischen<br />

Zone. Das freie offene Meer stellt im Wesentlichen das ozeanische pelagische Biom dar. In der<br />

euphotischen Zone des Pelagials ist phytosynthetisierendes Plankton die Quelle der Primärproduktion<br />

und Ernährungsgrundlage für die übrige Lebensgemeinschaft. Benthische Biozönosen<br />

am Meeresgrund ernähren sich vor allem vom Detritus, der aus der pelagischen Zone niedersinkt.<br />

Die geographische Verteilung terrestrischer Biome basiert im Wesentlichen auf regionalen<br />

Klimaunterschieden. In Äquatornähe, wo Photoperiode und Temperatur kaum schwanken,<br />

bestimmen das Muster und die Menge des Niederschlags die Biome, zu denen der tropische<br />

Regenwald und Savannen gehören. Wüsten sind der Lebensraum von Pflanzen und Tieren, die an<br />

extreme Trockenheit angepasst sind. Macchie (Chaparral) ist ein Beispiel für eine trockene<br />

Gebüschvegetation (Hartlaub-Biom) mit warmen, feuchten Wintern und heissen, trockenen<br />

Sommern. Auf nährstoffreichen, tiefgründigen Böden der temperierten Klimazonen gedeihen<br />

Grasländer; periodische Feuer und Beweidung durch grosse Säugetiere verhindern den Aufwuchs<br />

holziger Pflanzen. Sommergrüne, Laub abwerfende Wälder finden sich in den Regionen mittlerer<br />

Breite, die genügend Niederschläge für das Wachstum grosser, breitblättriger Bäume aufweisen. Zu<br />

den Nadelwäldern gehören die temperierten Regenwälder der Küstengebiete und die nördlichen,<br />

borealen Wälder, die man auch als Taiga bezeichnet. Dieses grösste terrestrische Biom ist durch<br />

lange, kalte, schneereiche Winter und kurze Sommer charakterisiert. An den nördlichsten Vegetationsgrenzen<br />

finden wir die arktische Tundra; extreme Kälte, Wind und Permafrost erlauben nur<br />

niedrigen Büschen oder mattenähnlicher Vegetation das Wachstum. Die alpine Tundra kommt in<br />

sehr grossen Höhen vor.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 3 / 39


Der räumliche Massstab der Verbreitung von Organismenarten<br />

Die Verbreitung einer Art wird je nach geographischem Massstab durch andere Faktoren beeinflusst.<br />

Die globale Verbreitung von Arten wird häufig durch klimatische Bedingungen bestimmt; die<br />

lokale Verbreitung beruht eher auf biotischen Faktoren, wie Prädation.<br />

Die meisten Arten haben kleine Verbreitungsgebiete. Nur die wenigsten Arten zeigen ausgedehnte<br />

geographische Verbreitungsgebiete.<br />

Definition einiger Begriffe<br />

Schwarz:<br />

Türkis:<br />

Grün:<br />

Rot:<br />

Organismus<br />

Population = Gesamtheit der Organismen einer Art (dieselben Lebewesen)<br />

Biocönose = Gesamtheit aller Arten<br />

abiotische Umwelt = nicht lebende Umwelt (Wasser, Luft, Boden)<br />

S -> Autökologie = wie Verhält sich ein Lebewesen in seiner Umwelt, Artgenossen, etc.<br />

(schaut vom Individuum aus)<br />

T -> Populationsökologie = schaut von der Population aus<br />

G -> Ökologie der Biocönose<br />

R -> Synökologie = Fragen der Energieströme etc., Ökosystemtheorie<br />

Rot schraffiert ist das Ökosystem. Wenn man vom Mensch redet ist es die Humanökologie.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 4 / 39


Autökologie<br />

Wechselwirkung des Organismus mit biotischer und abiotischer Umwelt.<br />

Es geht um Verhaltensweisen so wie physiologische und morphologische Anpassungen an eine sich<br />

ändernde Umwelt. (Bsp. Barfussgehen -> immer mehr Hornhaut)<br />

Überleben und Verbreitung einer Art ist abhängig von deren Anpassungsfähigkeit.<br />

Autökologie befasst sich mit den Verhaltensweisen sowie den physiologischen und morphologischen<br />

Mechanismen, die es dem org. ermöglichen den Herausforderungen der abiotischen Umwelt zu<br />

begegnen.<br />

1) Verhalten<br />

2) Physiologische Anpassung<br />

3) Morphologische Anpassung<br />

1<br />

Organismus<br />

2<br />

3<br />

abiotisch<br />

Anpassungen / Beispiele<br />

Tiere<br />

Fortbewegung (Zugvögel) -> Verhaltensweise<br />

Verdunstung erhöhen (Schwitzen) -> physiologische Anpassung<br />

Federkleid, Behaarung (Vögel können mehrere Schichten von Federn haben) -> morpholog. Anp.<br />

Wechselwarm<br />

(Poikilotherm), Frösche, Echsen<br />

Eigenwarm<br />

(Homoiotherm), Menschen<br />

Pflanzen<br />

Wenn die Temperatur steigt, sinkt bei den Pflanzen die Wasserkonzentration im Innern.<br />

Massnahmen der Pflanzen können sein:<br />

1) Regulation der Blätter anhand der Spaltöffnungen (physiologische Anpassung an einen<br />

Umweltfaktor).<br />

2) Das Blatt abdrehen, so dass es mit der schmalen Seite zur Sonne steht. (Abgabe von zu viel H 2 O<br />

vermeiden!)<br />

3) Einen Film bilden über die Spaltöffnungen, somit sinkt die Transpiration (Phytotranspiration nennt<br />

man die H 2 O – Abgabe an die Luft/Umwelt, das Wasser kommt aus der Erde) und die<br />

Feuchtigkeit steigt.<br />

Massnahmen der Pflanze im Boden:<br />

1) Wurzeln verlängern in tiefere Bodenschichten, wo es mehr Wasser hat.<br />

2) Wurzeln vermehren; Umso mehr Wurzeln, umso mehr Wassermoleküle kann sie aufnehmen.<br />

3) Osmotische Regulation<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 5 / 39


Osmose:<br />

Es will die Konzentrationen ausgleichen.<br />

Wasseraufnahme kann beschleunigt werden, wenn es in den Wurzeln viel Makromoleküle hat.<br />

Umgekehrte Osmose trifft zwischen dem Salat und der Salatsauce auf.<br />

Anpassungstoleranz<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 6 / 39


Beispiele von Reaktionskurven<br />

Reaktionstyp 1<br />

Reaktionstyp 2<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 7 / 39


Die Art der Reaktion auf die Umwelt ist Spezies spezifisch!!<br />

(Ökologische Potenz einer Art, wie sieht Vitalität in Bezug z.B. [T] und Umweltfaktor 2 und 3 etc. aus.)<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 8 / 39


2 Populationsökologie<br />

Kapitel 52<br />

Was Populationen kennzeichnet<br />

Jede Population ist durch zwei wichtige Parameter charakterisiert: die Anzahl (Abundanz) und die<br />

räumliche Verteilung (Dispersion) ihrer einzelnen Mitglieder. Die Dichte ist die Anzahl der Individuen<br />

pro Flächen- oder Raumeinheit; Dispersion ist das räumliche Verteilungsmuster der Organismen.<br />

Die Verteilung kann, abhängig von verschiedenen äusseren oder sozialen Faktoren, kumuliert (die<br />

häufigste Verteilungsart), uniform oder zufallsgemäss sein.<br />

System Zusammenbruch<br />

Population passt sich langsam an limitierenden Faktor an.<br />

Räuberbeute-Populationsverhalten (Hasen, Füchse)<br />

„intelligente“ Population (Anpassung vor erreichen des limitierenden Faktors, Grenze)<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 9 / 39


Demographie ist die Untersuchung der Faktoren, die Zu- und Abnahme der Populationsdichten<br />

beeinflussen. Populationszunahmen erfolgen durch Geburten und Zuwanderung, Abnahmen durch<br />

