Kormorane im Großraum Gera - vggoe.de
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<strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> <strong>Großraum</strong> <strong>Gera</strong><br />
Winter 2009 - 2010<br />
Seite 1 © Heidler 5/2010
Inhaltsverzeichnis<br />
1.0. Einleitung<br />
• 1.1. Einleitung<br />
Seite 4 - 6<br />
• 1.2. Feldforschung in <strong>Gera</strong><br />
Seite 7 - 8<br />
• 1.3. Konstruktiver Dialog – Basis für einen sachlichen Konsens<br />
Seite 9 - 12<br />
2.0. Langeangepasste Mobilität - Schlüssel zum Erfolg<br />
• 2.1. Regionale Futterplatzwan<strong>de</strong>rungen<br />
Seite 13 - 16<br />
• 2.2. Wechsel <strong>de</strong>r Schlafbäume<br />
Seite 17 - 21<br />
• 2.3. Expansion in Kleingewässer<br />
Seite 22 - 25<br />
• 2.4. Ringvögel und <strong>de</strong>ren Herkunft<br />
Seite 26 - 30<br />
3.0. <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> <strong>Großraum</strong> <strong>Gera</strong><br />
• 3.1. Beschreibung <strong>de</strong>r Beobachtungsstellen/ Tagebuchaufzeichnungen<br />
Seite 31 - 87<br />
• 3.2. Die Ent<strong>de</strong>ckung eines lange gesuchten Schlafplatzes<br />
Seite 88 - 90<br />
• 3.3. <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Altenburger Land<br />
Seite 91 - 94<br />
4.0. Fischfänge <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong><br />
• 4.1. Gesamtfischverbrauch <strong>im</strong> Winter 2009/ 2010<br />
Seite 95 - 97<br />
• 4.2. 500 Barben am Tag<br />
Seite 98 - 115<br />
• 4.3. Die Barbe <strong>im</strong> Schutzstatus <strong>de</strong>r Roten Liste<br />
Seite 116 - 117<br />
• 4.4. Beson<strong>de</strong>re Schnappschüsse<br />
Seite 118 - 139<br />
• 4.5. Jagdverletzungen<br />
Seite 140 - 141<br />
5.0. Herauswürgte Fische – Hintergrün<strong>de</strong> und Erkenntnisse<br />
• 5.1. Tote Fische – zurückgelassene Beute<br />
Seite 142 - 143<br />
• 5.2. Referenzfische und Berechnungsgrößen<br />
Seite 144 - 151<br />
• 5.3. <strong>Kormorane</strong> als Überträger von Fischkrankheiten<br />
Seite 152 - 154<br />
• 5.4. Phänomen – <strong>Kormorane</strong> zeigen Interesse an Fischaas<br />
Seite 155 - 161<br />
Seite 2 © Heidler 5/2010
6.0. Verhaltensweisen von <strong>Kormorane</strong>n<br />
• 6.1. Speiballen was ist das?<br />
Seite 162 - 166<br />
• 6.2. Geselligkeit & Streit unter <strong>Kormorane</strong>n<br />
Seite 167 - 173<br />
• 6.3. Natürlich veren<strong>de</strong>te <strong>Kormorane</strong><br />
Seite 174 - 177<br />
7.0. Jagd auf <strong>Kormorane</strong><br />
• 7.1. Jagd auf <strong>Kormorane</strong><br />
Seite 178 – 180<br />
8.0. <strong>Kormorane</strong> – einfach nur schön!<br />
• 8.1. Gelungene Kormoranfotos<br />
Seite 181 – 190<br />
9.0. Schlussbetrachtungen und Lösungsansätze<br />
• 8.1. Schlussbetrachtungen<br />
Seite 191 - 196<br />
• 8.2. Lösungsansätze<br />
Seite 196<br />
10.0. Danksagung<br />
Seite 197<br />
11.0. Verteilerschlüssel<br />
Seite 198<br />
Seite 3 © Heidler 5/2010
1.1 Einleitung<br />
Nach <strong>de</strong>m großen Erfolg <strong>de</strong>r Dokumentation <strong>Kormorane</strong> in <strong>Gera</strong> – Winter 2008/2009 war<br />
es eine logische Folge, diese Arbeit <strong>im</strong> aktuellen Winter fortzusetzen. Täglich mehrere Mails,<br />
zum Teil aus <strong>de</strong>m europäischen Ausland, wie Schwe<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Luxemburg bestätigen bis<br />
Heute das ungeheure Interesse an <strong>de</strong>r Ausarbeitung zu <strong>de</strong>m winterlichen Verhalten von<br />
<strong>Kormorane</strong>n <strong>im</strong> Binnenland. Informationen dieser Art sind bisher lei<strong>de</strong>r nur sehr schwer <strong>im</strong><br />
Internet zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Kormoran (Jungvogel) be<strong>im</strong> Trocknen <strong>de</strong>s Gefie<strong>de</strong>rs; Temperatur - 15 °C<br />
Im Herbst 2009, einige Monate nach <strong>de</strong>r Veröffentlichung meiner Unterlagen, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Kormoran durch <strong>de</strong>n NABU und seinen bayrischen Partner LBV, zum Vogel <strong>de</strong>s Jahres 2010<br />
gekrönt. Eine enorme Aufwertung <strong>de</strong>s, zu <strong>de</strong>n Ru<strong>de</strong>rfüßern gehören<strong>de</strong>n Wasservogels.<br />
Meine Bestrebungen, die Aufzeichnungen in diesem Winter wegen <strong>de</strong>s beson<strong>de</strong>ren Status<br />
noch ausführlicher und genauer auszuarbeiten, wur<strong>de</strong>n durch ungewöhnliche, kl<strong>im</strong>atische<br />
Bedingungen auf ganzer Breite unterstützt. Hielten sich <strong>im</strong> letzten Winter an 65 Tagen in<br />
Spitzen bis zu 300 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>m von mir<br />
beobachtete Gebiet auf, so konnte ich in<br />
diesem Winter an insgesamt 145 Tagen in<br />
einem <strong>de</strong>utlich vergrößerten Areal, mit täglich<br />
wechseln<strong>de</strong>n Verhaltensweisen, in Spitzen<br />
bis zu 500 Tiere beobachten. Zahlreiche<br />
Sichtungen, Standorte und sicher geglaubte<br />
Erkenntnisse aus <strong>de</strong>m letzten Jahr<br />
bestätigten sich in diesem Winter nicht. Ein<br />
ständiges Suchen, neu Bewerten und Sichern<br />
all dieser Informationen best<strong>im</strong>mte in weiten Schwarm <strong>Kormorane</strong> – wo ziehen sie heute hin?<br />
Teilen <strong>de</strong>n Tagesablauf <strong>de</strong>s aktuellen<br />
Dokumentationszeitraumes.<br />
Seite 4 © Heidler 5/2010
Die ungeheure Flut an Fotos, Eindrücken und Beobachtungen galt es zu erfassen, zu <strong>de</strong>uten<br />
und zu <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Ausarbeitung aufzuarbeiten. Einmal die Komplexität <strong>de</strong>r<br />
diesjährigen Datenfülle erkannt, bemühte ich mich durch ergänzen<strong>de</strong> Recherchen, einen in<br />
sich schlüssigen und komplexen Bericht, abzuliefern. Dieser sollte möglichst wenig Fragen<br />
offen lassen. Mein persönlicher Anspruch zur Würdigung <strong>de</strong>s Kormorans als Vogel <strong>de</strong>s<br />
Jahres. Durch meine Arbeit vom letzten Jahr inspiriert gab es verstärkt Aktivitäten, auch in<br />
an<strong>de</strong>ren Gebieten Deutschlands die <strong>Kormorane</strong>inflüge genauer zu dokumentieren. Erste<br />
Ausarbeitungen sind mir zugesen<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n.<br />
Erstrebenswert wäre es, dass ähnlich <strong>de</strong>m bereits bestehen<strong>de</strong>n Interesse, die <strong>de</strong>utlich<br />
umfassen<strong>de</strong>re Dokumentation zukünftig <strong>de</strong>n Entscheidungsträgern in Naturschutz,<br />
Angelverbän<strong>de</strong>n und Fischereiwesen und vor allem in <strong>de</strong>r Politik eine Datengrundlage für<br />
zukünftige Entscheidungen liefert.<br />
Ich habe versucht, durch sachliche Dokumentation <strong>de</strong>r Geschehnisse in <strong>de</strong>r Natur,<br />
schlüssige Beobachtungen und fotodokumentarisch bestätigte Mutmaßungen eine möglichst<br />
umfassen<strong>de</strong> Datensammlung zum Thema <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Binnenland zu erarbeiten.<br />
Perspektivisch gedacht, lassen sich so möglicherweise notwendig Verän<strong>de</strong>rungen leichter zu<br />
transportieren o<strong>de</strong>r umzusetzen. Das sich etwas än<strong>de</strong>rn muss, steht außer Frage.<br />
Die Datengewinnung erfolgte durch persönliches, unermüdliches Interesse an <strong>de</strong>m Tier<br />
Kormoran mit all seinen Verhaltensweisen und Beson<strong>de</strong>rheiten. Die Tatsache, dass dieser<br />
Vogel in unserer Gesellschaft min<strong>de</strong>stens genau so viele Freun<strong>de</strong> wie Fein<strong>de</strong> hat, spornte<br />
mich zusätzlich an. Vielleicht kann ich durch die Darstellung <strong>de</strong>r Lebensweisen und <strong>de</strong>s<br />
Verhaltens <strong>de</strong>r Vögel Vorurteile abbauen. Wenn <strong>de</strong>r Einzelne versteht, warum best<strong>im</strong>mte<br />
Ereignisse so eintreten, entwickelt er vielleicht auch Verständnis für <strong>de</strong>n Fischfänger.<br />
In <strong>de</strong>n Fällen, wo ich aus logistischen o<strong>de</strong>r auch aus Zeitgrün<strong>de</strong>n nicht selbst beobachten<br />
o<strong>de</strong>r Daten erfassen konnte, habe ich umfangreich recherchiert. Dabei habe ich von <strong>de</strong>n<br />
verschie<strong>de</strong>nsten Menschen Unterstützung erfahren. Naturschützer, Ornithologen, Angler und<br />
Angelvereine, Naturbeobachter aber auch Anwohner und Spaziergänger, alle lieferten mir<br />
wertvolle Daten und neue Beobachtungsansätze. An dieser Stelle - Ganz herzlichen Dank!<br />
All diese Zuarbeiten wur<strong>de</strong>n be- und gewertet und mit eigenen Beobachtungen abgeglichen.<br />
Dabei wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, dass zu Beispiel die Informationen <strong>de</strong>r Angler einen sehr hohen<br />
Glaubwürdigkeitsgrad hatten. Nehmen sie doch sehr sensibel war, was an „ihrem“ Gewässer<br />
passiert und wer ihnen da die Fische vor <strong>de</strong>r Nase weg schnappt.<br />
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Um die vorliegen<strong>de</strong> Dokumentation anschaulich und informativ zu gestalten, wur<strong>de</strong> eine<br />
große Anzahl von Fotos verwen<strong>de</strong>t. Viele Beobachtungen und Textpassagen sind so für <strong>de</strong>n<br />
Leser/ Betrachter leichter nachzuvollziehen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!<br />
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1.2. Feldforschung in <strong>Gera</strong><br />
Die Begeisterung für die Natur, außergewöhnliches Interesse an <strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong>n aber auch<br />
günstige örtlich Umstän<strong>de</strong> erleichtern mir hier in <strong>Gera</strong> die Feldarbeit an <strong>de</strong>n Ru<strong>de</strong>rfüßern. Ich<br />
versuche so viele Informationen wie möglich abzurufen. An vielen an<strong>de</strong>ren<br />
Beobachtungsorten halten sich <strong>Kormorane</strong> in weitgehend natürlichen Habitaten auf. Das<br />
be<strong>de</strong>utet eine sehr hohe<br />
Fluchtdistanz. Genauere <strong>Kormorane</strong> auf Eisrän<strong>de</strong>rn nahe <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres<br />
Beobachtungen sind unter<br />
diesen Umstän<strong>de</strong>n sehr<br />
schwer zu realisieren. In<br />
<strong>Gera</strong> fliegen mir die Vögel<br />
quasi vor die Nase. Ich<br />
kann von meinem Büro<br />
aus <strong>de</strong>n allmorgendlichen<br />
Einflug <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong><br />
zum Futterplatz <strong>Gera</strong>er<br />
Wehr einsehen und die<br />
Tiere dabei sogar zählen.<br />
Nur wenige Meter bis zur<br />
Elster ermöglichen eine<br />
tägliche Arbeit vor Ort.<br />
Eis be<strong>de</strong>ckte Freigewässer und zumin<strong>de</strong>st zu Winterbeginn - reiche Futterquellen, locken die<br />
<strong>Kormorane</strong> entgegen ihrer üblichen Vorsicht in bewohnte Gebiete. Da sich die Vögel nun<br />
mehr o<strong>de</strong>r weniger „freiwillig“ in <strong>de</strong>r Stadt aufhalten, ist es nach einigen Wochen auch<br />
möglich, ungestört sehr nahe an die Tiere heran zu kommen, ohne dass diese gleich panisch<br />
die Flucht ergreifen. Über viele Stun<strong>de</strong>n stand ich keine 10 Meter neben <strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong>n<br />
und konnte je<strong>de</strong> ihrer Aktivitäten beobachten und fotografieren. Außergewöhnliche<br />
Aufnahmen und ungeahnte Beobachtungen waren <strong>de</strong>r Lohn für dieses Vertrauensverhältnis.<br />
Auf die Erfahrungen <strong>de</strong>r letzten Jahre bauend, wusste ich auch genau, wann und wo sich<br />
das Gro <strong>de</strong>r Tiere aufhalten wird - meistens je<strong>de</strong>nfalls. Fand ich die Tiere dort nicht, packt<br />
mich in <strong>de</strong>r Regel mein Forscherdrang und ich suche die Vögel. Dies führte zur Feststellung<br />
und Dokumentation von vielen Kormoranstandorten <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>r Stadt <strong>Gera</strong> und mehreren<br />
festen Sammelplätzen innerhalb <strong>de</strong>r Stadt. Einmal alle Standorte abfahren, zählen und<br />
beobachten be<strong>de</strong>utete etwa 50 km Fahrstrecke und 1,5 Stun<strong>de</strong>n Zeit. Dies an mehreren<br />
Tagen die Woche und in Einzelfällen auch mehrmals täglich.<br />
Wie fast je<strong>de</strong>n Tag - <strong>Kormorane</strong> am <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
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Glücklicher Weise waren witterungsbedingt ab <strong>de</strong>m 17.12.2009 alle umliegen<strong>de</strong>n<br />
Freigewässer über 3 Monate bis zum 20.03.2010 vollständig zugefroren. Dies erleichterte<br />
meine Arbeit spürbar. Aber selbst die Weiße Elster von Wünschendorf Fluss abwärts über<br />
<strong>Gera</strong> Liebschwitz, <strong>Gera</strong> Innenstadt über Bad Köstritz, <strong>de</strong>n Schlafplatz Caaschwitz, weiter<br />
nach Sachsen Anhalt, hier das Wehr in Wetterzeube bis hin nach Zeitz hat eine Länge ca.<br />
50 Flusskilometer. Auf dieser Strecke wur<strong>de</strong>n insgesamt 3 große Schlafkolonien ent<strong>de</strong>ckt,<br />
4 zeitweilig genutzte Schlafplätze, verschie<strong>de</strong>ne Tagesruhebäume und Jagdplätze<br />
eigentlich auf <strong>de</strong>m gesamten Elsterabschnitt.<br />
Dazu weitere Schlafplätze in Brahmenau,<br />
Großstöbnitz und Remsa und vielfaches<br />
Eindringen in kleine Flüsse und Bäche.<br />
Zusammengenommen also ca. 25<br />
Beobachtungsplätze, die <strong>im</strong> Opt<strong>im</strong>alfall zu<br />
verschie<strong>de</strong>nen Tageszeiten angefahren<br />
wer<strong>de</strong>n mussten, um Verän<strong>de</strong>rungen an<br />
diesen Orten zu dokumentieren.<br />
Es hat sich gezeigt, dass die flächenmäßige Zerstreuung <strong>de</strong>r Tiere eine vollständige<br />
Überwachung aller Standorte und Aktivitäten durch eine Person nicht mehr zu realisieren ist.<br />
Zukünftig ist zu überlegen, ob bei vorhan<strong>de</strong>nem Interesse mehrere Beobachter die Daten<br />
erfassen und zusammentragen sollten.<br />
Kormoran auf Eis<strong>de</strong>cke<br />
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1.3. Konstruktiver Dialog – Basis für sachliche Zusammenarbeit<br />
In diesem Kapitel möchte ich einige, oft missverstan<strong>de</strong>ne, Fakten zum Thema <strong>Kormorane</strong><br />
von unterschiedlichen Seiten beleuchten. Mir liegt sehr viel daran, dass sich Fachleute pro &<br />
contra Kormoran sachlich mit Inhalten auseinan<strong>de</strong>rsetzen und gemeinsame Lösungen<br />
fin<strong>de</strong>n. In einer, seit langer Zeit vergifteten, Atmosphäre wird je<strong>de</strong> Aktion und je<strong>de</strong> Äußerung<br />
sofort miss ge<strong>de</strong>utet und oftmals wird das eigentliche Anliegen dieser Botschaft/ Aktion gar<br />
nicht erkannt. Aus meiner Sicht sind auf bei<strong>de</strong>n Seiten seit vielen Jahren Fehler gemacht<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
Vogel <strong>de</strong>s Jahres 2010<br />
Hier nur zwei herausragen<strong>de</strong> Beispiele – Kormoran Vogel <strong>de</strong>s Jahres 2010! Der NABU und<br />
<strong>de</strong>r bayrische LBV wollte mit <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Heraushebung <strong>de</strong>s Kormorans eine<br />
gesamtgesellschaftliche Diskussion zu diesen Vögeln in Bewegung bringen. Die vereinigte<br />
Angler- und Fischereigemeinschaft empfand diese Maßnahme als direkte Kriegserklärung.<br />
Als Folge dieser, vom NABU vorgelegten, Imagekampagne pro Kormoran, folgte die, von<br />
Anglern und Fischer initiierte, in Deutschland noch nie da gewesene Demonstration gegen<br />
<strong>de</strong>n Kormoran, am 20.03.2010 in Ulm. Dem<br />
Aufruf folgten etwa 6000 „Kormorangegner“ aus<br />
ganz Deutschland. Das hatte es bis dato noch<br />
nicht gegeben. Eine Demonstration wegen<br />
einem Vogel!<br />
Ein Ausdruck von purer Verzweiflung und<br />
Hilflosigkeit gegenüber <strong>de</strong>m übermächtigen,<br />
allgegenwärtigen Kormoran. Dies wie<strong>de</strong>rum<br />
wur<strong>de</strong> nun wie<strong>de</strong>r vom NABU als Provokation<br />
gewertet.<br />
Kormoran - Brutvogel mit Nestbaumaterial<br />
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Bei<strong>de</strong> Seiten hatten, aus <strong>de</strong>r jeweiligen Sichtweise betrachtet, berechtigtes und in je<strong>de</strong>m Fall<br />
nachvollziehbares Interesse an <strong>de</strong>n Inhalten ihrer Botschaften. Ob die Art und Weise <strong>de</strong>r<br />
Informationsverbreitung zum Ziel geführt hat und ob die Gesellschaft für solch gewaltiges<br />
Um<strong>de</strong>nken in allen Bereichen bereit ist, das mag je<strong>de</strong>r für sich selbst entschei<strong>de</strong>n.<br />
Unter <strong>de</strong>m Motto <strong>im</strong>mer höher, <strong>im</strong>mer weiter wer<strong>de</strong>n Möglichkeiten eines konstruktiven<br />
Dialoges schon von vornherein verbaut. Dass man in dieser Situation selbst als „neutraler“<br />
Fotograf zwischen die Fronten geraten kann, habe ich am eigenen Leib gespürt. In <strong>de</strong>m<br />
Bemühen, eine möglichst umfassen<strong>de</strong> Dokumentation <strong>de</strong>r winterlichen Kormoranpopulation<br />
<strong>im</strong> <strong>Großraum</strong> <strong>Gera</strong> darstellen zu können, war ich gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n von mir nicht o<strong>de</strong>r selten<br />
frequentierten Gebieten, auf Hilfe angewiesen gewesen. Eine Person allein kann nicht<br />
überall sein und Unterstützung habe ich dankbar angenommen.<br />
Brüten<strong>de</strong> <strong>Kormorane</strong> wer<strong>de</strong>n mancher Orts nicht gern gesehen; das Foto zeigt Thüringens einigsten Brutplatz an <strong>de</strong>n<br />
Haselbacher Teichen <strong>im</strong> Altenburger Land; <strong>de</strong>r Brutplatz befin<strong>de</strong>t sich an NABU Gewässern<br />
Auf die einfache Frage hin, ob an einem Gewässer <strong>Kormorane</strong> gesehen o<strong>de</strong>r beobachtet<br />
wor<strong>de</strong>n sind, folgte ein gr<strong>im</strong>miger Blick und die aggressive Frage: „ Wer will das wissen –<br />
Naturschützer o<strong>de</strong>r Angler?!“ Der hier angesprochen Angler, hatte wohl schon schlechte<br />
Erfahrungen gemacht. Er hat nicht verstan<strong>de</strong>n, dass die Datenerhebung langfristig auch ihm<br />
zu gute kommen könnte. In einem an<strong>de</strong>ren Fall hatte ich versucht, mit einem NABU<br />
Aktivisten Zähldaten zu Kormoranschlafplätzen abgleichen. Diese waren mir zuvor von<br />
einem Angelverein mitgeteilt wor<strong>de</strong>n. Die erste Reaktion darauf lautete: „ Die Zahlen<br />
st<strong>im</strong>men niemals, die Angler übertreiben doch, wie <strong>im</strong>mer!“ Eigentlich hätte er sich doch<br />
freuen müssen, dass sich in seinem Bereich so viele <strong>Kormorane</strong> aufhalten. Auch er hat nicht<br />
begriffen, dass ich ganz bewusst an mehreren Stellen vorhan<strong>de</strong>ne Informationen hinterfrage<br />
und mit meinen eigenen Beobachtungen abgleiche, um ein möglichst genaues Bild <strong>de</strong>r<br />
Situation zu zeichnen.<br />
Aus <strong>de</strong>m Bauch heraus fällt mir dazu nur eins ein: Reißt Euch einfach mal zusammen!<br />
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Die hier geschil<strong>de</strong>rten Erlebnisse sind gewiss Einzelfälle. Sie zeigen aber, wie schwer es ist,<br />
selbst einfach Dialoge aufzubauen, nur allein um eine Bestandsanalyse durchzuführen.<br />
Mitunter sind auch verschie<strong>de</strong>ne Argumente bei<strong>de</strong>r Seiten so unglücklich gewählt, dass sie<br />
prompt Steighilfen für die Gegenseite bil<strong>de</strong>n. Vielleicht kommt das daher, weil ein je<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>nkt, in seinem Bereich 100% für seine Sache kämpfen zu müssen ohne dabei, wie sonst<br />
<strong>im</strong> normalen Leben üblich zu sondieren, zu hinterfragen, zuzuhören und in sachlichen<br />
Diskussionen eine Lösung zu suchen.<br />
Abschließend zu dieser Thematik möchte ich noch zwei Totschlagargumente <strong>de</strong>r jeweiligen<br />
Interessengruppe aufnehmen und <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>s Dialoges einmal aus an<strong>de</strong>rer Sicht<br />
darstellen.<br />
<strong>Kormorane</strong> müssen<br />
abgeschossen wer<strong>de</strong>n!<br />
Diese For<strong>de</strong>rung wird<br />
vielfach Seitens <strong>de</strong>r<br />
betroffenen Angler und<br />
Fischer aufgestellt. In<br />
ohnmächtiger Wut und<br />
völliger Hilflosigkeit<br />
gegenüber <strong>de</strong>m, hier <strong>im</strong><br />
Binnenland mittlerweile<br />
