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Dr. Horst Neumann Der erste Brief des Apostels Paulus an die ...

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der Liebe. <strong>Paulus</strong> bestärkt <strong>die</strong> Gemeinde<br />

in <strong>die</strong>ser Geschwisterliebe<br />

und bittet sie zugleich inständig, darin<br />

zu wachsen, d.h. sich vom Hl.<br />

Geist immer reichlicher Liebe schenken<br />

zu lassen.<br />

Denn: „Das Tun der Liebe kennt kein<br />

Maß, es soll und k<strong>an</strong>n sich immer<br />

reicher und vollkommener entfalten.<br />

Gerade <strong>die</strong> Liebe erstarrt, wenn sie<br />

nicht stets neu sich entdeckt und ihren<br />

Weg findet. Die Geschichte großer<br />

Liebeswerke ist dafür Beispiel.“<br />

(Holtz, S. 176)<br />

Vers 11: Auch Außenstehende sollen<br />

<strong>die</strong> Christen in ihrem durch Gott<br />

geprägten alternativen Lebensstil<br />

wahrnehmen. Die Glaubenden sollen<br />

ihre Ehre darin suchen, ein unauffälliges,<br />

stilles Leben zu führen.<br />

„Echt christlich ist es ferner, wie der<br />

Apostel dem griechischen Ehrgeiz,<br />

sich politisch in der Volksversammlung<br />

oder sportlich im Stadion hervorzutun,<br />

den ‘Ehrgeiz’ schlichter<br />

Treue im Kleinen entgegenstellt. <strong>Der</strong><br />

<strong>an</strong>tike Mensch betrachtet <strong>die</strong> Arbeit...<br />

als unter seiner Würde und<br />

überläßt sie möglichst den Sklaven.“<br />

(Oepke, S. 141) Damit unterscheiden<br />

sich Christen von der Geltungssucht<br />

und der unsozialen Bequemlichkeit<br />

der damalige Welt.<br />

Schlatter (S. 26) verweist zusätzlich<br />

darauf, daß hier schon ein Ged<strong>an</strong>ke<br />

<strong>des</strong> 2. Thess. <strong>an</strong>klingt. „In einem Teil<br />

der Gemeinde hatte sich ein aufgeregtes<br />

Wesen festgesetzt, dem <strong>die</strong><br />

auf den Unterhalt gerichtete Arbeit leer<br />

und gering schien. Tat nicht <strong>die</strong> Herrlichkeit<br />

der göttlichen Berufung <strong>die</strong>s<br />

alles ab? Warum sollte sich <strong>die</strong> Christenheit,<br />

wenn sie den Geist Gottes<br />

hatte und in der Gemeinschaft mit ihm<br />

lebte, noch mit den natürlichen Geschäften<br />

beladen? Diese Christen<br />

glaubten, durch ihre Heiligung von der<br />

irdischen Sorge und Arbeit befreit zu<br />

sein.“ Auch <strong>die</strong> Erwartung der baldigen<br />

Wiederkunft <strong>des</strong> Herrn (vgl. dazu<br />

<strong>die</strong> Verse 13 – 18) hat dabei eine Rolle<br />

gespielt.<br />

„<strong>Paulus</strong> ruft zu einem Leben in ruhiger<br />

Ordnung, das auf den eigenen Bereich<br />

konzentriert ist und das sich<br />

selbst durch H<strong>an</strong>darbeit erhält.“ (Holtz,<br />

S. 178) Das grenzt einerseits vom<br />

Lebenstil der Umwelt ab. Das verdeutlicht<br />

<strong>an</strong>dererseits, daß der auf <strong>die</strong> Wiederkunft<br />

ausgerichtete Glaube kein<br />

sozialrevolutionäres Programm ist.<br />

Denn: „Nur weil <strong>die</strong> Gemeinde sich in<br />

das Leben in der Welt“ - allerdings<br />

nicht unkritisch - „einfügte, vermochte<br />

sie <strong>die</strong> Welt zu durchdringen. Die Umwelt<br />

begriff ohnehin, daß ihr etwas entgegentrat,<br />

das ihre Identität gefährdete,<br />

und sie <strong>an</strong>twortete sogleich und hart<br />

mit der sozialen Desintegration.“ (Holtz,<br />

S. 179) Gemeint ist damit <strong>die</strong> Verfolgung.<br />

Vers 12: Die Umwelt soll nicht den Eindruck<br />

gewinnen, <strong>die</strong> Christen seien unordentliche,<br />

faule und irgendwie überdrehte<br />

Leute, <strong>die</strong> <strong>an</strong>dere für sich sorgen<br />

lassen. Sie soll statt <strong>des</strong>sen erkennen,<br />

daß der christliche Glaube 29<br />

zu

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