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Dr. Horst Neumann Der erste Brief des Apostels Paulus an die ...

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heitsgetreu zu sagen, dass es Gott<br />

gefällt. „Die Verkündigung <strong>des</strong> <strong>Paulus</strong><br />

ist der Möglichkeit einer M<strong>an</strong>ipulation<br />

durch ihn gänzlich entzogen,<br />

richtet er sie doch nur aus als ein<br />

von Gott Betrauter, nicht aber aus<br />

eigenem Antrieb und Willen.“ (Holtz,<br />

S. 72)<br />

Verse 5 + 6: „Die Verse 5 + 6 betonen<br />

noch einmal nachdrücklich, was<br />

<strong>des</strong>halb keinesfalls als Motivation<br />

der Verkündigung in Thessalonich in<br />

Frage kommt: Weder Schmeichelwort,<br />

v<strong>erste</strong>ckte Habgier noch Ehrsucht...<br />

Und wieder (vgl. Vers 1 u. 2)<br />

wird ausdrücklich auf <strong>die</strong> bestätigende<br />

Erinnerung der Gemeinde abgehoben.<br />

Sie wird ergänzt durch den<br />

Hinweis auf <strong>die</strong> Zeugenschaft Gottes.<br />

<strong>Paulus</strong> weiß, daß <strong>die</strong> Bestätigung<br />

der Lauterkeit seines Dienstes<br />

auf das Urteil Gottes <strong>an</strong>gewiesen<br />

bleibt.“ (Reinmuth, S. 125) Die Person<br />

<strong>des</strong> <strong>Paulus</strong> tritt völlig hinter dem<br />

Auftrag Gottes zurück. Alle menschlichen<br />

Motivationen haben zugunsten<br />

der gottgewirkten Motivation zu<br />

verschwinden.<br />

Vers 7: „Abges<strong>an</strong>dte Christi waren<br />

er und <strong>die</strong> Seinen, aber sie haben<br />

<strong>die</strong> Würde niemals selbstsüchtig herausgekehrt,<br />

sie waren freundlich.“<br />

(Oepke, S. 134) Schlatter spricht trotz<br />

<strong>des</strong> „wir“ hingegen nur von <strong>Paulus</strong>:<br />

„Das (d. h. Verehrung seiner Person zu<br />

erwarten) hat er so wenig get<strong>an</strong>, dass<br />

er nicht einmal sein Recht, das ihm<br />

als dem Boten <strong>des</strong> Christus zust<strong>an</strong>d,<br />

benützt hat.“ (S. 13) Reinmuth stellt<br />

dazu fest: „<strong>Paulus</strong> benutzt hier erstmalig<br />

(d. h. in <strong>die</strong>sem <strong>Brief</strong>) den Apostelbegriff.<br />

Die Frage, ob er <strong>an</strong> <strong>die</strong>ser Stelle<br />

<strong>die</strong> beiden Mitarbeiter eingeschlossen<br />

sehen will, ist kaum zu entscheiden.<br />

Wir gehen davon aus, dass das ‚wir’<br />

<strong>des</strong> <strong>Brief</strong>es regelmäßig dem Autor<br />

<strong>Paulus</strong> gilt und zugleich <strong>die</strong> beiden Mitabsender<br />

in <strong>die</strong> Botschaft <strong>des</strong> Schreibens<br />

einbezieht.“ (S. 126)<br />

Da <strong>Paulus</strong> den Titel „Apostel“ in der<br />

Regel ausschließlich für sich verwendet<br />

(vgl. 1. Korintherbrief Kap. 1, Vers 1;<br />

2. Korintherbrief Kap. 1, Vers 1; Galaterbrief<br />

Kap. 1, Verse 1f), muß m<strong>an</strong> davon<br />

ausgehen, „dass <strong>Paulus</strong> auch <strong>an</strong> der<br />

vorliegenden Stelle den Apostelbegriff<br />

exklusiv v<strong>erste</strong>ht. Er setzt damit <strong>die</strong><br />

hohe Autorisierung voraus, <strong>die</strong> ihm als<br />

mit dem Ev<strong>an</strong>gelium Betrautem zugewiesen<br />

ist.“ (S. 126) (so auch Holtz, S.<br />

78)<br />

Trotzdem hat er auf Selbstbewußtsein<br />

und Anspruch auf Ehrerbietung verzichtet.<br />

Statt <strong>des</strong>sen vergleicht er sein<br />

Verhalten mit dem „einer Mutter, dem<br />

griechischen Grundtext nach sogar<br />

dem einer Amme, <strong>die</strong> ihren mütterlichen<br />

Reichtum dem Kleinkind als Speise<br />

für <strong>des</strong>sen Gedeihen schenkt. ..<br />

Dem entspricht, dass <strong>Paulus</strong> <strong>die</strong> ihm<br />

<strong>an</strong>vertrauten Christen als seine Kinder<br />

v<strong>erste</strong>ht (vgl. Vers 11) ... Dabei setzte<br />

er seine g<strong>an</strong>ze Person ein, ließ sich<br />

aufzehren von seinem Dienst und öffnete<br />

auch sein Herz.“ (Knoch, S. 33f)<br />

Wo in der gängigen Lutherübersetzung<br />

15„mütterlich“ steht, hat der älteste grie-

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