überall auftreten<strong>de</strong>n<br />
Fischfänger, wird Seitens<br />
Abgeschossener Kormoran in <strong>de</strong>r Weißen Elster<br />
<strong>de</strong>r Kormorangegner<br />
<strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ruf<br />
nach Abschüssen laut.<br />
Wohl wissend, das man<br />
damit an <strong>de</strong>r Situation vor<br />
Ort überhaupt gar nichts<br />
än<strong>de</strong>rn kann. Je<strong>de</strong>r<br />
einzelne, geschossene Vogel wird in <strong>de</strong>n Folgetagen durch nachrücken<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r umher<br />
ziehen<strong>de</strong> Populationen ersetzt. Der Abschuss als solches stellt nur eine kurzzeitige<br />
Befriedigung für <strong>de</strong>n Schützen dar. Im I<strong>de</strong>alfall ist <strong>de</strong>r Jäger sogar ein Angler o<strong>de</strong>r Fischer,<br />
das ist ja häufiger <strong>de</strong>r Fall. Dann wäre sein Han<strong>de</strong>l als Geschädigter noch nachvollziehbar<br />
aber oftmals müssen Jäger quasi in Amtshilfe zum Abschuss <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> bemüht<br />
wer<strong>de</strong>n. Diese sind eigentlich gar nicht von <strong>de</strong>r schädigen<strong>de</strong>n Wirkung <strong>de</strong>r Vögel betroffen.<br />
Hinzu kommt, dass die Jägerschaft mit ihren eigenen Aufgaben, wie Wildbestandshege, die<br />
Begrenzung von Wildschä<strong>de</strong>n und die Beseitigung und Versorgung Wildunfällen genug zu<br />
tun haben. Das Detail eines waidgerechten Abschusses von <strong>Kormorane</strong>n ohne Bleischrot ist<br />
hier noch gar nicht erwähnt, stellt aber die Jäger vor eine zusätzliche Herausfor<strong>de</strong>rung. Wie<br />
<strong>Kormorane</strong> auf Abschüsse reagieren, ob sich diese als nachhaltige Vergrämung eignen und<br />
ob diese, in <strong>de</strong>m hier untersuchten Gebiet, überhaupt möglich ist, das heißt ob man zu <strong>de</strong>m<br />
Thema Kormoranabschuss hier in unseren Breiten überhaupt diskutieren muss, dass<br />
entnehmen Sie bitte <strong>de</strong>m Kapitel - Jagd auf <strong>Kormorane</strong>.<br />
Begradigte Flüsse ohne Uferböschung und<br />
Deckungsmöglichkeiten für Fische; durch<br />
Menschenhand errichtete Kulturlandschaften,<br />
Überdüngung <strong>de</strong>r Gewässer durch extensive<br />
Landwirtschaft; Temperaturerhöhung bedingt<br />
durch <strong>de</strong>n, von Menschen gemachten,<br />
Kl<strong>im</strong>awan<strong>de</strong>l – das sind die Grün<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n<br />
Rückgang <strong>de</strong>r Fischbestän<strong>de</strong>, nicht <strong>de</strong>r<br />
Kormoran!<br />
Querverbauung <strong>Gera</strong>er Wehr mit Wasserkraftwerk<br />
Seite 11 © Heidler 5/2010
All diese Fakten, durch <strong>de</strong>n NABU vorgebracht, entsprechen <strong>de</strong>r Wahrheit. Die genannten<br />
Parameter wirken sich nachweislich alle auf die Fischbestän<strong>de</strong> in unseren Gewässern aus.<br />
In <strong>de</strong>n meisten Fällen beeinflussen sie die Artenvielfalt und Fischmenge negativ. Das aber<br />
für Fischverluste <strong>im</strong> <strong>de</strong>m hier beschrieben Binnenland ebenso <strong>de</strong>r Kormoran verantwortlich<br />
ist, wird lei<strong>de</strong>r sehr oft verschwiegen und auch gern unterdrückt. Dass <strong>de</strong>r Kormoran sehr<br />
wohl erheblichen Scha<strong>de</strong>n in kontinentalen Gewässern anrichten kann, ist schon seit über<br />
Hun<strong>de</strong>rt Jahren bekannt. Alfred Brehm, einer <strong>de</strong>r bekanntesten <strong>de</strong>utschen Zoologen, schrieb<br />
bereits 1870 zum Thema <strong>Kormorane</strong> folgen<strong>de</strong>s: „Auf <strong>de</strong>n Gewässern <strong>de</strong>s Binnenlan<strong>de</strong>s sind<br />
sie (also die <strong>Kormorane</strong>) nicht zu dul<strong>de</strong>n, weil sie <strong>de</strong>m Fischbestan<strong>de</strong> unserer Fluss – und<br />
Landseen unberechenbaren Scha<strong>de</strong>n zufügen.“ Diese Passage <strong>de</strong>r Schil<strong>de</strong>rung Brehms<br />
wur<strong>de</strong> neben weiteren Inhalten in <strong>de</strong>r NABU-Zeitschrift NATURSCHUTZ heute 1/10 in einem<br />
Infokästchen Seite 14 veröffentlicht. Ausgerechnet <strong>de</strong>r NABU schil<strong>de</strong>rt hier selbst, dass <strong>de</strong>r<br />
Kormoran schon vor 140 Jahren ohne alle, oben genannten, schädigen<strong>de</strong>n Einflüsse als<br />
Bedrohung und Schädling für die Fische in <strong>de</strong>n Binnengewässern gesehen wur<strong>de</strong>. Warum<br />
akzeptiert man diese Tatsache nicht einfach. Es ist einfach so, auch wenn dies gera<strong>de</strong> so<br />
gar nicht in die laufen<strong>de</strong> Imagekampagne passt.<br />
Kormoran bei erfolgreicher Fischjagd – Tatsache und Streitpunkt zugleich<br />
Wer<strong>de</strong>n Fische, gleich welcher Größe, von <strong>Kormorane</strong>n erbeutet, gibt es <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r<br />
Konkurrenz<strong>de</strong>nken zwischen Mensch und Tier. Wirklich Einfluss nehmen kann man nur<br />
schwer, zu komplex sind die Wechselwirkungen in <strong>de</strong>r Natur. <strong>Kormorane</strong> holen sich ihren<br />
Anteil, ob wir das nun wollen o<strong>de</strong>r nicht.<br />
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2.1. Regionale Futterplatzwan<strong>de</strong>rungen<br />
Die <strong>im</strong> Winter 2009/2010 in <strong>Gera</strong> verweilen<strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong> strukturierten sich nahezu täglich<br />
neu. Bei <strong>de</strong>n offiziellen Kormoranzählungen o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n allgemeinen Sichtungen wird dies<br />
nicht wahrgenommen. Selbst die Feststellung von <strong>de</strong>r gleichen Anzahl von Individuen am<br />
gleichen Ort in einem best<strong>im</strong>mten Zeitraum und die damit verbun<strong>de</strong>ne Schlussfolgerung,<br />
dass es <strong>im</strong>mer die gleichen Tiere sind, ist trügerisch. Temporäre Wan<strong>de</strong>rungen fin<strong>de</strong>n<br />
ständig statt und lassen sich nur durch tägliche Beobachtungen in Verbindung mit beson<strong>de</strong>rs<br />
auffälligen Vögeln feststellen. Das Vorhan<strong>de</strong>nsein o<strong>de</strong>r Fehlen von Ringvögeln ist hier ein<br />
beson<strong>de</strong>rs guter Ansatzpunkt. Im I<strong>de</strong>alfall wer<strong>de</strong>n an einzelnen <strong>Kormorane</strong>n weithin<br />
sichtbare, optische Markierungen festgestellt. Ein Beispiel dafür ist <strong>de</strong>r in <strong>Gera</strong> festgestellte<br />
Farbringvogel. Hier ist es relativ einfach, bei täglichen Beobachtungen zu ermitteln, ob diese<br />
auffälligen Vögel noch am Ort sind o<strong>de</strong>r nicht.<br />
Ein großer Schwarm <strong>Kormorane</strong> – wo geht es diesmal hin?<br />
Ein, seit langem bekanntes Verhalten bei <strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong>n, die ausgeprägte Geselligkeit,<br />
erleichtert hier die Feldarbeit. In <strong>de</strong>r Regel halten sich zu festen Zeiten nahezu alle<br />
anwesen<strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong> an gleichen Orten auf. Morgens ist dies mit steter Regelmäßigkeit<br />
das <strong>Gera</strong>er Wehr, vormittags dann die Uferbereiche unterhalb bzw. oberhalb <strong>de</strong>s Wehres<br />
und am späten Nachmittag die jeweiligen Schlafbäume. <strong>Gera</strong><strong>de</strong> dann, wenn alle<br />
anwesen<strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong> am Ufer stehen, lassen sich Farbringe o<strong>de</strong>r normale<br />
Markierungsringe beson<strong>de</strong>rs gut erkennen. Analog verhält es sich bei <strong>de</strong>m Fehlen <strong>de</strong>rartiger<br />
Markierungen. Wenn diese markanten Tiere über mehrere Tage nicht mehr am Ort sind, ist<br />
diese ein sicheres Zeichen dafür, dass sie wo an<strong>de</strong>rs hingezogen sind. Zu ermitteln, wohin<br />
sie gezogen sind, gera<strong>de</strong> darin liegt das Problem. Bei normalen Markierungsringen ist es<br />
extrem sportlich, wenn nicht nahezu unmöglich, nahe genug an einen Kormoran heran zu<br />
kommen, um <strong>de</strong>n Ringco<strong>de</strong> auszulesen. Sollte es doch gelingen, ist es sehr wahrscheinlich,<br />
dass die nächste Auslesung an einem toten Vogel erfolgt.<br />
Ein weiterer Großschwarm kommt aus Richtung Nor<strong>de</strong>n und zieht über das <strong>Gera</strong>er Wehr hinweg<br />
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Markierungsring<br />
Ringdaten wer<strong>de</strong>n in aller<br />
Regel erst durch Abschuss<br />
und anschließen<strong>de</strong>r Bergung<br />
<strong>de</strong>r Tiere bekannt. Das ist<br />
genau die Schwierigkeit bei<br />
dieser Art von Informationsgewinnung.<br />
Ein Ringvogel <strong>de</strong>r<br />
abgeschossen wur<strong>de</strong>, kann<br />
nicht mehr wan<strong>de</strong>rn!<br />
Bei optischen Ringen ist<br />
zumin<strong>de</strong>st die Erkennung<br />
eigentlich einfacher. Das es<br />
nun gera<strong>de</strong> bei diesem<br />
auffälligen Markierungsring<br />
Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r<br />
Best<strong>im</strong>mung gegeben hatte,<br />
ließ sich nicht vorhersehen.<br />
Siehe Kapitel - Ringvögel.<br />
Schon von weitem lassen sich bei dieser Art von Vogelmarkierungsringen die Farbe und<br />
Zahlenkombination ablesen. Der Vogel kann seine Information somit ohne Abschuss weiter<br />
transportieren. Mit viel Glück wird dann dieser beson<strong>de</strong>rs auffällige Vogel an einem an<strong>de</strong>ren<br />
Ort wie<strong>de</strong>r gesichtet. Dies setzt aber wie<strong>de</strong>r eine intensive Beobachtung je<strong>de</strong>s einzelnen,<br />
festgestellten Kormoranstandortes voraus. Realistisch betrachtet, ein eigentlich nicht<br />
durchzuführen<strong>de</strong>s Unterfangen. Schon allein die offiziellen Schlafplatzzählungen in<br />
Thüringen, in Deutschland eine <strong>de</strong>r genauesten Untersuchung, erfor<strong>de</strong>rn einen hohen<br />
Aufwand an Planung und manueller Untersetzung. Wenn dann die Tiere noch unverhofft<br />
an<strong>de</strong>re Standorte besetzen o<strong>de</strong>r neue Plätze besetzen, wird es unmöglich, greifbare Daten<br />
abzurufen.<br />
Schlafplatz <strong>Gera</strong> – Liebschwitz, hier hielten sich in Spitzenzeiten bis zu 200 <strong>Kormorane</strong> auf<br />
Seite 14 © Heidler 5/2010
Durch persönliche Kontakte zu an<strong>de</strong>ren Kormoranbeobachtern in Thüringen konnten<br />
interessante Entwicklungen bekannt gemacht wer<strong>de</strong>n. So fehlten in <strong>de</strong>r 2. Kalen<strong>de</strong>rwoche<br />
2010 in <strong>Gera</strong> gegenüber <strong>de</strong>m Bestand <strong>de</strong>r Vorwoche etwa 75 Tiere. Eine Mail am<br />
17.01.2010 aus Jena lautete: „Deine 75 <strong>Kormorane</strong> sind bei uns in Jena Süd gelan<strong>de</strong>t!“<br />
Ohne klare Erkennungsmerkmale ist die Zuordnung dieser Vögel sicherlich nicht möglich. Ob<br />
es wirklich die Vögel<br />
aus <strong>Gera</strong> waren,<br />
wird sich nie klären<br />
lassen aber es ist<br />
schon erstaunlich,<br />
dass in etwa die<br />
gleiche Anzahl von<br />
<strong>Kormorane</strong>n in Jena<br />
einflogen, wie hier in<br />
<strong>Gera</strong> fehlten. Noch<br />
viel spannen<strong>de</strong>r wird<br />
die Story, wenn man<br />
weiß, dass <strong>im</strong> Raum<br />
Jena Tage zuvor die<br />
<strong>Kormorane</strong> zu Teil<br />
geschossen und die<br />
übrigen durch diese<br />
Aktion vergrämt<br />
wur<strong>de</strong>n. Also kurz<br />
gesagt, <strong>de</strong>r lukrative,<br />
eisfreie Futterplatz<br />
an <strong>de</strong>r Saale bei<br />
Jena war nicht mehr<br />
besetzt.<br />
Woher wissen <strong>Kormorane</strong>, die sich 40 km weit weg aufhalten, dass diese Nische frei gewor<strong>de</strong>n ist?!<br />
Eine Erklärung dafür wäre das Vorhan<strong>de</strong>nsein von „Aufklärer“. Dazu habe ich eine eigene<br />
Theorie. Erfahrene Alttiere überfliegen regelmäßig die ihnen bekannten Futterstellen. Dabei<br />
sondieren sie, ob die Plätze besetzt sind. Wenn dies nicht <strong>de</strong>r Fall ist, führen sie ihren<br />
Schwarm o<strong>de</strong>r Teile davon zu <strong>de</strong>m neuen Futterplatz. Mehrfach konnte ich kleinere Gruppen<br />
von <strong>Kormorane</strong>n beobachten, die hauptsächlich Kormoran mit markanter Verän<strong>de</strong>rung<br />
nordwärts aber auch westwärts, über Bad Köstritz<br />
hinaus <strong>de</strong>n Raum <strong>Gera</strong> verlassen haben.<br />
Abwan<strong>de</strong>rungen von Teilschwärmen in Stärken bis zu<br />
etwa 80 Vögeln konnte ich schon <strong>im</strong> letzten Winter<br />
aber auch in diesem Jahr dokumentieren. Auch das<br />
Heranführen von Schwärmen aus unterschiedlichen<br />
Richtungen ist <strong>im</strong> Vorjahr bereits beschrieben.<br />
Eine weitere Möglichkeit, regionale Wan<strong>de</strong>rungen<br />
festzustellen ist die Sichtung und Dokumentation von<br />
verletzten o<strong>de</strong>r auffälligen <strong>Kormorane</strong>n. Auch hier<br />
besteht die Schwierigkeit, Vögel mit geeigneten<br />
Merkmalen ausfindig zu machen und möglichst in<br />
Nahaufnahme mit <strong>de</strong>r Verletzung festzuhalten. Analog<br />
zu <strong>de</strong>n Ringvögeln ist eine zweite Sichtung pures<br />
Glück. Sollte diese wirklich gelingen, muss man<br />
natürlich wie<strong>de</strong>r ganz nah ran, um die erkennbare<br />
Verletzung abzulichten.<br />
Seite 15 © Heidler 5/2010
Dieses Glück hatte ich am 31.01.2010. Gegen 13:00 Uhr konnte ich am <strong>Gera</strong>er Wehr auf<br />
<strong>de</strong>n Aufbauten <strong>de</strong>s dortigen Wasserkraftwerkes, wie häufig in diesen Tagen, einige<br />
Nahaufnahmen von <strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong>n fertigen. Eigentlich nichts beson<strong>de</strong>res, die Tiere hatten<br />
sich an mich gewöhnt und ich erfreute mich daran, dass die Vögel bei meiner Anwesenheit<br />
nicht mehr flüchteten. Be<strong>im</strong> abendlichen Studium <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r bemerkte ich einen Kormoran,<br />
welcher am rechten Auge eine auffällige Wucherung hatte. Das Foto lan<strong>de</strong>te zunächst <strong>im</strong><br />
Archiv. Am Folgetag hielt ich mich gegen Mittag wie<strong>de</strong>r in Wünschendorf, am Mühlgraben<br />
nahe <strong>de</strong>r Mühle Cronschwitz, auf. Dieser Bereich erlaubte es mir, aus <strong>de</strong>m Auto heraus, aus<br />
einer Distanz von nur 5 m, die neben mir schw<strong>im</strong>men<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r am Ufer stehen<strong>de</strong>n<br />
<strong>Kormorane</strong> aus allernächster Nähe zu fotografieren. Auch diese Tiere flüchteten nicht, egal<br />
wann ich dort war. Ein absoluter Glücksfall für einen Fotografen. Ich fotografierte einzelne<br />
Vögel, unter an<strong>de</strong>rem auch einen jagen<strong>de</strong>n Kormoran. Dieser Vogel hatte ebenfalls eine<br />
Wucherung am rechten Auge. Ein Vergleich bei<strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r am he<strong>im</strong>atlichen PC brachte die<br />
Gewissheit – es war ein und <strong>de</strong>rselbe Vogel! Ich weiß nicht, wie viele Umstän<strong>de</strong><br />
zusammenpassen mussten, um diese bei<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>r nebeneinan<strong>de</strong>r liegen zu sehen. Der<br />
Kormoran hätte nur an<strong>de</strong>rsherum tauchen müssen o<strong>de</strong>r auffliegen brauchen und ich hätte<br />
nie gewusst, dass es <strong>de</strong>r gleiche Vogel ist.<br />
31.01.2010 <strong>Gera</strong><br />
01.02.2010 Wünschendorf<br />
Mit diesem Fotovergleich konnte ich meine Beobachtungen bezüglich <strong>de</strong>s Austausches <strong>de</strong>r<br />
Kormorangruppen zwischen Wünschendorf und <strong>Gera</strong> fest schreiben. Ich habe mehrfach<br />
einzelne <strong>Kormorane</strong> o<strong>de</strong>r kleinere Gruppen von Vögeln zwischen bei<strong>de</strong>n Standorten pen<strong>de</strong>ln<br />
sehen. Ohne Fotos ist so eine Behauptung <strong>im</strong>mer anfechtbar. Nun hatte ich <strong>de</strong>n Beweis.<br />
Seite 16 © Heidler 5/2010
2.2. Wechsel <strong>de</strong>r Schlafbäume<br />
Die Erfassung und Kontrolle von<br />
Kormoranbestän<strong>de</strong>n ist normaler Weise<br />
recht einfach. Die geselligen Tiere fin<strong>de</strong>n<br />
sich üblicher Weise regelmäßig mit<br />
Einbruch <strong>de</strong>r Dämmerung an<br />
gemeinschaftlichen Übernachtungsplätzen<br />
ein. Diese Schlafplätze sind bekannt und<br />
man kann dort sehr genau die jeweiligen<br />
Bestän<strong>de</strong> erfassen. Während sich die Vögel<br />
tagsüber auf große Gebiete verteilen, so<br />
hocken mit Beginn <strong>de</strong>r Dunkelheit alle<br />
<strong>Kormorane</strong> auf einem Haufen und man<br />
kann sie sehr gut zählen. Soweit bisher...<br />
Schlafplatz <strong>Gera</strong> - Liebschwitz<br />
In <strong>de</strong>m hier beschriebenen Winter 2009/<br />
2010 konnte ich an verschie<strong>de</strong>nen Stellen<br />
eine Abweichung von diesen, sicher<br />
geglaubten Erkenntnissen, beobachten und<br />
dokumentieren. In <strong>de</strong>r Dokumentation<br />
<strong>Kormorane</strong> in <strong>Gera</strong> – Winter 2008/2009<br />
habe ich hier <strong>im</strong> Bereich <strong>Gera</strong> 2<br />
Schlafplätze bekannt gemacht. Das waren<br />
die Standorte Wünschendorf/ Holzbrücke<br />
und <strong>Gera</strong> Liebschwitz.<br />
Diese bei<strong>de</strong>n Schlafkolonien wur<strong>de</strong>n auch<br />
in diesem Jahr genutzt. Mit Beginn <strong>de</strong>s<br />
Winters verteilten sich die anwesen<strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong> zum Zwecke <strong>de</strong>r Übernachtung zunächst<br />
auf diese bei<strong>de</strong>n Plätze. Hielten sich <strong>im</strong> letzten Winter etwa zwei Drittel aller Vögel in <strong>Gera</strong><br />
Liebschwitz auf, so war es in diesem Jahr <strong>de</strong>utlich ausgeglichener. An bei<strong>de</strong>n Standorten<br />
übernachteten in etwa gleich viele <strong>Kormorane</strong>. In <strong>Gera</strong> etwas mehr als in Wünschendorf.<br />
Die erste, gravieren<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rung kam am 27.01.2010 in <strong>Gera</strong>. Nach einer sehr kalten<br />
Nacht von – 16 °C und Tagestemperaturen von <strong>de</strong>utlic h unter – 10 °C wichen die Tiere<br />
unmittelbar in die Innenstadt von <strong>Gera</strong> aus. Alle 160 <strong>Kormorane</strong> verweilten vormittags auf<br />
Bäumen <strong>de</strong>s Schluchtenwal<strong>de</strong>s unterhalb vom Schloss Osterstein o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r darunter<br />
liegen<strong>de</strong>n Weißen Elster (Pfeile Bild nächste Seite). Tage zuvor waren <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r kleine<br />
Gruppen von <strong>Kormorane</strong>n zum Fischfang in die Innenstadt gezogen. Nach<strong>de</strong>m, durch die<br />
kalte Nacht, weite Teile <strong>de</strong>r<br />
Elster um das <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
Nachtaufnahme - <strong>Kormorane</strong> unterhalb Schloss Osterstein<br />
herum zu gefroren waren,<br />
zogen nun alle anwesen<strong>de</strong>n<br />
Tiere direkt in die Stadt. Der<br />
Schlafplatz <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
ist ca. 6 km Luftlinie vom<br />
Schloss Osterstein entfernt.<br />
Offensichtlich stand <strong>de</strong>r<br />
Energieverbrauch für <strong>de</strong>n<br />
Flug dorthin in einem<br />
ungünstigen Verhältnis zum<br />
Nahrungsangebot. Also<br />
verblieben die Vögel gleich<br />
an <strong>de</strong>m Ort, an <strong>de</strong>m sie auch<br />
jagten. Es gelang mir, nachts<br />
Seite 17 © Heidler 5/2010
Fotos von <strong>de</strong>n Tieren zu fertigen.<br />
In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Tagen, die dann<br />
auch wie<strong>de</strong>r wärmer wur<strong>de</strong>n,<br />
verteilten sich die <strong>Kormorane</strong><br />
wie<strong>de</strong>r zunehmend in Richtung<br />
<strong>Gera</strong>er Wehr und zur<br />
Übernachtung nach <strong>Gera</strong><br />
Liebschwitz. Trotz<strong>de</strong>m bleibt<br />
festzuhalten, dass an zwei Tagen<br />
alle 160 Vögel und in darauf<br />
folgen<strong>de</strong>n Tagen <strong>im</strong>mer noch<br />
Dutzen<strong>de</strong> von <strong>Kormorane</strong>n an<br />
einem an<strong>de</strong>ren Ort, als bisher<br />
bekannt, übernachtet haben. Wie<br />
ich <strong>im</strong> Nachgang durch Anwohner<br />
in Erfahrung bringen konnte, wur<strong>de</strong> dieser Schlafplatz unter <strong>de</strong>m Schloss Osterstein schon in<br />
