Dr. Horst Neumann Der erste Brief des Apostels Paulus an die ...

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21.11.2013 Aufrufe

endiger Organismus im Leib Christi. Das ist bei allen Überlegungen zum Gemeindebau zu beachten. Jedenfalls dürfen die Glieder einer christlichen Gemeinde nicht beziehungslos aneinander vorbei leben! So wie Jesus Christus seinen Peinigern nicht Böses mit Bösem vergolten, sondern seinen Vater um Vergebung für sie gebeten hat (Lukasevangelium Kap. 23, Vers 34), sollen ihm die Seinen darin folgen. Jesus selbst hat mit diesem Verhalten das im Bereich der Religionen vorfindliche sogenannte ‘Jus talionis = Gleiches mit Gleichem vergelten’ überbietend zerbrochen (Matthäusevangelium Kap. 5, Verse 38f) und das Gutes Tun gerade gegenüber denen gefordert, die Böses zufügen (Matthäusevangelium Kap. 5, Vers 44 + Lukasevangelium Kap. 6, Verse 27f). Dem entspricht die folgende positive Weisung, die Christen zu Thessalonich sollen „allezeit“ dem Guten eifrig nachstreben. Damit ist gesagt: Alle - auch die alltäglichsten - Lebensäußerungen sollen so davon geprägt sein, daß für nichts Anderes mehr Raum ist. Dabei geht es nicht nur um die Gesinnung sondern auch um deren Umsetzung in die Tat - innerhalb der Gemeinde und auch nach draußen. Wo das geschieht, wird der Wille Gottes erfüllt. „Das ganze Leben wird unter den Schlatter verweist auf die Konsequenzen Auftrag gestellt, das Gute zu erstreben, eines Lebens ohne diese Grund- und zwar für andere. Die Rigorosität haltung (S. 37): „Wir haben Christus solcher Weisung ist unüber- 38 verloren, wenn wir die Freude ver- bietbar... Gerade indem die Nachfolger Jesu (Kap. 1, Vers 6) sich ganz den anderen zuwenden, seien es Glieder der Gemeinde, seien es ‘alle’, gewinnen sie ihre Identität. Denn so treten sie in die Spur des Christus Jesus.“ (Holtz, S. 256) Die Verse 16 - 22 enthalten kurze, fundamentale Weisungen, die mit dem „Willen Gottes in Christus Jesus“ (Vers 18) unterlegt sind. „Die Mahnungen vor dieser Bezugnahme (= Verse 16 - 18) gelten in dreifacher Weise der Glaubenshaltung: Fröhlichkeit allezeit, Gebet ohne Unterlaß, Dankbarkeit in allen Dingen. Hier geht es nicht um punktuelle Verhaltensweisen, sondern um die Lebenshaltung des Glaubens, die von Freude, Gebet und Dank grundlegend bestimmt ist.“ (Reinmuth, S. 154) Es geht also um das geistliche Leben des einzelnen Christen in und mit der ganzen Gemeinde: „freudig zu leben aus der Gemeinschaft mit dem Auferstandenen heraus; immer zu beten und aus dem Gebet heraus zu handeln; für alles zu danken und in allem das Walten Gottes am Werk zu sehen. Für den Christen, in dem Gottes Geist lebt, ist das Leben eine freudige Angelegenheit, weil er sich von Gottes Liebe getragen und geführt weiß.“ (Knoch, S. 60)

scheuchen, das Gebet verstummen und den Dank untergehen lassen. Das wäre ein Widerspruch gegen den göttlichen Willen, der uns in Christus Gott finden läßt. Wir haben von Christus die herrliche Gnade Gottes empfangen, aus der die unzerstörbare Freude, die beständige Anbetung und die alles umfassende Danksagung erwachsen.“ Entspricht unser geistliches Leben diesen Weisungen Gottes? Das ist eine Frage an jeden von uns, die einmal in der Familie, im Hauskreis, in Gemeindekreisen und in Leitungsgremien besprochen werden sollte, bevor neue Aktionen geplant werden! Denn die Grundlage muß stimmen. Gemeinde soll nichts weiter geschehen lassen, was das Wirken des Geistes unterdrückt. „Kaum ist dabei nur an ‘außerordentliche Manifestationen (= Offenbarungen) des Geistes’ zu denken. 1. Korintherbrief Kap. 12, Verse 1 - 3 nennt als das elementare Kennzeichen des Geistes das Bekenntnis zum Kyrios Jesus. Dieses Bekenntnis, wenn es gelebt wurde, war fremd und merkwürdig in der Welt, in der die Thessalonicher lebten, so daß es zu seiner Artikulation und Darstellung sehr wohl besonderer Ermächtigung bedurfte. Diese und alle anderen Weisen, in denen der Geist sich Bahn bricht, sollen sie nicht unterdrücken. Denn das ist das Leben der christlichen Gemeinde, damals wie heute.“ (Holtz, S. 259) Die Vers 19 ausgesprochene Mahnung, „den Geist - wörtlich - nicht zu dämpfen, zu unterdrücken oder gar Vers 20 hebt aus der Vielfalt der Geistwirkungen auszulöschen“ bezieht sich umfassend die Prophetie hervor. „Die auf das vom Hl. Geist gewirkte prophetische Rede war (nach 1. Korintherbrief Gemeindeleben, das ohne Hl. Geist Kap. 14, Vers 3) Erbauung, Zu- nicht mehr christusgemäß ist, sondern spruch und Ermutigung, sie hat (nach der Sklaverei des Zeitgeistes 1. Korintherbrief Kap. 14, Vers 24) überspruch verfällt. Das griechische Wort meint führende Kraft, indem sie die Situation ursprünglich das Löschen eines des Menschen erschließt; durch sie Feuers. Morris macht darauf aufmerksam erfahren (nach 1. Korintherbrief Kap. 14, (S. 103f), daß „der Ge- Vers 31) die Hörer Belehrung und Auf- brauch des griechischen negativen richtung. In diesem Umkreis werden ‘mä = nicht’ (= im Sinne des Beendens auch die mißachteten Äußerungen angesiedelt eines vorhandenen Zustandes) mit gewesen sein.“ (Holtz, S. 260) dem Imperativ Präsens (= Befehlsform Entsprechend sieht das auch Oepke der Gegenwart) hier einen Befehl (S. 148): „Die besonders hervorgeho- bezeichnet, mit etwas aufzuhören, bene Prophetie ist weniger Zukunftsvorhersage das schon geschieht und nicht einfach als Deutung der Gegen- eine Warnung, Betreffendes in wart vom Willen Gottes aus.“ Morris der Zukunft zu vermeiden.“ Also: Die 39 bezieht die prophetische Rede auch

