Dr. Horst Neumann Der erste Brief des Apostels Paulus an die ...

donien und Achaja aufgeteilt.
Vers 8: Die Ereignisse in Thessalonich
wirkten in die nahe und ferne
Umgebung hinein. Der Glaube an
den Dreieinigen Gott drang überall
hin und prägte über Griechenland
hinaus die ganze entstehende christliche
Ökumene. “Indem der Glaube
der Thessalonicher bekannt wird, ertönt
zugleich das Evangelium ... Indem
nur solcher Inhalt, der als Evangelium
in Thessalonich lebendig ist,
hinausschallt zu anderen Gemeinden,
werden sie in ihrem eigenen
Glauben gestärkt, wirkt die Thessalonicher
Gemeinde als prägende Erscheinung.”
(Holtz, S. 52) Dem hat
Paulus nichts mehr hinzuzufügen.
Vers 9a: Überall erzählt man, wie es
bei der Erstverkündigung des Evangeliums
in Thessalonich zugegangen
ist. Dabei kommt zur Sprache,
wie mit Paulus und seinen Mitarbeitern
zugleich das Evangelium angekommen
ist. “Mit dem Hinweis auf
die Art der Aufnahme und des Auftretens
der Missionare erinnert Paulus
die Gemeinde zugleich an die
gemeinsam erlebten Umstände der
Missionsverkündigung. Hinter dem
Stichwort ‘Eingang’ verbirgt sich die
Geschichte der Begegnung der
Adressaten mit dem Evangelium.”
(Reinmuth, S. 121)
In den Versen 9b + 10 finden wir
eine Zusammenfassung der urchristlichen
Missionspredigt mit ihren drei
zentralen Bestandteilen.
Vers 9b: “Als das erste, was damals
an der Christenheit auffiel, nennt Paulus
ihre völlig Abwendung vom griechischen
Bilderdienst.” (Schlatter, S. 10)
Die missionarische Verkündigung ruft
zur Abkehr von den Götzen hin zu dem
lebendigen, wahren Gott, dem Vater
Jesu Christi. Dabei geht es um einen
Herrschaftswechsel im Sinne des 1.
Gebots.
Da auch der vom lebendigen Gott abgefallene
Mensch ohne Gott nicht leben
kann, den lebendigen Gott jedoch
nicht kennt, “macht er nun notwendig
etwas anderes zu ‘Gott’: das ist der
Ursprung aller ‘Götzen’ und ‘Idole’. Der
Mensch muß etwas ‘Letztes’, etwas
‘Absolutes’ haben; im konsequenten
Relativismus kann er nicht leben. Aber
eben etwas ‘Relatives’, irgendeine geschöpfliche
Größe, irgendein selbstgemachtes
Ideal setzt er nun absolut und
macht es dadurch zu seinem ‘Götzen’.
Dabei behandelt er als ‘Gott’, was doch
gerade nicht wirklich GOTT ist.” (de
Boor, S. 32)
Aus diesem Götzendienst hat der Heilige
Geist die ehemaligen Heiden herausgerissen.
Das konnten sie nicht
selbst tun, da sie unter die Götzen versklavt
waren, ihnen die Freiheit zu einer
Neuorientierung abging. Das konnte
und kann nur der Dreieinige Gott
selbst bewirken. Somit ist Bekehrung
ein Gnadengeschenk Gottes, das er
um Christi willen austeilt.
Eine solche Bekehrung beinhaltete
11 und beinhaltet auch heute die völlige