Dr. Horst Neumann Der erste Brief des Apostels Paulus an die ...

kenntnis aus, daß Jesus Christus zur
Rettung der aufgrund der Sünde
dem Tod verfallenen Menschen gestorben
und auferstanden ist. Gott
wird daher alle an diesen Christus
Glaubenden - dazu gehören auch
die verstorbenen Christen - „durch
Jesus mit ihm führen“ zur Herrlichkeit
in der Teilhabe an dessen Auferstehungswirklichkeit.
„Das durch Gott erwirkte Geschick
Jesu bestimmt das Auferweckungshandeln
Gottes an den gestorbenen
Christen... Wie Christus - so die Christen;
weil Jesus Christus gestorben
und auferstanden ist, deshalb werden
auch sie der Auferstehungswirklichkeit
teilhaftig werden.“ (Reinmuth,
S. 145) Die Auferstehung ist in der
Auferstehung Christi be- und gegründet.
Das meint das „durch Jesus“.
Das „mit ihm führen“ bezeichnet
die so entstandene, in der Taufe
eingestiftete seinsmäßige Gemeinschaft
mit Jesus Christus durch das
Sterben ins Leben. Diesen Weg gibt
es nur „mit ihm“.
De Boor (S. 72) weist darauf hin, daß
hier „ein ganz knapper Blick in den
‘Zwischenzustand’“ gewährt wird.
„Die Entschlafenen sind und bleiben
zwar ‘Tote’; das steht durch Vers 16
eindeutig fest. Aber ‘Tote’ heißt keineswegs
‘Nichtseiende’... ‘Christen’
sind auf jeden Fall ‘Tote in Christus’,
also Tote, über die ‘Jesus Christus
der Herr ist’ wie über die Lebenden...
Sie sind auch als ‘Tote’ von Christus
ungetrennt, also umfaßt von Seiner
Herrschaft, Seinem Frieden, Seinem
Schutz. Sie sind ‘nicht verloren’ (1. Korintherbrief
Kap. 15, Vers 18).“
Vers 15: „Die Entschlafenen sind...der
Teil seiner (= Christi) Gemeinde, an
dem er zuerst seine Herrlichkeit offenbart,
noch bevor er die Lebenden um
sich sammelt und zum ewigen Leben
führt... Paulus hat aber die göttliche
Zusage bekommen“, die „ihm die Antwort
des Herrn auf diese Frage gab.
Christus verkürzt die, die in der Gemeinschaft
mit ihm stehen, in nichts.“
(Schlatter, S. 28) „Die Übriggebliebenen
sind hier diejenigen, die durch alle
Drangsale und Katastrophen hindurch
das Ende erreichen und des Heils teilhaftig
werden.“ Trotzdem haben diese
„dann Lebenden... ihnen (= den gestorbenen
Christen) angesichts der lebendigmachenden
Tat Gottes nichts voraus.“
(Reinmuth, S. 146) Das bestätigt
der Apostel in höchster Autorität, wenn
er betont, daß er es sagt „durch das
Wort des Herrn“. (vgl. die Hinführung in
diesen Abschnitt)
Vers 16: Paulus beschreibt nun das
‘Wie’ des künftigen Geschehens. Der
aus dem himmlischen Herrlichkeitsbereich
Gottes „herabsteigende“ Herr,
hat die Macht im endzeitlichen Geschehen
inne. Gott der Vater bewirkt
wie die Schöpfung auch die Vollendung.
Denn sein befehlender Kommandoruf
- verstärkt durch die Stimme
des Erzengels und den Ton der
Posaune - löst die Ereignisse dann
aus, wenn für ihn der Zeitpunkt gekommen
31 ist.