Lösungskizze (Kurzfassung) Lösungshinweise STRAFBARKEIT ...
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<strong>Lösungskizze</strong> (<strong>Kurzfassung</strong>)<br />
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●<br />
<strong>STRAFBARKEIT</strong> VON A<br />
■ Art. 123 Ziff. 1 StGB Körperverletzung an B durch den<br />
Schlag<br />
● OT und ST (+)<br />
● RW<br />
NW (-), Angriff fehlt<br />
Erlaubnistatbestandsirrtum<br />
o Voraussetzungen<br />
o Rechtsfolge<br />
■ Art. 125<br />
● Sorgfaltspflichtwidrigkeit: Pflichtwidriger Irrtum?<br />
Strafbarkeit von C<br />
■ Art. 123 Ziff. 1 StGB in mittelbarer Täterschaft<br />
● Tatherrschaft und ausreichender Defekt beim Werkzeug<br />
Institut für Strafrecht und Kriminologie – Christoph Ringelmann<br />
<strong>Lösungshinweise</strong><br />
<strong>STRAFBARKEIT</strong> VON A<br />
●<br />
Art. 123 Ziff. 1 StGB Körperverletzung an B Durch den<br />
Schlag<br />
■ Objektiver und subjektiver Tatbestand (+)<br />
■ Rechtswidrigkeit<br />
Notwehr Art. 15 StGB<br />
Notwehrlage: gegenwärtiger rechtswidriger Angriff<br />
■ Erlaubnistatbestandsirrtum (Putativnotwehr)<br />
● VSS der Putativnotwehr (bzw. des<br />
Erlaubnistatbestandsirrtums)<br />
A müsste sich eine Situation irrtümlich vorgestellt haben, die – wenn sie<br />
●<br />
vorliegen würde – sein Handeln auch tatsächlich rechtfertigen würde.<br />
Putativ-Notwehrlage<br />
o gegenwärtiger rw. Angriff<br />
Putativ-Notwehrhandlung<br />
o erforderliche und geeignete Verteidigungshandlung<br />
o Verhältnismässigkeit im engeren Sinne (hinreichende Proportionalität)<br />
o Sozialethische Einschränkungen der Notwehr<br />
Sonach wäre A gerechtfertigt, wenn sein Vorstellung von der Situation<br />
auch der Wirklichkeit entsprechen würde<br />
Institut für Strafrecht und Kriminologie – Christoph Ringelmann<br />
<strong>Lösungshinweise</strong><br />
<strong>STRAFBARKEIT</strong> VON A<br />
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■<br />
Rechtsfolgen des ELTI<br />
● Keine Rechtfertigung der Tat, aber der Täter kann nach Art. 13 StGB<br />
nicht mehr wegen vorsätzlicher Tat bestraft werden.<br />
h.M.: Täter handelt ohne Vorsatz<br />
o der Täter handelt zwar mit Tatbetstandsvorsatz, aber ohne Unrechtsvorsatz<br />
Mindermeinung: Täter handelt ohne Vorsatzschuld<br />
o Nicht der Tatbestandsvorsatz fehlt, sondern nur der Vorsatz als Schuldform (auf der<br />
3. Ebene des Verbrechensaufbaus), d.h. dem T ist die vorsätzliche Tatbegehung<br />
nicht vorzuwerfen<br />
Fahrlässige Körperverletzung Art. 125 Abs. 1 i.v.m. Art.<br />
13 Abs. 2 StGB?<br />
■ Tatbestandsmässigkeit<br />
● Handlung – Erfolg – Kausalität<br />
● „Pflichtwidrige Unvorsichtigkeit“ (Art. 12 Abs. 3)<br />
= War der Irrtum vermeidbar Art. 13 II?<br />
●<br />
Erfolgszurechnung<br />
Objektive Zurechnung / bzw. adäquate Kausalität<br />
■ Rechtswidrigkeit und Schuld<br />
Institut für Strafrecht und Kriminologie – Christoph Ringelmann<br />
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<strong>STRAFBARKEIT</strong> DES C<br />
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Art. 123 Ziff. 1 in mittelbarer Täterschaft<br />
■ Objektiver Tatbestand<br />
● Begehung der Straftat durch oder mittels eines anderen<br />
Zurechnung dessen Verhalten als eigenes<br />
Tatbestandserfüllung durch einen anderen<br />
<br />
■<br />
■<br />
Zurechnung des Verhalten des A an C als dessen eigenes<br />
o Wissensherrschaft<br />
o vorsatzloses oder schuldloses Werkzeug<br />
Vorsatz<br />
RW und Schuld<br />
C ist der vors. KV in mittelbarer Täterschaft<br />
strafbar.<br />
Allenfalls Arbeiten, die als Rechtsfolge des ELTI<br />
allein die Vorsatzschuld entfallen lassen, könnten<br />
auch Anstiftung bejahen.<br />
Institut für Strafrecht und Kriminologie – Christoph Ringelmann<br />
Probeklausur Anfänger<br />
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●<br />
