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Giftige Wild- und Gartenpflanzen S – Z

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Taumel-Lolch; Taumel-Weidelgras<br />

Lolium temulentum <strong>–</strong> Toxizitätsgrad: stark giftig<br />

Beschreibung Taumel-Loch<br />

30-80 cm hohes, aufrechtes, einjähriges Gras.<br />

Blätter: 3-12 mm breit, Halm graugrün<br />

Ähre: 5- bis 7blütig, sehr locker, bis 30 cm lang, auf jedem Absatz der Ährenachse ein Ährchen, dessen<br />

Schmalseite der Ährenachse zugekehrt ist, meist lang begrannt<br />

Hüllspelzen: grannenlos, 7nervig, gleich lang oder länger als das Ährchen.<br />

<strong>Giftige</strong> Pflanzenteile<br />

Alkaloide in der ganzen Pflanze, Corynetoxine in den Samenkörnern.<br />

Hauptwirkstoffe<br />

Lolin, Lolinin (Pyrrolizidin-Alkaloide); Perlolin, Perlolidin, (früher nachgewiesenes Temulin wurde gemäss neueren<br />

Studien nicht gef<strong>und</strong>en); toxische Glycolipide (Corynetoxine) in den Samenkörnern nach Infektion mit Nematoden<br />

(Anguina agrostis) <strong>und</strong> Corynebakterien; Mycotoxine.<br />

Wirkungsmechanismen/ Toxizität<br />

Die Pflanze ist oft von einem Pilz befallen, der u.a. neurotoxische Indolalkaloide bildet, wodurch die gesamte<br />

Pflanze giftig wird. Da der Taumel-Lolch früher häufig in Getreideäckern wuchs, gelangten oft Samen in das<br />

Mahlgut <strong>und</strong> in das Mehl. Durch den Genuss des so verunreinigten Mehles kam es zu Vergiftungserscheinungen.<br />

Heute kommt dies aufgr<strong>und</strong> der Anwendung von Pestiziden <strong>und</strong> der Getreidereinigung nicht mehr vor. Das Gift<br />

wirkt auf das Zentralnervensystem <strong>und</strong> die Herznerven ein <strong>und</strong> verursacht Kopfschmerzen, Sehstörungen,<br />

Schwindel, Taumeln, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Senkung der Körpertemperatur <strong>und</strong> der<br />

Herztätigkeit, Schläfrigkeit <strong>und</strong> evtl. Tod durch Atemlähmung<br />

Veterinärtoxikologie<br />

Taumel-Lolch ist giftig für Rinder, Kühe, Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine sowie Nagetiere wie<br />

Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus <strong>und</strong> Hörnchen. Die<br />

Vergiftungssymptome sind Taumeln, Benommenheit, Lähmungen, Krämpfe, evtl. Tobsuchtsanfälle,<br />

Pupillenerweiterung <strong>und</strong> Atemnot.. Bei starker Vergiftung Tod durch Atemlähmung.<br />

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