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Zwei Schlösser, zwei Bahnstrecken, zwei Ortsnamen Gibt es in Kißlegg wirklich alles doppelt? Und wenn ja, warum? 24
Bad Wurzach Leutkirch Aichstetten Marstetten-Aitrach Tannheim (Württ.) Memmingen Aulendorf Bad Waldsee Alttann Wolfegg Kißlegg Wangen (Allgäu) Hergatz Kißlegg 5 Blick auf die Alpen in der Hand zweier Herrschaftslinien zu liegen kamen, kein Wunder also, dass in diesem „Ort der Duplizitäten“ auch zwei Schlösser zu finden sind. Und schließlich finden sich auch zwei Bahnlinien, zweigt doch von Kißlegg die Bahn nach Memmingen ab. Das ist durchaus nicht selbstverständlich, gab es über die Trassenführung der Allgäubahn gerade hier durchaus heftige Konflikte. So kämpfte die Stadt Wurzach für eine über ihren Bahnhof führende Alternativtrasse. Kein Wunder also, dass der „Sieg“ von Kißlegg nach dem Beschluss in der württembergischen Ständeversammlung mit Freudenfeuern und 59 Böllerschüssen gefeiert wurde. Die Bedeutung dieses „Eisenbahnknotens“ zeigt sich im Empfangsgebäude. Anders als andere Gebäude dieser Art entlang der Allgäubahn weicht der Baustil vom sonst üblichen „württembergischen Landhausstil“ mit seinen zahlreichen Holzelementen deutlich ab. So finden sich hier statt Holz auch in den Obergeschossen Ziegel und Werksteine. Die ursprünglich stark gegliederte, zum Teil als „früheklektisch“ bezeichnete Fassade mit ihren Vorsprüngen aus rotem Backsteinmauerwerk wirkt heute durch den gleichmäßigen Verputz jedoch eher eintönig. Ort der Doppelgänger Nicht alles, aber doch so manches scheint es in Kißlegg doppelt zu geben, beispielsweise zwei Ortsnamen. Der „Zeller See“ weist in seinem Namen noch auf die ursprüngliche Bezeichnung dieses Siedlungsplatzes hin. Und auf die damaligen Grundherrn – schließlich ist eine „Zelle“ häufig der Wohnplatz eines Mönchs, in diesem Fall des Klosters St. Gallen. Ähnlich wie auch im Falle von „Wolfegg“ bezeichnet der neue, ab dem 15. Jahrhundert eingeführte Ortsname „Kißlegg“ ein „Eck“, also eine erhöhte Spornlage über tiefer gelegenen Mulden oder Tälern. Doch die Stadt selbst befindet sich gar nicht an einem solchen Eck, sondern bekam diesen Namen von einer nahe gelegenen Ministerialenburg des Klosters St. Gallen. Eine Herrschaftsteilung im 14. Jahrhundert führte dazu, dass die Geschicke der Stadt Übrigens: Natürlich gibt es im Kißlegger Raum auch Weiher. Natürlich doppelt! Und in beiden kann man baden (Holzmühleweiher, Metzisweiler Weiher). Doppelt gibt es hier im Westallgäu übrigens auch den größten Fluss, die Argen. Doch deren Geschichte wird an der Station 6 erzählt. Kißlegg mit Zeller See 25
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