<strong>de</strong>m strengen Winter 2005/2006 genutzt.<br />
Anfang Februar konnte ich bei <strong>de</strong>r zweiten Schlafkolonie in Wünschendorf ebenfalls eine<br />
Verän<strong>de</strong>rung feststellen. Zu Beginn <strong>de</strong>s Winters saßen alle <strong>Kormorane</strong>, wie auch schon <strong>im</strong><br />
letzten Jahr beobachtet, auf Bäumen etwa 200 m unterhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke, die Weiße Elster<br />
Fluss abwärts. Koordinaten (Schlafplatz 1): 50° 47' 45.75" N und 12° 05' 21.45" E<br />
Wünschendorf – Schlafplatz1<br />
Tagsüber verteilten sie sich rund um die Holzbrücke. Dabei wur<strong>de</strong>n schon vielfach die<br />
Bäume unmittelbar oberhalb <strong>de</strong>r Brücke genutzt. Mit <strong>de</strong>r Zeit verblieben die Vögel auch<br />
nachts auf diesen Bäumen. Zunächst nur einige wenige, später mehr. Absolut<br />
bemerkenswert ist dabei ein Ereignis vom 07.02.2010. Hier wur<strong>de</strong> gegen Mittag durch<br />
Wünschendorfer Jäger ein Kormoran unmittelbar von diesen Bäumen herunter geschossen.<br />
Siehe Kapitel – Jagd auf <strong>Kormorane</strong>. Nun sollte man meinen, die <strong>Kormorane</strong> fliegen nie<br />
wie<strong>de</strong>r diese Bäume an. Genau das Gegenteil trat ein. Zunächst nächtigten einzelnen Vögel<br />
Seite 18 © Heidler 5/2010
auf <strong>de</strong>n Bäumen. Wenige Tage später übernachteten schon über 100 <strong>Kormorane</strong> exakt in<br />
<strong>de</strong>n Bäumen, von <strong>de</strong>nen einer ihrer Artgenossen herunter geschossen wur<strong>de</strong>.<br />
Koordinaten (Schlafplatz 2): 50° 47' 39.31" N und 12° 05' 27.48" E<br />
Wünschendorf – Schlafplatz2; Pfeil markiert die Abschussstelle<br />
Diese Verän<strong>de</strong>rung ist nicht erklärbar, zumal die „alten“ Schlafbäume direkt an Häusern<br />
liegend und <strong>de</strong>utlich höher, viel sicherer waren, als die jetzt gewählten.<br />
Um <strong>de</strong>r ganzen Sache noch mehr Spannung zu verleihen, begannen die <strong>Kormorane</strong> etwa<br />
ab <strong>de</strong>m 22.02.2010 nochmals die Schlafbäume zu wechseln. 123 <strong>Kormorane</strong> übernachteten<br />
auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen oberhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke aber 11 <strong>Kormorane</strong> hatten sich auf neuen<br />
Schlafbäumen etwa 500 m, die Weiße Elster Fluss<br />
abwärts in Richtung <strong>Gera</strong>, genau am Zusammenfluss<br />
Weißen Elster – und Mühlgraben, nie<strong>de</strong>rgelassen. Die<br />
Tiere schliefen dort. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Tagen traf man<br />
dort <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r kleine Gruppen von <strong>Kormorane</strong>n an.<br />
Koordinaten (Schlafplatz 3):<br />
50° 47' 57.31" N und 12° 05' 29.40" E<br />
Warum es zu <strong>de</strong>m dreifachen Wechsel <strong>de</strong>r Schlafplätze<br />
innerhalb von Wünschendorf kam, ist nicht geklärt. Die<br />
Wechsel lassen sich nicht schlüssig erklären, <strong>im</strong><br />
Gegenteil. Nach <strong>de</strong>m Abschuss hätte logischer Weise<br />
dieser Bereich gemie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n sollen, das trat nicht<br />
ein. Auch die Wahl <strong>de</strong>s neuen Platzes erklärt sich nicht.<br />
Zu keinem Zeitpunkt war die volle Kapazität <strong>de</strong>s ersten<br />
Schlafplatzes erreicht. Im letzten Winter übernachteten<br />
<strong>de</strong>utlich mehr Tiere hier. Und auch <strong>de</strong>r dritte Wechsel<br />
wirft wie<strong>de</strong>r nur Fragen auf. Wenn <strong>de</strong>nn nun schon<br />
wie<strong>de</strong>r gewechselt wur<strong>de</strong>, warum nicht zurück zu <strong>de</strong>n<br />
alten Bäumen?<br />
Der sichere, 1. Schlafplatz<br />
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Schlafplatz Zschippach<br />
Etwa zur gleichen Zeit, nämlich am 24.02.2010<br />
konnte ich einen völlig neuen Schlafbaum abseits<br />
<strong>de</strong>r Weißen Elster ausfindig machen. Auf einer<br />
Fahrt nach Altenburg stellte ich einen Schlafplatz in<br />
<strong>de</strong>r Ortslage Zschippach fest. Hier durchfließt die<br />
Brahme, ein kleiner Bach, das gleichnamige<br />
Brahmetal. Genau an <strong>de</strong>m Übergang zwischen <strong>de</strong>n<br />
Orten Zschippach und Brahmenau liegt das<br />
Brahmetal frei einsehbar, neben <strong>de</strong>r Straße. Hier<br />
stehen auch einzelne alte Bäume. Auf diesen<br />
Bäumen konnte ich am 24.02.2010 gegen 15:15<br />
Uhr 13 <strong>Kormorane</strong> feststellen. Diese Beobachtung<br />
machte zunächst mal wie<strong>de</strong>r überhaupt keinen<br />
Sinn. Die Elster liegt 4 km Luftlinie entfernt.<br />
Unnötige, Energie verzehren<strong>de</strong> Flüge wur<strong>de</strong>n, wie<br />
bereits oben geschil<strong>de</strong>rt, von <strong>de</strong>n Vögeln<br />
vermie<strong>de</strong>n. Der nahe gelegene Stau Söllmnitz<br />
wäre ein Jagdgebiet für <strong>Kormorane</strong> gewesen.<br />
Dieser war zu diesem Zeitpunkt bereits 2 Monate<br />
in Vollaus<strong>de</strong>hnung zu gefroren. In <strong>de</strong>r Annahme,<br />
dass es nur ein Kormorantrupp auf Durchreise war,<br />
überprüfte ich in <strong>de</strong>r Dunkelheit die ganze Sache<br />
noch einmal. Und siehe da, es übernachteten 14<br />
<strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen.<br />
In <strong>de</strong>n Folgetagen konnte ich erneut weitere <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen feststellen, siehe<br />
Schlafplatz Zschippach. Die Vögel saßen jeweils nur in <strong>de</strong>n Bäumen, Aktivitäten konnte ich<br />
nicht erkennen. Es blieb zunächst ein Rätsel. Im späteren Verlaufe <strong>de</strong>s Winters zeigte sich<br />
dann, warum die <strong>Kormorane</strong> dort verweilten. Wie an an<strong>de</strong>ren Beobachtungsorten auch,<br />
drangen die Tiere zur Fischjagd in Kleinstgewässer ein und verblieben dann wie<strong>de</strong>rum aus<br />
Energiespargrün<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>ssen Nähe, so auch in Zschippach. Dort wur<strong>de</strong>n die Fischbestän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Söllmnitzbach und <strong>de</strong>r Brahme als Beute erkannt und systematisch abgefischt. Siehe<br />
Kapitel – Expansion in Kleingewässer.<br />
Schlafplatz Caaschwitz<br />
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Das große Schlafplätze mitunter gar nicht o<strong>de</strong>r erst durch Zufall nach intensive Suche<br />
ent<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n, zeigt die Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r nicht unbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Schlafkolonie bei Caaschwitz<br />
am 02.03.2010. Hier haben sich gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Winters, als alle an<strong>de</strong>ren Kolonien bereits<br />
in <strong>de</strong>r Auflösung begriffen waren, noch <strong>im</strong>mer bis zu 30 <strong>Kormorane</strong> eingefun<strong>de</strong>n. Ob dieser<br />
große Schlafplatz <strong>de</strong>n ganzen Winter bestand, ist nicht bekannt. Vieles spricht dafür. So<br />
konnte ich mehrfach Kormorangruppen in diese Richtung fliegen sehen. Bestätigung fand ich<br />
dann in <strong>de</strong>n ergänzen<strong>de</strong>n Berichten aus <strong>de</strong>m benachbarten Zeitz. Siehe Kapitel – Die<br />
Ent<strong>de</strong>ckung eines lange gesuchten Schlafplatzes.<br />
Zur <strong>de</strong>r Thüringenweiten Kormoranzählung am 13.03.2010 konnte ich <strong>im</strong> Altenburger Land<br />
ebenfalls <strong>de</strong>n Wechsel einer Schlafkolonie feststellen und dokumentieren. Ursprünglich<br />
hielten sich die <strong>Kormorane</strong> dort in <strong>de</strong>n Bäumen <strong>de</strong>r Reiherkolonie bei Windischleuba auf. Als<br />
Jagdgebiet wird dort die Pleiße genutzt. Bis zum Februar wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Reiherkolonie auch<br />
regelmäßig <strong>Kormorane</strong> festgestellt, siehe Kapitel – <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Altenburger Land. Als<br />
ich nun am 13.03.2010 in <strong>de</strong>r Gegend unterwegs war, konnte ich eine größere Ansammlung<br />
von 30 <strong>Kormorane</strong>n an <strong>de</strong>r Pleiße bei <strong>de</strong>r Ortslage Remsa feststellen. Da es bereits<br />
dämmerte, hatten sich die Vögel dort zur Übernachtung eingefun<strong>de</strong>n. Diesen<br />
Übernachtungsort registrierte ich<br />
zunächst einmal. Wichtig wur<strong>de</strong> die<br />
Schlafplatz Remsa<br />
Beobachtung dann erst in Windischleuba.<br />
Dort an <strong>de</strong>r Reiherkolonie fehlten nämlich<br />
die <strong>Kormorane</strong>. Auch hier hatte sich<br />
offensichtlich <strong>de</strong>r vormals bekannte<br />
Schlafplatz geän<strong>de</strong>rt. Die Tiere waren an<br />
<strong>de</strong>n neuen, 2 km Luftlinie entfernt<br />
liegen<strong>de</strong>n, Schlafplatz umgezogen.<br />
All diese Geschichten zeigen <strong>de</strong>utlich,<br />
dass die offiziellen Monatszählungen und<br />
die sich daraus ableiten<strong>de</strong>n Erkenntnisse<br />
so gut wie kaum etwas Genaues<br />
aussagen. Bekannt wird daraus lediglich<br />
die Gesamtzahl <strong>de</strong>r anwesen<strong>de</strong>n Tiere an<br />
einem Wochenen<strong>de</strong>, wenn man <strong>de</strong>nn alle<br />
erfasst. Fliegen die <strong>Kormorane</strong> am<br />
Folgetag wo an<strong>de</strong>rs hin o<strong>de</strong>r kommen<br />
welche hinzu...es wird nicht dokumentiert.<br />
Tägliche, teils massive Schwankungen<br />
und solche unent<strong>de</strong>ckten Schlafplätze<br />
erhöhen die Zahl <strong>de</strong>r real anwesen<strong>de</strong>n<br />
Vögel enorm. Und wenn mir hier schon<br />
hun<strong>de</strong>rte Vögel entgehen, und ich war<br />
wirklich je<strong>de</strong>n Tag viele Stun<strong>de</strong>n<br />
unterwegs und habe sie gesucht, wenn<br />
sie nicht am vermuteten Ort waren, wie<br />
sieht es dann erst wo an<strong>de</strong>rs aus?!<br />
Thüringen ist mit <strong>de</strong>m monatlichen Monitoring zwar bun<strong>de</strong>sweit führend und viele Leute<br />
arbeiten hier engagiert mit, aber wirklich viel erfahren wir daraus nicht. Selbst so eine<br />
gewaltige Ansammlung von 160 Vögeln, wie etwa die <strong>Gera</strong>er Gesamtpopulation, tageweise<br />
umgezogen an einen neuen Schlafplatz nur ein paar Kilometer weiter und sie gehen dir<br />
durch die Lappen. Auch die Wünschendorf <strong>Kormorane</strong>, drei Schlafstellen, nur wenige<br />
hun<strong>de</strong>rt Meter auseinan<strong>de</strong>r, die Dritte von <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren nicht einsehbar. Bleibt man<br />
da nicht misstrauisch und geht die Vögel suchen, war es das. Allgemein müssen wir wohl <strong>im</strong><br />
nächsten Jahr noch flexibler wer<strong>de</strong>n. Alt bewährte Schlafplätze sind keine sichere Bank<br />
mehr. Mobil agieren<strong>de</strong>n Tierbestän<strong>de</strong>n muss man <strong>de</strong>mentsprechend mobil nachstellen.<br />
Seite 21 © Heidler 5/2010
2.3. Expansion in Kleingewässer<br />
Mit zunehmen<strong>de</strong>r Länge und Intensität <strong>de</strong>s Winters 2009/2010 verän<strong>de</strong>rte sich auch das<br />
Verhalten <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong>. Verfolgte man die „globalen“ Meldungen zum Winterverlauf in<br />
ganz Deutschland, wusste man genau, was Zeit versetzt, hier passieren wür<strong>de</strong>. Es begann<br />
mit <strong>de</strong>m ganz normalen winterlichen Einflug <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Dezember 2009. Dabei gab<br />
es recht <strong>de</strong>utliche Temperaturunterschie<strong>de</strong> innerhalb Deutschlands. Während <strong>im</strong> Bereich<br />
Thüringens nach einer ersten<br />
Frostphase Mitte Dezember die<br />
Temperaturen von -16° C auf +<br />
8° C, um Weihnachten herum,<br />
wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich anstiegen, blieb<br />
<strong>de</strong>r Nor<strong>de</strong>n Deutschlands unter<br />
starkem Frost. So konnte man<br />
in <strong>de</strong>n Tageszeitungen am<br />
31.12.2009 nachlesen, dass<br />
alle Bod<strong>de</strong>ngewässer <strong>de</strong>r<br />
Ostsee fast komplett zugefroren<br />
waren. Eine, an sich<br />
nebensächliche Meldung in <strong>de</strong>r<br />
Zeitung, mit Sicherheit von<br />
vielen Menschen überlesen<br />
wor<strong>de</strong>n – für die Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r Kormoranbestän<strong>de</strong> hier <strong>im</strong><br />
Bereich aber von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung! Es ist hinlänglich bekannt, dass die<br />
Ostseebod<strong>de</strong>ngewässer ein natürliches Habitat für große Kormoranpopulationen bil<strong>de</strong>n. Die<br />
von dort in Richtung Sü<strong>de</strong>n abziehen<strong>de</strong>n Kormoranbestän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n durch nor<strong>de</strong>uropäische<br />
Schwärme aufgefüllt. So erfolgt eine weitläufige Nord – Süd – Verlagerung <strong>de</strong>r europäischen<br />
Gesamtkormoranpopulation. Frieren nun diese Bod<strong>de</strong>ngewässer zu, müssen die Vögel aus<br />
Nor<strong>de</strong>uropa ebenfall südwärts ziehen. Genau diese Entwicklung konnte man hier in Schüben<br />
feststellen. In <strong>de</strong>r ersten Phase <strong>de</strong>s Winters gab es <strong>de</strong>utliche auf und ab Bewegungen <strong>de</strong>s<br />
Thermometers. Stieg die Temperatur über 0 °C versch wan<strong>de</strong>n die <strong>Kormorane</strong>. Sank die<br />
Temperatur kamen um so mehr wie<strong>de</strong>r zurück. Offen bleibt, wohin sich die Vögel<br />
zurückgezogen haben. Alle näheren Standgewässer, auf <strong>de</strong>nen sich teilweise auch <strong>im</strong><br />
Sommer <strong>Kormorane</strong> aufhalten, waren vom 17.12.2009 bis 20.03.2010 in ihrer vollen<br />
Aus<strong>de</strong>hnung zugefroren.<br />
Einmündung Erlbach in die Weiße Elster<br />
<strong>Kormorane</strong> an Kleingewässer<br />
Seite 22 © Heidler 5/2010
Zum 09.01.2010 kam dann ergänzend die Meldung, dass Thüringens größte Talsperre, die<br />
Bleilochtalsperre zu gefroren ist. Das Zufrieren <strong>de</strong>r Ostseebod<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Saaletalsperren<br />
hatte unmittelbare Auswirkungen auf die Kormorandichte hier <strong>im</strong> Bereich. Ein Blick in die<br />
Zeitung und auf das Thermometer und ich wusste genau, was die nächsten Tage passieren<br />
wird. Und genau so kam es auch.<br />
Selbst ausgeprägte Uferböschung schreckt <strong>Kormorane</strong> nicht ab – <strong>im</strong> Gegenteil<br />
Über viele Wochen hielten<br />
sich <strong>im</strong> <strong>Großraum</strong> <strong>Gera</strong><br />
<strong>de</strong>utlich mehr als Hun<strong>de</strong>rt<br />
<strong>Kormorane</strong> auf. Zunächst<br />
hielten sich die schwarzen<br />
Wasservögel hauptsächlich<br />
an <strong>de</strong>r Weißen Elster. Von<br />
<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n, bis dato<br />
bekannten Schlafplätzen<br />
<strong>Gera</strong> Liebschwitz und<br />
Wünschendorf aus, zogen<br />
die Vögel die Elster<br />
entlang. An Barrieren, wie<br />
<strong>de</strong>n Wehren Cronschwitz,<br />
<strong>Gera</strong> und Bad Köstritz<br />
fan<strong>de</strong>n sie in <strong>de</strong>r ersten<br />
Hälfte <strong>de</strong>s Winters selbst in<br />
großer Stückzahl ausreichend Futterfische. Das än<strong>de</strong>rte sich mit <strong>de</strong>r Länge und Intensität<br />
<strong>de</strong>s Winters. Etwa En<strong>de</strong> Januar konnte man <strong>im</strong>mer häufiger <strong>Kormorane</strong> in kleinen<br />
Fließgewässern beobachten, in <strong>de</strong>nen sie vorher noch nie zu sehen waren. Die natürlichen<br />
Resorcen, die <strong>de</strong>r große Fluss Weiße Elster bisher zur Verfügung gestellt hatte, waren<br />
aufgebraucht. Selbst die winterlichen Wan<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Barben und die damit verbun<strong>de</strong>ne<br />
Sammlung dieser Fische an <strong>de</strong>n Wehren, waren abgeschlossen. Es kam nichts mehr nach.<br />
Das Futter wur<strong>de</strong> knapp! Zu diesem Zeitpunkt begann die Expansion in die Kleingewässer.<br />
Eine bezeichnen<strong>de</strong> Ent<strong>de</strong>ckung dieser Art war <strong>de</strong>r Schlafplatz Brahmenau/ Zschippach. Hier<br />
nächtigten am 24.02.2010 insgesamt 14 <strong>Kormorane</strong>. Dieser völlig untypische Schlafplatz<br />
warf zunächst Rätsel auf. Etwa 5 Kilometer von <strong>de</strong>r Elster entfernt gelegen, machte die<br />
ganze Sache gar keinen Sinn. Der nur etwa 1 km<br />
entfernt liegen<strong>de</strong> Stau Söllmnitz wäre zwar ein<br />
i<strong>de</strong>ales Jagdgewässer gewesen, aber auch hier war<br />
seit Monaten alles Eis be<strong>de</strong>ckt. Was also machten<br />
die Vögel hier? Und dann kam die Erklärung.<br />
Unmittelbar unter <strong>de</strong>n Bäumen fließt <strong>de</strong>r<br />
Söllmnitzbach. Dieser entsteht aus <strong>de</strong>m Überlauf<br />
<strong>de</strong>s Staus und zieht sich durch das Brahmetal, wo<br />
er in die Namen geben<strong>de</strong> Brahme mün<strong>de</strong>t. Bei<strong>de</strong><br />
Flüsschen sind in diesem Bereich nicht einmal einen<br />
Meter breit. Offensichtlich wohl aber so Fisch reich,<br />
dass sich die <strong>Kormorane</strong> hier über mehrere Tage –<br />
letzte Sichtung am 07.03.2010 – aufhielten. Um <strong>de</strong>n<br />
Energie verbrauchen<strong>de</strong>n Anflug zu sparen,<br />
übernachteten sie gleich am Ort. Durch<br />
Recherchen, Beobachtungen und Befragungen von<br />
Anglern konnten folgen<strong>de</strong>n Flüsschen und Bäche in<br />
diesem Winter als Jagdgewässer <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong><br />
bekannt gemacht wer<strong>de</strong>n:<br />
Kormoran nahe <strong>de</strong>r Mühle Cronschwitz<br />
Seite 23 © Heidler 5/2010
Söllmnitzbach/ Brahme – Brahmenau, nordöstlich von <strong>Gera</strong>; Bäche mit höchstens 1 m<br />
Breite; wie oben beschrieben bis zu 14 <strong>Kormorane</strong> beobachtet<br />
Raudabach - Hartmannsdorf bei Crossen, nordwestlich von <strong>Gera</strong>; Bach mit höchstens 1 m<br />
Breite; hier hielten sich nach Angaben von Anwohnern in Spitzen bis zu 10 Vögel auf<br />
Jagen<strong>de</strong>r Kormoran in nicht einmal 20 cm tiefem Wasser<br />
Erlbach – Töppeln bis zur Weißen Elster; <strong>im</strong> Westen von <strong>Gera</strong>; Bach mit höchstens 1,5 m<br />
Breite; auch hier wur<strong>de</strong>n mehrfach <strong>Kormorane</strong> gemel<strong>de</strong>t, am 01.03.2010 konnte <strong>de</strong>r<br />
Verfasser selbst einen Kormoran in diesem Gewässer beobachten<br />
Untere Auma und Weida – in Weida, südlich von <strong>Gera</strong>; kleiner Fluss, typisches<br />
Salmoni<strong>de</strong>ngewässer, Breite ca. 3 bis 4 m; hier konnten durch <strong>de</strong>n Besitzer <strong>de</strong>r Aumühle<br />
mehrfach bis zu 30 jagen<strong>de</strong> <strong>Kormorane</strong> beobachtet wer<strong>de</strong>n<br />
Mühlgraben – Wünschendorf, dieser<br />
zweigt am Cronschwitzer Wehr von<br />
<strong>de</strong>r Weißen Elster ab und zieht<br />
mehrere hun<strong>de</strong>rt Meter parallel zur<br />
Elster entlang, dabei versorgt er zwei<br />
Mühlen mit Wasser; Breite ca. 3 m;<br />
hier konnte man täglich bis zu 20<br />
<strong>Kormorane</strong> jagen sehen; sogar<br />
unmittelbar vor <strong>de</strong>m Schutzrost <strong>de</strong>s<br />
Mühleneinlaufes Cronschwitz<br />
suchten <strong>Kormorane</strong> nach Beute<br />
Kormoran <strong>im</strong> Mühlgraben Wünschendorf, unmittelbar vor <strong>de</strong>m Wassereinlauf<br />
Seite 24 © Heidler 5/2010
Wie groß muss die Not gewesen sein, um in diese Kleingewässer auszuweichen? Wie sich<br />
<strong>de</strong>r Einfall von 14 <strong>Kormorane</strong>n <strong>im</strong> Bereich Söllmnitzbach/ Brahme bei 1 m Gewässerbreite<br />
und 0,5 m Tiefe über mehrere Tage hinweg auswirkt, darüber braucht man nicht mehr zu<br />
re<strong>de</strong>n. Hier trifft die vielfach verwen<strong>de</strong>te Floskel – die <strong>Kormorane</strong> ziehen ab bzw. weiter,<br />
wenn die natürlichen Ressourcen aufgebraucht sind. Dies war hier <strong>de</strong>r Fall. Nach<strong>de</strong>m keine<br />
Fische mehr in diesen Kleingewässern vorhan<strong>de</strong>n waren, zogen die <strong>Kormorane</strong> ab. Eine<br />
traurige Erkenntnis, die zeigt, wie sehr ein massenhafter Einfall von Fischfressern das<br />
Gleichgewicht in <strong>de</strong>r Natur durcheinan<strong>de</strong>r bringt. Das kann von Niemand gewollt sein!<br />
