Dr. Horst Neumann Der erste Brief des Apostels Paulus an die ...

Versuchung des Versuchers liegt
nicht in der Verleitung zu dieser oder
jener Sünde, sondern darin, daß er
uns ‘betrüge und verführe in Mißglauben,
Verzweiflung und andere
große Laster und Schande’, wie Luther
mit seinem biblischen Tiefblick
gesagt hat.“ (de Boor, S. 54) „Die Arbeit
des Satans käme zum Ziel, wenn
die Rettungsarbeit Gottes, die sich im
Tun seiner Mitarbeiter...vollzieht, vernichtet
würde.“ (Reinmuth, S. 134)
Dann hätte Paulus alle Mühen umsonst
auf sich genommen.
6.) Kap. 3, Verse 6 – 10:
Die Rückkehr des Timotheus und die Freude
über die berichtete Bewährung der Gemeinde
Vers 6: Der Bericht des zurückgekehrten
Timotheus hat den Apostel
spürbar erleichtert. Denn die Gemeinde
widersteht im Glauben gefestigt
den Anläufen Satans in der Bedrängnis.
Sie steht in gegenseitiger,
hilfsbereiter Liebe zusammen. Sie
hat den Apostel weiter in bester Erinnerung
und sehnt sich ebenfalls
nach erneuter Begegnung mit ihm.
Verse 7 + 8 beschreiben, wie sehr
diese guten Nachrichten Paulus getröstet
haben. Das Wichtigste ist für
ihn dabei „durch euren Glauben“.
Das Wissen um diesen Glauben der
Thessalonicher läßt ihn – auch für
sich persönlich - erneut erkennen,
daß Gott die Seinen stärkt und hält.
„Die ganze Bedrängnis und Not, in
der Paulus sich befindet, läßt ihn solchen
Zuspruch ‘in Hinsicht auf euch’ Paulus lebt infolge dieser guten Nachricht
richtig auf. Das meint das „nun
besonders empfinden... Welche bestimmte
Situation dahintersteht, läßt leben wir“ des griechischen Textes.
sich nicht sagen; die beiden Begriffe Hier zeigt sich erneut, wie Paulus seine
ganze Existenz mit seinem anankä (= Not) und thlipsis (= Bedräng-
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Apo-
nis) geben dafür keinen Anhalt. Es
dürfte sich bei der Reihung um eine
Redeweise handeln, die unspezifisch
eine Situation notvoller Bedrängnis
beschreibt. Sie war Paulus ständige
Begleiterin seines Dienstes... als Apostel
Christi.“ (Holtz, S. 134)
Für Paulus verdeutlicht das „Stehen
im Herrn“ den Glauben, der den Christen
ja auf ein neues Lebensfundament
stellt (1. Korintherbrief Kap. 3, Vers
11). Der Ausdruck betont zudem das
Unerschütterliche, Feste des christlichen
Lebens im Herrn, das durch
nichts und niemanden zu erschüttern
ist. „Erst der feste Stand, der durch
den Herrn bestimmt ist, bekommt die
Bedeutung, die ihn zu einem Zuspruch
für sein (= des Paulus) Leben
macht.“ (Holtz, S. 135)