Formalien:<br />
■ Deutlich schreiben<br />
■ Zeilenabstand<br />
■ 1/3 Rand = 7 cm<br />
■ Überschriften<br />
Fehler<br />
■ Notwehr wird aus der subjektiven Sicht des A bejaht<br />
■ Rechtsfolgen des ELTI nicht klar oder falsch benannt.<br />
■ Teilnahme ohne vorsätzlich rechtswidrige Haupttat<br />
angenommen.<br />
■ Mittelbare Täterschaft zu ungenau<br />
Institut für Strafrecht und Kriminologie – Christoph Ringelmann<br />
Typische Fehler<br />
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■<br />
Verf. beherrscht noch nicht ausreichend den Gutachtenstil (Aufwerfen der<br />
Subsumtionsfrage argumentative Auslegung der gesetzlichen<br />
Strafbarkeitsvoraussetzungen Beantworten der Subsumtionsfrage durch<br />
Subsumtion).<br />
Verf. darf der Strafbarkeitsprüfung immer nur den am Anfang in der<br />
Subsumtionsfrage bezeichneten Sachverhaltsausschnitt zu Grunde legen.<br />
Verf. arbeitet oft nicht deutlich genug heraus, welches Tatbestandsmerkmal gerade<br />
geprüft wird und welcher Sachverhaltsausschnitt hierunter möglicherweise zu<br />
subsumieren ist ( genaue „Verortung“ der Prüfung an einer bestimmten<br />
gesetzlichen Voraussetzung).<br />
Sobald Verf. zur Verneinung einer Strafbarkeitsvoraussetzung kommt, muss die<br />
Prüfung mit dem Ergebnis „nicht strafbar“ beendet werden.<br />
Verf. „springt“ zu schnell auf den SV: richtig wäre, nach der Formulierung der<br />
Subsumtionsfrage zunächst argumentativ und rechtlich-abstrakt das<br />
Tatbestandsmerkmal (mit Blickrichtung auf den Sachverhalt hin) auszulegen und<br />
dann den SV am Ende kurz hierunter zu subsumieren oder das Tatbestandsmerkmal<br />
zu verneinen.<br />
Die Schwerpunktsetzung ist verbesserungsfähig. Verf. kann ruhig<br />
Unproblematisches kurz (ggf. auch im Urteilsstil) abhandeln. Wichtig ist nur, dass<br />
immer die Subsumtion des SV-Ausschnittes unter das gesetzliche<br />
Tatbestandsmerkmal eindeutig erfolgt.<br />
Keine Schein- Begründungen: Verweis auf h.M., vermeintliches Rechtsgefühl ua.<br />
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Multiple Choice<br />
1. Ein Erfolg kann dem Täter unter anderem dann nicht<br />
zugerechnet werden, wenn<br />
a) der Erfolg auch ohne die Handlung des Täters, allerdings auf<br />
andere Weise (bspw. Später) eingetreten wäre.<br />
b) der Erfolg ausserhalb des Schutzwecks der verletzten Norm<br />
liegt.<br />
c) Seine Handlung zwar nicht allein, aber im Zusammenwirken<br />
mit anderen Mittätern den Erfolg herbeigeführt hat.<br />
2. Wann handelt der Täter fahrlässig?<br />
a) Der Täter weiss um die Möglichkeit der Verwirklichung eines<br />
Tatbestandes und nimmt die Verwirklichung billigend in Kauf.<br />
b) Der Täter weiss nicht, dass er den Tatbestand eines<br />
Fahrlässigkeitsdeliktes verwirklicht, hätte dies aber wissen<br />
können.<br />
c) Der Täter weiss um die Möglichkeit der Verwirklichung eines<br />
Tatbestandes, vertraut aber darauf, dass er ihn nicht<br />
Institut für Strafrecht und Kriminologie – Christoph Ringelmann<br />
verwirklichen werde<br />
4. Besondere Subjektive Absichten wie bspw. die<br />
Aneignungsabsicht Können bei der Mittäterschaft...<br />
a) ...nicht wechselseitig zugerechnet werden.<br />
b) ...sind subjektive Tatbestandsmerkmale und Können<br />
demzufolge wechselseitig zugerechnet werden.<br />
c) ...können zugerechnet werden, wenn der eine um die Absicht<br />
des anderen weiss.<br />
5. Ein Erlaubnistatbestandsirrtum ist gegeben,...<br />
a) ...wenn der Täter an das Bestehen eines nicht anerkannten<br />
Rechtfertigungsgrundes glaubt.<br />
b) ...wenn der Täter einen Umstand nicht kennt, der zum<br />
gesetzlichen Tatbestand gehört.<br />
c) ...wenn sich der Täter über das tatsächliche Vorliegen der<br />
Voraussetzungen eines anerkannten Rechtfertigungsgrundes<br />
Institut für Strafrecht irrt. und Kriminologie – Christoph Ringelmann<br />
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