Tod und Abwanderung. In Lebenstafeln sind die altersspezifischen Mortalitätsraten von Kohorten<br />

einer Population zusammengefasst. Überlebenskurven zeigen die Anzahl der Kohortenmitglieder,<br />

die in einer bestimmten Altersstufe noch am Leben sind. Eine Reproduktionstafel stellt die<br />

altersspezifischen Fortpflanzungsraten einer Population dar.<br />

Zunahme:<br />

Fertilität (Geburtenrate)<br />

o Natalität (Anzahl Nachkommen der Population)<br />

o Fekundität (Anzahl Nachkommen pro Individuum)<br />

Immigration (Einwanderung)<br />

Abnahme:<br />

Mortalität (Sterberate)<br />

Emigration (Auswanderung)<br />

Ein Mass für die Fertilität ist die Geburtenrate.<br />

Welche Faktoren beeinflussen die Geburten- und Sterberate?<br />

Lebenstafel:<br />

Alter<br />

Anz. Lebende bei Anteil Lebende bei Anzahl Todesfälle Mortalitätsrate<br />

Jahresbeginn Jahresbeginn pro Jahr von 100 % aus<br />

0 – 1* 1000 1,00 600 0,60<br />

1 – 2 400 0,40 100 0,25<br />

2 – 3 300 0,30 20 0,07<br />

3 – 4 280 0,28 30 0,11<br />

4 – 5 250 0,25 - -<br />

* Kohorte = Gruppe; gleichaltrige Individuen<br />

Entwicklungsgradienten<br />

Ursprüngliche Gesellschaften -> Entwicklungsländer -> Schwellenländer -> industrialisierte Länder<br />

Darstellung der Lebenstafel als Überlebenskurve:<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 10 / 39


Beispiele anderer Typen von Überlebenskurven:<br />

Lebenszyklen<br />

Lebenszyklen sind äusserst divers, zeigen aber Muster in ihrer Variabilität. Semelpare Organismen<br />

reproduzieren sich während ihres Lebens nur einmal und sterben dann (Big-Bang-Reproduktion),<br />

während iteropare Organismen wiederholt über mehrere Fortpflanzungszyklen hinweg Nachkommen<br />

erzeugen. Lebenszyklus-Merkmale stellen Kompromisse (trade-offs) dar, die durch die<br />

Beschränkung von Zeit, Energie und Nährstoffen diktiert werden.<br />

Für das Verhalten von Populationen ist die Überlebensrate ein Schlüsselfaktor. Ein zweiter wichtiger<br />

Schlüsselfaktor für das Verstehen der Populationsdynamik ist die Reproduktionsrate.<br />

Alter<br />

Anteil Weibliche ∅ Werte für die Anzahl weibliche ∅ Anzahl weibliche<br />

die Reproduzieren Wurfgrösse pro Wurf Nachkommen<br />

0 – 1 0 0 0 0<br />

1 – 2 0,65 3,30 1,65 1,07<br />

2 – 3 0,92 4,05 2,03 1,87<br />

3 – 4 0,90 4,90 2,45 2,40<br />

Um der ∅ Anzahl weiblicher Nachkommen zu bekommen, multipliziert man den Anteil weiblicher<br />

Reproduzierenden mit der Anzahl weiblichen pro Wurf.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 11 / 39


Lebenszyklusanalyse<br />

Ablauf resp. Abfolge von Überleben und Reproduktion.<br />

Es gibt solche Tiere (z.B. Lachse), die bevor sie sterben einmal Reproduktion verrichten (Kinder auf<br />

die Welt bringen oder Eier legen).


Ohne äussere Limitierung erreicht die Population ihre maximale Wachstumsrate. In neu besiedelten<br />

Gebieten oder nach einer Katastrophe, können die Wachstumsraten exponentiell sein.<br />

Das logistische Modell des Populationswachstums berücksichtigt das Konzept der Umweltkapazität.<br />

Exponentielles Wachstum kann in keiner Population über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten<br />

werden. Ein realistischeres Modell limitiert das Wachstum durch Berücksichtigung der Umweltkapazität<br />

(K), das heisst die maximale Populationsgrösse, die durch die verfügbaren Ressourcen<br />

erhalten werden kann. Die logistische Gleichung (dN/dt = r max N(K -- N)/K) entspricht einer S-förmigen<br />

Kurve, in der sich das Wachstum einer Population stabilisiert, wenn sich ihre Grösse dem ökologischen<br />

Fassungsvermögen (Umweltkapazität) annähert. Dieses Modell trifft auf einige Populationen<br />

sehr gut zu, aber viele reale Populationen besitzen keine stabile Umweltkapazität und fluktuieren<br />

regelmässig oder unregelmässig um eine langfristige Durchschnittsdichte. Bei Populationsgrössen<br />

nahe der Umweltkapazität (K) werden sich solche Eigenschaften herausselektieren, die es dem<br />

Organismus erlauben, mit wenigen Ressourcen zu überleben und sich fortzupflanzen; diese dichteabhängige<br />

Selektion bezeichnet man als K-Selektion. Bei niedrigen Dichten evolvieren bevorzugt<br />

solche Anpassungen, die eine schnelle Reproduktion (hohes r) fördern; diesen Typ bezeichnet man<br />

als r-Selektion.<br />

Ökologisches Fassungsvermögen (carrying capacity)<br />

Maximale Populationsgrösse, die ein bestimmter Lebensraum am Leben erhalten kann.<br />

Beim Überschreiben des carrying capacity reduziert sich die Wachstumsrate r.<br />

Das logistische Wachstum beschreibt limitiertes Wachstum.<br />

Je grösser N umso kleiner wird<br />

der Faktor für r.<br />

K = maximal mögliche<br />

Populationsgrösse<br />

dN / dt = r max * N (K–N / N)<br />

Die Natur verhält sich meist nicht entsprechend der logistischen Kurve.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 13 / 39


Beschränkung des Populationswachstums<br />

Welche Faktoren kontrollieren das Populationswachstum?<br />

Primäre Ursachen sind<br />

Reduktion der Geburtenrate<br />

Zunahme der Sterberate<br />

Oder eine Kombination von beiden<br />

Darstellung verschiedener Möglichkeiten, wie ein Gleichgewicht in der Populationsdichte erreicht werden<br />

kann. Die Populationsdichte erreicht ein Gleichgewicht nur, wenn die individuellen Geburten- und Sterberaten<br />

gleich sind. Dies ist nur dann möglich, wenn sich die Geburten- oder Sterberaten (oder beide) mit<br />

der Dichte ändern. In allen Fällen handelt es sich um negative Rückkoppelung aufgrund von<br />

zunehmenden Populationsdichten.<br />

Negative Rückkopplung verhindert ein unbeschränktes Populationswachstum.<br />

Dichteabhängige Veränderungen der Geburten- und Sterberaten drosseln das Populationswachstum<br />

und können Populationen nahe ihrer Umweltkapazität stabilisieren. Viele dichteabhängige<br />

Faktoren führen zu einer negativen Rückkopplung, welche intraspezifische Konkurrenz um ein<br />

begrenztes Nahrungs- oder Raumangebot, Zunahme von Prädation, Krankheit und Stress durch<br />

Bedrängung und die Anhäufung toxischer Substanzen einschliesst.<br />

Beispiele:<br />

Abundanz steigt<br />

-> Konkurrenz nimmt zu<br />

-> Nahrung nimmt ab<br />

-> Raum (Territorium) nimmt ab<br />

-> Krankheiten nehmen zu<br />

All dies wirkt sich nun auf die Sterberate (nimmt zu) und auf die Geburtenrate (nimmt ab) aus.<br />

Negative Rückkoppelungen:<br />

Tod im Kampf<br />

Fressen der Jungen<br />

Stress führt zu reduzierter Fruchtbarkeit<br />

Faktoren Geburtenrate:<br />

Ressourcenknappheit reduziert Fortpflanzung<br />

Platzmangel<br />

Faktoren Sterberate:<br />

Je höher die Pflanzendichte, desto schwächer sind sie normalerweise<br />

Adulte Käfer fressen Larven<br />

Larven fressen kleinere Larven bei Platzmangel<br />

Räuber<br />

Krankheiten<br />

Es gibt auch Tiere, die in ihrer Abundanz grosse (regelmässige) Schwankungen haben, sei es aufgrund<br />

von Nahrungsmangel, Feinde, Stress oder andere Gründe:<br />

Viele Tiere auf einem Haufen haben häufiger Parasiten<br />

Lange Nahrungssuche kann ebenfalls Aggressivität und Stress auslösen.<br />

Auch die langsamere Anpassungsfähigkeit von Räubern (langsamere Fortpflanzung) kann ein Grund<br />

sein.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 14 / 39


Die Dynamik von Populationen spiegelt komplexe Wechselwirkungen zwischen biotischen und<br />

abiotischen Einflüssen wider. Umweltkapazitäten können sich sowohl räumlich ändern und gute und<br />

schlechte Habitate für eine gegebene Art zur Verfügung stellen, als auch zeitlich variieren und zu<br />

Fluktuation der Populationsdichten führen. Die meisten natürlichen Populationen sind durch Instabilität<br />

gekennzeichnet.<br />

Beispiele:<br />

Wegen Habitatsveränderungen,<br />

Abnahme der Spiessenten.<br />

Räuber-Beute-Verhältnis<br />

Die starke Abnahme vor dem Jahr<br />

2000 ist auf einen sehr kalten<br />

Winter zurückzuführen.<br />

Diese sprunghaften<br />

Dichtefluktuationen basieren auf<br />

den Fangzahlen männlicher<br />

Krabben in einem Zeitraum von<br />

vierzig Jahren in Fort Bragg in<br />

Kalifornien.<br />

Einige Populationen zeigen regelmässige Boom-and-Burst-Zyklen.<br />

Wie Experimente zeigten, werden die 10-jährigen Zyklen der Schneeschuhhasen durch intensive<br />

