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Dr. Horst Neumann Der erste Brief des Apostels Paulus an die ...

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somit seine Bedeutung und damit<br />

den Anspruch auf achtende Anerkennung<br />

aus der treuen Ausübung<br />

der damit verbundenen Pflichten. Es<br />

ist nicht um seiner selbst gegeben,<br />

sondern um <strong>des</strong> Dienstes für <strong>die</strong> Gemeinde<br />

willen. Daher ist es mit viel -<br />

wie der griechische Text sagt - „sich<br />

abmühen“ verbunden, wenn es denn<br />

ernsthaft ausgeübt wird. Das „Vorstehen“<br />

gewinnt seine Berechtigung<br />

„im Herrn“. Es darf nicht dem eigenen<br />

Machtgewinn <strong>die</strong>nen, sondern<br />

hat zu geschehen in der Fürsorge<br />

für <strong>die</strong> Gemeindeglieder. Dazu gehört<br />

das seelsorgerliche Mahnen<br />

und Zurechtbringen. Das macht das<br />

Amt <strong>des</strong> Vorstehens nicht gerade<br />

leicht!<br />

Wer in <strong>die</strong>sem Amt treu seine von<br />

Jesus Christus gebotene Pflicht tut,<br />

der ist - wörtlich übersetzt - „hoch<br />

zu achten über alle Maßen in Liebe“.<br />

Je mehr <strong>die</strong> Gemeindeglieder<br />

unterein<strong>an</strong>der Frieden halten um so<br />

leichter machen sie es der Gemeindeleitung!<br />

„<strong>Paulus</strong> setzt sichtlich einen<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen dem<br />

inneren Frieden der Gemeinde und<br />

ihrem Verhältnis zu denen, <strong>die</strong> sich<br />

in besonderer Weise für sie einsetzen,<br />

voraus. Es soll nicht von formaler<br />

Autorität, sondern von Liebe geprägt<br />

sein.“ (Reinmuth, S. 153) Diese<br />

in eine Bitte gekleideten Ermahnungen<br />

gewinnen ihre besondere Bedeutung<br />

aus der Tatsache, daß <strong>die</strong><br />

Gemeinde erst seit g<strong>an</strong>z kurzer Zeit<br />

besteht und sich daher eine bleibende<br />

Ordnung <strong>des</strong> Gemeindelebens<br />

erst stabilisieren muß. Jedenfalls hat<br />

sie zu geschehen „im Herrn“ und „der<br />

Liebe“ zu <strong>die</strong>nen. Damit sind zwei bis<br />

heute wesentliche Maßstäbe für Gemeindeleitung<br />

und -leben ben<strong>an</strong>nt.<br />

Jede Ordnung ist „im Herrn“ zu gründen<br />

und „in - auch zurechtweisender -<br />

Liebe“ zu gestalten.<br />

Vers 14: Jetzt geht es dem Apostel um<br />

<strong>die</strong> Gemeindeglieder, <strong>die</strong> das Gemeindeleben<br />

auf unterschiedliche Art belasten.<br />

Oepke (S. 148) verweist besonders<br />

auf „den warmen, herzlichen<br />

Kl<strong>an</strong>g!“, mit dem <strong>Paulus</strong> auf <strong>die</strong> eingeht,<br />

<strong>die</strong> besonderer Zuwendung bedürfen.<br />

Dabei geht es nicht um Verschleiern<br />

und Beschönigen, sondern<br />

um geduldig ertragende, brüderlich<br />

helfende Zurechtweisung, Ermutigung<br />

und Stärkung. „Für den Verkehr aller<br />

mit allen gilt <strong>die</strong> Regel, daß sie den<br />

Zorn dämpfen und über Mängel und<br />

Verfehlungen hinweg <strong>die</strong> Gemeinschaft<br />

mitein<strong>an</strong>der festhalten. Nur<br />

wenn <strong>die</strong> Sünde trotzig und unbußfertig<br />

festgehalten wird, hat <strong>die</strong> Gemeinde<br />

ihre Reinheit dadurch zu schützen,<br />

daß sie <strong>die</strong> Gemeinschaft aufhebt.“<br />

(Schlatter, S. 36)<br />

Vers 15: Alle Gemeindeglieder tragen<br />

Ver<strong>an</strong>twortung für ein geordnetes,<br />

christusgemäßes Mitein<strong>an</strong>der. Jeder<br />

hat auf sein eigenes Verhalten zu achten<br />

und auch das <strong>des</strong> Anderen - wenn<br />

nötig - zu korrigieren. So ist <strong>die</strong> zurechtweisende<br />

Seelsorge nicht nur auf<br />

<strong>die</strong> Gemeindeleitung beschränkt. In<br />

der gelebten Ver<strong>an</strong>twortung fürein<strong>an</strong>der<br />

erweist sich <strong>die</strong> Gemeinde als 37<br />

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