Giftige Wild- und Gartenpflanzen S – Z
Giftige Wild- und Gartenpflanzen S – Z
Giftige Wild- und Gartenpflanzen S – Z
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Zaunrübe; Rote Zaunrübe; Heckenrübe<br />
Bryonia cretica; Bryonia dioica - Toxizitätsgrad: Sehr stark giftig<br />
Beschreibung Zaunrübe<br />
Mit Sprossranken kletternde, ausdauernde Staude, 2-3 m lang. Die Pflanze führt einen scharfen Milchsaft.<br />
Blütezeit: Juni-September<br />
Fruchtreife: August-September<br />
Blätter: matt, hellgrün, 5-lappig, herzförmig, gestielt, rau; jedem Blatt steht eine Ranke gegenüber<br />
Blüten: gelblich-weiss, eingeschlechtig; männliche Blüten grösser, traubig, weibliche kleiner, gebüschelt; Pflanze<br />
zweihäusig<br />
Früchte: erbsengross, kugelig, dünnhäutig, rot<br />
Stängel: mehrfach verzweigt, rau behaart<br />
Wurzel: rübenartig, sehr gross, querrunzlig, aussen grau, innen weiss, mit Milchsaft.<br />
<strong>Giftige</strong> Pflanzenteile<br />
Alle Pflanzenteile; besonders Wurzel, Beeren <strong>und</strong> Samen. Die getrocknete Wurzel ist ungiftig<br />
Hauptwirkstoffe<br />
Verschiedene Cucurbitacine (B,D,E <strong>und</strong> andere), die als Triterpene meist als Glycoside (Bryonin, Bryonidin,<br />
Bryonosid, Bryosid, Bryodulcosid) vorliegen. Bryonicin (Alkaloid), in den Beeren Lycopin (Farbstoff), Samen<br />
enthalten Saponin.<br />
Wirkungsmechanismen/ Toxizität<br />
Oral aufgenommen wirken die Inhaltsstoffe abführend, erst leicht anregend <strong>und</strong> dann später in höheren Dosen<br />
zentral lähmend. Eine Vergiftung mit der Pflanze äussert sich durch Übelkeit, Erbrechen, stark dünnflüssigem,<br />
teilweise sogar blutigem Durchfall, Schwindel, Darmblutungen <strong>und</strong> Nierenschädigungen. 6 - 8 Beeren reichen um<br />
bei Kindern Vergiftungssymptome auszulösen. Die tödliche Dosis beträgt bei Kindern 15 Beeren, bei<br />
Erwachsenen 40 - 50 Beeren. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein.<br />
Bryonin wirkt örtlich stark reizend <strong>und</strong> bewirkt auf der Haut Rötungen <strong>und</strong> Blasenbildungen.<br />
Veterinärtoxikologie<br />
Zaunrübe ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, H<strong>und</strong>e, Katzen, Vögel <strong>und</strong> Nagetiere wie<br />
Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus <strong>und</strong> Hörnchen. Die<br />
Vergiftungssymptome sind Erbrechen, wässrig-blutiger Durchfall, Krämpfe, Kolik, Abdominalschmerzen,<br />
Urindrang, Apathie, Koordinationsstörungen, Schüttelkrampf, Atemnot, <strong>und</strong> Herzrasen.<br />
36