Dr. Horst Neumann Der erste Brief des Apostels Paulus an die ...

Anerkennung der Ehefrau als eines
Gliedes der Gemeinde, für das Christus
gestorben ist und das dem zukünftigen
Leben entgegengeht.“
(Holtz, S. 158) Damit ist jede Art von
Vergewaltigung in der Ehe ausgeschlossen!
Der Umgang mit der Ehefrau
soll vor Gott bestehen können
und damit dem Leben in der Heiligung
entsprechen.
Vers 5: Dieser Ausrichtung entgegengesetzt
ist die „Leidenschaft der
Begierde“, die die Gott nicht kennenden
Heiden kennzeichnet. Diese Unkenntnis
spiegelt sich in ihrem gottfernen
und damit rasch unmenschlichen
Verhalten. Hier wird die - auch
heute greifbare - Erfahrung angesprochen,
daß menschliches Verhalten
von der jeweiligen weltanschaulich-religiösen
Einstellung geprägt
ist. Das macht geordnetes Zusammenleben
in einer multikulturellen
Gesellschaft so sehr schwierig!
Vers 6: Jetzt kommt das Geschäftsleben,
der „Handel“, ins Blickfeld.
Christen dürfen sich nicht durch
Übergriffe und Übervorteilungen an
„ihrem Bruder“ vergehen. Das ist jedoch
nicht als Freibrief für ein anderes
Verhalten Außenstehenden gegenüber
mißzuverstehen! Es geht fassend werden jetzt die beiden sich
Vers 7: Die Verse 3 – 6 zusammen-
um die Warnung vor Habgier, die der gegenseitig ausschließenden Welten
von Gott gebotenen Nächstenliebe gegenübergestellt: Die in Unzucht und
entgegensteht. „Die unerhörte missionarische
Lebenskraft der urchristheit
als Folge der Gottlosigkeit und die
Habgier konkretisierte Welt der Unreinlichen
Gemeinden bezeugt eine Offenheit,
die sie derartiger Charaktelichte
Welt des in Reinheit gelebten
infolge der göttlichen Berufung ermögrisierung
entzieht. Ihre Geschlossen-
27 Glaubens an den rettenden Dreieini-
heit ist die Konzentration auf einen zu
ihrer Umwelt alternativen Lebensstil,
dessen eigentliches Ziel der verwandelnde
Zugriff auf diese Umwelt ist.“
(Holtz, S. 163) Wie steht es damit in
unseren Gemeinde heute?
Paulus begründet seine – wohl auch
schon anläßlich seiner Missionspredigten
ausgesprochene - Warnung mit
dem Hinweis auf das künftige Gericht
Gottes. Er bezieht dabei im weitesten
Sinne„alles dieses“ mit ein, was Gottes
Willen widerspricht und „seinem
Wesen nach aus dem Zusammenhang
von Unzucht und Habgier nicht zu lösen
ist... Mit der Ablehnung dieser beiden
Laster wird der Wille Gottes
schwerpunktartig zur Geltung gebracht.“
(Reinmuth, S. 140)
Wen Jesus Christus auf Grund des
Glaubens an ihn aus dem „kommenden
Zorn“ des Endgerichts „retten“ wird
(Kap. 1, Vers 10), der kann natürlich
nicht in falscher Sicherheit in dem verharren,
was diesen göttlichen Zorn heraufbeschwört.
Durch Jesus Christus
zugesprochene Vergebung umschließt
selbstverständlich die ernsthafte Bitte
um eine erneuerte Lebensführung!