Dr. Horst Neumann Der erste Brief des Apostels Paulus an die ...

„Auch die himmlischen Geister wirken
bei der Vollendung aller Dinge
mit. Der über die Engel gesetzte
Fürst (= Erzengel) wird den Tag Gottes
ausrufen, und wie ein irdisches
Heer durch die Posaune die Signale
erhält, die es in Bewegung bringen,
so wird das himmlische Heer, das
den Willen Gottes ausführt und dem
Christus dient, durch ein im Himmel
gegebenes Signal zum Aufbruch berufen.
Nun offenbart sich Jesus als
der, der beim Vater ist; daher kommt
er von oben. Er offenbart sich aber
dazu, um das Werk Gottes auf Erden
zu vollenden und die hier lebende
Gemeinde zu sich zu holen; daher
kommt er herab. Er hat am Ort
der Toten solche, die in ihm sind. Weil
sie im Leben sein Eigentum waren,
sind sie auch jetzt von ihm umfaßt
und von seiner Gnade und Macht getragen;
die Toten, die ihm gehören,
erhalten das vollendete Leben, den
neuen Leib, die völlige Überwindung
alles dessen, was der Tod ihnen angetan
hat.“ (Schlatter, S. 29)
An ihnen handelt der Herr in der Auferweckung
von den Toten zuerst.
„Dies ist die vollste Beschreibung der
Wiederkunft im Neuen Testament.
Und wenn wir das Wenige bedenken,
das hier gesagt ist, sind wir davor
gewarnt, übertrieben dogmatisch hinsichtlich
des dann Geschehenden zu
sein. Des Paulus hauptsächlichster
Punkt ist, daß es kein anderer ist, der
kommen wird, als der Herr selbst.“
(Morris, S. 87)
Vers 17: Der Ton liegt auf der Begegnung
und der ewigen Gemeinschaft
beider Gruppen von Glaubenden mit
ihrem ankommenden Herrn. Die „Entrückung“
- griechisch: „werden wir hinweggerissen“
im Sinn von wuchtigem
plötzlichem Geschehen - hat das Ziel,
dem Herrn zu begegnen und ihn auf
seinem Weg zu begleiten. Diese Gemeinschaft
beinhaltet zugleich Teilhabe
an seinem Auferstehungsleben.
„Die endzeitliche Entrückung der Glaubenden
ist ein Geschehen, das zum
Handlungsbereich Gottes gehört;
durch die Emporführung mit den Wolken
werden die Heilsteilhaber hineingenommen
in die himmlische Welt.“
(Holtz, S. 202)
„Die Majestät der ganzen Szene ist
hervorgehoben durch den Schauplatz
‘in Wolken’ (vgl. Daniel Kap. 7, Vers 13;
Matthäusevangelium Kap. 24, Vers 30;
Kap. 26, Vers 64; Offenbarung des Johannes
Kap. 1, Vers 7). Dort werden sie
den Herrn treffen in der Luft. Die Luft
wurde normalerweise als Wohnort aller
Art böser Geister gedacht (vgl.
Epheserbrief Kap. 2, Vers 2). Und so ist
es ein Maßstab für die vollkommene
Oberhoheit des Herrn, daß er Seine
Heiligen in solch einer Region treffen
soll. Gleichzeitig ist das über nichts
anderes gesagt als über einen Treffpunkt.
Wir erhalten den Eindruck, daß
sich der Herr zusammen mit den Seinen
zur Erde begibt.“ (Morris, S. 88f)
De Boor fügt dem noch die Bedeutung
der „Wolken“ als „göttliche Umhüllung
göttlichen Geschehens“ hinzu, das bei
32 besonderem göttlichen Handeln den