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Essen und Erotik - Praxis Dr. med. Jürgen Budde & Dorothee ...

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<strong>Essen</strong> <strong>und</strong> <strong>Erotik</strong><br />

Von <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>Jürgen</strong> <strong>Budde</strong><br />

Sexualität ist für die Partnerschaft zwischen Mann <strong>und</strong> Frau, wie wir heute<br />

zweifelsfrei wissen, eine der tragenden Säulen. Sie schafft Nähe, Vertrauen,<br />

Harmonie <strong>und</strong> natürlich auch Lust. Durch sie wird die Partnerschaft nicht<br />

nur erfüllt <strong>und</strong> schön, sondern auch enorm belastbar. Wir Mediziner<br />

bemühen uns im Zeitalter von Viagra mit unseren Mitteln um dieses<br />

Thema. Wir haben auch damit Ungeahntes erreicht. Aber warum gleich<br />

zur Pille greifen? Der Stress des Alltags lastet auf beiden Partnern <strong>und</strong> lässt<br />

sie dann vielfach nicht zueinander finden. Manchmal hilft es dann, sich<br />

aufeinander einzulassen <strong>und</strong> die Sinne zu öffnen. Da löst nicht selten der<br />

Gang in die Küche so manches Problem.<br />

<strong>Essen</strong>, Begehren <strong>und</strong> Zuneigung sind in unserem Denken untrennbar miteinander verb<strong>und</strong>en.<br />

Am Anfang unserer Sexualität stand der Apfel, mit dem Eva Adam im Paradies verführte, In<br />

unserem heutigen Sprachgebrauch haben wir uns „zum Fressen gern“. Wir wollen uns<br />

„vernaschen“. Wir finden das Gegenüber „süß“ oder „knackig“. Wenn ein Angelsachse bei<br />

Tisch formuliert: „I want to eat you“, dann unterhält er sich im Zweifel nicht mit dem Steak<br />

auf seinem Teller, sondern fordert seine Tischgenossin zu sexuellen Handlungen auf. Wer hat<br />

nicht schon von der lustfördernden Wirkung so mancher Speise gehört? Diese waren schon in<br />

der Antike bekannt. Casanova war berühmt dafür, dass er die vielfältige Symbolik <strong>und</strong><br />

Wirkung von Speisen <strong>und</strong> Getränken nutzte. Und auch heute werden wir von der Werbung<br />

mit sexuellen Botschaften in Verbindung mit Nahrungsmitteln überschüttet: Wer denkt bei so<br />

mancher Werbung für Eis oder Müsliriegel nur an diese Produkte? Und das alles beginnt<br />

bereits am Anfang unseres Lebens. Schon der Säugling wird beim Stillen nicht nur mit<br />

überlebenswichtiger Nahrung versorgt. Er empfindet vielmehr auch soziale Nähe <strong>und</strong> vor<br />

allem: Lust. Die Stimulierung des M<strong>und</strong>raumes provoziert die Ausschüttung bestimmter<br />

Hormone, die beruhigend wirken <strong>und</strong> Lust hervorrufen. Ähnliches geschieht bei der Mutter.<br />

Sexualität, Lust <strong>und</strong> Nahrungsaufnahme sind somit erkennbar verb<strong>und</strong>en.<br />

Aphrodisiaka, benannt nach der griechischen Göttin der Liebe Aphrodite, sind<br />

Keine W<strong>und</strong>ermittel, sondern eher Genussmittel. Sie helfen, die eigene Sinnlichkeit zu<br />

entdecken. Es handelt sich um Nahrungsmittel <strong>und</strong> Gewürze, denen man eine anregende<br />

Wirkung auf das Liebesleben nachsagt. Die Wirkung lässt sich unterschiedlich erklären. Düfte<br />

<strong>und</strong> ätherische Öle können pheromonartig wirken. Pheromone sind Duftstoffe, die direkt auf<br />

das limbische System, das Lustzentrum im Gehirn wirken <strong>und</strong> uns unterbewußt auf Sex<br />

vorbereiten. Dazu kommen Vitamine <strong>und</strong> hochwertige Eiweiße, die uns anregen <strong>und</strong> Kraft<br />

geben.<br />

Das Diner a Deux , das Liebesmahl zu zweit, quasi als Vorspiel <strong>und</strong> Vorbereitung auf den<br />

Liebesakt ist bekannt. Es hat häufig zu Beginn einer Beziehung eine große Bedeutung, kann<br />

aber so manche alte Beziehung immer wieder prickelnd machen oder sie vielleicht sogar<br />

wieder aufmöbeln.


Allgemein hin gilt aber: Lustfördernde Maßnahmen wirken nur, wenn das Gegenüber stimmt.<br />

Zuviel des Guten kann leicht das Gegenteil bewirken. Ein zu reichhaltiges <strong>Essen</strong> zieht enorme<br />

Energien für die Verdauung ab. Man ist zwar satt, aber die Begierde bleibt auf der Strecke.<br />

Das <strong>Essen</strong> sollte vielmehr leicht sein.<br />

Euphorisierende Substanzen nehmen Hemmungen <strong>und</strong> heben „Blockaden“ auf. Ein gutes<br />

Glas Wein oder Sekt kann daher W<strong>und</strong>er wirken, wenn es bei nur einem Glas bleibt. Trinkt<br />

man mehr, gewinnt meist nach kurzer Zeit die Müdigkeit die Oberhand.<br />

Stimulanzien, wie etwa Koffein, vertreiben die abendliche Müdigkeit <strong>und</strong> machen wach für<br />

die Liebe. Ein guter Espresso kann daher ein guter Helfer Aphrodites sein.<br />

Dabei kommt es vor allem auf die Inhaltsstoffe <strong>und</strong> Aromen des <strong>Essen</strong>s an:<br />

- Austern: leicht verdaulich, enthalten viele Mineralstoffe <strong>und</strong> Salze, die fit machen.<br />

- Basilikum: enthält stimulierende ätherische Öle.<br />

- Chili: fördert die Durchblutung.<br />

- Erdbeeren: enthalten viel Vitamin C<br />

- Estragon: macht gute Laune.<br />

- Feigen: traditionelle Aphrodisiaka des Orients.<br />

- Fenchel: Lust anregend <strong>und</strong> Potenz stärkend.<br />

- Ingwer: sexuell stimulierend, regt den Kreislauf an.<br />

- Knoblauch: aktiviert Sexualhormone. Zuviel davon kann bekanntermaßen auch<br />

abschreckend wirken!<br />

- Pfeffer: Der Inhaltsstoff Piperin steigert die Durchblutung der Sexualorgane. Er macht<br />

Lust <strong>und</strong> fördert die Sinnlichkeit.<br />

- Sellerie: soll bei Männern sexuelle Aktivität hervorrufen.<br />

- Spargel: kalorienarm <strong>und</strong> daher leicht.<br />

- Vanille: macht Glücksgefühle.<br />

- Zimt: bringt den Kreislauf auf Touren, macht bereit für das Liebesspiel.<br />

Die genannte Auswahl lässt sicher bei so manchem Hobbykoch die Gedanken ins Fliegen<br />

kommen. Wie wär`s , wenn Sie bereits zu zweit beim Kochen begännen?

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