Dr. Horst Neumann Der erste Brief des Apostels Paulus an die ...

Er bittet sie, diesen eingeschlagenen
Weg konsequent fortzusetzen und
dabei unter Leitung des Hl. Geistes
weitere Fortschritte in ihrer geistlichen
Lebensgestaltung zu machen.
Vers 2: Paulus erinnert die Christen
zu Thessalonich nochmals an seine
früheren Weisungen, die die Gemeinde
zum Gott wohlgefälligen Leben
angeleitet haben und immer noch anleiten.
Erneut verweist der Apostel
auf den wahren Autor dieser Weisungen,
den Herrn Jesus Christus.
Durch den Herrn haben die apostolischen
Weisungen allerhöchste –
nämlich göttliche – Verbindlichkeit.
Vers 3: Gott will die Heiligung seiner
Gemeinden. Wer zu Gott gehört, der
lebt in seinen in die Schöpfung hineingelegten
Ordnungen und verkehrt
diese nicht in ihr Gegenteil! Das ist
in dem Begriff „eure Heiligung“ zusammengefaßt.
„Zwar ist die ‘Heiligung’
durch das Heilshandeln Gottes
grundlegend, aber sie wird aufgenommen
durch das eigene Handeln
des ‘Geheiligten’, der so sein
Sein realisiert, indem er es in die Ebene
des Handelns, das Gottes Willen
entspricht, transponiert (= hinüberbringt).“
(Holtz, S. 155)
Zeit ein Kampfplatz besonderer Art ist:
unser geschlechtliches Leben. Geschlechtsverkehr
...war in der hellenistischen
(= griechisch geprägten Kultur
des Mittelmeerraums) selbstverständliches
‘Recht’ des Mannes.“ (de
Boor, S. 61) Christen wissen ihre Geschlechtlichkeit
so zu gebrauchen, wie
es der Schöpfungsordnung Gottes
entspricht. Da kein anderer Lebensbereich
so direkt in dieser verankert
ist wie die Sexualität, kommt deren
richtigem Gebrauch in der Heiligung
ein besonderes Gewicht zu. Daher
geht es in der Ermahnung der Gemeinde
zuallererst um die Enthaltung
von jeglicher Unzucht, d. h. von jeglicher
gegen Gottes Schöpfungswillen
verstoßender Sexualität.
Vers 4: Jetzt folgt die positive Seite
der die Unzucht betreffenden Ermahnung.
Wo die Lutherbibel „eigene
Frau“ übersetzt, steht im griechischen
Urtext „eigenes Gefäß“. Von der alten
Kirche an sind sich bis heute die Ausleger
darüber uneins, ob damit „Leib“
oder „Frau“ gemeint ist. Jedoch weisen
sowohl das „eigen“ wie auch das
„erwerben, gewinnen“ entscheidend
auf die Bedeutung „Frau“ hin.
Auch das Gefüge des Gedankengangs
weist in diese Richtung. So
mahnt der Vers, „ein jeder solle mit
seiner eigenen Frau in der gebotenen
Weise das sexuelle Leben führen...
und mit seiner Frau ehelich zusammenleben
‘in Heiligung und Ehre’. Da-
„‘Heiligung’ ist also eine sehr nüchterne,
sehr praktische, aber eben darum
auch sehr notwendige und doch
auch sehr große Sache. Sie betrifft
in dieser griechischen Hafenstadt besonders
das Gebiet unseres Lebens, mit wird die Art und Weise christlicher
das ebenso auch heute wie zu jeder 26 Ehe beschrieben... Die ‘Ehre’ ist die