Oberschwäbische Seitenblicke - Bodo
Oberschwäbische Seitenblicke - Bodo
Oberschwäbische Seitenblicke - Bodo
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Verkehrsader von der Donau bis zum FuSS der Alpen<br />
In seiner Funktion als zuständiger Projektbearbeiter entwarf<br />
Josef Schlierholz für Oberschwaben ein ganzes Netz waren. 1869 verkehrten die ersten Züge zwischen Waldsee<br />
und Herbertingen durch einen Schienenstrang verbunden<br />
von Eisenbahnstrecken mit einem zentralen Verknüpfungspunkt<br />
in der bisher einsamen Bahnstation Aulendorf an später konnte man schon von Waldsee weiter nach Kiß-<br />
über Aulendorf und Saulgau nach Herbertingen, ein Jahr<br />
der Südbahn Ulm – Friedrichshafen. Von dort aus sollten legg fahren und 1872 hatte die Schienenspitze Leutkirch<br />
die Bahnen ins Allgäu bis nach Isny und in der westlichen erreicht. Nach weiteren zwei Jahren dampften die Züge<br />
Richtung bis ins badische Pfullendorf und ins hohenzolle- auch bis zur Endstation Isny.<br />
rische Sigmaringen führen, wo die gleichfalls von Schlierholz<br />
geplante Donautalbahn aus Richtung Ulm anschließen Die oberschwäbische Hügellandschaft entsprach kaum<br />
Der Bau dieser Bahnen verlief nicht ohne Komplikationen.<br />
sollte. Dem 1865 für die Allgäubahnen in Stuttgart erlassenen<br />
Eisenbahngesetz folgte eine längere Planungs- und ideal“ der Eisenbahnplaner. Im Allgäu galt es zwischen den<br />
dem geraden oder nur leicht geschwungenen „Schönheits-<br />
Bauzeit, bis in mehreren Zwischenetappen die Zielorte Isny grünen Wiesen und den tief eingeschnittenen Bachtälern<br />
eine Trasse zu finden, bei der sich der bauliche Aufwand mit<br />
dem späteren Betrieb der Bahn gut vertragen konnte. Die<br />
überall anzutreffenden Torflager erschwerten zusätzlich die<br />
Bauarbeiten, denn auf schwankendem Torfboden kann keine<br />
Bahn sicher fahren. Den nassen Torf durch geschüttete<br />
Kiesdämme zu ersetzen war eine schweißtreibende Aufgabe.<br />
Doch was sich für den Bau als hinderlich erwies, bildete<br />
gleichzeitig die Grundlage für den Betrieb der neuen Strecke<br />
von der Donau bis an den Fuß der Alpen.<br />
Königliche Eisenbahner des Bf Waldsee um 1900 Stationsvorsteher des Bahnhofs Leutkirch um 1914<br />
89