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Oberschwäbische Seitenblicke - Bodo

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Die Schwäbische Eisenbahn –<br />

Schienen vom Neckarstrand an DAS Schwäbische Meer<br />

Die Suche nach den Ursprüngen der Schienenwege im<br />

Allgäu führt uns in behagliche biedermeierlichen Zeiten<br />

zurück. 1842 errechnete der in württembergischen Staatsdiensten<br />

stehende Straßenbau-Inspektor Seeger die Baukosten<br />

für eine Pferdebahn von Ferthofen über Leutkirch<br />

und Wangen nach Friedrichshafen mit 74.000 Gulden „je<br />

Stunde“, viel Geld für rund 3,7 km einfache Kutschenbahn.<br />

Weitere 6.030 Gulden „je Stunde“ hätten die notwendigen<br />

Pferde, Schienenkutschen und Frachtwagen gekostet. Die<br />

Idee der Pferdebahn mag zu dieser Zeit im Allgäu hoch im<br />

Kurs gestanden haben, doch bestimmten die Beamten im<br />

„Unterland“ den Lauf der Geschehnisse.<br />

Zwei Jahre nach dem Baubeschluss im Jahre 1843 für eine<br />

Dampf-Eisenbahn von Stuttgart an den Bodensee fuhr<br />

1845 der erste Eisenbahnzug von Cannstatt nach Esslingen<br />

am Neckar. Da man zeitgleich den Eisenbahnbau vom<br />

Bodensee und von der Landeshauptstadt über die Schwäbische<br />

Alb nach Ulm vorantrieb, konnte bereits 1850 der<br />

durchgehende Verkehr von Stuttgart bis Friedrichshafen<br />

aufgenommen werden. Der bis 1853 gebauten Stammbahn<br />

von der nördlichen Landesgrenze bei Bretten bzw.<br />

Heilbronn über Stuttgart und Ulm nach Friedrichshafen<br />

folgten weitere Ergänzungen: 1853 der Anschluss an das<br />

bayerische Eisenbahnnetz in Neu-Ulm, 1861 eine Bahn von<br />

Cannstatt über Aalen bis nach Wasseralfingen mit Verlängerung<br />

im Jahre 1863 ins bayerische Nördlingen, 1862<br />

bis 1869 Strecken im nördlichen Landesteil nach Jagstfeld,<br />

Crailsheim und Bad Mergentheim. Als 1869 der Schienenstrang<br />

die Landesgrenze bei Tuttlingen erreicht hatte, war<br />

die Bahnverwaltung schon eifrigst dabei, die bedenkliche<br />

„Nordlastigkeit“ des Eisenbahnnetzes durch zusätzliche<br />

Bahnlinien südlich der Schwäbischen Alb auszugleichen.<br />

Eine Kutsche auf Schienen – mit diesen<br />

Pferdebahnwagen sollten die Fahrgäste<br />

durch das Allgäu reisen<br />

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