Prädation in Verbindung mit Nahrungsmangel im Winter hervorgerufen. Die periodischen Fluktuationen<br />

in den Populationen herbivorer Tiere, wie dem Schneeschuhhasen oder den Lemmingen,<br />

verursachen die entsprechenden zyklischen Schwankungen in den Populationen ihrer Räuber.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 15 / 39


Das menschliche Bevölkerungswachstum<br />

Auch das dreihundertjährige fast exponentielle Wachstum der Menschheit hat seine Grenzen.<br />

Seit der industriellen Revolution wurde das menschliche Bevölkerungswachstum durch Verbesserung<br />

des Nahrungsangebots, der medizinischen Versorgung und der hygienischen Bedingungen<br />

aufrechterhalten. Die Sterberaten sanken dadurch rapide, während die Geburtenraten nur langsam<br />

abnehmen. Die Altersstruktur einer Population hat massgeblichen Einfluss auf ihre sozialen Bedürfnisse,<br />

wie beispielsweise Schulen und Krankenhäuser.<br />

Weshalb wachsen die Menschen nahezu exponentiell?<br />

Gründe könnten sein:<br />

Industrie (Medizin, Ernährung erhöhen, Nahrungsmittel)<br />

Landwirtschaft<br />

Technik<br />

Im Jahr 2000 erreichte die Menschheit eine Anzahl über 6 Milliarden.<br />

Alterspyramiden<br />

Entwicklungsland: (schnelles Wachstum,<br />

höhere Sterberate) Bsp. Kenia<br />

Industrieland: (langsames<br />

Wachstum) Bsp. USA<br />

Die Pyramiden werden primär von der Sterberate beeinflusst.<br />

Es ist schwierig, die Umweltkapazität unserer Erde abzuschätzen. Mithilfe nationaler ökologischer<br />

Footprints können wir erahnen, wie nahe wir dem ökologischen Fassungsvermögen der Erde sind.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 16 / 39


3 Ökologie der Biozönosen<br />

Kapitel 53<br />

Definition: Eine Ansammlung von Lebewesen (verschiedener Arten), die eng zusammenleben, um<br />

miteinander interagieren zu können, nennt man eine Lebensgemeinschaft. (= Biozönose)<br />

Was ist eine Biozönose?<br />

Die individualistische und die interaktive Hypothese betrachten Biozönosen aus gegensätzlichen<br />

Blickwinkeln. Nach der individualistischen Hypothese sind Lebensgemeinschaften zufällige Ansammlungen<br />

unabhängig verteilter Arten mit gleichen abiotischen Bedürfnissen.<br />

Nach der interaktiven Hypothese werden die Mitgliedsarten einer Biozönose durch wechselseitige<br />

Beziehungen zur Koexistenz gezwungen und bilden eine integrale Einheit (gemeinsames<br />

Auftreten, z.B. Parasiten, Bandwürmer).<br />

Die kontroverse Debatte wird durch das Nieten-Modell und das Redundanz-Modell fortgesetzt.<br />

Nach dem Nieten-Modell sind alle Arten einer Biozönose in einem dichten Interaktionsnetz miteinander<br />

verwoben, so dass sogar der Verlust nur einer Art weit reichende Auswirkungen auf die<br />

gesamte Gemeinschaft hat. Nach dem Redundanz-Modell wird die Funktion der eliminierten Art<br />

dagegen durch eine andere Spezies übernommen.<br />

Interspezifische Interaktionen und die Struktur von Biozönosen<br />

Einzelne Populationen können durch Konkurrenz, Prädation, Symbiose und Karpose miteinander<br />

verknüpft sein. Die Nutzung aller biotischen und abiotischen Ressourcen eines Lebensraums durch<br />

einen Organismus ist seine ökologische Nische. Das Konkurrenzausschluss-Prinzip besagt, dass<br />

Arten mit identischen Nischen nicht koexistieren können. Zur Prädation gehören neben Carnivorie<br />

auch Herbivorie und Parasitismus. Sie führt zu verschiedenen Anpassungen, sowohl beim Räuber<br />

als auch bei den Beuteorganismen; dazu gehört auch Mimikry. Unter Symbiose (Mutualismus)<br />

versteht man Beziehungen, von denen beide Arten profitieren. Karpose ist eine interspezifische<br />

Wechselwirkung, aus der nur eine Art einen Vorteil zieht, ohne die andere zu beeinflussen; eine<br />

Sonderform ist Kommensalismus (Mitessertum). Für echte Karposen gibt es aber nur wenige<br />

Beispiele.<br />

Ökologie der Biozönosen untersucht das Beziehungsgeflecht aller Organismen untereinander.<br />

Wechselbeziehungen:<br />

∇<br />

+ + Symbiose<br />

+ 0 Karpose<br />

+ - Prädation (Räuber-Beute)<br />

- - Konkurrenz<br />

Parasitismus könnte man auch noch hinzunehmen. Es Verhält sich wie die Prädation nur, dass das<br />

einte Lebewesen nicht stirbt. Es führt nicht zum Tod.<br />

Symbiose<br />

Beispiel: Bakterien können Stickstoff N 2 umwandeln für eine Pflanze. Pflanze stellt Zucker her und<br />

füttert die Bakterien.<br />

Interspezifische Konkurrenz<br />

Konkurrenzausschlussprinzip: Gemeinsames besiedeln führt zum Ausschluss eines Konkurrenten.<br />

Es besagt ebenfalls, dass im gleichen Lebensraum niemals zwei Arten mit völlig gleichen ökologischen<br />

Nischen vorkommen. Verschiedene, geografisch getrennte Arten können jedoch ähnliche<br />

ökologische Nischen besetzen.<br />

Prädation (Räuber-Beute)<br />

Räuber können sein:<br />

Herbivoren (Pflanzenfresser)<br />

Carnivoren (Fleischfresser)<br />

Parasiten (gute = Bandwurm, schlechte = Malaria)<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 17 / 39


Räuber-Beute Verhältnis hat einen starken Einfluss auf die Evolution (= Anpassung einer Art an<br />

seine Umwelt).<br />

Beute können sein:<br />

Pflanzen<br />

Tieren<br />

Pflanzen können sich wehren durch:<br />

Produktion von Giften (Strychnin GK1, Nikotin, Mescalin)<br />

Stacheln<br />

Dornen<br />

Tiere wehren sich mit:<br />

Fliehen<br />

Verteidigung<br />

Tarnen (Mimese = kryptische Färbung)<br />

- Industriemelanismus (Anpassung eines Schmetterlings an die Rinde)<br />

- aposematische Färbung (ein gefährliches Lebewesen erscheint sehr auffällig)<br />

- Mimikry (Nachahmung des gefährlichen Erscheinungsbildes einer „giftigen“ / gefährlichen<br />

Art durch eine sehr harmlose Art.)<br />

Volterra’sche Gesetze:<br />

Gesetz der periodischen Zyklen<br />

Auch bei konstanten Aussenbedingungen treten<br />

bei Räubern und Beutetieren periodische Populationsschwankungen<br />

(Fluktuationswechsel,<br />

Populationswellen, Massenwechsel) auf. Dabei<br />

sind die Maxima der beiden Wachstumskurven<br />

aufgrund einer gewissen Verzögerung (Totzeit)<br />

phasenverschoben. Dies trifft besonders für<br />

solche Räuber-Beute-Systeme zu, bei denen sich<br />

der Räuber vorwiegend von nur einer Beuteart<br />

ernährt.<br />

Gesetz der Erhaltung der Durchschnittszahlen<br />

Bei gleich bleibenden Bedingungen liegen die Populationsdichten von Räuber und Beute trotz<br />

der Populationsschwankungen konstant bei einem Durchschnitt.<br />

Gesetz von der Störung der Durchschnittszahlen<br />

Werden Räuber und Beutetiere proportional zu ihrer Populationsdichte mit gleicher Intensität<br />

vernichtet, steigt nach Ausschaltung des Störfaktors die Zahl der Beutetiere schneller als die der<br />

Räuber, da letztere wegen des Nahrungsmangels sekundär zusätzlich reduziert werden. Ein<br />

Beispiel hierfür ist der Einsatz von Insektiziden, der sowohl Schädlinge als auch deren natürliche<br />

Feinde tötete.<br />

Ökologische Nische<br />

Konkurrenten können sich ausweichen indem sie unterschiedliche ökologische Nischen besiedeln.<br />

