Dr. Horst Neumann Der erste Brief des Apostels Paulus an die ...

einem vorbildlichen Leben anleitet,
das niemandem zur Last fällt. So bietet
die Gemeinde inmitten einer heillosen
Umwelt ein glaubwürdiges
Zeugnis für den Dreieinigen Gott.
3.) Kap. 4, Verse 13 - 18:
Die Gewißheit des Heils für die Toten der Gemeinde
Mit den folgenden Versen geht Paulus
ermutigend auf eine drängende
Frage der Gemeinde ein. Die Ausführungen
betreffen das Kap. 3, Vers
10 angesprochene „Fehlende an eurem
Glauben“ (s. S. 22f). Inhaltlich
geht es um das Schicksal der zuvor
gestorbenen Christen bei der Wiederkunft
des Herrn. Dahinter steht die
Frage, wie sich der Tod zu Christus
gehörender Glaubender mit der
Überwindung des Todes durch den
auferstandenen Christus vertragen
kann. Vers 15 zeigt zudem die Erwartung
der Wiederkunft noch zu Lebzeiten
des Paulus. Warum sterben
dann Christen noch vorher? Was wird
mit ihnen sein? Nicht die Auferstehung
ist den Thessalonichern fraglich,
sondern deren zeitlicher und
sachlicher Zusammenhang mit der
Wiederkunft.
besonders gebotene Anordnungen
(vgl. z.B. 1. Korintherbrief Kap. 7, Vers 25)
und - wie hier - Tröstungen.
Vers 13: Im jüdischen wie im griechischen
Umfeld war es üblich, den Tod
wie einen Schlaf zu beschreiben und
deshalb Verstorbene als „Eingeschlafene“
zu bezeichnen. Der endgültige
Charakter dieses Eingeschlafenseins
wird dann im deutschen Sprachgebrauch
mit „Entschlafene“ ausgedrückt.
Hier geht es um die voll zuversichtlicher
Hoffnung „im Herrn Entschlafenen“.
Es geht nicht um die „Übrigen, die
keine Hoffnung haben“, d. h. die Nichtchristen.
Denen bleibt nur Trauer und
Verzweiflung! Denn tragfähig ist allein
die in dem gekreuzigten, auferstandenen
und kommenden Herrn Jesus
Christus gegründete Hoffnung auf ein
über den Tod hinausführendes Leben.
Es geht in keinem Fall um eine unbestimmte,
an nichts festzumachende
Hoffnung auf ein irgenwie geartetes
Leben nach dem Tod. Mit solchen Erwartungen
betrügen die Nichtchristen
sich selbst!
Entscheidend für das Verständnis
des Abschnitts ist die Frage, was mit
„im Wort des Herrn“ in Vers 15a gemeint
ist. Da Paulus kein Wort Jesu
zitiert, geht es um ein besonders hervorgehobenes
prophetisches Reden
des Apostels, das die Christen sich
ihres Heils vollständig gewiß sein
läßt. Obgleich alle Worte des Apostels
vom Hl. Geist inspiriert sind, finge
nach dem Schicksal der Entschla-
Vers 14: Paulus beantwortet die Fraden
sich in seinen Briefen vom Herrn 30 fenen grundsätzlich von dem Be-