Auf <strong>de</strong>r Nahrungssuche dringen die <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r in ungewöhnliche Regionen vor<br />
Seite 25 © Heidler 5/2010
2.4. Ringvögel<br />
Noch <strong>im</strong> letzten Jahr musste ich in <strong>de</strong>r Dokumentation <strong>Kormorane</strong> in <strong>Gera</strong> – Winter<br />
2008/2009 vermel<strong>de</strong>n, dass ich zwar Ringvögel gesichtet und fotografiert hatte, diese aber<br />
trotzt aller Bemühungen nicht ausgewertet wer<strong>de</strong>n konnten. Im aktuellen Winter konnte ich<br />
diesen unbefriedigen<strong>de</strong>n Zustand än<strong>de</strong>rn.<br />
Bereits am 28.12.2009 wur<strong>de</strong> durch die<br />
Jägerschaft Wünschendorf ein Ringvogel<br />
nahe <strong>de</strong>r Holzbrücke – Koordinaten:<br />
50° 47' 41.18" N und 12° 05' 24.98" E<br />
erlegt. Der Abschuss wur<strong>de</strong> mir gemel<strong>de</strong>t<br />
und <strong>de</strong>r Markierungsring wur<strong>de</strong> mir zur<br />
Verfügung gestellt. Somit konnten folgen<strong>de</strong><br />
Daten ausgelesen und gesichert wer<strong>de</strong>n:<br />
VILDTBIOL. STATION KALØPR. RØNDE<br />
DANMARK 231820<br />
Markierungsring aus Dänemark<br />
Dank hilfreicher Unterstützung von Herrn Dr. Kurz, Koordinator <strong>de</strong>r Thüringenweiten<br />
Kormoranzählung, <strong>de</strong>r die Ringdaten nach Dänemark sen<strong>de</strong>te, bekamen wir schnell eine<br />
Rückantwort. Dabei wur<strong>de</strong> bekannt, dass <strong>de</strong>r geschossene Kormoran bereits sehr alt war.<br />
Das knapp 16 Jahre alte Tier wur<strong>de</strong> am 21.05.1994 als Nestling auf <strong>de</strong>r dänischen Insel<br />
Vorso/ Jylland, einem Vogelschutzgebiet, markiert. Das liegt nördlich <strong>de</strong>r dänischen Stadt<br />
Arhus und ist etwa 650 km Luftlinie von <strong>Gera</strong> entfernt.<br />
Einen zweiten Ringvogel konnte ich am 14.01.2010 unmittelbar am <strong>Gera</strong>er Wehr erstmalig<br />
aufnehmen. Koordinaten (1.Sichtung): 50° 51' 24.01" N und 12° 04' 38.25" E<br />
Dieser Vogel hatte am rechten Bein einen gelben Ring mit dreistelliger Nummer, ein so<br />
genannter optischer Ring. Diese farbigen Ringe sind <strong>de</strong>utlich größer als die üblichen<br />
Markierungsringe. Sie dienen <strong>de</strong>r Sichtung und Auswertung aus großer Entfernung.<br />
An diesem 14.01.2010 konnte ich zu meinem Ärger nur unscharfe Fotos von <strong>de</strong>m Ring<br />
schießen. Am Folgetag suchte ich vergeblich nach <strong>de</strong>m Vogel. Wie sich <strong>im</strong> Winterverlauf<br />
bestätigte, vollzog sich nahezu tägliche ein Wechsel <strong>de</strong>r hier angetroffenen <strong>Kormorane</strong>. Und<br />
so glaubte ich schon, dass <strong>de</strong>r Vogel mit <strong>de</strong>m gelben Markierungsring weiter gezogen sei.<br />
Das dies nicht so war, konnte ich erfreulicher Weise dann am 16.01.2010 feststellen. Ein<br />
einzelner Kormoran hatte wohl erfolgreich Beute gemacht und suchte nun zwischen<br />
Zwötzener Brücke und <strong>de</strong>m <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
einen geeigneten Ruheplatz am Elsterufer.<br />
Noch während <strong>de</strong>r Vogel in <strong>de</strong>r Elster<br />
schwamm konnte ich von <strong>de</strong>r dortigen<br />
Fußgängerbrücke ein paar Fotos<br />
schießen. Nicht ahnend, dass es sich um<br />
<strong>de</strong>n Ringvogel han<strong>de</strong>lte, schwamm er<br />
doch mit <strong>de</strong>n Beinen <strong>im</strong> Wasser auf <strong>de</strong>r<br />
Weißen Elster. Dass ich bereits zu diesem<br />
Zeitpunkt die Ringnummer auslesen<br />
konnte, stellte ich erst am he<strong>im</strong>atlichen PC<br />
bei <strong>de</strong>r Fotosauswertung fest. Koordinaten<br />
50° 51' 14.34" N und 12° 04' 41.19" E<br />
Seite 26 © Heidler 5/2010
Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r junge Kormoran an Land gestiegen war und seine Flügel zum Trocknen hob,<br />
konnte ich <strong>de</strong>utlich die Nummer auslesen und ablichten. Der gelbe Ring trug <strong>de</strong>utlich<br />
sichtbar die Nummer 954. Ich hatte ihn also doch erwischt. Freudig fuhr ich nach Hause und<br />
mel<strong>de</strong>te sofort die Daten an Dr. Kurz. weiter. Mir gab die Sache ein gutes Gefühl, hatte ich<br />
doch wertvolle Daten über mögliche Wan<strong>de</strong>rwege dieses Vogels gewinnen können, ohne<br />
diesen vom H<strong>im</strong>mel zu holen. Somit ergibt sich zukünftig mit viel Glück die Möglichkeit,<br />
diesen speziellen Vogel erneut aufzunehmen und damit mehr über die Wan<strong>de</strong>rruten zu<br />
erfahren. Üblicherweise liefern Ringvögel nur einmal Informationen, nämlich genau dann,<br />
wenn sie abgeschossen wer<strong>de</strong>n. Es geht also auch an<strong>de</strong>rs...<br />
Lei<strong>de</strong>r konnte bis zum heutigen Tag (16.05.2010) die Herkunft <strong>de</strong>s Vogels noch nicht genau<br />
geklärt wer<strong>de</strong>n. Soweit bisher bekannt gewor<strong>de</strong>n ist, stammt <strong>de</strong>r Jungkormoran aus Polen<br />
und wur<strong>de</strong> dort auch beringt. Ein entsprechen<strong>de</strong>s Farbmarkierungsprogramm mit gelben<br />
Ringen wur<strong>de</strong> dort 2008 begonnen.<br />
Beringungszentrale Hid<strong>de</strong>nsee<br />
am LUNG Mecklenburg-Vorpommern<br />
Ba<strong>de</strong>nstr. 18<br />
D-18439 Stralsund<br />
Tel.: 03831 / 696-252<br />
Fax: 03831 / 696-249<br />
e-mail: beringungszentrale@<br />
lung.mv-regierung.<strong>de</strong><br />
Stralsund, 27.04.2010<br />
Sehr geehrte(r) Herr Heidler,<br />
wir danken Ihnen herzlichst für Ihre Nachricht über <strong>de</strong>n<br />
Wie<strong>de</strong>rfund <strong>de</strong>s Ringvogels PLG (Gdansk) / .000000000<br />
Farbring/zusätzl. Farbring<br />
Individueller Co<strong>de</strong> (Inschrift)<br />
Gelb-954 (rechts)<br />
Von diesem ersten, sehr positiven, Erlebnis<br />
bestärkt, galt mein beson<strong>de</strong>res Interesse<br />
von nun an Ringvögeln. Bei meinen<br />
täglichen Streifzügen suchte ich pr<strong>im</strong>är nach<br />
<strong>Kormorane</strong>n mit Markierungen. Erst als ich<br />
diese nicht fin<strong>de</strong>n konnte, widmete ich mich<br />
wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Tagesgeschäft, also allgemeine<br />
Aufnahmen von <strong>Kormorane</strong>n, <strong>de</strong>m Studium<br />
ihrer Lebensweisen und sofern es sich<br />
ergab, Fotos von Fischfängen.<br />
Aus verfahrenstechnischen Grün<strong>de</strong>n können wir Ihnen<br />
die dazugehörigen Beringungsangaben lei<strong>de</strong>r noch nicht<br />
übermitteln.<br />
Diese wer<strong>de</strong>n Ihnen nachgereicht.<br />
Ihre Meldung ist bei uns unter <strong>de</strong>r Vorgangsnummer<br />
WA486/2010 registriert. Geben Sie diese bitte bei evtl.<br />
Rückfragen <strong>im</strong>mer an.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihre Beringungszentrale Hid<strong>de</strong>nsee<br />
Seite 27 © Heidler 5/2010
Am 18.02.2010 war es dann soweit. Wie<strong>de</strong>r einmal war ich in Wünschendorf unterwegs.<br />
Zwischen etwa 50 <strong>Kormorane</strong>n am Cronschwitzer Wehr ent<strong>de</strong>ckte ich einen Ringvogel.<br />
Vorsichtig näherte ich mich und schoss vorab schon einmal ein paar Aufnahmen. Mir war<br />
bewusst, wenn ich mich <strong>de</strong>m Wehr weiter zu Fuß nähere, fliegen die Vögel auf. Diese<br />
Erfahrung durfte ich in diesem Winter schon öfters sammeln. In diesem speziellen Fall legte<br />
ich es aber darauf an.<br />
Ringvogel am Wehr Cronschwitz (Wünschendorf)<br />
Markierungsring<br />
Erfahrungsgemäß flogen die <strong>Kormorane</strong> auf und zogen kurz über <strong>de</strong>r Elster in Richtung <strong>de</strong>r<br />
Schlafbäume <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>r Holzbrücke. Dieses Manöver einplanend lief ich am Ufer <strong>de</strong>r<br />
Weißen Elster in Richtung Cronschwitzer Wehr. Sollten die Vögel auffliegen, müssten sie<br />
theoretisch wenige Meter neben mir vorbei fliegen. Genau so kam es. Da ich mich sehr<br />
behutsam näherte, flogen nicht gleich alle Vögel panisch davon, son<strong>de</strong>rn setzten sich einzeln<br />
ab. Das gab mir Gelegenheit, mich<br />
voll auf <strong>de</strong>n Ringvogel zu<br />
konzentrieren. Als dieser vor mir<br />
abhob, drückte ich <strong>de</strong>n Auslöser<br />
meiner Kamera und als er ca. 50<br />
hinter mir war, ließ ich diesen wie<strong>de</strong>r<br />
los. Mit vollen Akkus und relativ<br />
günstigem Licht sollten 6 bis 7 Bil<strong>de</strong>r<br />
pro Sekun<strong>de</strong> drin gewesen sein. Ein<br />
kurzer Blick aufs Display – das sah<br />
nicht schlecht aus, zumin<strong>de</strong>st Teile<br />
<strong>de</strong>s Zahlenco<strong>de</strong>s waren auf die<br />
Schnelle erkennbar. Eine genaue<br />
Markierungsring<br />
Auswertung sollte erst am PC<br />
möglich sein.<br />
Seite 28 © Heidler 5/2010
Markierungsring in Nahaufnahme<br />
Die Ermittlungen zu diesem „Fall“ gestalteten sich wie<strong>de</strong>r sehr spannend. Nach Auswertung<br />
<strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r konnte ich die Fragmente AO2337 erkennen. Diese mel<strong>de</strong>te ich am 20.02.2010 an<br />
Dr. Kurz weiter. Er bestätigte diese Daten und teilte mir am 26.02.2010 mit, dass ein Experte<br />
aus Dänemark, <strong>de</strong>m er die Fotos geschickt hatte, vor <strong>de</strong>m A0 noch eine 2 entziffern konnte.<br />
Der dänische Fachmann hat aufgrund seiner Tätigkeit auch Kenntnisse zu <strong>de</strong>n, in Schwe<strong>de</strong>n<br />
verwen<strong>de</strong>ten, Codierungen. Er war sich sicher, dass <strong>de</strong>r vollständige Co<strong>de</strong> 92A02337 lauten<br />
musste.<br />
Am 17.03.2010 bekam ich dann<br />
eine Email vom Bird Ringing<br />
Center <strong>de</strong>s Swedish Museum of<br />
Natural History. Darin wur<strong>de</strong> die<br />
Zuordnung <strong>de</strong>s Ringvogels aus<br />
Schwe<strong>de</strong>n bestätigt. Die<br />
Fachleute waren begeistert,<br />
dass es gelungen war, die<br />
Ringdaten <strong>im</strong> Flug festzuhalten.<br />
Ich freute mich natürlich mit<br />
ihnen. Damit war es mir<br />
gelungen, einen zweiten<br />
Kormoran als Informationsträger<br />
unbescha<strong>de</strong>t auszulesen. Auch<br />
dieser Vogel kann seine Daten<br />
an an<strong>de</strong>re europäische<br />
Standorte weiter tragen. Damit<br />
hatte ich eine doch recht gute<br />
Quote erreicht. Von drei<br />
ausgelesenen Ringvögeln<br />
fliegen noch zwei. Darin sehe ich<br />
meinen persönlichen Beitrag in<br />
<strong>de</strong>r Erforschung <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong><br />
und ihrer Wan<strong>de</strong>rwege.<br />
Seite 29 © Heidler 5/2010
• Ringvogel Dänemark – ca. 650 km<br />
• Ringvogel Schwe<strong>de</strong>n – ca. 800 km<br />
• Ringvogel Polen – ca. 600 km (genauer Markierungsort noch nicht bekannt!)<br />
Zwischenbericht <strong>de</strong>r Beringungszentrale Hid<strong>de</strong>nsee zu polnischem Ringvogel:<br />
In Polen wur<strong>de</strong> nach unserer bisherigen Information 2008 ein entsprechen<strong>de</strong>s Beringungsprogramm<br />
begonnen - Ihre Beobachtung gehört zu <strong>de</strong>n ersten in Ost<strong>de</strong>utschland. Wir warten noch auf die<br />
Rückmeldung <strong>de</strong>r polnischen Zentrale. (Anmerkung: Gdansk ist nur <strong>de</strong>r Sitz <strong>de</strong>r Vogelwarte bzw.<br />
Beringungszentrale.) 28.04.2010<br />
Seite 30 © Heidler 5/2010
3.1. Beschreibung <strong>de</strong>r Beobachtungsstellen/ Tagebuchaufzeichnungen<br />
Aumatalsperre Weida/ Stadt Weida/ Frießnitzer See/ Wünschendorf<br />
Aumatalsperre Weida/ Stadt Weida<br />
Entfernung bis zu <strong>de</strong>n Kormoran - Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz etwa 7,5 km Luftlinie<br />
Frießnitzer See<br />
Entfernung bis zu <strong>de</strong>n Kormoran - Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz etwa 8 km Luftlinie<br />
Wünschendorf<br />
Entfernung zu <strong>de</strong>n Kormoran - Schlafbäumen in <strong>Gera</strong> Liebschwitz ca. 5 Flusskilometer<br />
Seite 31 © Heidler 5/2010
Aumatalsperre Weida/ Stadt Weida<br />
Talsperre in <strong>de</strong>r Ortslage Weida; vor <strong>de</strong>r Sperrmauer Gewässeraus<strong>de</strong>hnung etwa 400 m x<br />
400 m, darin eine Insel mit Bäumen etwa 150m x 75 m Aus<strong>de</strong>hnung; Insel kann nicht<br />
betreten wer<strong>de</strong>n; Koordinaten <strong>de</strong>r Insel: 50° 46' 02.58" N und 12° 01' 39.82" E<br />
Roter Pfeil markiert die Talsperre mit Insel; grüner Pfeil markier die Aumühle, an <strong>de</strong>r ebenfalls <strong>Kormorane</strong> gesichtet wur<strong>de</strong>n<br />
• 03.12.2009<br />
Hinweis: Aumatalsperre bei Weida – hier<br />
sollen sich 30 <strong>Kormorane</strong> aufhalten<br />
• 04.12.2009<br />
10:30 Uhr 40 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n<br />
Ruhebäumen/ am Ufer/ <strong>im</strong> Wasser <strong>de</strong>r<br />
Aumatalsperre<br />
• 10.12.2009<br />
<strong>Kormorane</strong> an <strong>de</strong>r Insel in <strong>de</strong>r Aumatalsperre<br />
14:45 Uhr 30 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n<br />
Ruhebäumen/ am Ufer/ <strong>im</strong> Wasser <strong>de</strong>r<br />
Aumatalsperre; genaue Zahl nicht ermittelbar, einzelne Tiere <strong>im</strong> Gewässer unterwegs<br />
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Kormorantrupp in <strong>de</strong>r Aumatalsperre<br />
• 11.12.2009<br />
13:50 Uhr 5 <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Uferbereich <strong>de</strong>r Insel; eine Gruppe von weiteren 15 Tieren, die in<br />
einem Pulk (Durchmesser nur ca. 10 m) über die Talsperre zogen - kollektive Jagd;<br />
Gesamtzahl 20 <strong>Kormorane</strong><br />
• 12.12.2009<br />
15:00 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Gewässer; von <strong>de</strong>n gestern<br />
noch min<strong>de</strong>stens 20 <strong>Kormorane</strong>n waren nur noch ganze<br />
zwei <strong>im</strong> Gewässer. Dies könnte verschie<strong>de</strong>ne Ursachen<br />
haben, zum Einen hielt sich ein Angler unmittelbar an <strong>de</strong>r<br />
Staumauer auf, dies könnte die Tiere vergrämt haben, zum<br />
Zweiten war das Talsperrenwasser sehr stark getrübt<br />
durch <strong>de</strong>n Starkregen in <strong>de</strong>n letzten Tagen. Zum Dritten<br />
wäre eine Wetterumstellung <strong>de</strong>nkbar, die bevorstehen<strong>de</strong><br />
Hochdrucklage mit Windrichtung Osten und angekündigten<br />
tiefen Minustemperaturen wird von Tieren sehr viel eher<br />
wahrgenommen.<br />
Weiß gefärbte Schlafbäume<br />
Zusammenfassend kann angenommen wer<strong>de</strong>n, dass die<br />
etwa 30 bis 40 <strong>Kormorane</strong> in Zeitraum von min<strong>de</strong>stens<br />
03.12.2009 bis 11.12.2009 dauerhaft an <strong>de</strong>r Aumatalsperre<br />
verweilten, auch nachts. Dafür spricht die starke<br />
Verschmutzung <strong>de</strong>r Schlafbäume.<br />
• 14.12.2009<br />
13:20 Uhr 4 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n Ruhebäumen/ am Ufer/ <strong>im</strong> Wasser <strong>de</strong>r Aumatalsperre<br />
• 16.12.2009<br />
14:00 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> am Gewässer; Eisbildung in <strong>de</strong>n Randbereichen<br />
• 17.12.2009<br />
10:45 Uhr Gewässer komplett zugefroren, keine Wasservögel mehr an <strong>de</strong>r Talsperre<br />
Seite 33 © Heidler 5/2010
• 29.01.2010<br />
Geschlossene Eis<strong>de</strong>cke, keine <strong>Kormorane</strong> am Gewässer<br />
• 25.02.2010<br />
13:45 Uhr Gewässer trotz tagelangem Tauwetter noch <strong>im</strong>mer in Vollaus<strong>de</strong>hnung Eis be<strong>de</strong>ckt<br />
• 01.03.2010<br />
10:10 Uhr Wasserfläche noch <strong>im</strong>mer voll Eis<br />
• 16.03.2010<br />
15:00 Uhr Wasserfläche noch fast vollständig mit Eis be<strong>de</strong>ckt, keine Wasservögel am<br />
Gewässer.<br />
Ortslage Weida<br />
Im Laufe <strong>de</strong>s Winters 2009/2010 hatte ich schon vielfach Hinweise auf <strong>Kormorane</strong> direkt in<br />
Weida bekommen, am 16.03.2010<br />
gegen 14:45 Uhr habe ich sie selbst<br />
gesehen. Und wie<strong>de</strong>r einen<br />
Schlafbaum bzw. Tagesruhebaum<br />
mitten in <strong>de</strong>r Stadt.<br />
Direkt hinter <strong>de</strong>m neu gebauten<br />
EDEKA Markt saßen dort auf einen<br />
weiß eingefärbtem Baum 3<br />
<strong>Kormorane</strong> ( 2 x juvenil, 1 x adult )<br />
Unter diesen Jungvögeln war aber<br />
nicht <strong>de</strong>r Kormoran, <strong>de</strong>n ich zuvor in<br />
Frießnitz gesehen hatte. Dieser hatte<br />
einen schneeweißen Bauch. Bei <strong>de</strong>n<br />
Vögeln in Weida war das Fe<strong>de</strong>rkleid<br />
schon graubraun.<br />
<strong>Kormorane</strong> auf Tagesruhebaum mitten in Weida<br />
• 14.03.2010<br />
In einem Gespräch mit <strong>de</strong>m Besitzer <strong>de</strong>r Aumühle an <strong>de</strong>r Auma in Weida, Herrn Wohlmut,<br />
erfuhr ich, dass dort <strong>im</strong> Winter regelmäßig bis zu 30 <strong>Kormorane</strong> überfallartig die dort ca. 4 m<br />
breite Auma geplün<strong>de</strong>rt haben. Der kleine Fluss ist glasklar, es gibt dort sogar Groppen, was<br />
ja einiges zur Wasserqualität aussagt. Aufgrund <strong>de</strong>r Gewässerbeschaffenheit leben hier<br />
hauptsächlich Forellen. Der schmale Fluss und so viele <strong>Kormorane</strong>... die Folgen lassen sich<br />
leicht ausmalen. Koordinaten Aumühle 50° 46' 12.52" N und 12° 02' 21.79" E<br />
• 17.03.2010<br />
18:30 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> an <strong>de</strong>r Aumatalsperre in Weida, auch keine Vögel auf <strong>de</strong>n<br />
Bäumen am EDEKA Markt direkt in Weida<br />
• 18.03.2010 + 15 °C Saisonen<strong>de</strong>!<br />
13:30 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> an <strong>de</strong>r Aumatalsperre in Weida, hier noch Eis; auch keine Vögel<br />
auf <strong>de</strong>n Bäumen am EDEKA Markt direkt in Weida<br />
Seite 34 © Heidler 5/2010
NSG Frießnitzer See<br />
( FFH - Gebiet Nr. 146 )<br />
Roter Pfeil mit Kreuz markiert <strong>de</strong>n Tagesruhebaum <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong><br />
Großer See mit ausge<strong>de</strong>hntem Feuchtgebiet und mehreren Kleinteichen Gesamtfläche 355<br />
ha angrenzend an <strong>de</strong>r B 175 zwischen Großebersdorf und Weida an <strong>de</strong>r Ortslage Frießnitz<br />
liegend; Seefläche ist etwa 600 m lang und 250 m breit; ausge<strong>de</strong>hnte Schilfsäume und <strong>im</strong><br />
Nor<strong>de</strong>n ein alte Baum; dieser wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong>n als Ruhebaum nach <strong>de</strong>r Jagd<br />
genutzt; Koordinaten (Ruhebaum) 50° 46' 58.34" N und 11° 59' 05.88" E<br />
• 19.11.2009<br />
13:30 Uhr 4 Jungvögel (heller Bauch) auf<br />
Ruhebaum an <strong>de</strong>r B 175<br />
• 23.11.2009<br />
10:55 Uhr 2 Jungvögel (heller Bauch) auf<br />
Ruhebaum an <strong>de</strong>r B 175<br />
• 24.11.2009<br />
12:20 Uhr 7 <strong>Kormorane</strong> (6 x juvenil/ 1 x adult) auf<br />
Ruhebaum an <strong>de</strong>r B 175<br />
• 25.11.2009<br />
10:50 Uhr 4 <strong>Kormorane</strong> (3 x juvenil/ 1 x adult)<br />
Frießnitzer Teich / Ruhebaum an <strong>de</strong>r B 175<br />
<strong>Kormorane</strong> auf Ruhebaum an <strong>de</strong>r B 175<br />
Seite 35 © Heidler 5/2010
• 01.12.2009<br />
12:40 Uhr 4 <strong>Kormorane</strong> (3 x juvenil/ 1 x adult) Ruhebaum an <strong>de</strong>r B 175<br />
• 03.12.2009<br />
13:15 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong><br />
Ruhebaum an <strong>de</strong>r B 175<br />
<strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>m Ruhebaum<br />
• 04.12.2009<br />
14:20 Uhr 4 <strong>Kormorane</strong><br />
Ruhebaum an <strong>de</strong>r B 175<br />
• 10.12.2009<br />
15:00 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong><br />
Ruhebaum an <strong>de</strong>r B 175<br />
• 11.12.2009<br />
13: 45 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong><br />
Ruhebaum an <strong>de</strong>r B 175<br />
• 12.12.2009<br />
14:50 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong><br />
Ruhebaum an <strong>de</strong>r B 175<br />
• 14.12.2009<br />
13:10 Uhr 1 Kormoran auf Ruhebaum an <strong>de</strong>r B 175<br />
• 16.12.2009<br />
13:40 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> am Gewässer; beginnen<strong>de</strong> Eisbildung an <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn<br />
• 17.12.2009<br />
10:30 Uhr Gewässer komplett zugefroren, keine Wasservögel mehr am See<br />
• 25.02.2010<br />
14:00 Uhr Gewässer trotz tagelangem Tauwetter noch <strong>im</strong>mer in Vollaus<strong>de</strong>hnung Eis be<strong>de</strong>ckt<br />
