Oberschwäbische Seitenblicke - Bodo
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Bad Wurzach<br />
Reaktivierung in Planung<br />
Bad Waldsee<br />
Aulendorf<br />
Altshausen Hoßkirch-Königsegg Ostrach Burgweiler Pfullendorf<br />
Hoßkirch-Königsegg 14<br />
Mit Bibern baden gehen<br />
Die städtisch anmutenden Gebäude am kleinen Marktplatz<br />
zeigen: Hoßkirch ist kein „richtiges“ Dorf. Für eine Stadt<br />
aber ist die Siedlung zu klein. Wie viele andere Städte zu<br />
dieser Zeit wurde auch Hoßkirch von einem Territorialherrn<br />
gegründet, hier 1269 von Abt Hermann von Biechtenweiler,<br />
dem Vorsteher des damals mächtigen Klosters<br />
Weingarten. Und wie auch sonst geschah dies voller<br />
Hoffnung – auf mehr Wirtschaftskraft. Und natürlich auf<br />
mehr Image. Schließlich war ein Territorialherr umso angesehener,<br />
je mehr Städte er auf seinen Gebieten gründen<br />
konnte. Doch in diesem Fall ging keine dieser Hoffnungen<br />
in Erfüllung: Nahe liegende „starke Städte“ wie Pfullendorf<br />
und Saulgau gruben dem neuen „Städtle“ wirtschaftlich<br />
gesehen schnell das Wasser ab. Kein Wunder also, dass<br />
Hoßkirch heute nur eine „Zwergstadt“ ist.<br />
Dafür aber bietet diese Gemeinde eine Eiszeitlandschaft<br />
par excellence: Wie eine Planierraupe hat der Rheingletscher<br />
hier vor 15.000 Jahren große Beckenlandschaften<br />
ausgeschürft. Und den anfallenden Aushub auch gleich<br />
deponiert: direkt vor ihm als girlandenförmige Endmoräne.<br />
Noch heute ist diese leicht an ihrer Waldbedeckung zu erkennen.<br />
Am Ende der Eiszeit jedoch ging dem Gletscher die<br />
Kraft aus. Langsam zog er sich wieder in Richtung Alpen<br />
zurück. Immerhin schaffte er es, noch eine zweite, kleinere<br />
„Moränengirlande“ aufzubauen, so dass sein dazwischen<br />
liegendes Schmelzwasser nicht abfließen konnte. Seen entstanden<br />
wie der Königseggsee oder der Vorsee des Pfrunger-Burgweiler<br />
Riedes. Dieser ist mittlerweile zu einem der<br />
schönsten und größten oberschwäbischen Hochmoore geworden.<br />
Doch dafür bietet der Königseggsee, auch Hoßkircher<br />
See genannt, bis heute das Erlebnis, in einem echten<br />
„Eiszeitsee“ zu baden. Übrigens gemeinsam mit Bibern!<br />
Seitenblick<br />
Achtung Grenze! Die württembergisch-hohenzollerische<br />
(preußische) Grenze kommt kurz nach dem Bahn-km<br />
12+200. An der darüber liegenden Straße zeugt noch heute<br />
ein Grenzstein davon. Auf seiner Ostseite trägt er die<br />
Inschrift „KW“ (Königreich Württemberg), an seiner Westseite<br />
„H“ (Hohenzollern).<br />
Freibad Königseggsee<br />
Bahnhof Hoßkirch-Königsegg<br />
Biber, © ich/Pixelio<br />
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