(Habitat in Raum und Zeit). Der Begriff beschreibt keinen Raum, sondern die jeweiligen Wechselbeziehungen.<br />

Die ökologische Nische einer Art definiert sich aus:<br />

- den abiotischen Tolleranzbereichen der Art (z.B. Temperatur, siehe Fortpflanzungs- und<br />

Überlebenskurven nach)<br />

- den bewohnbaren Raum (Extension)<br />

- die Ressourcen von denen sie leben (Schmetterling hat viel grössere Nische als eine Maus, da<br />

sie nur etwas spezifisches Essen).<br />

- Die Zeit zu der sie aktiv sind.<br />

Die Nischen braucht es, sonst würden sie sich alle gegenseitig umbringen.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 18 / 39


Die trophische Struktur ist ein Schlüsselfaktor für die Dynamik von Biozönosen. Nahrungsketten<br />

verbinden die trophischen Ebenen einer Gemeinschaft von den Primärproduzenten bis hin zu den<br />

Spitzenräubern. Durch Verzweigung der Nahrungsketten entstehen Nahrungsnetze. Die Länge der<br />

Nahrungsketten innerhalb einer Gemeinschaft wird durch den Gesamt-Energieeintrag limitiert.<br />

Energieflusstheorie (Energiehypothese):<br />

Pro Trophiestufe, nimmt die Energie von organischem Material (Biomasse) um 90% ab.<br />

Pflanze<br />

Herbivoren<br />

Carnivoren1<br />

Carnivoren2<br />

Dynamische Stabilitätshypothese:<br />

Lange Nahrungsketten sind weniger stabil, d.h. wenn unten eine Art dezimiert wird, kann das zum<br />

Aussterben der obersten führen.<br />

Dominante Arten und Schlüsselarten kontrollieren massgeblich die Struktur von Biozönosen.<br />

Die dominanten Arten einer Lebensgemeinschaft sind die zahlenmässig häufigsten, da sie<br />

äusserst konkurrenzfähig sind. Schlüsselarten sind meist nicht häufig, üben aber trotzdem einen<br />

starken Einfluss auf die Struktur der Lebensgemeinschaft aus, oft als Spitzenräuber.<br />

Biozönotische Strukturen können durch Nährstoffe bottom-up oder durch Räuber top-down<br />

kontrolliert sein.<br />

Beim bottom-up-Modell sind es die Nährstoffe und Primärproduzenten, welche die Struktur einer<br />

Biozönose (von unten nach oben) regulieren; bei dem top-down-Modell erfolgt die Kontrolle von<br />

den oberen Trophieebenen, den Räubern, über die Herbivoren nach unten zu den Produzenten.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 19 / 39


4 Ökosysteme<br />

Kapitel 54<br />

Das Ökosystem-Konzept in der Ökologie<br />

Der Weg des Energieflusses und die Art der Stoffkreisläufe in einem Ökosystem hängen von<br />

dessen Trophiestruktur ab. Energie und Nährstoffe werden von den Primärproduzenten (Autotrophe)<br />

an die Primärkonsumenten (Herbivoren) und anschliessend an die Sekundärkonsumenten<br />

(Carnivoren) weitergereicht. Die Energie fliesst durch ein Ökosystem; ihr Eintrag erfolgt in Form<br />

von Licht, ihr Austrag als Wärme. Nährstoffe zyklisieren innerhalb eines Ökosystems.<br />

Das Destruentensystem verbindet alle trophischen Ebenen. Destruenten, vor allem Bakterien und<br />

Pilze, machen Nährstoffe wieder verfügbar, indem sie organisches Material zersetzen und in das<br />

anorganische Reservoir zurückführen.<br />

Ökosysteme gehorchen den thermodynamischen Grundgesetzen. Auf Basis der thermodynamischen<br />

Grundgesetze können wir den Energiefluss durch Ökosysteme verstehen. Die in den<br />

Nährstoffen gespeicherte Energie bleibt erhalten, wird aber durch ökosystemare Prozesse in<br />

Wärme umgewandelt.<br />

Die Primärproduktion in Ökosystemen<br />

Der Energiehaushalt eines Ökosystems ist von der Primärproduktion abhängig. Durch die Photosynthese<br />

wird nur ein geringer Teil der auf der Erde eintreffenden Sonnenenergie assimiliert; durch<br />

sie wird der globale Energiehaushalt festgelegt. Die Bruttoprimärproduktion ist die in einer bestimmten<br />

Zeit durch ein Ökosystem assimilierte Gesamtenergie. Die Nettoprimärproduktion ist die in<br />

autotropher Biomasse gespeicherte Energie und entspricht der Bruttoprimärproduktion abzüglich<br />

der durch die Atmung der Primärproduzenten verbrauchten Energie. Nur sie steht den<br />

Konsumenten zur Verfügung.<br />

Totale Sonneneinstrahlung auf die Erde ungefähr 10 22 Joule/Tag = 160 Atombomben/Tag<br />

Aus dieser Energie werden täglich 170 Milliarden Tonnen organische Substanz (= Biomasse) pro<br />

Jahr gebildet. Das entspricht ungefähr der Nutzung von 1% der total eingestrahlten Sonnenenergie.<br />

Der Prozess der zu Bruttoprimärproduktion führt, ist die Photosynthese. Ganzer Kreislauf:<br />

Zellatmung der Pflanze = abgegebene Biomasse der Pflanze. = Respiration<br />

Brutto-Primär-Produktion – Respiration = Netto-Primär-Produktion<br />

Für die Primärproduktion in terrestrischen Ökosystemen sind Temperatur, Feuchtigkeit und<br />

Nährstoffe die limitierenden Faktoren. Klimatische Parameter, wie Temperatur und Feuchtigkeit,<br />

beeinflussen die terrestrische Primärproduktion auf geographischer Ebene. Lokal sind häufig die<br />

Bodennährstoffe die limitierenden Faktoren.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 20 / 39


Die Sekundärproduktion in Ökosystemen<br />

Die Effizienz des Energietransfers von einer Trophiestufe zur nächsten liegt in der Regel unter 20%.<br />

Die für jede trophische Ebene verfügbare Energiemenge wird durch die Nettoprimärproduktion<br />

bestimmt sowie durch die Effizienz, mit der die in Nahrung gespeicherte Energie auf jeder Stufe in<br />

Biomasse umgesetzt wird. Den Anteil der von einer zur nächsten Ebene transferierten Energie<br />

bezeichnet man als trophische oder ökologische Effizienz; sie liegt in der Regel zwischen 5 und 20%.<br />

Produktions-, Biomasse- und Zahlenpyramiden sind die Folge dieser relativ geringen<br />

Transfereffizienz.<br />

Primär-Konsument (Herbivor)<br />

∆H = NPP<br />

50%<br />

35%<br />

15%<br />

Biomasse<br />

Fazit:<br />

Von 100% Konsumierter Biomasse werden ungefähr 10% von einer nächsten Trophierstufe wieder<br />

in Biomasse umgewandelt. 90% der konsumierten Biomasse gehen „verloren“.<br />

Gründe für den Verlust von einer Nahrungsebene zur nächsten von ca. 90%:<br />

- Ein grosser Teil der Nahrung dient der Energiegewinnung und nicht der Zunahme an Masse.<br />

- Ein Räuber frisst oft nicht die gesamte Biomasse des Beutetieres.<br />

- Beim Umbau in körpereigene Substanz geht ein Teil der Biomasse als Wärme verloren.<br />

- Ein Teil der Beute wird als unverdaulich wieder ausgeschieden.<br />

Aufgrund dessen haben Nahrungsketten selten mehr als 5 Glieder, denn je länger die Kette ist,<br />

desto weniger bleibt von der ursprünglichen Nahrungsenergie für den Endkonsumenten übrig.<br />

Trophische Energieeffizienz: (Produktivitätspyramide)<br />

0.1% Fleisch-<br />

Biomasse<br />

10%<br />

100% Grüne Biomasse<br />

Organismen höherer Trophiestufe sind gefährdeter bezüglich negativer Umwelteinflüsse. Höhere<br />

Trophiestufen brauchen grössere Territorien.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 21 / 39


Produktionseffizienz<br />

Für die Berechnung der Produktionseffizienz betrachtet man das Verhältnis von Zellatmung<br />

(=dissimilierte Biomasse) zu assimilierter Biomasse.<br />

Die Produktionseffizienz ist sehr unterschiedlich für verschiedene Lebewesen (Arten).<br />

Art<br />

PE<br />

Insekten ∼40%<br />

Fische ∼10%<br />

Vögel + Säuger ∼1-3%<br />

Warum gibt es solche Unterschiede? -> wegen der Temperatur!<br />

Trophische Energieeffizienz<br />

Darunter versteht man denjenigen Prozentsatz an Energie, der von einer Trophiestufe an die<br />

nächste weitergegeben wird.<br />

Herbivoren konsumieren nur einen geringen Teil der Primärproduktion: die „Grüne-Welt-<br />