• 01.03.2010<br />
11:00 Uhr Seefläche noch <strong>im</strong>mer voll Eis<br />
• 16.03.2010<br />
14:30 Uhr Hauptsee noch <strong>im</strong>mer in ganzer<br />
Fläche mit Eis be<strong>de</strong>ckt, aber in <strong>de</strong>m rückwärtigen<br />
Sumpfgebiet folgen<strong>de</strong> Tiere:<br />
Graureiher, Silberreiher, Nilgänse, Graugans,<br />
1 Kormoran (juvenil) und ein Wildschwein am<br />
Tage!<br />
• 18.03.2010 + 15 °C Saisonen<strong>de</strong>!<br />
13:00 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> am Frießnitzer<br />
See festgestellt<br />
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Wünschendorf – Holzbrücke/ Wehr Cronschwitz<br />
• Oval rot – Schlafbäume zu Winterbeginn<br />
• Oval orange – Schlafbäume nach <strong>de</strong>r Jagd<br />
• Oval pink – Schlafbäume am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Winters<br />
• Pfeil rot – Wehr Cronschwitz<br />
• Pfeil blau – natürlich veren<strong>de</strong>ter Kormoran<br />
Baumgruppen an <strong>de</strong>r Weißen Elster zu bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>r Holzbrücke in Wünschendorf,<br />
südlich von <strong>Gera</strong>; nur wenige hun<strong>de</strong>rt Meter entfernt, das Wehr Cronschwitz - Jagdgebiet<br />
Koordinaten (Holzbrücke): 50° 47' 41.18" N und 12° 05' 24.98" E<br />
Koordinaten (Wehr Cronschwitz): 50° 47' 28.45" N und 12° 05' 54.63" E<br />
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• 03.12.2009<br />
13:30 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n<br />
Ruhebäumen nahe <strong>de</strong>r<br />
Holzbrücke<br />
• 10.12.2009<br />
14:40 Uhr 1 Kormoran in <strong>de</strong>n<br />
Ruhebäumen nahe <strong>de</strong>r<br />
Holzbrücke<br />
• 12.12.2009<br />
15:30 Uhr 1 Kormoran in <strong>de</strong>n<br />
Ruhebäumen nahe <strong>de</strong>r<br />
Holzbrücke<br />
• 14.12.2009<br />
13:30 Uhr 1 Kormoran in <strong>de</strong>n Ruhebäumen nahe <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
• 16.12.2009<br />
14:10 Uhr 1 Kormoran in <strong>de</strong>n Ruhebäumen nahe <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
• 17.12.2009<br />
10:50 Uhr 1 Kormoran in <strong>de</strong>n Ruhebäumen nahe <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
Ruhebäume Fluss abwärts – aus Sicht <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
• 19.12.2009<br />
14:20 Uhr 15 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Ruhebäumen nahe <strong>de</strong>r Holzbrücke und zwei Vögel in <strong>de</strong>r<br />
Elster unmittelbar unter <strong>de</strong>n Bäumen; Gesamtzahl 17 <strong>Kormorane</strong><br />
• 21.12.2009<br />
10:15 Uhr 32 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Ruhebäumen nahe <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
Holzbrücke Wünschendorf; am Elsterufer und auf <strong>de</strong>n Bäumen darüber <strong>Kormorane</strong><br />
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• 23.12.2009<br />
13:45 Uhr 40 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Ruhebäumen nahe <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
• 27.12.2009<br />
14:30 Uhr 6 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Ruhebäumen nahe <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
• 29.12.2009<br />
11:30 Uhr 45 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Ruhebäumen nahe <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
• 31.12.2009<br />
08:15 Uhr 18 <strong>Kormorane</strong> saßen in <strong>de</strong>n Bäumen, in <strong>de</strong>r darunter<br />
liegen<strong>de</strong>n Elster weitere ca. 15 Tiere; Gesamtzahl ca. 30 <strong>Kormorane</strong><br />
• 01.01.2010<br />
13:00 Uhr 82 <strong>Kormorane</strong> auf verschie<strong>de</strong>nen Bäumen zu bei<strong>de</strong>n<br />
Seiten <strong>de</strong>r Holzbrücke bzw. in <strong>de</strong>r Elster unterhalb dieser Bäume<br />
Jungkormoran am Mühlgraben<br />
• 03.01.2010<br />
12:30 Uhr 46 <strong>Kormorane</strong> auf verschie<strong>de</strong>nen Bäumen zu bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>r Holzbrücke bzw.<br />
am Ufer <strong>de</strong>r Elster unterhalb dieser Bäume<br />
• 05.01.2010<br />
11:30 Uhr 105 <strong>Kormorane</strong> auf verschie<strong>de</strong>nen Bäumen zu bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>r Holzbrücke und<br />
in <strong>de</strong>r Elster <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>r Holzbrücke; damit hat sich die Beobachtung aus <strong>Gera</strong> vom<br />
Vortag bestätigt, Teile <strong>de</strong>s größeren Schwarmes, <strong>de</strong>r <strong>Gera</strong> überflogen hatte, ist in<br />
Wünschendorf verblieben<br />
• 06.01.2010<br />
13:50 Uhr 128 <strong>Kormorane</strong> auf<br />
verschie<strong>de</strong>nen Bäumen zu bei<strong>de</strong>n<br />
Seiten <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
07.01.2010<br />
13:00 Uhr 101 <strong>Kormorane</strong> auf<br />
verschie<strong>de</strong>nen Bäumen zu bei<strong>de</strong>n<br />
Seiten <strong>de</strong>r Holzbrücke; etwa 20 Vögel<br />
<strong>im</strong> Wasser <strong>de</strong>r Weißen Elster aber<br />
auch in <strong>de</strong>m angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Mühlgraben; auch hier erfolgreiche<br />
Jagd beobachtet; Gesamtzahl etwa<br />
120 <strong>Kormorane</strong><br />
<strong>Kormorane</strong> auf Treibgut oberhalb Wehr Cronschwitz<br />
• 14.01.2010<br />
10:45 Uhr 25 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n Ruhebäumen an <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
• 16.01.2010 Thüringenweite Kormoranzählung - 3 °C<br />
16:50 Uhr 44 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen an <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
• 19.01.2010<br />
15:00 Uhr waren 60 Vögel auf mehreren Bäumen rund um die Holzbrücke, sowie am Ufer<br />
<strong>de</strong>r darunter liegen<strong>de</strong>n Weißen Elster<br />
• 22.01.2010<br />
16:20 Uhr 82 Vögel in <strong>de</strong>n Schlafbäumen; diese leichte Erhöhung könnte wie<strong>de</strong>rum durch<br />
die fehlen<strong>de</strong>n Tiere aus <strong>Gera</strong> zustan<strong>de</strong> gekommen sein.<br />
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• 26.01.2010<br />
15:00 Uhr 153 Vögel auf mehreren<br />
Bäumen beidseitig <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
und auf weiteren Bäumen in Richtung<br />
Wehr Cronschwitz bzw. in die an<strong>de</strong>re<br />
Richtung, etwa am Zusammenfluss<br />
Weida/ Weiße Elster feste stellt.<br />
Oberhalb <strong>de</strong>s Wehres Cronschwitz ist<br />
die Wasserfläche bis auf wenige<br />
Quadratmeter auf viele hun<strong>de</strong>rt Meter<br />
zugefroren.<br />
• 28.01.2010<br />
Hinweis: Arbeitskollegen (Angler)<br />
erzählte, dass einzelne <strong>Kormorane</strong> bis<br />
in die Stadt Weida an <strong>de</strong>n<br />
gleichnamigen Fluss vordringen. Das<br />
sind ganz klar die Vögel aus<br />
Wünschendorf, das liegt ja keine 5 km<br />
weg. In Wünschendorf ca. 500 m<br />
oberhalb <strong>de</strong>r Schlafbäume befin<strong>de</strong>t<br />
sich das Wehr Cronschwitz. Im<br />
Umfeld <strong>de</strong>s Wehres haben die<br />
<strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong>mer gejagt. Da dieses<br />
nun zugefroren ist, suchen sie offene<br />
Futterquellen und ziehen bis nach<br />
Weida. Die Aumatalsperre, ein<br />
Gewässer in Weida, wo sich<br />
mutmaßlich einige Wochen bis zu 40<br />
Vögel aufgehalten hatten, war auch<br />
ab <strong>de</strong>m 17.12. zugefroren.<br />
Siehe auch Aumatalsperre Weida<br />
Kormoran auf <strong>de</strong>m Ufereis <strong>de</strong>s Mühlgrabens<br />
• 29.01.2010<br />
Etwa 100 <strong>Kormorane</strong> auf mehreren Bäumen beidseitig <strong>de</strong>r Holzbrücke und auf Eisrän<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>r Elster; Wehr Cronschwitz oberhalb komplett zugefroren; viele <strong>Kormorane</strong> am Eis<br />
be<strong>de</strong>ckten Überlauf <strong>de</strong>s Wehres; Gesamtzahl weiterhin ca. 150 <strong>Kormorane</strong><br />
3 <strong>Kormorane</strong> durch Wünschendorfer Jäger geschossen (Fotos) <strong>Kormorane</strong> voller Würmer<br />
• 01.02.2010<br />
80 <strong>Kormorane</strong> auf mehreren Bäumen beidseitig <strong>de</strong>r Holzbrücke und auf Eisrän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />
Elster; Wehr Cronschwitz oberhalb komplett zugefroren; weitere 70 <strong>Kormorane</strong> am Eis<br />
be<strong>de</strong>ckten Überlauf <strong>de</strong>s Wehres; Gesamtzahl ca. 150 <strong>Kormorane</strong><br />
2 <strong>Kormorane</strong> durch Wünschendorfer Jäger geschossen (Fotos) wie<strong>de</strong>r voller Würmer; durch<br />
<strong>de</strong>n Abschuss sind Teile <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> nach <strong>Gera</strong> abgezogen;<br />
Am Nachmittag wur<strong>de</strong> ein verletzter Kormoran (Auge) ent<strong>de</strong>ckt. Dieser auffällige Vogel hielt<br />
sich am 31.01.2010 in <strong>Gera</strong> am dortigen Wehr auf. Damit Beweis für Austausch <strong>de</strong>r Kolonien<br />
<strong>Gera</strong> und Wünschendorf. Siehe Kapitel – Regionale Futterplatzwan<strong>de</strong>rungen<br />
• 03.02.2010<br />
Heute etwa 60 Tiere in <strong>de</strong>n Bäumen und am Eisufer; weitere ca. 40 Tiere am Wehr<br />
Cronschwitz; Gesamtzahl 100 <strong>Kormorane</strong>; die fehlen<strong>de</strong>n ca. 50 <strong>Kormorane</strong> füllen <strong>de</strong>n<br />
Bestand in <strong>Gera</strong> auf<br />
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Weiße Elster mit <strong>Kormorane</strong>n oberhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke; dieser Bereich wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>n Abschüssen al Schlafplatz genutzt<br />
• 05.02.2010<br />
Weiße Elster oberhalb <strong>de</strong>s Cronschwitzer Wehres wie<strong>de</strong>r offen, <strong>Kormorane</strong> verteilen sich;<br />
14:00 Uhr etwa 60 <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
• 09.02.2010<br />
85 <strong>Kormorane</strong> auf mehreren Bäumen beidseitig <strong>de</strong>r Holzbrücke und auf Eisrän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />
Elster; Wehr Cronschwitz oberhalb wie<strong>de</strong>r komplett zugefroren<br />
• 11.02.2010<br />
17:45 Uhr 101 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen oberhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke, nur 1 Vogel auf <strong>de</strong>n<br />
üblichen Schlafbäumen ca. 200 m unterhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke; Gesamtzahl 102 <strong>Kormorane</strong><br />
<strong>Kormorane</strong> am Wehr Cronschwitz<br />
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Wehr Cronschwitz – oben bei Hochwasser; unten bei Frost<br />
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• 13.02.2010 – 2°C<br />
17:35 Uhr 115 <strong>Kormorane</strong> in<br />
<strong>de</strong>n Bäumen oberhalb <strong>de</strong>r<br />
Holzbrücke, keine Vögel auf<br />
<strong>de</strong>n üblichen Schlafbäumen ca.<br />
200 m unterhalb <strong>de</strong>r<br />
Holzbrücke;<br />
• 17.02.2010 – 13°C<br />
08:10 Uhr 76 <strong>Kormorane</strong> auf<br />
<strong>de</strong>n Schlafbäumen oberhalb <strong>de</strong>r<br />
Holzbrücke, nur 10 <strong>Kormorane</strong><br />
am Wehr Cronschwitz; auf<br />
Grund <strong>de</strong>r Kälte warten die<br />
<strong>Kormorane</strong> am Cronschwitzer Wehr Vögel, bis gegen Mittag<br />
11:00 Uhr ca. 50 <strong>Kormorane</strong><br />
am Wehr Cronschwitz; keine<br />
Vögel auf <strong>de</strong>n üblichen Schlafbäumen ca. 200 m unterhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke – diesen Bäume<br />
sind offensichtlich als Schlafbäume aufgegeben wor<strong>de</strong>n; Gesamtzahl 86<br />
• 18.02.2010 + 5°C<br />
11:30 Uhr Ringvogel am Cronschwitzer Wehr, diesen <strong>im</strong><br />
Flug mehrfach abgelichtet; Teile <strong>de</strong>s Zahlenco<strong>de</strong>s<br />
erkennbar; Weiterleitung <strong>de</strong>r Daten zur Best<strong>im</strong>mung –<br />
Best<strong>im</strong>mung geglückt! Vogel kam aus Finnland, siehe<br />
Kapitel – Ringvögel und <strong>de</strong>ren Herkunft<br />
16:40 Uhr 90 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen oberhalb<br />
<strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
Ringvogel be<strong>im</strong> Auffliegen<br />
• 19.02.2010 + 5°C<br />
13:00 Uhr etwa 35 <strong>Kormorane</strong> am Wehr Cronschwitz, oberhalb <strong>de</strong>s Wehres noch<br />
geschlossene Eis<strong>de</strong>cke; Feststellung eines geschwächten Kormorans <strong>im</strong> Flussabschnitt<br />
zwischen Wehr Cronschwitz und Holzbrücke; Vogel zog sich geschwächt unter<br />
überhängen<strong>de</strong> Äste zurück; keine Fluchtreaktionen festgestellt; Nahaufnahmen; siehe<br />
Kapitel – Natürlich veren<strong>de</strong>te <strong>Kormorane</strong><br />
<strong>Kormorane</strong> am Cronschwitzer Wehr<br />
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• 21.02.2010 +3 °C<br />
09:45 Uhr Weiße Elster bei Wünschendorf,<br />
auch oberhalb Wehr Cronschwitz wie<strong>de</strong>r<br />
völlig eisfrei; keine <strong>Kormorane</strong> wie bisher<br />
üblich unterhalb <strong>de</strong>s Wehres, jetzt wie<strong>de</strong>r<br />
überall verteilt; in <strong>de</strong>n Schlafbäumen zu<br />
dieser Zeit 45 Tiere; unter <strong>de</strong>n<br />
überhängen<strong>de</strong>n Ästen zwischen Wehr<br />
Cronschwitz und Holzbrücke wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Kormoran vom Freitag veren<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r Elster<br />
schw<strong>im</strong>mend festgestellt; er hat sich somit<br />
von dieser Stelle nicht mehr weg bewegt und<br />
ist dort veren<strong>de</strong>t; siehe Kapitel – Natürlich<br />
veren<strong>de</strong>te <strong>Kormorane</strong><br />
Geschwächter Kormoran, hier noch lebend<br />
• 22.02.2010 + 6°C<br />
17:30 Uhr 123 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n<br />
Schlafbäumen oberhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke;<br />
Verän<strong>de</strong>rung: - 11 <strong>Kormorane</strong> auf neuen<br />
Schlafbäumen etwa 500 m Fluss abwärts in<br />
Richtung <strong>Gera</strong>, diese Bäume stehen genau<br />
am Zusammenfluss <strong>de</strong>r Weißen Elster – und<br />
<strong>de</strong>m Zusammenfluss Mühlgraben - Elster;<br />
Gesamtzahl 134 <strong>Kormorane</strong><br />
• 24.02.2010 + 7°C<br />
18:10 Uhr 97 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen oberhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke; weitere 2 Vögel<br />
auf <strong>de</strong>n neuen Schlafbäumen etwa 500 m Fluss abwärts in Richtung <strong>Gera</strong>;<br />
Gesamtzahl 99 <strong>Kormorane</strong><br />
• 25.02.2010 + 8 °C<br />
10:30 Uhr 5 Vögel in <strong>de</strong>n Schlafbäumen oberhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke; auf <strong>de</strong>r umliegen<strong>de</strong>n<br />
Elster konnten keine Vögel gesichtet wer<strong>de</strong>n – starkes Hochwasser! Wo sich die <strong>Kormorane</strong><br />
tagsüber aufgehalten haben ist unklar, am Nachmittag gegen 15:30 Uhr saßen dann aber<br />
schon wie<strong>de</strong>r 30 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen. Es ist zu vermuten, dass gegen Abend<br />
noch mehr dazu gekommen sind.<br />
• 26.02.2010 + 8°C<br />
17:40 Uhr 1 Kormoran auf <strong>de</strong>n<br />
Schlafbäumen oberhalb <strong>de</strong>r<br />
Holzbrücke; weitere 3 Vögel auf <strong>de</strong>n<br />
neuen Schlafbäumen etwa 500 m<br />
Fluss abwärts in Richtung <strong>Gera</strong>;<br />
Gesamtzahl 4 <strong>Kormorane</strong>;<br />
Hochwassersituation hat sich noch<br />
weiter verschärft!<br />
Kormoran <strong>im</strong> Mühlgraben nahe Wehr Cronschwitz<br />
• 27.02.2010 + 10°C<br />
17:40 Uhr 3 Vögel auf <strong>de</strong>n neuen<br />
Schlafbäumen etwa 500 m Fluss<br />
abwärts in Richtung <strong>Gera</strong>; keine<br />
Vögel in <strong>de</strong>n Bäumen oberhalb und<br />
unterhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke;<br />
Gesamtzahl 3 <strong>Kormorane</strong><br />
Hochwassersituation unverän<strong>de</strong>rt!<br />
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<strong>Kormorane</strong> übernachten mitten in Wünschendorf<br />
• 01.03.2010 + 7 °C<br />
11:15 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen o<strong>de</strong>r<br />
am Elsterufer<br />
• 04.03.2010 0 °C<br />
13:30 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen<br />
oberhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
• 05.03.2010 -2 °C<br />
06:20 Uhr keine Übernachtung in Wünschendorf<br />
11:00 Uhr 6 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen<br />
oberhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke, 1 Vogel unter <strong>de</strong>n<br />
Bäumen am Wasser; Gesamtzahl 7 <strong>Kormorane</strong><br />
beachte aber Eintrag <strong>Gera</strong>!<br />
• 06.03.2010 – 5°C<br />
17:30 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen<br />
• 08.03.2010 – 3 °C<br />
15:00 Uhr oberhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke 7 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen, weitere 2 Vögel auf<br />
<strong>de</strong>r Elster <strong>im</strong> Bereich Cronschwitzer Wehr; zusätzlich 7 Vögel auf <strong>de</strong>n neuen Schlafbäumen<br />
etwa 500 m Fluss abwärts in Richtung <strong>Gera</strong>; Gesamtzahl 16 <strong>Kormorane</strong><br />
• 10.03.2010 morgens - 6 °C; <strong>im</strong> Tagesverlauf max. 3 °C<br />
12:30 Uhr oberhalb <strong>de</strong>r Holzbrücke 1 Kormoran in <strong>de</strong>n Schlafbäumen, weitere 4 Vögel auf<br />
<strong>de</strong>n neuen Schlafbäumen etwa 500 m Fluss abwärts in Richtung <strong>Gera</strong>; Gesamtzahl 5<br />
<strong>Kormorane</strong><br />
• 13.03.2010 Thüringenweite Kormoranzählung + 5 °C<br />
15:15 Uhr 9 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen an <strong>de</strong>r Holzbrücke<br />
22:30 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> mehr in Wünschendorf; bei<strong>de</strong> Schlafbaumgruppen abgeprüft<br />
• 15.03.2010 + 3°C<br />
15:15 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n neuen Schlafbäumen etwa 500 m Fluss abwärts in Richtung<br />
<strong>Gera</strong>; da sich zeitgleich 1 Kormoran <strong>im</strong> Bereich Kreisverkehr <strong>Gera</strong> Liebschwitz aufhielt, muss<br />
von 4 Vögeln ausgegangen wer<strong>de</strong>n, die sich auf <strong>de</strong>n Bäumen in Wünschendorf aufhalten,<br />
zur Jagd aber nach <strong>Gera</strong> fliegen; Gesamtzahl 4 <strong>Kormorane</strong><br />
• 16.03.2010 + 6°C<br />
15:15 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n neuen<br />
Schlafbäumen etwa 500 m Fluss abwärts in<br />
Richtung <strong>Gera</strong><br />
• 18.03.2010 + 15 °C Saisonen<strong>de</strong>!<br />
12:15 Uhr 1 Kormoran auf <strong>de</strong>n neuen<br />
Schlafbäumen etwa 500 m Fluss abwärts in<br />
Richtung <strong>Gera</strong><br />
Jungkormoran <strong>im</strong> Uferbereich <strong>de</strong>s Mühlgrabens<br />
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Gewässer Beerweinschänke/ Kauern/ Stau Pohlen<br />
Gewässer Beerweinschenke (Kreis orange)<br />
Entfernung zu <strong>de</strong>n Kormoran-Schlafbäumen in <strong>Gera</strong> Liebschwitz 8 km Luftlinie<br />
Gewässer Kauern (Kreis blau)<br />
Entfernung zu <strong>de</strong>n Kormoran-Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz etwas mehr als 4 km Luftlinie<br />
Stau Pohlen (Kreis violett)<br />
Entfernung zu <strong>de</strong>n Kormoran-Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz 8 km Luftlinie;<br />
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Gewässer Beerweinschänke<br />
Nähe BAB 4 Abfahrt <strong>Gera</strong> Leumnitz;<br />
Angelpachtgewässer mit einer Fläche von<br />
etwa 300 m x 100 m; Koordinaten<br />
(Ruhebäume) 50° 53' 08.84" N und 12°<br />
08' 36.90" E<br />
• 02.11.2009<br />
11:30 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n<br />
Ruhebäumen<br />
• 03.11.2009<br />
08:50 Uhr 6 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n<br />
Ruhebäumen<br />
<strong>Kormorane</strong> an <strong>de</strong>r Beerweinschenke<br />
• 05.11.2009<br />
15:50 Uhr Kormoranschwarm – mit 60<br />
Tieren in Keilformation festgestellt;<br />
Schwarm wur<strong>de</strong> zwischen <strong>Gera</strong> Trebnitz<br />
und <strong>de</strong>m Globusmarkt, etwa 500 m<br />
westlich <strong>de</strong>r Beerweinschänke gesichtet;<br />
Vogelschwarm überflog <strong>Gera</strong> in direkter<br />
Nord-Süd Richtung ohne<br />
Lan<strong>de</strong>aktivitäten, auch nicht <strong>im</strong> Sü<strong>de</strong>n<br />
<strong>Gera</strong>s; diese Beobachtung kann als<br />
reiner Überflug bewertet wer<strong>de</strong>n<br />
