Oberschwäbische Seitenblicke - Bodo
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Geschichte der Württemberg-Allgäu-Bahn<br />
Unruhige Zeiten mit ungeliebten AbteilWAGen<br />
und besonderen Zügen für Rindviecher<br />
Der I. Weltkrieg bewirkte eine Zäsur; in der Gesellschaft, Unternehmen formte: die Deutsche Reichsbahn. Unter<br />
in der Wirtschaft und auch für die Allgäubahn. Statt Personenzügen<br />
verkehrten Truppentransportzüge an die Front, der Allgäubahn. Statt Torflokomotiven wurden nun mit<br />
dem Zwang der unruhigen Zeiten wandelte sich das Bild<br />
und mit zeitlicher Verzögerung in umgekehrter Richtung die Kohle gefeuerte Lokomotiven vor die Züge gespannt und<br />
Verwundetenzüge zu den über das Land verteilten Lazaretten.<br />
Gesellschaft und Wirtschaft zeigten Mangelerscheigestrichen.<br />
Die schwäbischen Großraumwagen mussten<br />
der Fahrplan auf wenige Hauptverbindungen zusammennungen,<br />
in bester Weise erkenntlich auch am Fahrplan, der den ungeliebten Abteilwagen weichen, weil es in Preußen<br />
sich zusehends ausdünnte. Durch die Revolution verlor zuviele dieser Gattung gab. Das Publikum war wenig begeistert<br />
von dieser neuen Art des Reisens. Bei jedem Halt<br />
das Land den König und die Staatseisenbahn ihr Prädikat<br />
„königlich“. Gebeugt von der Schuldenlast, verkaufte das wurden die Abteiltüren von den platzsuchenden Reisenden<br />
Land wie alle anderen deutschen Staaten seine Bahnen auf dem Bahnsteig aufgerissen, was im Winter nicht gerade<br />
an das Reich, das aus der Hinterlassenschaft ein neues Freudenstürme bei den schon im Abteil Sitzenden auslöste.<br />
Erst Mitte der dreißiger Jahre zeigten sich bescheidene<br />
Ansätze einer Modernisierung. Mit Dieseltriebwagen versuchte<br />
die Reichsbahn, dem Kostendruck gegenzusteuern.<br />
Es blieb bei wenigen Fahrten; der überwiegende Teil der<br />
Züge wurde auf der Hauptstrecke Herbertingen – Aulendorf<br />
– Memmingen und auf den Nebenbahnen wie bisher mit<br />
Dampflokomotiven bespannt. Diese waren zwar etwas moderner<br />
als die alten Torflokomotiven, doch stecken in ihrer<br />
Bauart immer noch viel von den früheren königlichen Ei-<br />
Weinlieferung im Bf Wangen um 1910 Versand von neuen Mistwagen um 1955<br />
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