Hypothese“. Nach der Grüne-Welt-Hypothese konsumieren Herbivoren nur einen geringen Anteil<br />

der pflanzlichen Biomasse, da sie durch eine Vielzahl von Faktoren, darunter Räuber, Parasiten<br />

und Krankheiten, in Schach gehalten werden.<br />

Der Kreislauf chemischer Elemente in Ökosystemen<br />

Biologische und geologische Prozesse verschieben die Nährstoffe zwischen organischen und<br />

anorganischen Reservoiren. Wasser bewegt sich in einem globalen, von Sonnenenergie<br />

angetriebenen Kreislauf. Der Kohlenstoffkreislauf spiegelt hauptsächlich die entgegen gesetzten<br />

Prozesse der Photosynthese und der Zellatmung wider. Der Stickstoffeintrag in Ökosysteme erfolgt<br />

durch atmosphärische Depositionen und durch den Prozess der biologischen Stickstoff-Fixierung;<br />

der Hauptteil des Stickstoffs zirkuliert jedoch in lokalen Kreisläufen zwischen Organismen und<br />

Boden oder Wasser. Der Kreislauf des Phosphors ist im Vergleich zu dem von Wasser, Kohlenstoff<br />

und Stickstoff räumlich eng begrenzt.<br />

Allgemeines Modell eines<br />

Nährstoffkreislaufes.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 22 / 39


Welche Elemente werden von Lebewesen assimiliert?<br />

Redwood’s Elementsliste:<br />

Kohlenstoff C<br />

Sauerstoff O<br />

Stickstoff N<br />

Wasserstoff H<br />

Schwefel S<br />

Phosphor P<br />

Calcium Ca<br />

Kalium K<br />

Magnesium Mg<br />

Natrium Na<br />

Eisen Fe<br />

Spurenelemente<br />

Reedwood-Gleichung:<br />

C : N : P : … = 100 : 10 : 1 : …<br />

Mit diesen Elementen kann man ein<br />

Lebewesen bauen.<br />

Wachstum findet statt, wenn alles<br />

vorhanden ist. Ansonsten kein<br />

Wachstum. Das Verhältnis ist<br />

ebenfalls wichtig!!<br />

Gesetz des Minimums<br />

Besagt, dass das Wachstum von Pflanzen durch die knappste Ressource eingeschränkt wird.<br />

Wird ein Nährelement hinzu gegeben, das bereits im Überfluss vorhanden ist, hat das keinen<br />

Einfluss auf das Wachstum.<br />

Wasserkreislauf<br />

Alle Lebewesen bestehen zur Hauptsache aus Wasser (Mensch ∼70-80% H 2 O und zu ∼20%<br />

Trockengewicht. Davon ∼80% aus Kohlenstoff).<br />

Wasserkreislauf reinigt das Wasser!!<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 23 / 39


Kohlenstoff-Kreislauf<br />

Stickstoff-Kreislauf<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 24 / 39


Stickstoff-Kreislauf anders dargestellt:<br />

Phosphorkreislauf<br />

Phosphor, der keine atmosphärische Komponente besitzt, befindet sich in der Regel in einem lokal<br />

begrenzten Kreislauf (gelbe Pfeile). In terrestrischen Ökosystemen werden geringe Verluste durch<br />

Auswaschung generell durch Einträge aus verwitterndem Gestein ausgeglichen. Auch in aquatischen<br />

Systemen zirkuliert Phosphor in den Nahrungsnetzen. Sie verlieren Phosphor durch chemische<br />

Fällung oder durch die Ablagerung von Detritus am Grund der Gewässer, wo ein Teil des<br />

Nährstoffs durch Sedimentation eingeschlossen wird, bevor er durch biologische Prozesse zurückgewonnen<br />

werden kann. Über sehr viel längere Zeiträume betrachtet, kann dieser Phosphor durch<br />

geologische Prozesse wie Hebungen (orange Pfeile) wieder für Ökosysteme verfügbar werden.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 25 / 39


5 Humanökologie<br />

Definition Ökologie: Beziehung lebender Organismen mit ihrer Umwelt<br />

Definition Humanökologie: Beziehung von Menschen mit ihrer Umwelt<br />

Natürliches System<br />

Stoffkreisläufe ermöglichen als<br />

zyklische Prozesse eine Rückführung<br />

von Materie in die Nahrungskette. Das<br />

bedeutet, dass ein Ökosystem<br />

hinsichtlich des Stoffumsatzes zwar<br />

von einer Stoffzufuhr von aussen<br />

unabhängig sein kann, nicht aber von<br />

der Energiezufuhr, wie etwa der<br />

Sonneneinstrahlung.<br />

Entropie nimmt ab das heisst, dass die Ordnung, Komplexität oder Information etc. zunimmt.<br />

Mit (Energie + Stoffe + Information) kann ein Lebewesen geschaffen werden.<br />

Bemerkungen zu Stoffe:<br />

Natürliche Systeme bilden Stoffkreisläufe (Nahrungsketten) = vernetztes Ökosystem.<br />

D.h. es entstehen keine Abfälle. Wiederum heisst das, ausserhalb der Systemgrenze lebender Systeme<br />

entsteht keine Unordnung d.h. Entropie nimmt nicht zu.<br />

Bemerkungen zur Energie:<br />

Thermodynamische Grundgesetze<br />

1. Satz Energie bleibt erhalten<br />

2. Satz Energie existiert in verschiedenen Formen. Bei Energie-Umwandlungen wird hochwertige<br />

Energie niederwertiger. (Am Schluss gibt es nur noch Wärme). Thermodynamisch<br />

Ausgedrückt geht ein isoliertes System seinem „thermodynamischen“ Tod entgegen. D.h.<br />

Lebewesen müssen offene Systeme sein!<br />

Fazit: Der Energieinput (hochwertiger Energie) muss laufend erneuert werden. Solarenergie, resp. Solar<br />

basierte Energie ist in Raum und Zeit limitiert.<br />

Anthropogene Systeme<br />

(= von Menschen hergestellte Systeme)<br />

Der Mensch greift in der gesamten Biosphäre in Stoffkreisläufe ein.<br />

Durch landwirtschaftliche Nutzung werden Ökosystemen ständig Nährstoffe entzogen, sodass<br />

immer wieder gedüngt werden muss. Ein beträchtlicher Teil der im Dünger enthaltenen Nährstoffe<br />

gelangt in aquatische Ökosysteme, wo er die Algen zu übermässigem Wachstum anregen kann<br />

(Eutrophierung).<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 26 / 39


Fossile Energie ist in Raum und Zeit viel weniger limitiert.<br />

Das anthropogene System produziert pro Zeiteinheit zu viel Emissionen (Abfälle, Abwasser,<br />

Abluft…). D.h. Diese Emissionen können vom natürlichen System nicht mehr verarbeitet werden.<br />

Anthropogene Systeme entwickeln sich auf Kosten der Umgebung.<br />

Ressourcen<br />

- Erneuerbare Ressourcen<br />

- Nicht-erneuerbare Ressourcen (Mineralien, fossile Energieträger)<br />

Abfälle<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 27 / 39


Beispiel Viktoriasee<br />

Lokale Fischerei ist zusammengebrochen (↓)<br />

Zunehmende industrielle Fischerei (↑)<br />

Bäume werden wegen Armut abgeholzt<br />

Reste der Abholzung fliessen in den See -> Eutrophierung (↑)<br />

Daraus entstehen:<br />

- Algen (Grün)<br />

- Wasseryazinthen<br />

Fische, die Algen fressen wurden durch Nilbarsch gegessen -> Eutrophierung (↑)<br />

Um tote Wasseryazinthen abzubauen braucht es O 2 im Segment<br />

- Fischleich am Boden stirbt; Fisch (↓)<br />

- Malaria nimmt zu wegen mehr Pflanzen<br />

- Schlangen nehmen zu (Mehr Pflanzen, mehr Schlangen)<br />

- Billarziose (Leberwürmer) -> Riesenbäuche<br />

Armut -> Abholzung -> Erosion -> Eutrophierung -> Algen etc.<br />

Durch die dichte Besiedlung an seinen Ufern hat der See heute mit massiven<br />

Umweltproblemen wie z. B. Verschmutzung und Sauerstoffmangel zu kämpfen.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 28 / 39


