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Dr. Horst Neumann Der erste Brief des Apostels Paulus an die ...

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chische Text „näpioi = im juristischen<br />

Sinne noch nicht mündig“. Weil <strong>die</strong>se<br />

Lesart im Zusammenh<strong>an</strong>g <strong>des</strong><br />

Verses schwierig erscheint, lesen<br />

spätere H<strong>an</strong>dschriften „äpioi = mild,<br />

s<strong>an</strong>ft“. Dennoch ist gegen Oepke S.<br />

134, Reinmuth S. 126, Holtz S. 82f<br />

der älteste Text als der ursprünglichste<br />

vorzuziehen, zumal er den<br />

Kontrast zwischen der Würde <strong>des</strong><br />

Apostolats und dem Verzicht auf jeglichen<br />

Anspruch seitens <strong>des</strong> <strong>Apostels</strong><br />

krass herausarbeitet: <strong>Paulus</strong> hätte<br />

seine Würde ausspielen können, verhielt<br />

sich jedoch demütig wie ein unmündiges<br />

Kind.<br />

Vers 8: <strong>Paulus</strong> k<strong>an</strong>n <strong>die</strong> Verkündigung<br />

<strong>des</strong> Ev<strong>an</strong>geliums nicht von seiner<br />

eigenen Existenz trennen; denn<br />

<strong>die</strong>se ist durch das Ev<strong>an</strong>gelium definiert<br />

und erfüllt. So ist auch <strong>die</strong> Teilgabe<br />

am Ev<strong>an</strong>gelium zugleich liebevolle<br />

Teilgabe am persönlichen Leben<br />

<strong>des</strong> <strong>Paulus</strong>. Dabei wird <strong>die</strong> Zuwendung<br />

der Amme überboten;<br />

„denn er geht selbst gänzlich im Ev<strong>an</strong>gelium<br />

auf und bietet damit nicht nur<br />

<strong>die</strong> Botschaft, sondern mit ihr sich<br />

selbst seinen Hörern dar.“ (Holtz, S.<br />

84)<br />

Mit dem Nachsatz: „weil ihr uns Geliebte<br />

geworden seid“ betont <strong>Paulus</strong><br />

<strong>die</strong> Gemeinschaft mit den Thessalonichern<br />

in Christus. Denn der gemeinsame<br />

Christusglaube verbindet<br />

zu einer von der Christusliebe getragenen,<br />

das g<strong>an</strong>ze Leben umfassenden<br />

Gemeinschaft. So ist auch heute<br />

jede wahre Gemeinde Jesu Chrischaffenden<br />

Rechtfertigung vor Gott<br />

Zu beachten ist dabei: „Von der heilsti<br />

eine von seiner Liebe erfüllte Le-<br />

16 ist nicht <strong>die</strong> Rede, vielmehr von der<br />

bensgemeinschaft, in der einer den<br />

<strong>an</strong>deren trägt. Daher k<strong>an</strong>n auch der<br />

Prediger <strong>des</strong> Ev<strong>an</strong>geliums nicht dist<strong>an</strong>ziert<br />

von der Gemeinde mit seinem<br />

Leben ‚außen vor’ bleiben. „<strong>Der</strong><br />

echte Diener Jesu gibt sich g<strong>an</strong>z, wie<br />

sein Herr nicht nur Sein Wort, sondern<br />

sich selbst g<strong>an</strong>z gegeben hat.“ (de<br />

Boor, S. 42)<br />

Vers 9 : Um in <strong>die</strong>sem Sinne niem<strong>an</strong>dem<br />

zur Last zu fallen, hat <strong>Paulus</strong><br />

neben seinem hingebungsvollen missionarischen<br />

Einsatz seinen Lebensunterhalt<br />

in Thessalonich durch seiner<br />

Hände Arbeit bestritten. „An ihr<br />

nahm <strong>die</strong> Gemeinde wahr, dass er<br />

kein Opfer für sie scheute. Sie soll <strong>die</strong><br />

Erinnerung dar<strong>an</strong> nicht verlieren; denn<br />

sie gibt ihr für immer <strong>die</strong> Regel ihrer<br />

Lebensführung.“ (Schlatter, S. 14)<br />

Vers 10: Nachdem <strong>Paulus</strong> in Vers 9<br />

<strong>die</strong> Erinnerung der Gemeinde beschworen<br />

hat, ruft er sie und sogar<br />

Gott selbst zu Zeugen für <strong>die</strong> Wahrheit<br />

seiner Darstellung auf. Er und<br />

seine Mitarbeiter haben „euch den<br />

Glaubenden“, d. h. der infolge ihrer<br />

Missionsverkündigung entst<strong>an</strong>denen<br />

Gemeinde keinen Anlaß zur Kritik geboten.<br />

Mit den drei <strong>an</strong>geführten Charakterisierungen<br />

seines Verhaltens<br />

unterstreicht <strong>Paulus</strong>, „dass er, der<br />

Apostel, mit reinem Gewissen vor Gott<br />

steht, soweit es seinen Aufenthalt und<br />

sein Wirken in Thessalonich betrifft.“

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