endiger Org<strong>an</strong>ismus im Leib Christi.<br />

Das ist bei allen Überlegungen<br />

zum Gemeindebau zu beachten. Jedenfalls<br />

dürfen <strong>die</strong> Glieder einer<br />

christlichen Gemeinde nicht beziehungslos<br />

<strong>an</strong>ein<strong>an</strong>der vorbei leben!<br />

So wie Jesus Christus seinen Peinigern<br />

nicht Böses mit Bösem vergolten,<br />

sondern seinen Vater um Vergebung<br />

für sie gebeten hat (Lukasev<strong>an</strong>gelium<br />

Kap. 23, Vers 34), sollen ihm <strong>die</strong><br />

Seinen darin folgen. Jesus selbst hat<br />

mit <strong>die</strong>sem Verhalten das im Bereich<br />

der Religionen vorfindliche sogen<strong>an</strong>nte<br />

‘Jus talionis = Gleiches mit<br />

Gleichem vergelten’ überbietend zerbrochen<br />

(Matthäusev<strong>an</strong>gelium Kap. 5,<br />

Verse 38f) und das Gutes Tun gerade<br />

gegenüber denen gefordert, <strong>die</strong> Böses<br />

zufügen (Matthäusev<strong>an</strong>gelium Kap.<br />

5, Vers 44 + Lukasev<strong>an</strong>gelium Kap. 6,<br />

Verse 27f).<br />

Dem entspricht <strong>die</strong> folgende positive<br />

Weisung, <strong>die</strong> Christen zu Thessalonich<br />

sollen „allezeit“ dem Guten eifrig<br />

nachstreben. Damit ist gesagt:<br />

Alle - auch <strong>die</strong> alltäglichsten - Lebensäußerungen<br />

sollen so davon<br />

geprägt sein, daß für nichts Anderes<br />

mehr Raum ist. Dabei geht es nicht<br />

nur um <strong>die</strong> Gesinnung sondern auch<br />

um deren Umsetzung in <strong>die</strong> Tat - innerhalb<br />

der Gemeinde und auch<br />

nach draußen. Wo das geschieht,<br />

wird der Wille Gottes erfüllt.<br />

„Das g<strong>an</strong>ze Leben wird unter den Schlatter verweist auf <strong>die</strong> Konsequenzen<br />

Auftrag gestellt, das Gute zu erstreben,<br />

eines Lebens ohne <strong>die</strong>se Grund-<br />

und zwar für <strong>an</strong>dere. Die Rigorosität<br />

haltung (S. 37): „Wir haben Christus<br />

solcher Weisung ist unüber-<br />

38 verloren, wenn wir <strong>die</strong> Freude<br />

ver-<br />

bietbar... Gerade indem <strong>die</strong> Nachfolger<br />

Jesu (Kap. 1, Vers 6) sich g<strong>an</strong>z den<br />

<strong>an</strong>deren zuwenden, seien es Glieder<br />

der Gemeinde, seien es ‘alle’, gewinnen<br />

sie ihre Identität. Denn so treten<br />

sie in <strong>die</strong> Spur <strong>des</strong> Christus Jesus.“<br />

(Holtz, S. 256)<br />

Die Verse 16 - 22 enthalten kurze, fundamentale<br />

Weisungen, <strong>die</strong> mit dem<br />

„Willen Gottes in Christus Jesus“ (Vers<br />

18) unterlegt sind. „Die Mahnungen<br />

vor <strong>die</strong>ser Bezugnahme (= Verse 16 -<br />

18) gelten in dreifacher Weise der<br />

Glaubenshaltung: Fröhlichkeit allezeit,<br />

Gebet ohne Unterlaß, D<strong>an</strong>kbarkeit in<br />

allen Dingen. Hier geht es nicht um<br />

punktuelle Verhaltensweisen, sondern<br />

um <strong>die</strong> Lebenshaltung <strong>des</strong> Glaubens,<br />

<strong>die</strong> von Freude, Gebet und D<strong>an</strong>k<br />

grundlegend bestimmt ist.“ (Reinmuth,<br />

S. 154)<br />

Es geht also um das geistliche Leben<br />

<strong>des</strong> einzelnen Christen in und mit der<br />

g<strong>an</strong>zen Gemeinde: „freudig zu leben<br />

aus der Gemeinschaft mit dem Auferst<strong>an</strong>denen<br />

heraus; immer zu beten<br />

und aus dem Gebet heraus zu h<strong>an</strong>deln;<br />

für alles zu d<strong>an</strong>ken und in allem<br />

das Walten Gottes am Werk zu sehen.<br />

Für den Christen, in dem Gottes<br />

Geist lebt, ist das Leben eine freudige<br />

Angelegenheit, weil er sich von<br />

Gottes Liebe getragen und geführt<br />

weiß.“ (Knoch, S. 60)

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