Ressourcen und Umweltverschmutzung<br />

Wir haben ein nachhaltiges System.<br />

Was sind die treibenden Kräfte, die zu einem stetig zunehmenden Ressourcenverbrauch und zu stetig<br />

zunehmender Umweltverschmutzung (durch Abfälle, Abwässer, Abluft) führen?<br />

1. Bevölkerungswachstum (BW)<br />

Jeder Mensch braucht Ressourcen für:<br />

- Nahrung, Kleidung, Wohnung (Grundbedürfnisse)<br />

- Mobilität, Gesundheit, Bildung, etc.<br />

In 10 Jahren eine Milliarde Menschen mehr!!<br />

300'000 Menschen mehr pro Tag!!<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 29 / 39


2. Anspruchshaltung (AH)<br />

Beispiel: “The tragedy of the commons“<br />

3. Technologie (TE)<br />

Technologie ist das Instrument, das Ressourcen in das anthropogene System hinein und wieder<br />

hinaus bringt.<br />

Fazit:<br />

Ressourcenverbrauch<br />

Umweltverbrauch<br />

RV<br />

UV<br />

= f (BW * AH * TE)<br />

BW, AH und TE führen zur Umweltverschmutzung!!<br />

Umweltverschmutzung<br />

Beispiele für die Einflussnahme anthropogener Tätigkeiten auf das natürliche System<br />

Sinn und Zweck: Menschen zu versorgen mit Produkten und Dienstleistungen.<br />

1. Klimaproblem und Luftverschmutzung<br />

Elemente in lebenden Systemen:<br />

C, O, H, N<br />

S, P, Biomasse -> Fossilisierung (Erdöl, Erdgas, Kohle) fossile Energieträger<br />

K, Ca, Mg, Fe<br />

Spurenelemente<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 30 / 39


C : N : P -> 100 : 10 : 1<br />

Fossile Energie + O 2 -><br />

C + O 2 -> CO 2<br />

N + O 2 -> NO 2 , NO 3 , N 2 O, NO (NO x )<br />

S + O 2 -> SO 2 , SO 3 , etc. (SO x )<br />

D.h. Abluft aus Verbrennungsprozessen fossiler Energieträger enthält u.a. CO 2 , NO x , SO x<br />

Was geschieht mit den abgegebenen Stoffen aus der Verbrennung in der Luft?<br />

Mehr CO 2 in der Atmosphäre führt zu einer Temperaturerhöhung = Klimaproblem<br />

Verbrennen von fossilen Energieträger führt zu CO 2 (↑) und Temperatur (↑)<br />

FE -> CO 2 (↑) -> T (↑)<br />

Das führt zu schnellerem und grösserem Wasserkreislauf (Verdunstung und Kondensation).<br />

Wenn die Temperatur zu nimmt kann die Atmosphäre mehr Wasser aufnehmen (Verdunstung (↑)<br />

und Niederschlag (↑)) das führt jedoch wiederum zu mehr Niederschlägen -> Überschwemmungen.<br />

Mehr Verdunstung kann zu Trockenheit führen -> Desertifikation<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 31 / 39


Meeresspiegelanstieg<br />

- Abschmelzen des Polareises und der Gletscher<br />

- Vergrösserung des Wasservolumens<br />

Bei nur einem Grad Zunahme kann das Meer bis zu 60 cm ansteigen!!<br />

2. Chemikalien<br />

Ungefähr gibt es 9 Millionen<br />

Industrie und Haushaltschemikalien (∼100’000)<br />

Biozide (Landwirtschaft, ∼1’500)<br />

Pharmazeutika (alle Medikamente, ∼4’000)<br />

Lebensmitteladditive (Stoffe für Lebensmittellagerung, ∼6’000)<br />

Für die wenigsten dieser Millionen verschiedener Chemikalien sind die Auswirkungen auf Mensch<br />

und Umwelt bekannt.<br />

Einige besonders problematische Chemikalien:<br />

Schwermetalle<br />

- in der Regel toxisch<br />

- Bioakkumulation (Einlagern vor allem in fetthaltigen Körperorganen, meist Leber oder Niere)<br />

- nicht abbaubar<br />

- zum Beispiel:<br />

Quecksilber<br />

Chrom<br />

Blei<br />

Cadmium<br />

Kupfer<br />

Zinn<br />

Zink<br />

Quecksilber:<br />

Anwendungen:<br />

Thermometer, Leuchtstoffröhren<br />

Zahnfüllung (Amalgam = Legierung von Hg, Ag, Cu, Zn, Zink)<br />

Batterien<br />

Fungizide (Stoff, der Pilze abtötet oder ihr Wachstum während der Wirkzeit verhindert.)<br />

Desinfektionsmittel<br />

Farben<br />

Umweltauswirkungen<br />

Emission vor allem durch Kehrichtverbrennung<br />

Biomethylierung vor allem durch Mikroorganismen<br />

Bioakkumulation (diese Stoffe gehen primär in die Lunge)<br />

Beispiel Amalgam<br />

∼4 µg/kg Körpergewicht<br />

problematisch<br />

Wirkung<br />

Zerstörung von Zellmembranen<br />

Einwirkungen auf Nierensystem auch Hirnschäden etc.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 32 / 39


Cadmium:<br />

Vielfältige Anwendung:<br />

Batterien<br />

Farben<br />

Kunststoffe (PVC)<br />

Pigmente in der Keramikindustrie<br />

Freisetzung<br />

Müllverbrennung<br />

Verbrennung fossiler Brennstoffe<br />

Abwasser, Klärschlamm, Kompost, Mineraldünger<br />

Wirkungen / Aufnahme<br />

Blattgemüse, Spinat, Sellerie ∼200 µg/kg (Bioakkumulation)<br />

Innereien ∼600 µg/kg (Biomagnifikation= innerhalb der Nahrungskette), Leber, Niere<br />

Pilze ∼900 µg/kg (Bioakkumulation)<br />

Muscheln ∼2'000'000 µg/kg (Bioakkumulation)<br />

-> Speicherung vor allem in Leber und Nieren<br />

-> Zerstört Knochenmark<br />

-> Ersetzt Calcium in Knochen (Folge: das Skelett schrumpft bis zu 30 cm)<br />

Blei<br />

Anwendungen<br />

Galvanik (Überzüge aus Metall)<br />

Farben<br />

Rohleitungen (Wasser), Kabelhülsen<br />

Batterien<br />

Wirkung<br />

Starkes Zellgift (Leberschädigung, Blockade versch. Enzyme bzw. Stoffwechselvorgänge)<br />

Geistiger Entwicklungsstörung und verringerte Intelligenz<br />

Beeinträchtigt das Immunsystem, Erhöhung des Bluthochdrucks<br />

Biozide<br />

Vor allem Anwendungen in der Landwirtschaft zur Ertragssicherung bei Monokulturen. Weil es zu<br />

wenige Feinde hat, hat es Biozide in Monokulturen.<br />

Beispiel: ∼25% des weltweiten Biozideinsatzes in Baumwoll-Kulturen<br />

Wirkungen:<br />

Wirkt in der Regel auf die natürlichen Feinde noch giftiger (Insekten)<br />

Resistenzbildung<br />

Trinkwasserverschmutzung<br />

Zusammenfassung Humanökologie:<br />

Landwirtschaft<br />

- Stickstoff-Kreislauf<br />

-> Eutrophierung<br />

-> Grundwasserverschmutzung<br />

-> (Pestizide)<br />

Fossile Energieträger<br />

- sauerer Regen (N -> NO x , S -> SO x , C -> CO 2 )<br />

- Klimaproblem vor allem wegen CO 2<br />

-> mehr Niederschläge etc.<br />

Chemikalien / Giftstoffe<br />

- Bioakkumulation<br />

toxisch, persistent und lipophil (


6 Naturschutzbiologie<br />

Kapitel 55<br />

Fazit:<br />

In natürlichen Systemen gibt es letztendlich kein ignorieren dieser blauen Grenze oben. Das einzige<br />

Lebewesen, der diese Grenze übersieht ist der Mensch. (nahezu exponentielles Wachstum und<br />

künstliches System genannt).<br />

Beispiel: Wir schränken den Lebensraum anderer Arten (z.B. Tiere) sehr ein und rotten Arten aus!!<br />

Unter natürlichen Bedingungen können sich Lebewesen nicht uneingeschränkt (exponentiell) vermehren,<br />

d.h. es existieren immer innere und vor allem äussere Grenzen.<br />

Der Mensch hat für sich viele der natürlichen Limiten ausgeschalten und kann daher nahezu exponentiell<br />

zunehmen. Der Mensch wird damit zu einer Bedrohung für alle anderen Lebewesen. Es wird daher immer<br />

wichtiger die Umwelt vor menschlichen Aktivitäten zu schützen. Mit der Zerstörung grosser Teile unserer<br />

Umwelt zerstören wir auch Lebewesen, d.h. die Biodiversität (Anzahl) nimmt ab.<br />

Die Biodiversitätskrise<br />

Die drei Ebenen der Biodiversität bilden die genetische Variabilität, der Artenreichtum und die Ökosystemvielfalt.<br />

