Dr. Horst Neumann Der erste Brief des Apostels Paulus an die ...

in eine Gebetsbitte. “Die Gemeinde
bedarf der Fürbitte, um im übervollen
Reichtum dieser Gabe der Liebe
zu leben, die sie Gemeinde sein läßt
und die sie der Welt offenhält.“ (Holtz,
S. 144)
Vers 13: „Das Ziel solchen Wachsens
ist die Untadeligkeit der Gemeinde in
der Parusie (= Christi Wiederkunft)...
Das Wachsen in der Liebe findet seine
Entsprechung in der wachsenden
inneren Festigkeit, die vom Herrn
selbst ausgeht... Heiligkeit ist der
Zielzustand, zu dessen Erreichung
die Angeredeten nicht von sich aus
fähig sind, der aber ihr Handeln in der
Heiligung (Kap. 4, Verse 3f + 7) bestimmt.“
(Reinmuth, S. 136)
Die Christen zu Thessalonich trifft
dann im Endgericht kein Tadel, wenn
sie sich von ihrem Herrn Jesus Christus
in der ihnen geschenkten Heiligkeit
festigen lassen, die sie mit dem
lebendigen Gott verbindet. Diese Zugehörigkeit
zu dem heiligen, herrlichen
Lebensraum Gottes prägt dann
auch den Lebensalltag der Glaubenden.
Wer so in Christus bleibt und
lebt, der „findet mit ihm auch die ewige
Gemeinde und wird mit allen Heiligen,
die ihm gehören, vereint.“
(Schlatter, S. 23)
Holtz (S. 146f) bezieht die Heiligen -
gemäß Sacharja Kap. 14, Vers 5 -
auf die Engel. Im Sinne des von Christus
her zu verstehenden Alten Testaments
sind die Gott begleitenden
Engel auch die Begleiter des wiederkommenden
Gottessohnes (vgl. Matthäusevangelium
Kap. 25, Vers 31; Markusevangelium
Kap. 8, Vers 38; 2. Thessalonicherbrief
Kap. 1, Vers 7).
Reinmuth versteht unter „Heilige“
auch Christen, „die (zumeist neben den
Engeln) den Herrn bei seiner Parusie
begleiten werden.“ (S. 136) Morris ist
davon überzeugt, daß gemäß 1.
Thess. Kap. 4, Vers 14 und 1. Korintherbrief
Kap. 6, Vers 2 bei der Parusie
„Glaubende mit ihrem Herrn verbunden
sein werden. Wahrscheinlich ist
es das beste, in diesem Begriff hier
beide einbegriffen zu denken. Schließlich
bezieht sich Paulus auf ‘alle seine
Heiligen’ und da scheint nichts anzudeuten,
daß der Begriff auf einen
speziellen Bereich eingeschränkt ist.“
(S. 72)
Knoch sieht in dem Hinweis auf die
Christus begleitenden Heiligen „auch
die Christen in Thessalonich“ einbegriffen.
(S. 46) So versteht es auch de
Boor (S. 58 Anm. 41)
Letztlich läßt sich nicht eindeutig bestimmen,
wer alles unter „alle seine
Heiligen“ zu zählen ist. Angesichts
von 1. Korintherbrief Kap. 6, Vers 2
kann man jedoch nicht ausschließen,
daß auch die Glaubenden damit gemeint
sind. Das gibt dann dem „untadelig“
ein besonderes Gewicht!
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