• 07.11.2009<br />
09:10 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> (1 x juvenil/ 1 x adult) in <strong>de</strong>n Ruhebäumen<br />
• 08.11.2009<br />
08:50 Uhr <strong>de</strong>r bereits am Vortag festgestellte Jungvogel war <strong>im</strong> Gewässer auf Jagd; Vogel<br />
flog auf, drehte zwei Run<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>m Gewässer und flog in unbekannte Richtung davon;<br />
<strong>de</strong>r Altvogel vom Vortag war nicht am Gewässer! Auch hier bestätigt sich eine oft<br />
beobachtete Verhaltensweise – erfahrene Alttiere zeigen <strong>de</strong>n Jungvögeln lukrative<br />
Fanggrün<strong>de</strong> und ziehen dann selbst weiter.<br />
• 14.11./15.11.2009 Thüringenweite<br />
Kormoranzählung<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Beerweinschenke konnten keine<br />
<strong>Kormorane</strong> festgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Ruhebäumen<br />
• 21.11.2009<br />
09:30 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> (1 x juvenil/ 1 x adult)<br />
in <strong>de</strong>n Ruhebäumen<br />
Seite 47 © Heidler 5/2010
• 23.11.2009<br />
10:05 Uhr 1 Kormoran ( Jungtier ) jagend auf <strong>de</strong>r Beerweinschänke<br />
• 25.11.2009<br />
09:35 Uhr 1 Kormoran ( Jungtier ) in <strong>de</strong>n Ruhebäumen<br />
• 26.11.2009<br />
08:40 Uhr 1 Kormoran ( Jungtier ) in <strong>de</strong>n Ruhebäumen<br />
• 26.11.2009 bis 17.12.2009<br />
Es wur<strong>de</strong>n keine <strong>Kormorane</strong> an <strong>de</strong>r Beerweinschenke festgestellt; an einigen Tagen waren<br />
Angler zugegen<br />
• 17.12.2009<br />
10:00 Uhr Gewässer komplett zugefroren – keine Wasservögel mehr am Ort;<br />
• 25.02.2010<br />
14:45 Uhr Gewässer trotz tagelangem Tauwetter noch <strong>im</strong>mer in Vollaus<strong>de</strong>hnung mit Eis<br />
be<strong>de</strong>ckt<br />
• 01.03.2010<br />
12:30 Uhr Wasserfläche noch <strong>im</strong>mer voll Eis<br />
• 18.03.2010 + 15 °C Saisonen<strong>de</strong>!<br />
15:45 Uhr Wasserfläche noch <strong>im</strong>mer voll Eis, keine Wasservögel<br />
<strong>Kormorane</strong> über und in <strong>de</strong>r Beerweinschenke<br />
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Gewässer bei Kauern<br />
Nordwestlich <strong>de</strong>r Ortslage Kauern, an <strong>de</strong>r K115 zwischen <strong>Gera</strong> Ka<strong>im</strong>berg und Grobsdorf;<br />
Kleingewässer mit Naturschutzstatus; Gewässergröße etwa 150 m x 100 m; kleine Insel mit<br />
etwa 20m Ø; Koordinaten (Insel <strong>im</strong> Gewässer) 50° 50' 53.57" N und 12° 08' 03.30" E<br />
• 26.11.2009<br />
15:05 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> (Jungtiere) auf Ästen <strong>de</strong>r kleinen Insel in <strong>de</strong>r Gewässermitte<br />
• 29.11.2009<br />
13:35 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> (Jungtiere) auf Ästen <strong>de</strong>r<br />
kleinen Insel in <strong>de</strong>r Gewässermitte bzw. Baum am<br />
Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Gewässers<br />
• 30.11.2009<br />
12:40 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> (Jungtiere) auf kleinen Insel<br />
12:45 Uhr Überflug von 9 <strong>Kormorane</strong>n in V-Formation<br />
aus Richtung Nor<strong>de</strong>n kommend, über die Ortslage<br />
Kauern hinweg in Richtung Sü<strong>de</strong>n, keine<br />
Lan<strong>de</strong>aktivitäten zu beobachten<br />
• 02.12.2009<br />
15:20 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> (Jungtiere) <strong>im</strong> Gewässer jagend<br />
Kormoran auf <strong>de</strong>r Insel<br />
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• 03.12.2009<br />
10:30 Uhr / 15:00 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> (Jungtiere) <strong>im</strong> Gewässer<br />
Jungkormoran auf Ruhebaum am Gewässerrand<br />
• 04.12.2009<br />
12:15 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> (Jungtiere) auf Ästen<br />
<strong>de</strong>r kleinen Insel in Gewässermitte bzw. Baum<br />
am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Gewässers<br />
• 10.12.2009<br />
14:10 Uhr 1 Kormoran (Jungtier) auf Ästen<br />
<strong>de</strong>r kleinen Insel in Gewässermitte<br />
• 15.12.2009<br />
15:20 Uhr Keine <strong>Kormorane</strong> mehr am<br />
Gewässer, Wasserfläche zu 1/3 mit Eis<br />
be<strong>de</strong>ckt<br />
• 17.12.2009<br />
09:30 Uhr Gewässer komplett zugefroren – keine Wasservögel mehr am Ort<br />
• 25.02.2010<br />
15:00 Uhr Gewässer trotz tagelangem Tauwetter noch <strong>im</strong>mer in Vollaus<strong>de</strong>hnung eisbe<strong>de</strong>ckt<br />
• 01.03.2010<br />
11:30 Uhr Wasserfläche noch <strong>im</strong>mer voll Eis<br />
• 18.03.2010 + 15 °C Saisonen<strong>de</strong>!<br />
15:00 Uhr Wasserfläche noch <strong>im</strong>mer voll Eis, keine Wasservögel<br />
Kormoran bei erfolgreicher Fischjagd <strong>im</strong> Gewässer Kauern<br />
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Stau Pohlen<br />
Angelpachtgewässer südlich<br />
<strong>de</strong>r Ortslage Pohlen (L 1082<br />
<strong>Gera</strong>-Rückersdorf) Gewässerfläche<br />
etwa 650 m lang und an<br />
<strong>de</strong>r breitesten Stelle ca. 250 m<br />
breit: Koordinaten: 50° 47'<br />
55.40" N und 12° 09' 59.79" E<br />
• 07.12.2009<br />
13:00 Uhr 4 <strong>Kormorane</strong> am Gewässer, extrem schreckhaft, trotz Gewässergröße sofortiges<br />
Auffliegen bei Annäherung mit <strong>de</strong>m Fahrzeug (Angelpachtgewässer – Vergrämung)<br />
• 17.12.2009<br />
11:20 Uhr Gewässer komplett zugefroren – keine Wasservögel mehr am Ort<br />
• 25.02.2010<br />
13:00 Uhr Der Stau ist trotz tagelangem<br />
Tauwetter noch <strong>im</strong>mer in Vollaus<strong>de</strong>hnung mit<br />
Eis be<strong>de</strong>ckt<br />
• 01.03.2010<br />
12:00 Uhr Seefläche noch <strong>im</strong>mer voll Eis<br />
• 18.03.2010 + 15 °C Saisonen<strong>de</strong>!<br />
14:30 Uhr Seefläche noch <strong>im</strong>mer voll Eis,<br />
keine Wasservögel<br />
<strong>Kormorane</strong> über <strong>de</strong>r Stau Pohlen<br />
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Wehr Bad Köstritz<br />
Markierung rot – Tagesruhebäume vor <strong>de</strong>m Wehr; Pfeil rot markiert das Wehr Bad Köstritz<br />
Dem Verlauf <strong>de</strong>r Weißen Elster<br />
von <strong>Gera</strong> aus folgend, gelangt<br />
man an das Wehr Bad Köstritz.<br />
Die Entfernung zwischen <strong>de</strong>m<br />
<strong>Gera</strong>er Wehr und <strong>de</strong>m Wehr in<br />
Bad Köstritz beträgt etwa 10<br />
Flusskilometer; Koordinaten<br />
(Wehr): 50° 55' 48.52" N und<br />
12° 01' 04.47" E<br />
Kormoran auf Ast in <strong>de</strong>r Elster unweit <strong>de</strong>s Wehres Bad Köstritz<br />
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Wehr Bad Köstritz<br />
• 19.01.2010<br />
12:30 Uhr erste Sichtung von <strong>Kormorane</strong>n in <strong>de</strong>r Elster vor <strong>de</strong>m Köstritzer Wehr;<br />
ca. 10 <strong>Kormorane</strong> hier <strong>im</strong> Bereich<br />
• 20.01.2010<br />
08:50 Uhr 15 <strong>Kormorane</strong> in Bäumen sitzend ca. 200 m vor <strong>de</strong>m Wehr – aus Richtung <strong>Gera</strong>;<br />
weitere 15 Vögel in <strong>de</strong>r Elster; Gesamtzahl 30 <strong>Kormorane</strong>;<br />
ein riesiger Fisch (?) wird erbeutet, nacheinan<strong>de</strong>r von mehreren <strong>Kormorane</strong>n gepackt und<br />
schließlich wegen <strong>de</strong>r enormen Größe wie<strong>de</strong>r los gelassen<br />
• 21.01.2010<br />
09:15 Uhr etwa 15 <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Umfeld<br />
<strong>de</strong>s Köstritzer Wehres; einige Tiere sitzen<br />
wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Bäumen, an<strong>de</strong>re jagen<br />
oberhalb und unterhalb <strong>de</strong>s Wehres<br />
Nachmittags sind keine <strong>Kormorane</strong> mehr<br />
in Bad Köstritz; Deutung - es han<strong>de</strong>lte<br />
sich <strong>de</strong>mnach um <strong>Gera</strong>er Vögel, die bis<br />
hier her ziehen, weil in <strong>Gera</strong> die Nahrung<br />
knapp wird. Beachte – spätere<br />
Bekanntmachung <strong>de</strong>s Schlafplatzes<br />
Caaschwitz.<br />
<strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n Tagesruhebäumen vor <strong>de</strong>m Wehr<br />
• 24.01.2010<br />
12:30 Uhr etwa 20 <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>s Köstritzer Wehres; einige Tiere sitzen wie<strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>n Bäumen, an<strong>de</strong>re jagen oberhalb und unterhalb <strong>de</strong>s Wehres; es ist zu beobachten,<br />
dass <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> weiter in Richtung Caaschwitz fliegen bzw. von dort kommen<br />
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• 25.01.2010<br />
10:30 Uhr ca. 10 Tiere in <strong>de</strong>n Bäumen vor <strong>de</strong>m Köstritzer Wehr, keine Vögel <strong>im</strong> Wasser<br />
• 26.01.2010<br />
11:00 Uhr nur ein Kormoran auf, auch hier ist <strong>de</strong>r Staubereich vor <strong>de</strong>m Wehr Bad<br />
Köstritz mehrere hun<strong>de</strong>rt Meter zugefroren.<br />
• 31.01.2010<br />
12:30 Uhr Weiße Elster inklusive Köstritzer Wehr wie<strong>de</strong>r eisfrei; keine <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Wasser<br />
o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Bäumen<br />
Jungkormoran auf <strong>de</strong>m Wehr Bad Köstritz<br />
• 03.02.2010<br />
11:00 Uhr 12 <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>s Wehres Bad Köstritz, einige auf <strong>de</strong>n Bäumen, die<br />
an<strong>de</strong>ren in <strong>de</strong>r Elster<br />
• 09.02.2010<br />
11:00 Uhr keine <strong>Kormorane</strong>; Staubereich vor <strong>de</strong>m Wehr Bad Köstritz mehrere hun<strong>de</strong>rt Meter<br />
zugefroren<br />
• 17.02.2010<br />
10:45 Uhr keine <strong>Kormorane</strong>; Staubereich vor <strong>de</strong>m Wehr Bad Köstritz mehrere hun<strong>de</strong>rt Meter<br />
zugefroren<br />
• 18.02.2010<br />
15:30 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>r Elster jagend, keine Vögel in <strong>de</strong>n Bäumen<br />
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• 01.03.2010<br />
10:00 Uhr 7 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>r Elster oberhalb und unterhalb <strong>de</strong>s Wehres Bad Köstritz trotz<br />
Hochwasser jagend, 1 Kormoran auf <strong>de</strong>n Bäumen ca. 200 m vor <strong>de</strong>m Wehr;<br />
Beson<strong>de</strong>re Beobachtung: 1 Kormoran <strong>im</strong> Erlbach nahe <strong>de</strong>m Zufluss in die Weiße Elster bei<br />
<strong>Gera</strong> Milbitz beobachtet (lei<strong>de</strong>r kein Foto). Gesamtzahl 9 <strong>Kormorane</strong><br />
Koordinaten Erlbachmündung in die Weiße Elster: 50° 54' 35.68" N und 12° 02' 49.12" E<br />
Seit längerem gab es schon Hinweise auf einzelne <strong>Kormorane</strong> in diesem ca. 1, 5 m breiten<br />
Bach mit Elsteranbindung. Heute erstmals die Bestätigung. Aufgrund <strong>de</strong>r Wassertrübung in<br />
<strong>de</strong>r Elster scheint hier für einzelne Vögel ein Ausweichobjekt gefun<strong>de</strong>n zu sein: siehe auch<br />
Kapitel – Expansion in Kleingewässer<br />
Ein riesiger, nicht näher i<strong>de</strong>ntifizierbarer, Fisch wird ca. 20 m vor <strong>de</strong>m Köstritzer Wehr kollektiv erbeutet.<br />
• 02.03.2010<br />
Wo kamen die 9 <strong>Kormorane</strong> gestern in Bad Köstritz her? Aus <strong>Gera</strong> konnten sie ja diesmal<br />
nicht gekommen sein, dann hätten sie ja heute Morgen noch da sitzen müssen. In <strong>Gera</strong><br />
Liebschwitz wur<strong>de</strong>n keine <strong>Kormorane</strong> festgestellt. Also gleich gegen 08:45 Uhr nach Bad<br />
Köstritz und siehe da, wie<strong>de</strong>r 5 <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>s Köstritzer Wehres. Also mussten<br />
sie von weiter Fluss abwärts aus Richtung Crossen/ Zeitz gekommen sein. Etwa 1 km Elster<br />
abwärts nach <strong>de</strong>m Wehr Bad Köstritz weitere 2 <strong>Kormorane</strong> be<strong>im</strong> Fischfang. Siehe Kapitel –<br />
Die Ent<strong>de</strong>ckung eines lange gesuchten Schlafplatzes<br />
• 03.03.2010<br />
10:15 Uhr 4 <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Bereich Wehr Bad<br />
Köstritz<br />
Kormoran vor <strong>de</strong>m Wehr<br />
• 04.03.2010<br />
10:00 Uhr 4 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen ca. 200 m<br />
vor <strong>de</strong>m Wehr, ein Vogel in <strong>de</strong>r Elster<br />
Gesamtzahl 5 <strong>Kormorane</strong><br />
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• 05.03.2010<br />
09:45 Uhr 4 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>r Elster oberhalb <strong>de</strong>s Wehres Bad Köstritz<br />
• 09.03.2010<br />
11:00 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>s Köstritzer Wehres festgestellt<br />
• 10.03.2010<br />
09:20 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>s Köstritzer Wehres festgestellt<br />
• 13.03.2010 Thüringenweite Kormoranzählung + 5 °C<br />
12:15 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>s Köstritzer Wehres festgestellt<br />
• 15.03.2010<br />
11:10 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>s Köstritzer Wehres festgestellt<br />
• 18.03.2010 + 15 °C Saisonen<strong>de</strong>!<br />
13:20 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>s Köstritzer Wehres festgestellt<br />
<strong>Kormorane</strong> bei <strong>de</strong>r Jagd direkt vor <strong>de</strong>m Wehr bzw. unter <strong>de</strong>r Brücke <strong>de</strong>r Bahnhofstraße<br />
Seite 56 © Heidler 5/2010
Elsterabschnitt Caaschwitz bis Zeitz<br />
Dem Elsterlauf folgend von <strong>Gera</strong> in Richtung Nor<strong>de</strong>n;<br />
Pfeile markieren Bad Köstritz – Wehr; Caaschwitz – Schlafplatz; Silbitz – Tagesruhebaum;<br />
Wetterzeube – Wehr; Zeitz - Klärwerk<br />
Seite 57 © Heidler 5/2010
Schlafplatz Caaschwitz<br />
Koordinaten (Schlafplatz): 50° 56' 51.80" N und 12° 00' 30.94" E<br />
• 02.03.2010<br />
09:00 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen <strong>de</strong>r Kolonie;<br />
17:30 Uhr insgesamt 29 <strong>Kormorane</strong> auf mehreren Bäumen verteilt – Übernachtung<br />
Siehe Kapitel – Die Ent<strong>de</strong>ckung eines lange gesuchten Schlafplatzes<br />
• 03.03.2010<br />
10:30 Uhr 8 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen <strong>de</strong>r Kolonie<br />
• 04.03.2010<br />
17:45 Uhr Schlafplatz bestätigt! 16 <strong>Kormorane</strong> zur Übernachtung<br />
• 05.03.2010<br />
09:30 Uhr 13 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen Caaschwitz<br />
Seite 58 © Heidler 5/2010
Schlafplatz Caaschwitz<br />
• 06.03.2010 – 16°C!<br />
23:00 Uhr Kontrolle Schlafplatz Caaschwitz –<br />
eine Zählung war unmöglich, da Kälte bedingt<br />
aus <strong>de</strong>r Elster starker Nebel direkt in die Bäume<br />
aufgestiegen ist<br />
• 07.03.2010 – 2°C<br />
17:30 Uhr wie<strong>de</strong>r insgesamt 23 <strong>Kormorane</strong> zur<br />
Übernachtung in <strong>de</strong>n Bäumen<br />
• 09.03.2010 – 5 °C<br />
11:15 Uhr 6 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen bei<br />
Caaschwitz<br />
• 10.03.2010 morgens - 6 °C; <strong>im</strong><br />
Tagesverlauf max. 3 °C<br />
09:30 Uhr 10 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen<br />
bei Caaschwitz<br />
17:30 Uhr 29 <strong>Kormorane</strong> zur Übernachtung in<br />
<strong>de</strong>n Bäumen<br />
• 13.03.2010 Thüringenweite Kormoranzählung + 5 °C<br />
12:10 Uhr 13 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen<br />
22:00 Uhr 28 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen<br />
• 15.03.2010 + 3°C<br />
11:15 Uhr 16 <strong>Kormorane</strong> halten sich auf<br />
<strong>de</strong>n Schlafbäumen auf<br />
• 18.03.2010 + 15 °C Saisonen<strong>de</strong>!<br />
13:50 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> mehr an <strong>de</strong>r<br />
Kolonie Caaschwitz<br />
Seite 59 © Heidler 5/2010
Silbitz – Tagesruhebaum<br />
Tagesruhebaum bei <strong>de</strong>r Ortslage Silbitz, direkt an <strong>de</strong>r Weißen Elster<br />
• 02.03.2010<br />
09:10 Uhr auf Höhe Silbitz Guss, 6 <strong>Kormorane</strong> auf Tagesruhebaum;<br />
09:30 Uhr Wehr Wetterzeube; zunächst mehrere Bäume mit starker Weißfärbung, also<br />
wie<strong>de</strong>r eine Kolonie o<strong>de</strong>r langfristig genutzte Futterstelle; in <strong>de</strong>r Elster dann 3 <strong>Kormorane</strong><br />
und auf einer alten knorrigen Eiche 6 <strong>Kormorane</strong>.<br />
09:50 Uhr Zeitz, hier hielten sich weitere 4 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Klärteichen auf. Also auf <strong>de</strong>r<br />
Strecke von Silbitz bis Zeitz (ca. 20 km) 19 <strong>Kormorane</strong> an drei Standorten.<br />
• 03.03.2010<br />
10:30 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> bei Silbitz;<br />
10:45 Uhr Wetterzeube 2 <strong>Kormorane</strong><br />
11:00 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Klärteichen<br />
bei Zeitz gesichtet; Gesamtzahl für diesen<br />
Abschnitt 5 <strong>Kormorane</strong><br />
<strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>m Tagesruhebaum Silbitz<br />
• 05.03.2010<br />
09:00 Uhr Wetterzeube keine <strong>Kormorane</strong><br />
09:20 Uhr 8 <strong>Kormorane</strong> mit Flugrichtung<br />
Bad Köstritz über <strong>de</strong>n Schlafplatz<br />
Caaschwitz hinaus, wohin diese Vögel<br />
geflogen sind, kann nicht festgestellt<br />
wer<strong>de</strong>n, in Bad Köstritz und später in<br />
<strong>Gera</strong> wur<strong>de</strong>n sie nicht festgestellt<br />
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• 08.03.2010<br />
Telefonischer Kontakt zu Ornithologen aus <strong>de</strong>m Bereich Zeitz. Dabei hat sich <strong>de</strong>r temporär<br />
genutzte Schlafplatz in Wetterzeube bestätigt, Einzelheiten <strong>im</strong> Kapitel – Die Ent<strong>de</strong>ckung<br />
eins lange gesuchten Schlafplatzes<br />
Hinweis: Tagsüber sollen sich bis zu 10 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>r Ortslage Hartmannsdorf, am<br />
Raudabach aufhalten und über <strong>de</strong>n Tag in <strong>de</strong>n Bäumen sitzen<br />
• 09.03.2010<br />
11:20 Uhr 1 Kormoran in <strong>de</strong>m<br />
Tagesruhebaum Silbitz<br />
11:40 Uhr 4 <strong>Kormorane</strong> überfliegen<br />
<strong>de</strong>n Bereich Wehr Wetterzeube in<br />
Richtung Zeitz<br />
• 10.03.2010<br />
09:35 Uhr 1 Kormoran in <strong>de</strong>m<br />
Tagesruhebaum Silbitz<br />
10:00 Uhr 1 Kormoran <strong>im</strong> Bereich<br />
Wehr Wetterzeube<br />
10:15 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong><br />
Bereich Zeitz festgestellt<br />
Elsterwehr bei Wetterzeube<br />
• 13.03.2010 Thüringenweite Kormoranzählung<br />
12:00 Uhr Silbitz keine <strong>Kormorane</strong><br />
• 15.03.2010<br />
11:20 Uhr kein Kormoran <strong>im</strong> Bereich Silbitz<br />
11:45 Uhr kein Kormoran <strong>im</strong> Bereich Wetterzeube<br />
• 18.03.2010 + 15 °C Saisonen<strong>de</strong>!<br />
13:40 Uhr 4 Vögel (3 x juvenil 1 x adult) auf <strong>de</strong>m Tagesruhebaum Silbitz, ein weiterer Vogel<br />
in Elster darunter, ebenfalls Altvogel; alle 5 <strong>Kormorane</strong> sind wenig später in Richtung Zeitz<br />
weg geflogen<br />
Kormoranschlafplatz Wetterzeube<br />
Seite 61 © Heidler 5/2010
Schlafbäume Zschippach – Brahmenau<br />
Markierung und Pfeil rot zeigen <strong>de</strong>n Standort <strong>de</strong>s Schlafplatzes<br />
Ortslage Zschippach - Brahmenau nordöstlich von <strong>Gera</strong> gelegen; hier wur<strong>de</strong> am 24.02.2010<br />
völlig unerwartet ein weitere Schlafplatz ent<strong>de</strong>ckt; als Bezugsgewässer konnte hier <strong>de</strong>r<br />
Söllmnitzbach bzw. die Brahme festgestellt wer<strong>de</strong>n; Kapitel – Expansion in Kleingewässer<br />
Koordinaten (Schlafplatz): 50° 55' 12.13" N und 12° 09' 15.49" E<br />
• 24.02.2010 + 7°C<br />
15:15 Uhr an <strong>de</strong>r Ortsgrenze Zschippach – Brahmenau (nordöstlich von <strong>Gera</strong> gelegen, 4 km<br />
Luftlinie nördlich von <strong>de</strong>r Beerweinschenke) an <strong>de</strong>r L 1079 rechtsseitig <strong>de</strong>r Straße in einer<br />
Baumgruppe saßen 13 <strong>Kormorane</strong>; dies ist beson<strong>de</strong>rs bemerkenswert, da hier <strong>im</strong> Umkreis<br />
von vielen Kilometern kein größeres Gewässer ist (<strong>de</strong>r Stau Söllmnitz ist wie alle<br />
Freigewässer seit Monaten mit Eis be<strong>de</strong>ckt und noch <strong>im</strong>mer zugefroren); <strong>de</strong>r absolut<br />
ungewöhnliche und bisher nicht erklärbare Aufenthaltsort und Schlafplatz <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong><br />