Biodiversität umfasst die verschiedenen Typen von Ökosystemen, den Artenreichtum<br />

der Lebensgemeinschaften in diesen Ökosystemen und die genetische Variabilität innerhalb und<br />

zwischen den Populationen der einzelnen Arten.<br />

Was verlieren wir mit abnehmender Biodiversität?<br />

1. wir verlieren genetische Variabilität<br />

Folgen:<br />

Reduktion der Fitness vieler Arten<br />

Verlust wertvoller Gene für<br />

- Nahrungsmittelpflanzen<br />

- Medizinalpflanzen, etc.<br />

2. wir verlieren Artenvielfalt<br />

zum Beispiel:<br />

Walfisch<br />

viele andere Fische<br />

Tiger<br />

Nashorn<br />

Elefanten, etc.<br />

3. wir verlieren ökologische Leistungen<br />

Reinigung von Wasser<br />

Reinigung von Luft<br />

Erneuerung von Sauerstoff (durch Photosynthese)<br />

Erschaffung und Erhaltung fruchtbarer Böden (Humus)<br />

Nahrungsmittel und das Ökosystem ist verantwortlich für den Nährstoffkreislauf<br />

Abbau von Abfällen Abwasser, Schadstoffen, etc.<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 34 / 39


Auf allen drei Ebenen ist Biodiversität wichtig für das Wohlergehen des Menschen. Andere Arten<br />

liefern dem Menschen Nahrung, Baustoffe und Arzneimittel. Schätzungen von Ökologen und Ökonomen<br />

deuten auf den enormen wirtschaftlichen Wert ökologischer Leistungen hin.<br />

Beispiel zur Bedeutung und Komplexität von Ökosystemen könnte das Experiment: Biosphere II sein.<br />

Das Projekt scheiterte. Als vielleicht wichtigste Lektion, die Biosphere II lehrte, erfahren die Unbezahlbarkeit<br />

und Komplexität der Biodiversität und der von ihr erbrachten ökologischen Leistungen nun<br />

eine stärkere Wertschätzung.<br />

Die vier grössten Bedrohungen für die Biodiversität sind die Zerstörung von Lebensräumen,<br />

eingeführte Arten, die Übernutzung und die Unterbrechung von Nahrungsketten. Veränderungen von<br />

Lebensräumen durch den Menschen stellen die grösste Bedrohung der biologischen Vielfalt dar.<br />

Konkurrenz und Prädation durch eingeführte Arten und die übermässige Nutzung für kommerzielle<br />

Zwecke oder Freizeitaktivitäten sind weitere bedeutende Gefahren. Aussterbefälle auf einer<br />

trophischen Ebene können sich auf die Organismen auf anderen trophischen Ebenen auswirken.<br />

Was führt zur Abnahme oder Zerstörung der Biodiversität?<br />

1. Übernutzung und Verschmutzung<br />

2. Zerstörung von Lebensräumen (ähnlich wie 1)<br />

Abholzung des tropischen Regenwaldes<br />

Überfischung<br />

Dumping von Abfällen<br />

Zerstörung der Meere<br />

Überbauung, Verstädterung (Bsp. Frösche)<br />

3. Unterbrechung von Nahrungsketten<br />

4. Eingeführte Arten<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 35 / 39


Naturschutz auf Populations- und Artenebene<br />

Schutzstrategie für kleine Populationen: Die geringe Grösse kann eine Population in einen<br />

Aussterbestrudel ziehen. Wenn die Grösse einer Population unter die kleinste überlebensfähige<br />

Population (MVP) sinkt, kann der Verlust an genetischer Variabilität aufgrund von Inzucht und<br />

genetischer Drift sie in einen Strudel kontinuierlichen Rückgangs ziehen, der schliesslich zum<br />

Aussterben führt. Gemessen werden kann die MVP in Form der effektiven Populationsgrösse, das<br />

heisst der Zahl der sich fortpflanzenden Individuen.<br />

-> vor allem Schutz von kleinen Populationen<br />

Problem: genetische Drift und Inzucht (Vererbung von Krankheiten wegen kranken Allelen)<br />

Massnahme: Man muss fremde Allele hinzufügen (Genpool vergrössern).<br />

Schutzstrategie für zurückgehende Populationen: den Rückgang von Populationen festzustellen, die<br />

Ursachen dafür herausfinden und ihn aufhalten. Diese Naturschutzstrategie sucht nach den Ursachen<br />

des Rückgangs von Populationen und versucht diese Ursachen zu bekämpfen und Wege zu finden,<br />

um den Rückgang aufzuhalten.<br />

-> Schutz zurückgehender Populationen (Siehe Liste der gefährdeten Arten)<br />

Schutzmassnahmen auf der Ebene der Biozönosen und Ökosysteme<br />

-> Restauration (Wiederherstellen) gefährdeter Gebiete<br />

Zum Beispiel:<br />

Bioremediation<br />

wird bezeichnet der Einsatz von Organismen zur Beseitigung von Verunreinigungen und<br />

Schadstoffen. (die Entgiftung verseuchter Ökosysteme mithilfe von Lebewesen) heisst<br />

übersetzt Heilmittel.<br />

Bioaugmentation (wachsen, zunehmen) = Förderung durch bestimmte Organismen<br />

-> schaffen von Reservaten (Natur soll sich dort erholen können)<br />

vor allem von Biodiversitäts-Hotspots:<br />

Zum Beispiel:<br />

tropischer Regenwald<br />

Ökotone (z.B. Sümpfe)<br />

Langfristiges Ziel<br />

Ist die nachhaltige Entwicklung!! (das langfristige Gedeihen menschlicher Gesellschaften und der<br />

Ökosysteme, in denen und von denen diese leben).<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 36 / 39


7 Lexikon<br />

abiotische Umweltfaktoren<br />

Abundanz<br />

aposematische Färbung<br />

assimilierte Biomasse<br />

Autökologie<br />

Bioakkumulation<br />

Biodiversitäts-Hotspots<br />

Biomagnifikation<br />

Biomasse<br />

biotische Umweltfaktoren<br />

Biozönose<br />

Bruttoprimärproduktion<br />

Carrying capacity<br />

Demographie<br />

Denitrifikation<br />

Destruenten<br />

dichteabhängige Faktoren<br />

dichteunabhängige Faktoren<br />

Dispersion<br />

Dissimilierte Biomasse<br />

Diversität<br />

Diversität<br />

Emigration<br />

endogene Faktoren<br />

Energiefluss<br />

Essentielle Stoffe<br />

Evaporation<br />

exogene Faktoren<br />

exponentielles Wachstum<br />

Fekundität<br />

Fertilität<br />

Generationszeit<br />

homoiotherm<br />

Dinge, die nicht leben (Temperatur, Klima, Wetter)<br />

Häufigkeit<br />

Die als Warnung für Feinde dienende intensive Färbung von<br />

Tieren mit wirksamen physikalischen oder chemischen<br />

Abwehrmechanismen.<br />

Aufgenommene Biomasse minus abgegebene Biomasse<br />

wie Verhält sich ein Lebewesen in seiner Umwelt, mit<br />

Artgenossen, etc.<br />

Einlagern vor allem in fetthaltigen Körperorganen<br />

Gebiete mit einer aussergewöhnlich hohen Konzentration an<br />

endemischen Arten.<br />

innerhalb der Nahrungskette<br />

Das Trockengewicht der organischen Substanz einer Gruppe<br />

von Organismen in einem bestimmten Lebensraum.<br />

Feinde, Parasiten, etc.<br />

Die Erforschung der Einflüsse von Wechselwirkungen<br />

zwischen Arten auf die Struktur und Organisation von<br />

Lebensgemeinschaften.<br />

Die gesamte Primärproduktion eines Ökosystems. Die von<br />

autotrophen Organismen pro Fläche innerhalb einer Zeiteinheit<br />

neu gebildete organische Substanz = BPP.<br />

Maximale Populationsgrösse, die ein bestimmter Lebensraum<br />

am Leben erhalten kann<br />

Bevölkerungswissenschaft; untersucht mit Methoden der<br />

Statistik zahlenmässige Veränderungen von Populationen.<br />

Stickstofffixierung entgegengesetzter Prozess bei der<br />

Bakterien unter anaeroben Bedingungen Nitrat oxidativ<br />

veratmen, um Sauerstoff zu gewinnen.<br />

= Zersetzer, Reduzenten; Bakterien und Pilze, die organische<br />

Lebewesen zu H 2 O, CO 2 sowie Mineralstoffen abbauen, die<br />

dann wieder als Nährstoffe zur Verfügung stehen.<br />

- innerartliche Konkurrenz<br />

- Feinde (Parasiten, Räuber)<br />

- ansteckende Krankheiten<br />

- sozialer Stress<br />

- zwischenartliche Konkurrenz<br />

- Klimaeinflüsse und ihre Folgen<br />

Die Verteilung der Individuen einer Population im Raum<br />

innerhalb der geographischen Grenzen der Population.<br />

Zellatmung<br />

Artenvielfalt<br />

Artenvielfalt<br />

Auswanderung<br />

innere Wachstumsgrösse<br />

Energie, die von einem Glied zum nächsten weitergegeben<br />

wird. Er treibt die Stoffkreisläufe eines Ökosystems an.<br />

lebensnotwendige Stoffe wie Wasser, Sauerstoff, Licht,<br />

chem. Elemente<br />

Verdunstung<br />

äussere Wachstumsgrösse, Gesetz vom Minimum<br />

Das geometrische Anwachsen einer Population, die in einem<br />

idealen, unbegrenzten Lebensraum lebt.<br />

Anzahl Nachkommen pro Individuum<br />

Geburtenrate<br />

Geburt zur Geburt der Nachkommen. (Lebenszeit)<br />

Bezeichnung für Organismen, deren Körper durch Stoff-<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 37 / 39