scheint auch <strong>de</strong>r Grund zu sein, warum <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r einige Vögel o<strong>de</strong>r Kleingruppen über<br />
<strong>Gera</strong> hinweg in Richtung Nor<strong>de</strong>n geflogen sind; die Entfernung zum <strong>Gera</strong>er Wehr beträgt in<br />
etwa 8 km Luftlinie;<br />
17:40 Uhr jetzt sind es schon 14 <strong>Kormorane</strong>, die hier übernachten! Diese Bäume scheinen<br />
seit längerer Zeit genutzt zu wer<strong>de</strong>n. Durch die Kotablagerungen sind die Äste <strong>de</strong>r Bäume<br />
bereits stark weiß eingefärbt; siehe auch Kapitel – Wechsel <strong>de</strong>r Schlafbäume<br />
• 26.02.2010 + 8°C<br />
18:00 Uhr Überprüfung <strong>de</strong>r Schlafbäume, keine <strong>Kormorane</strong> festgestellt<br />
Seite 62 © Heidler 5/2010
• 27.02.2010 + 10°C<br />
18:30 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen bei Übernachtung festgestellt<br />
• 01.03.2010 + 7°C<br />
15:30 Uhr 1 Kormoran <strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>r Schlafbäume; Vogel fliegt in Richtung Nordosten<br />
davon; Überprüfung <strong>de</strong>s nahe gelegenen Stau Söllmnitz (1 km Luftlinie zu <strong>de</strong>n Bäumen) hier<br />
90 % <strong>de</strong>s Staus noch mit Eis be<strong>de</strong>ckt, kleine eisfreie Ecke, hier keine Wasservögel<br />
• 02.03.2010 + 5°C<br />
10:45 Uhr Kontrolle Schlafbäume Zschippach–Brahmenau mit Stau Söllmnitz - keine<br />
<strong>Kormorane</strong><br />
<strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen Zschippach<br />
• 03.03.2010 +3°C<br />
15:45 Uhr Kontrolle Schlafbäume<br />
Zschippach und Stau Söllmnitz -<br />
keine <strong>Kormorane</strong><br />
• 07.03.2010 – 5°C<br />
10:30 Uhr 1 Kormoran in <strong>de</strong>n<br />
Bäumen bei Zschippach<br />
• 09.03.2010 1 °C<br />
15:30 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n<br />
Schlafbäumen Zschippach; Stau<br />
Söllmnitz auf Grund <strong>de</strong>r niedrigen<br />
Temperaturen <strong>de</strong>r letzten Nächte<br />
wie<strong>de</strong>r auf ganzer Fläche zu<br />
gefroren.<br />
• 13.03.2010 Thüringenweite<br />
Kormoranzählung + 5 °C<br />
Keine <strong>Kormorane</strong> angetroffen<br />
• 18.03.2010 + 15 °C<br />
Saisonen<strong>de</strong>!<br />
Seit 07.03.2010 hier keine<br />
<strong>Kormorane</strong> mehr angetroffen.<br />
Seite 63 © Heidler 5/2010
Weiße Elster – <strong>Gera</strong> Liebschwitz bis Bad Köstritz<br />
Ansammlung von <strong>Kormorane</strong>n vor <strong>de</strong>m Wasserkraftwerk am <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
Abschnitt zwischen <strong>de</strong>n Kormoran-Schlafbäumen in <strong>Gera</strong> Liebschwitz, stadteinwärts bis zum<br />
<strong>Gera</strong>er Wehr beträgt 5 Flusskilometer; Innenstadtbereich zwischen <strong>Gera</strong>er Wehr und<br />
Schloss Osterstein etwa 2 Kilometer; Die Entfernung vom Wehr <strong>Gera</strong> bis zum Wehr Bad<br />
Köstritz beträgt ca. 10 km. Koordinaten (Wehr): 50° 51' 24.01" N und 12° 04' 38.25" E<br />
Koordinaten (Schlafplatz Liebschwitz): 50° 50' 07.14" N und 12° 04' 38.76" E<br />
• 29.07.2009 bis etwa 10.08.2009<br />
Seltener Sommergast – in oben genanntem Zeitraum verweilte ein einzelner Kormoran<br />
(Jungvogel, heller Bauch) an <strong>de</strong>r Elster zwischen <strong>Gera</strong>er Wehr und Zwötzener Brücke. Am<br />
30.07./31.07. und 01.08.2009 konnte das Tier fotografisch festgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Junger Kormoran <strong>im</strong> Sommer 2009<br />
Seite 64 © Heidler 5/2010
• 26.10.2009<br />
06:50 Uhr einzelner Kormoran <strong>im</strong> Flug<br />
aus Richtung <strong>Gera</strong>er Wehr in Richtung<br />
Liebschwitz<br />
• 28.10.2009<br />
09:17 Uhr einzelner Kormoran <strong>im</strong> Flug<br />
aus Richtung Liebschwitz in Richtung<br />
Stadtzentrum<br />
• 03.11.2009<br />
08:20 Uhr einzelner Kormoran auf<br />
Höhe Bugapark gesichtet; Flug in<br />
Richtung <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
Einzelne <strong>Kormorane</strong> am Wehr <strong>Gera</strong><br />
• 10.11.2009<br />
11:00 Uhr einzelner Kormoran (Alttier) ist zur Fischjagd auf <strong>de</strong>r Elster zwischen <strong>Gera</strong>er<br />
Wehr und Zwötzener Brücke; Tier fliegt auf und in Richtung Sü<strong>de</strong>n davon<br />
• 11.11.2009<br />
08:00 Uhr einzelner Kormoran (Alttier) kommt aus Richtung Sü<strong>de</strong>n geflogen, überfliegt das<br />
<strong>Gera</strong>er Wehr in Richtung Innenstadt;<br />
08:10 Uhr Kormoran kommt wie<strong>de</strong>r zurück und fliegt in südliche Richtung<br />
09:00 Uhr Überprüfung <strong>de</strong>r Ruhebäume <strong>Gera</strong> Liebschwitz/Eisenbahnbrücke, hier keine<br />
<strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen<br />
• 14.11./15.11.2009 Thüringenweite Kormoranzählung + 10 °C<br />
Im Bereich Weiße Elster <strong>Gera</strong> und <strong>de</strong>m später beobachteten Umland konnten keine<br />
<strong>Kormorane</strong> festgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
• 18.11.2009<br />
07:32 Uhr zwei <strong>Kormorane</strong> kommen aus Richtung Innenstadt geflogen und ziehen weiter<br />
über <strong>Gera</strong> Liebschwitz hinaus; Tiere lassen we<strong>de</strong>r in Liebschwitz noch in Wünschendorf<br />
(südlich von <strong>Gera</strong> gelegen) nie<strong>de</strong>r, das wur<strong>de</strong> überprüft<br />
• 04.12.2009<br />
11:55 Uhr zwei <strong>Kormorane</strong> kommen aus Richtung Innenstadt geflogen und ziehen weiter<br />
über <strong>Gera</strong> Liebschwitz hinaus<br />
Kormoran über <strong>de</strong>m <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
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• 11.12.2009<br />
08:40 Uhr 5 Tiere gleichzeitig aus Richtung Sü<strong>de</strong>n eingeflogen. Nach<strong>de</strong>m die Vögel über<br />
<strong>de</strong>m <strong>Gera</strong>er Wehr eingedreht hatten, flogen sie wie<strong>de</strong>r einige hun<strong>de</strong>rt Meter in Richtung<br />
Zwötzener Brücke, um dann erneut in Richtung Wehr zu fliegen. Ob es nun an <strong>de</strong>m leichten<br />
Hochwasser mit viel Treibgut und starker Wassertrübung lag o<strong>de</strong>r möglicherweise am<br />
Personenverkehr lag, ist nicht geklärt, auf je<strong>de</strong>n Fall sind alle 5 Vögel über das <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
hinweg gezogen und tauchten nicht wie<strong>de</strong>r auf.<br />
• 14.12.2009 – 4°C<br />
Kormoranschwarm über <strong>Gera</strong> 08:05 Uhr kam ein Einzeltier aus<br />
Richtung Sü<strong>de</strong>n, drehte eine Run<strong>de</strong> über<br />
<strong>de</strong>m Wehr <strong>Gera</strong> und flog wie<strong>de</strong>r davon.<br />
Wie schon <strong>im</strong> letzten Winter beobachtet,<br />
ein Aufklärer. Wenn man das nicht selber<br />
sieht, das glaubt man gar nicht. Es<br />
dauerte genau 15 Minuten, um 08:20 Uhr<br />
kamen in einer Gruppe 10 Vögel und in<br />
einer zweiten Gruppe 5 Vögel in einer<br />
zweiten Gruppe. Bei<strong>de</strong> Kleinschwärme<br />
flogen in V-Formation aus Richtung Sü<strong>de</strong>n<br />
kommend bis zum <strong>Gera</strong>er Wehr. Hier<br />
drehten die <strong>Kormorane</strong> ausgiebig eine Run<strong>de</strong> und flogen dann aber wie<strong>de</strong>r Richtung Sü<strong>de</strong>n<br />
davon. Offensichtlich störte die Vögel <strong>de</strong>r Personenverkehr (Hochwasser, inklusive Treibgut<br />
und Wassertrübung gab es nicht mehr und Eisbildung gab es auch nicht). Zu Winterbeginn<br />
sind die Vögel noch sehr schreckhaft, wie wir ja wissen, ist es <strong>im</strong> Normalfall schon echt<br />
sportlich, in einem abgelegenen Freigewässer näher als 50 m an einen Kormoran heran zu<br />
kommen. Hier sind es nicht einmal die Hälfte an Metern bis zu <strong>de</strong>n Fußwegen an <strong>de</strong>r Elster.<br />
Es gibt noch keine Futterknappheit, also aus Sicht <strong>de</strong>r Vögel keine Veranlassung unnötig<br />
Gefahren einzugehen. Nach<strong>de</strong>m die Vögel wie<strong>de</strong>r in Richtung Sü<strong>de</strong>n abgezogen waren,<br />
ließen sie sich in <strong>de</strong>m Bereich Salzstraße zwischen Zwötzener Stadion und Schlafbäumen<br />
<strong>Gera</strong> Liebschwitz zur Nahrungsaufnahme in <strong>de</strong>r Elster nie<strong>de</strong>r. Hier grenzen nur Kleingärten<br />
an die Elster, also sicher. Analog zum letzten Winter kamen dann gegen 08:35 Uhr noch<br />
weitere 7 <strong>Kormorane</strong> aus Richtung Innenstadt (Nor<strong>de</strong>n). Diese überflogen sofort das <strong>Gera</strong>er<br />
Wehr und lan<strong>de</strong>ten wenig später genau in <strong>de</strong>m Bereich, wo schon die Artgenossen jagten.<br />
Zwei Schwärme, kleine zwar, aber fast zur selben Zeit aus unterschiedlichen<br />
Richtungen zum gleichen Futterplatz, das ist schon irgendwie unhe<strong>im</strong>lich. Nun bin ich<br />
logischer Weise davon ausgegangen, das ab heute nun auch die Schlafbäume in <strong>Gera</strong><br />
Liebschwitz besetzt sein wer<strong>de</strong>n, weit gefehlt! Keiner <strong>de</strong>r 22 Vögel waren we<strong>de</strong>r in<br />
Liebschwitz noch in Wünschendorf. Auch an <strong>de</strong>r Aumatalsperre waren sie nicht, hier hielten<br />
sich lediglich 4 Tiere auf und auch am Frießnitzer See saß nur noch ein Vogel. Da sie nicht<br />
in Richtung Nor<strong>de</strong>n weg geflogen sind, müssen sie irgendwo hin, in südliche Richtung<br />
weggezogen sein.<br />
• 15.12.2009 – 5°C<br />
1 Kormoran aus Richtung Sü<strong>de</strong>n kommend in Richtung <strong>Gera</strong>er Wehr geflogen<br />
• 16.12.2009 – 5°C<br />
08:35 Uhr zwei <strong>Kormorane</strong> (Alttiere) aus Richtung Sü<strong>de</strong>n kommend <strong>im</strong> Abschnitt zwischen<br />
<strong>Gera</strong>er Wehr und Zwötzener Brücke eingedreht, gelan<strong>de</strong>t, Beute gemacht und nach 10<br />
Minuten wie<strong>de</strong>r in Richtung Sü<strong>de</strong>n weg geflogen<br />
Beson<strong>de</strong>re Beobachtung: Alle beobachteten Standgewässer <strong>im</strong> Umland von <strong>Gera</strong> in ganzer<br />
Aus<strong>de</strong>hnung mit Eis be<strong>de</strong>ckt, keine Wasservögel mehr an <strong>de</strong>n Gewässern!<br />
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• 17.12.2009 – 6°C<br />
08:35 Uhr einzelner Kormoran aus Richtung Sü<strong>de</strong>n dreht über <strong>de</strong>m Bereich zwischen <strong>Gera</strong>er<br />
Wehr und Zwötzener Brücke ein und lässt sich zur Jagd auf <strong>de</strong>r Elster nie<strong>de</strong>r<br />
08:55 Uhr 4 <strong>Kormorane</strong> kommen aus Richtung Nor<strong>de</strong>n und überfliegen zunächst das Gebiet,<br />
drehen auf Höhe Schlafbäume <strong>Gera</strong> Liebschwitz bei und fliegen zurück in Richtung <strong>Gera</strong>er<br />
Wehr ; ein einzelner Vogel, zur gleichen Zeit aus Richtung Sü<strong>de</strong>n kommend, schließt sich<br />
<strong>de</strong>r Gruppe an; die 5 Tiere überqueren <strong>de</strong>n Bereich <strong>Gera</strong>er Wehr und spalten sich auf; drei<br />
Tiere fliegen ohne Landung zurück in Richtung Nor<strong>de</strong>n, zwei Tiere fliegen in Richtung Sü<strong>de</strong>n<br />
11:05 Uhr Kontrolle <strong>de</strong>r Schlafbäume <strong>Gera</strong> Liebschwitz – keine Vögel in <strong>de</strong>n Bäumen!<br />
15:00 Uhr einzelner Kormoran kommt aus Richtung Sü<strong>de</strong>n und fliegt in Richtung <strong>Gera</strong>er<br />
Wehr – nach 20 Minuten kommt er allein zurück und verschwin<strong>de</strong>t wie<strong>de</strong>r in Richtung Sü<strong>de</strong>n<br />
Brücke Bildrand recht – Zwötzener Brücke; Pfeil zeigt das <strong>Gera</strong>er Wehr mit Wasserkraftwerk; in <strong>de</strong>m hier gezeigten,<br />
angestauten Abschnitt <strong>de</strong>r Elster sind viele Kormoranbeobachtungen gelungen; Brücke vor <strong>de</strong>m Wehr ist eine Fußgängerbrücke<br />
• 18.12.2009 – 11°C<br />
Tagestemperaturen – 11°C; nachts – 16°C komplette V ereisung <strong>de</strong>s Bereiches zwischen<br />
Zwötzener Brücke in Richtung Innenstadt bis zur Fußgängerbrücke ca. 250 m vor <strong>de</strong>m<br />
<strong>Gera</strong>er Wehr; die verbleiben<strong>de</strong>n 250 m nur in <strong>de</strong>n Randbereichen mit Eis<br />
08:25 Uhr 4 <strong>Kormorane</strong> aus Richtung Sü<strong>de</strong>n kommend in Richtung Innenstadt geflogen<br />
08:45 Uhr 9 Vögel aus Richtung Sü<strong>de</strong>n kommend in Richtung Innenstadt geflogen<br />
Zu bei<strong>de</strong>n Zeiten wie<strong>de</strong>r Personenverkehr <strong>im</strong> Bereich <strong>Gera</strong>er Wehr, <strong>Kormorane</strong> ließen sich<br />
nicht nie<strong>de</strong>r son<strong>de</strong>rn zogen weiter in Richtung Stadt<br />
09:30 Uhr weitere 6 Vögel aus Richtung Sü<strong>de</strong>n kommend in Richtung Innenstadt geflogen<br />
10:30 Uhr Kontrolle Schlafbäume <strong>Gera</strong> Liebschwitz – erstmalig in diesem Winter saßen hier<br />
6 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen; diese übernachteten nicht in <strong>Gera</strong>!<br />
Gesamtzahl 19 <strong>Kormorane</strong>;<br />
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• 19.12.2009 – 14°C<br />
14:40 Uhr in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz saßen 89 Vögel; in <strong>de</strong>r Elster unmittelbar<br />
darunter bzw. auf <strong>de</strong>ren Eisrän<strong>de</strong>rn weitere 25 <strong>Kormorane</strong> – Gesamtzahl 114 <strong>Kormorane</strong>;<br />
etwa 100 <strong>Kormorane</strong> übernachteten auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen in <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
• 20.12.2009 – 16°C<br />
07:30 Uhr Kontrolle <strong>de</strong>r Schlafbäume – Vögel haben in <strong>Gera</strong> übernachtet; keine<br />
morgendlichen Jagdaktivitäten am noch offenen <strong>Gera</strong>er Wehr zu beobachten!<br />
07:55 Uhr zwei Vögel kommen aus Richtung Innenstadt, überfliegen eisfreien Bereich in<br />
Richtung Schlafbäume<br />
08:05 Uhr 5 Vögel kommen<br />
aus Richtung Innenstadt,<br />
überfliegen eisfreien Bereich in<br />
Richtung Schlafbäume<br />
08:10 Uhr wur<strong>de</strong> es<br />
dunkel! Ebenfalls aus Richtung<br />
Nor<strong>de</strong>n kam ein gigantisches<br />
„V“, breiter als die Elster in<br />
ihrer Flussaus<strong>de</strong>hnung. Man<br />
konnte sie gar nicht zählen,<br />
erst in Auswertung <strong>de</strong>r Fotos<br />
wur<strong>de</strong>n Insgesamt 74 Vögel<br />
gezählt. Die Tiere kreisten<br />
über <strong>de</strong>m <strong>Gera</strong>er Wehr aber<br />
aufgrund Personenverkehr +<br />
Hun<strong>de</strong> (Hun<strong>de</strong>wiese <strong>de</strong>r Stadt<br />
<strong>Gera</strong> - sehr beliebt) ließen sich<br />
die Tiere nicht nie<strong>de</strong>r und zogen weiter nach Liebschwitz. Da kein Kormoran an <strong>de</strong>n eisfreien<br />
Bereich am <strong>Gera</strong>er Wehr zum Jagen kam – erneute Kontrolle <strong>de</strong>r Schlafbäume <strong>Gera</strong><br />
Liebschwitz, dort saßen nun insgesamt ca. 200 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen. Nur vereinzelt<br />
konnte man einige Vögel unter <strong>de</strong>n Bäumen jagend sehen.<br />
08:45 Uhr Kleingruppen bis zu 10 Vögel sind dann langsam in Richtung Innenstadt geflogen<br />
13:30 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> zwischen Heinrichbrücke und <strong>Gera</strong>er Wehr und zwischen<br />
Zwötzener Brücke und Schlafbäumen in<br />
Schlafplatz <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
Kormoranflug bei Schneefall<br />
Liebschwitz; auch unter <strong>de</strong>n Schlafbäumen keine<br />
jagen<strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong>! Auf <strong>de</strong>n Bäumen zu dieser<br />
Zeit etwa 70 Tiere.<br />
• 21.12.2009 – 4°C<br />
10:35 Uhr 108 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen<br />
in <strong>Gera</strong> Liebschwitz; weitere ca. 10 bis 15 Tiere<br />
auf <strong>de</strong>r freien Elster in <strong>Gera</strong> verteilt; Gesamtzahl<br />
ca. 120 Vögel; offensichtlich ist <strong>de</strong>r am Vortag<br />
beobachtete Schwarm weiter gezogen; <strong>im</strong> Umfeld<br />
<strong>de</strong>r Schlafbäume gab es keine Jagdaktivitäten,<br />
am <strong>Gera</strong>er Wehr und um Flussabschnitt darunter<br />
kreisten <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r Kleingruppen von 5 bis 6<br />
Vögeln ein und versuchten Beute zu machen,<br />
dies gelang nicht sehr oft, da die <strong>Kormorane</strong><br />
häufig vor <strong>de</strong>m regen Fußgängerverkehr an <strong>de</strong>r<br />
Elster flüchteten; Kleinere Gruppen bis zu 10<br />
Tieren kamen aus Richtung Innenstadt, wobei <strong>de</strong>r<br />
Bereich bis Kubabrücke „Kormoranfrei“ war,<br />
<strong>de</strong>mnach müssen die Vögel weiter nördlich jagen;<br />
diese Vögel überflogen <strong>de</strong>n Bereich <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
und flogen direkt die Schlafbäume an<br />
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• 22.12.2009 + 8 °C<br />
06:30 Uhr Überprüfung <strong>de</strong>r Schlafbäume in Liebschwitz, <strong>Kormorane</strong> haben dort übernachtet;<br />
die genaue Anzahl konnte aufgrund <strong>de</strong>r Dunkelheit nicht festgestellt wer<strong>de</strong>n<br />
07:30 Uhr große Gruppen von <strong>Kormorane</strong>n ziehen zum <strong>Gera</strong>er Wehr bzw. Bereich darunter<br />
um zu jagen; ab 08:15 Uhr beginnt <strong>de</strong>r Rückflug in kleineren Gruppen; dieser zieht sich bis<br />
etwa 09:00 Uhr hin; Rückflug von ca. 90 <strong>Kormorane</strong>n beobachtet<br />
11:00 Uhr zur Mittagszeit kommen kleine Gruppen, meist 3 bis 6 Vögel, in Ausnahmefällen<br />
auch schon mal 15 Vögel, um unterhalb <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres bis etwa zur Spielwiese erneut<br />
Jagd zu machen; gegen 16:00 Uhr en<strong>de</strong>n diese nachmittäglichen Jagdausflüge; wenn keine<br />
Personenbewegung ist (was sehr selten ist) lan<strong>de</strong>n die Vögel auch schon mal auf <strong>de</strong>m<br />
eisfreien Stück oberhalb <strong>de</strong>s Wehres; allgemein ist zu beobachten, dass die Vögel fast<br />
<strong>im</strong>mer am flüchten sind, dadurch kaum Beute; wenn ungestört auch nur mäßiger Fangerfolg<br />
und dann meist nur Kleinfische; große Fänge sind bisher klar die Ausnahme; einzelne<br />
Fischkadaver, kleine Barben und ein kleiner Karpfen, <strong>im</strong> Bereich zwischen <strong>Gera</strong>er Wehr und<br />
Omega auf <strong>de</strong>m Eis liegend, festgestellt<br />
Eine große Anzahl von <strong>Kormorane</strong>n mitten in <strong>de</strong>r Stadt in unmittelbarer Nähe zu <strong>de</strong>n Menschen<br />
• 23.12.2009 +2 °C<br />
Nach<strong>de</strong>m die <strong>Kormorane</strong> bisher je<strong>de</strong> Nacht in <strong>Gera</strong> übernachtet habtten und ich das<br />
morgendliche Einschweben aus Richtung Schlafbäume beobachtet hatte, wollte ich heute<br />
Morgen trotz Schneeregen einmal wissen, wo die <strong>Kormorane</strong> genau jagen. Aus <strong>de</strong>m<br />
letzten Winter wusste ich ja, dass sie oberhalb <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres kollektiv gejagt hatten.<br />
Dieser Bereich war auch jetzt eisfrei. Somit habe ich heute Morgen unterhalb <strong>de</strong>s Wehres<br />
gewartet. Um 07:45 Uhr kamen die ersten zwei, es folgten <strong>im</strong> Minutentakt <strong>im</strong>mer größer<br />
wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schwärme. Schlussendlich kamen insgesamt ca. 160 Vögel in mehreren Schüben<br />
alle aus Richtung Liebschwitz. Gegen 13:00 Uhr habe ich die Schlafbäume in <strong>Gera</strong><br />
Liebschwitz überprüft. Zu diesem Zeitpunkt saßen 108 Vögel in <strong>de</strong>n Bäumen. Weitere ca. 20<br />
bis 30 Tiere waren in kleinen Gruppen auf <strong>de</strong>r Elster unterwegs, die nun fast in ganzer Länge<br />
wie<strong>de</strong>r offen ist. Also in <strong>Gera</strong> heute Mittag ca. 130 Vögel. In Wünschendorf konnte ich um<br />
13:45 Uhr 40 Vögel in <strong>de</strong>n Bäumen an <strong>de</strong>r Holzbrücke zählen. Ich gehe somit davon aus,<br />
dass sowohl die Vögel aus Liebschwitz, als auch die aus Wünschendorf morgens in<br />
Richtung <strong>Gera</strong>er Wehr ziehen. Damit erklärt sich auch die höhere Zahl <strong>de</strong>r Vögel morgens.<br />
So nun zu heute Morgen. Je<strong>de</strong>m <strong>Gera</strong>er Angler wird das Herz bluten, aber so ist die<br />
Natur. Die ca. 160 Vögel kamen zunächst zum Wehr geflogen. Ein Teil von etwa 50 Vögel<br />
ließen sich unmittelbar unterhalb <strong>de</strong>s Wehres o<strong>de</strong>r genauer direkt am unteren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Fischtreppe/ Auslass <strong>de</strong>s Wasserkraftwerkes nie<strong>de</strong>r und jagten dort kollektiv sehr erfolgreich<br />