Homöostase<br />

Immigration<br />

Industriemelanismus<br />

Iteropartie<br />

Karpose<br />

Kohorte<br />

Konkurrenz<br />

Konkurrenzausschlussprinzip<br />

Konsumenten<br />

limitierende Faktor<br />

Mimese<br />

Mimikry<br />

Mortalität<br />

nachhaltige Entwicklung<br />

Natalität<br />

negative Rückkoppelung<br />

Nettoprimärproduktion<br />

Ökologie<br />

ökologische Nische<br />

ökologische Potenz<br />

ökologische Tragfähigkeit<br />

Osmose<br />

Phytotranspiration<br />

poikilotherm<br />

Population<br />

Populationsökologie<br />

Prädation<br />

Produzenten<br />

wechselwärme erwärmt wird. Die so erzeugte Wärme dient in<br />

der Regel dazu, eine relativ gleichmässige Körpertemperatur<br />

aufrecht zu erhalten, die über der Umgebungstemperatur liegt.<br />

Der physiologische Zustand des Fliessgleichgewichts im<br />

Körper.<br />

Einwanderung<br />

Anpassung eines Schmetterlings an die Rinde<br />

Mehrmals reproduzieren (z.B. Menschen)<br />

+ / 0 –Beziehung<br />

Eine Gruppe von gleichaltrigen Individuen von der Geburt bis<br />

zu dem Zeitpunkt, an dem alle gestorben sind.<br />

- / - -Beziehung<br />

Das Prinzip, dass, wenn zwei ähnliche Arten um bestimmte<br />

Ressourcen konkurrieren, eine dieser Arten die Ressourcen<br />

effektiver nutzen und daher einen Reproduktionsvorteil haben<br />

wird, der schliesslich zur Eliminierung der anderen Population<br />

führt.<br />

= Verbraucher; Pflanzenfresser<br />

Lokal sind es häufig die Bodennährstoffe.<br />

kryptische Färbung, Tarnung<br />

Ein Phänomen, bei dem eine Spezies aus einer oberflächlichen<br />

Ähnlichkeit mit einer anderen Art einen Nutzen zieht.<br />

Sterberate<br />

das langfristige Gedeihen menschlicher Gesellschaften und<br />

der Ökosysteme, in denen und von denen diese leben.<br />

Anzahl Nachkommen der Population<br />

Ein grundlegender Mechanismus der Homöostase, bei dem<br />

eine Veränderung in einer physiologischen Variablen eine<br />

Reaktion auslöst, die der Veränderung entgegenwirkt.<br />

Der Rest der organischen Substanz dient dem Zuwachs der<br />

Pflanze oder wird für eine spätere Verwendung gespeichert.<br />

Dient als primäre Nahrungsquelle der Konsumenten.<br />

Die Lehre von den Wechselbeziehungen zwischen den<br />

Organismen und ihrer Umwelt.<br />

Die Gesamtheit der Ansprüche eines Organismus an die<br />

biotischen und abiotischen Ressourcen seiner Umwelt. Der<br />

Begriff beschreibt also keinen Raum, sondern die jeweiligen<br />

Wechselbeziehungen.<br />

beschreibt die Fähigkeit eines Lebewesens, Schwankungen<br />

von Umweltfaktoren in bestimmten Grenzen zu ertragen und<br />

darüber hinaus zu gedeihen und sich fortzupflanzen.<br />

carrying capacity, Mass für die Menge, Quantität an<br />

Ressourcen in einem Ökosystem.<br />

Die Diffusion von Wasser durch eine selektiv permeable<br />

(semipermeable) Membran.<br />

H 2 O – Abgabe an die Luft/Umwelt<br />

Bezeichnung für Organismen, die nicht genügend Stoffwechselwärme<br />

erzeugen, dass sich dies auf ihre Körpertemperatur<br />

auswirkt.<br />

Eine Gruppe artgleicher Individuen, die in einem bestimmten<br />

geographischen Gebiet leben.<br />

Die Wissenschaft, die untersucht, wie die Mitglieder einer<br />

Population it ihrer Umwelt in Wechselwirkung stehen; sie<br />

konzentriert sich auf Faktoren, welche die Populationsdichte<br />

und das Populationswachstum beeinflussen.<br />

Räubertum; eine Wechselbeziehung zwischen Arten, bei der<br />

eine Art, der Prädator oder Räuber, sich von der anderen, der<br />

Beute, ernährt.<br />

= Erzeuger; grüne Pflanzen und autotrophe Bakterien, die aus<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 38 / 39


Respiration<br />

Ressource<br />

Semelparitie<br />

Stickstofffixierung<br />

Symbiose<br />

Synökologie<br />

Transpiration<br />

Trophische Struktur<br />

anorganischen Stoffen organische Verbindungen (Biomasse)<br />

herstellen, von denen alle anderen Organismen leben.<br />

Zellatmung der Pflanze<br />

„Hilfsmittel“, wird verbraucht vom Lebewesen (Wasser, Luft)<br />

Big-Bang-Reproduktion, einmalige Reproduktion<br />

jegliche Umwandlung des chemischen Luftstickstoffs (N 2 ) zu<br />

reduzierten Verbindungen, die reaktiver und insbesondere<br />

bioverfügbarer sind<br />

wenn beide profitieren<br />

Wissenschaft von den Wechselwirkungen zwischen den in<br />

einer Biozönose zusammenlebenden Art untereinander und<br />

mit ihrer Umwelt.<br />

Bei Pflanzen der Wasserverlust durch Verdunstung.<br />

Die verschiedenen Nahrungsbeziehungen in einem<br />

Ökosystem, die den Weg des Energieflusses und das Muster<br />

der Stoffkreisläufe bestimmen.<br />

8 Anhang für Prüfung<br />

Pflanzen<br />

sind poikilotherme Organismen<br />

sind Teil von Biozönosen<br />

Populationen<br />

zeigen Abundanz (Häufigkeit)<br />

zeigen keine kumulierte Dispersion (Verteilung)<br />

Die menschliche Population<br />

wächst<br />

nimmt pro Jahr um 100 Millionen Menschen zu<br />

In anthropogenen Systemen<br />

nehmen die Stoffflüsse zu<br />

findet Entwicklung statt<br />

innerhalb der Systemgrenze nimmt die Entropie ab<br />

Natürliche Systeme sind<br />

offene Systeme<br />

Gleichgewichtssysteme<br />

Stoffkreislaufsysteme<br />

Fossile Energieträger<br />

Speichern Solarenergie<br />

Sind Biomasse<br />

Ursachen der heutigen Umweltprobleme sind unter anderem<br />

Das Bevölkerungswachstum<br />

Der Konsumismus<br />

Entropie<br />

Ist ein Mass für Unordnung<br />

Nimmt in offenen Systemen ab<br />

Das Klimaproblem<br />

Kann zu mehr Trockenheit führen<br />

Exponentielles Wachstum<br />

Ist Wachstum ohne Einschränkung<br />

Ist in der Zeit limitiert<br />

Findet man theoretisch bei allen Lebewesen<br />

Biodiversitätsschwund kann verursacht werden durch:<br />

natürliche Prozesse<br />

anthropogene Prozesse<br />

interspezifische Konkurrenz<br />

Richtige Aussagen sind:<br />

Bioakkumulation ist eine<br />

Voraussetzung für Biomagnifikation<br />

Photosynthese ist die Voraussetzung<br />

fast allen Lebens auf der Welt<br />

K-Strategen zeigen intensive<br />

Brutpflege und niedrige Natalität<br />

<strong>Umweltwissenschaft</strong> <strong>Se1</strong>.doc Irène Stücheli Seite 39 / 39

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