auch große Fische - dies übrigens <strong>im</strong> Gegensatz zu <strong>de</strong>n letzten Tagen, da wur<strong>de</strong>n<br />
regelmäßig fast ausschließlich kleine Fische gefangen. Offenbar sammeln sich, weil dort<br />
geschützt, sehr Sauerstoffreich und Sperrzone für Angler! viele, auch große Fische. Der<br />
größere Teil <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> zog ein Stück weiter zwischen Omega und Heinrichsbrücke.<br />
Hier war durch die große Anzahl <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> sehr viel los. Dieser Bereich scheint in<br />
diesem Winter sehr beliebt, weil weniger von Menschen frequentiert, als die Gegend um das<br />
<strong>Gera</strong>er Wehr. Hier konnten zahlreiche <strong>Kormorane</strong> sogar auf <strong>de</strong>n Eisrän<strong>de</strong>rn ausruhen.<br />
Wie je<strong>de</strong>n Morgen ziehen sich die Vögel nach ca. 30 bis 60 Minuten wie<strong>de</strong>r zurück und<br />
kommen dann erst wie<strong>de</strong>r ab Mittag in kleineren Gruppen zurück zur Jagd.<br />
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<strong>Kormorane</strong> kämpfen gegen die Strömung am <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
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• 25.12.2009 + 8°C<br />
10:00 Uhr 132 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen in <strong>Gera</strong> Liebschwitz; einzelne Tiere zur<br />
Jagd <strong>im</strong> Stadtgebiet auf <strong>de</strong>r Elster; Gesamtzahl ca. 140 Vögel; einzelnes Alttier saß auf<br />
Baumgruppe unmittelbar an <strong>de</strong>r Zwötzener Brücke, Vogel ließ sich trotz zahlreicher<br />
Zuschauer nicht stören – siehe Fotos nächste Seite<br />
• 26.12.2009 + 2°C<br />
07:15 Uhr Überprüfung <strong>de</strong>r<br />
Schlafbäume in <strong>Gera</strong> Liebschwitz – alle<br />
Morgendliche Jagd unterhalb <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres<br />
140 Vögel haben hier übernachtet,<br />
Bäume voller Vögel<br />
07:40 Uhr die ersten bei<strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong><br />
kommen von <strong>de</strong>n Schlafbäumen und<br />
drehen über <strong>de</strong>m Wehr ein;<br />
07:44 Uhr die übrigen ca. 140 Vögel<br />
kommen in zwei großen Schwärmen<br />
zum Wehr, drehen ein und lan<strong>de</strong>n<br />
zunächst zwischen <strong>Gera</strong>er Wehr und<br />
Zwötzener Brücke; durch Personenverkehr<br />
spaltet sich <strong>de</strong>r große Schwarm<br />
auf, ein Teil <strong>de</strong>r Vögel verteilt sich oberhalb <strong>de</strong>s Wehres, <strong>de</strong>r weitaus größere Teil verteilt<br />
sich unterhalb <strong>de</strong>s Wehres bis etwa zur Heinrichsbrücke, einige Vögel fliegen sogar noch<br />
weiter; durch <strong>de</strong>n verstärkten Personen/Hun<strong>de</strong>verkehr auf <strong>de</strong>n Elsterwiesen<br />
(Weihnachtsfeiertage) konnte vermehrt das Herauswürgen von erbeuteten Fischen<br />
beobachtet wer<strong>de</strong>n; zwei Fische konnten aus <strong>de</strong>n Uferbereichen <strong>de</strong>r Elster geborgen,<br />
vermessen und gewogen wer<strong>de</strong>n – gute Referenzobjekte für spätere Fotoauswertungen!<br />
Siehe Kapitel – Referenzfische und Berechnungsmaße<br />
• 27.12.2009 + 3°C<br />
12:55 Uhr Kleingruppen und Einzeltiere verteilen sich zwischen Zwötzener Brücke und<br />
Heinrichbrücke auf <strong>de</strong>r Elster zur nachmittäglichen Jagd; hier extremer Personenverkehr,<br />
Dutzen<strong>de</strong> von Familien genießen die Nachmittagssonne am Feiertagswochenen<strong>de</strong>;<br />
13:05 Uhr ungewöhnlich großer<br />
Schwarm von 76 <strong>Kormorane</strong>n<br />
Kormoranschwarm <strong>im</strong> Keilflug<br />
(Fotosauswertung) kommt aus<br />
Richtung Schlafbäume und fliegt in<br />
Keilformation direkt in Richtung<br />
Nordwesten, <strong>de</strong>utlich von <strong>de</strong>r Elster<br />
weg – offensichtlich hat sich <strong>de</strong>r<br />
Hauptteil <strong>de</strong>r hier übernachten<strong>de</strong>n<br />
<strong>Kormorane</strong> aus <strong>Gera</strong> entfernt<br />
14:40 Uhr Überprüfung Schlafbäume<br />
<strong>Gera</strong> Liebschwitz – Vermutung hat<br />
sich bestätigt, nicht ein einziger<br />
Kormoran hielt sich auf <strong>de</strong>n<br />
Schlafbäumen auf!<br />
• 29.12.2009 + 2°C<br />
11:00 Uhr 35 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen in <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
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Kormoran unmittelbar an <strong>de</strong>r Zwötzener Brücke; we<strong>de</strong>r die nahen Häuser noch <strong>de</strong>r Personenverkehr schreckten ihn ab<br />
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• 31.12.2009 0°C<br />
Es kamen zunächst lediglich 4 <strong>Kormorane</strong>, die sich am <strong>Gera</strong>er Wehr nie<strong>de</strong>r ließen. Durch<br />
hinzukommen<strong>de</strong> Angler zogen die Vögel weiter in Richtung Innenstadt. Die 4 Vögel kamen<br />
gegen 07:55 Uhr - <strong>de</strong>utlich später als die großen Schwärme <strong>de</strong>r Vortage. Offensichtlich<br />
gehen die Vögel die Sache wegen mangeln<strong>de</strong>m Konkurrenzkampf entspannter an. Auf <strong>de</strong>m<br />
Weg nach Wünschendorf kamen weitere 12 <strong>Kormorane</strong> aus Richtung Wünschendorf<br />
geflogen. Auffällig war hier, dass die Vögel ca. 500 m von <strong>de</strong>r Elster entfernt, nahe <strong>de</strong>r<br />
Deponie Untitz direkt in Richtung <strong>Gera</strong> Liebschwitz geflogen sind. Diese 12 Vögel sind in <strong>de</strong>r<br />
Folge an <strong>de</strong>n Elsterabschnitt zwischen Zwötzener Brücke bis zum Wehr auf die Jagd<br />
gegangen. Das direkte Umfeld <strong>de</strong>s Wehres wur<strong>de</strong> wegen Personen und Hun<strong>de</strong>verkehr<br />
gemie<strong>de</strong>n. Trotz starker Wassertrübung und leichtem Hochwasser wur<strong>de</strong>n kleine (nicht<br />
erkennbare) Fische gefangen. Gesamtzahl <strong>de</strong>r heute Morgen in <strong>Gera</strong> festgestellten Vögel<br />
somit 16 <strong>Kormorane</strong>.<br />
Ergänzung Global: Laut Zeitungsmeldung sind alle Bod<strong>de</strong>ngewässer und Küstenabschnitte<br />
in Mecklenburg-Vorpommern komplett zugefroren. Der Greifswal<strong>de</strong>r Bod<strong>de</strong>n ist 10 cm mit<br />
Eis be<strong>de</strong>ckt. Da Teile <strong>de</strong>r nordischen Kormoranpopulationen in diesen Gebieten überwintern,<br />
könnte sich dies auf <strong>de</strong>n hier beobachteten Bereich auswirken. Auch die großen<br />
Freigewässer hier in <strong>de</strong>r Umgebung sind alle noch zu gefroren.<br />
<strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen in <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
• 01.01.2010 - 1°C<br />
05:00 Uhr die 16 <strong>Kormorane</strong> haben trotz Silvesternacht auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong><br />
Liebschwitz übernachtet<br />
13:15 Uhr 45 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen und einige Einzeltiere zur Jagd auf <strong>de</strong>r Elster;<br />
Gesamtzahl ca. 50 Tiere<br />
• 02.01.2010 - 2°C<br />
15:15 Uhr 60 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen, keine Tiere bei <strong>de</strong>r Jagd beobachtet<br />
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• 03.01.2010 - 1°C<br />
12:45 Uhr 42 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen und einige Einzeltiere zur Jagd auf <strong>de</strong>r Elster;<br />
Gesamtzahl ca. 50 Tiere<br />
• 04.01.2010 - 3°C<br />
08:00 Uhr etwa 40 <strong>Kormorane</strong> kommen zur Nahrungsaufnahme in <strong>de</strong>n Bereich <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
13:55 Uhr kam aus Richtung Nordwesten wie<strong>de</strong>r ein markantes V. 57 <strong>Kormorane</strong> überflogen<br />
ohne Unterbrechung das <strong>Gera</strong>er Wehr direkt in Richtung Sü<strong>de</strong>n. Einige Tiere gesellten sich<br />
zu <strong>de</strong>n <strong>Gera</strong>er Vögeln, die an<strong>de</strong>ren Tiere flogen weiter. Ob sie in Wünschendorf verblieben<br />
sind, konnte ich nicht mehr abprüfen,<br />
15:30 Uhr 70 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
• 05.01.2010 – 10°C<br />
11:40 Uhr 110 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz, bis 12:30 Uhr kommen in<br />
verschie<strong>de</strong>n großen Gruppen weitere 50 Vögel dazu, weitere Tiere folgen bis 15:30 Uhr nicht<br />
Gesamtzahl 12:30 Uhr - 160 <strong>Kormorane</strong><br />
06.01.2010 – 6,5°C<br />
Ab 08:00 Uhr beginnt <strong>de</strong>r Rückflug von <strong>de</strong>r morgendlichen Jagd, bis 09:30 kommen 117<br />
<strong>Kormorane</strong> vom Umfeld <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres zurück; weitere 39 Tiere sitzen zu diesem<br />
Zeitpunkt noch unterhalb <strong>de</strong>s Wehres; <strong>de</strong>r Hinflug konnte wegen Dunkelheit nicht beobachtet<br />
wer<strong>de</strong>n;14:00 Uhr in <strong>de</strong>n<br />
Bäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
sitzen 167 Vögel, einzelne<br />
Tauchen<strong>de</strong> <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Bereich Wasserkraftwerk<br />
sind auf <strong>de</strong>r Elster<br />
unterwegs – Gesamtzahl<br />
ca. 175 <strong>Kormorane</strong><br />
Allgemein – morgens erst<br />
einmal kollektiver Rückflug,<br />
aber Vögel die ohne<br />
Jag<strong>de</strong>rfolg blieben, kommen<br />
vormittags <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r in<br />
kleinen Gruppen zurück.<br />
Nach 14:00 Uhr ziehen<br />
größere Gruppen zur<br />
nachmittäglichen Jagd;<br />
gegen 15:00 Uhr sind etwa<br />
70 Tiere unterhalb <strong>de</strong>s<br />
Wehres; einzelne Vögel<br />
jagen auch oberhalb <strong>de</strong>r<br />
Wehrmauer; dabei tauchen sie auch unbescha<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>s Wasserkraftwerkes<br />
und suchen dort gezielt nach Fischen<br />
Die Jagd war erfolgreich!<br />
Seite 74 © Heidler 5/2010
• 07.01.2010 – 6,5°C<br />
07:25 Uhr die ersten, <strong>de</strong>r etwa 170 <strong>Kormorane</strong> schweben unterhalb <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres ein<br />
und versammeln sich zur Jagd; die Vögel schweben in unterschiedlich großen Gruppen –<br />
teilweise mit bis zu 50 Individuen über <strong>de</strong>m Wehr ein;<br />
Beson<strong>de</strong>rheit: wie bereits <strong>im</strong> letzten Winter beobachtet, kommen in zwei Gruppen zu je 10<br />
Tieren weitere <strong>Kormorane</strong> aus Richtung Nor<strong>de</strong>n zum <strong>Gera</strong>er Wehr und verbleiben in <strong>Gera</strong>;<br />
12:50 Uhr Zählung 175 Tiere auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen in <strong>Gera</strong> Liebschwitz und etwa 20<br />
weitere Vögel auf <strong>de</strong>r Elster verteilt;<br />
Morgendliche Jagd gemeinsam, wenn keine<br />
Störungen (Hun<strong>de</strong> / Menschen) verbleibt<br />
ein Großteil <strong>de</strong>r Vögel <strong>de</strong>n ganzen<br />
Vormittag unterhalb <strong>de</strong>s Wehres am Ufer;<br />
Fußgänger und Hun<strong>de</strong> <strong>im</strong>mer in <strong>de</strong>r Nähe<br />
nachmittags ziehen ungefähr die Hälfte <strong>de</strong>r<br />
Vögel, verteilt bis etwa 16:00 Uhr, erneut<br />
zum Wehr; zur Zeit kaum <strong>Kormorane</strong><br />
oberhalb <strong>de</strong>s Wehres, obwohl Elster<br />
komplett eisfrei; überaus erfolgreiche Jagd<br />
am Auslauf Fischtreppe/Wasserkraftwerk;<br />
heute allein ca. 10 erfolgreiche Fischfänge<br />
beobachtet; Gesamtzahl <strong>Kormorane</strong> in<br />
<strong>Gera</strong> heute Nachmittag etwa 200 Vögel<br />
• 08.01.2010 – 6 °C<br />
Morgendlicher Anflug zum <strong>Gera</strong>er Wehr in Größenordnungen wie am Vortag; heute<br />
offensichtlich kaum Störungen, so dass große Teile <strong>de</strong>s Kormoranschwarmes <strong>de</strong>n gesamten<br />
Vormittag am/ unter <strong>de</strong>m Wehr verweilten; zu<strong>de</strong>m ständiger Hin und Rückflug zu <strong>de</strong>n<br />
Schlafbäumen; eigentlich waren<br />
ganztägig Vögel am Wehr<br />
13:30 Uhr bis 15:00 Uhr - in dieser<br />
500 Barben am Tag!<br />
Zeit wur<strong>de</strong>n etwa 120 Barben in<br />
Größen zwischen 100 g und 700 g<br />
unterhalb <strong>de</strong>r Fischtreppe erbeutet,<br />
ausschließlich Barben; in <strong>de</strong>m Arial<br />
Fischtreppe/ Auslass Wasserkraftwerk<br />
ständig zwischen 30 und 40<br />
<strong>Kormorane</strong>, trotz meiner unmittelbaren<br />
Anwesenheit (10m oberhalb<br />
<strong>de</strong>r Fischtreppe <strong>im</strong> Fahrzeug<br />
fotografierend); Siehe Kapitel – 500<br />
Barben am Tag; zusätzlich<br />
oberhalb <strong>de</strong>s Wehres auch bis zu<br />
20 Vögel jagend und auch am<br />
Zufluss zum Mühlgraben sitzend,<br />
trotz darüber liegen<strong>de</strong>m Fußweg; außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> eine ca. 1 kg schwere Quappe<br />
unmittelbar an <strong>de</strong>r Wehrmauer (oben) durch Kormoran erbeutet; dieser rutschte aber mit<br />
<strong>de</strong>m großen Fisch über die Wehrmauer; Fisch wur<strong>de</strong> mutmaßlich tödlich verletzt und ging<br />
verloren, siehe Kapitel – Beson<strong>de</strong>re Schnappschüsse; Gesamtzahl wie am Vortag, etwa<br />
200 <strong>Kormorane</strong><br />
• 09.01.2010 – 3 °C keine Beobachtungen – starker Schneesturm<br />
• 10.01.2010 – 3°C keine Beobachtungen – starker Schneesturm<br />
Seite 75 © Heidler 5/2010
Ergänzung Global: Laut Zeitungsmeldung ist die Bleilochtalsperre fast komplett zugefroren.<br />
Auch diese Meldung könnte für <strong>de</strong>n hier beobachteten Bereich von Be<strong>de</strong>utung sein, da die<br />
Saaletalsperren als winterlicher Aufenthaltsort großer Kormoranpopulationen gelten. Mit<br />
einer Entfernung von nur 30 km Luftlinie bis nach <strong>Gera</strong>, wäre ein Ausweichen in <strong>de</strong>n<br />
hiesigen Bereich durchaus <strong>de</strong>nkbar.<br />
• 11.01.2010 – 4°C<br />
Typische Jagdformation vor <strong>de</strong>r Fischtreppe<br />
07:15 Uhr die ersten Vögel<br />
fliegen bereits in Richtung<br />
<strong>Gera</strong>er Wehr, also bei völliger<br />
Dunkelheit, offensichtlich wird<br />
die Nahrung dort jetzt knapp,<br />
irgendwann müssen die<br />
Barben ja auch mal alle<br />
sein; das spiegelt sich heute<br />
Vormittag auch darin wie<strong>de</strong>r,<br />
dass viele Vögel jetzt über<br />
<strong>de</strong>n gesamten Elsterabschnitt<br />
zwischen Zwötzener Stadion<br />
bis zum <strong>Gera</strong>er Wehr jagen.<br />
Am Nachmittag waren wie<strong>de</strong>r<br />
etwa 60 Vögel unterhalb <strong>de</strong>s<br />
Wehres und auch wie<strong>de</strong>r ca.<br />
10 Vögel oberhalb unmittelbar<br />
am Einfluss Wasserkraftwerk.<br />
• 12.01.2010 – 2°C<br />
14:45 Uhr 128 <strong>Kormorane</strong> halten sich um das <strong>Gera</strong>er Wehr auf; 1/3 oberhalb, auf <strong>de</strong>n<br />
Bauten <strong>de</strong>s Wasserkraftwerkes sitzend; 1/3 unterhalb <strong>de</strong>s Wehres am Elsterufer sitzend und<br />
1/3 jagend in <strong>de</strong>r Elster – hier nur wenige Vögel am Auslauf <strong>de</strong>r Fischtreppe, in 30 Minuten<br />
keinen Fang festgestellt – offensichtlich keine Fische mehr da! Größere Gruppe von<br />
jagen<strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong>n jetzt zwischen Fischtreppe und herabstürzen<strong>de</strong>m Wasser <strong>de</strong>s<br />
Wehres; hier auch keine Fangerfolge festgestellt; auch einige Vögel oberhalb <strong>de</strong>s Wehres <strong>im</strong><br />
Staubereich jagend und auch wie<strong>de</strong>r direkt <strong>im</strong> Zufluss Wasserkraftwerk<br />
Allgemein – die Anzahl <strong>de</strong>r Nachmittag am Wehr festgestellten Vögel steigt stetig an, auch<br />
keine Fluchtreaktionen bei starkem Personenverkehr am gegenüberliegen<strong>de</strong>n Elsterufer;<br />
außer<strong>de</strong>m verweilen große Teile jetzt <strong>de</strong>n ganzen Tag an <strong>de</strong>r Elster<br />
• 13.01.2010 – 10°C<br />
Ab 08:00 Uhr – viele <strong>Kormorane</strong><br />
kreisen morgens <strong>im</strong> Bereich<br />
zwischen Zwötzener Brücke und<br />
Fußgängerbrücke ein, nicht<br />
mehr am Wehr! Am Nachmittag<br />
viele Vögel rund um das Wehr<br />
aber keinerlei Fischfänge zu<br />
beobachten.<br />
Jagen<strong>de</strong> <strong>Kormorane</strong> trotz regem Personenverkehr<br />
Seite 76 © Heidler 5/2010
• 14.01.2010 + 1°C<br />
11:05 Uhr 22 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz, 110 <strong>Kormorane</strong> oberhalb<br />
und unterhalb <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres, einzelne Tiere in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s BAHR Baumarktes, hier<br />
halten sich täglich ca. 5 Tiere auf, obwohl <strong>de</strong>r Großteil <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Tiere rund um das Wehr<br />
anzutreffen ist; nahezu alle <strong>Kormorane</strong> am Wehr halten sich ausruhend am Ufer auf (übliche<br />
Mittagsruhe) keine Fischfänge zwischen 11:15 und 13:00 Uhr zu beobachten; Ringvogel<br />
adult, unterhalb vom Wehr – keine Auswertung; Ringvogel/ optischer Ring juvenil, oberhalb<br />
<strong>de</strong>s Wehres; Gesamtzahl ca. 130 <strong>Kormorane</strong><br />
• 15.01.2010 + 2° C<br />
12:00 Uhr bis 13:00 Uhr es konnten am Wehr bei ca. 30 jagen<strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong>n – analog <strong>de</strong>r<br />
Jagd am 08.01.2010 lediglich 7 Fischfänge registriert wer<strong>de</strong>n, 3 x neben <strong>de</strong>r Fischtreppe<br />
zum Wehr hin und 4 x unter <strong>de</strong>r Fischtreppe; es wur<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r nur Barben gefangen, alle in<br />
<strong>de</strong>r Größenordung zwischen 150 g und 300 g; um das Wehr herum verweilte heute Tags<br />
über etwa 80 <strong>Kormorane</strong>, viele schliefen<br />
mit Kopf auf <strong>de</strong>n Schultern am Elsterufer;<br />
Heute konnte ich trotz intensiver Suche<br />
<strong>de</strong>n Ringvogel mit <strong>de</strong>m optischen<br />
Markierungsring nicht fin<strong>de</strong>n, dafür habe<br />
ich einen Altvogel mit normalem<br />
Markierungsring am rechten Bein<br />
ent<strong>de</strong>ckt. Der Fuß wur<strong>de</strong> durch<br />
Konkurrenten bei <strong>de</strong>r Fischjagd verletzt,<br />
ist wohl ein häufigeres Problem, auf <strong>de</strong>n<br />
Ruheflächen am Elsterufer sind viele<br />
Blutflecken zu sehen. Liegt wohl daran,<br />
weil die großen, fleischigen Füße die<br />
Ringvogel mit verletztem Ru<strong>de</strong>rfuß<br />
einzige ungeschützte Stelle am Körper<br />
sind und die Beine wer<strong>de</strong>n be<strong>im</strong> Kampf<br />
um die Fische stark mit zum Einsatz gebracht wer<strong>de</strong>n. Siehe Kapitel - Jagdverletzungen<br />
• 16.01.2010 + 3°C<br />
13:00 Uhr ich habe ihn Format füllend erwischt! - ohne ihn vom H<strong>im</strong>mel zu holen. Ein großes<br />
Lob an <strong>de</strong>n Erfin<strong>de</strong>r dieser optischen Markierungsringe - sollten alle größeren Vögel tragen.<br />
Na je<strong>de</strong>nfalls konnte ich die Ringnummer 954 auf gelbem Ring am rechten Bein auslesen.<br />
Damit müsste sich doch ermitteln<br />
Polnischer Ringkormoran mit Farbring Nr. 954<br />
lassen, wie alt <strong>de</strong>r Jungvogel ist und<br />
woher er kommt. Ich gehe vom<br />
Brutjahr 2008 max<strong>im</strong>al 2007 aus.<br />
Siehe Kapitel – Ringvögel. Mein<br />
Sohn hat heute noch einen weiteren<br />
Fund gemacht, ein toter Kormoran<br />
war bei <strong>de</strong>r Zwötzener Brücke<br />
angespült wor<strong>de</strong>n. Das Tier war<br />
offensichtlich verhungert. Er brachte<br />
lediglich ein Gewicht von 1770 g auf<br />
die Waage und <strong>de</strong>r Magen war völlig<br />
leer. Siehe Kapitel – Natürlich<br />
veren<strong>de</strong>te <strong>Kormorane</strong><br />
• 16.01.2010 Thüringenweite Kormoranzählung – 3 °C<br />
17:10 Uhr Schafbäume <strong>Gera</strong> Liebschwitz 127 Kormoran<br />
Seite 77 © Heidler 5/2010
• 18.01.2010 + 4°C<br />
07:30 Uhr große Teile <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> sind bereits vor 07:30 Uhr in Richtung <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
geflogen; starker Hin und Rückflug nach 08:00 Uhr zu beobachten;<br />
12:00 Uhr sitzen ca. 70 Vögel unterhalb <strong>de</strong>s Wehres; viele Vögel ziehen weit in Richtung<br />
Innenstadt; einzelne <strong>Kormorane</strong> sogar in Köstritz<br />
15:00 Uhr keine Vögel am Wehr (auch keine Störung – offensichtlich sind jetzt alle Fische<br />
aufgebraucht!); etwa 15 Vögel<br />
kreisen oberhalb <strong>de</strong>s Wehres<br />
ein bzw. fliegen weiter in<br />
Richtung Innenstadt<br />
• 19.01.2010 + 4°C<br />
Nachmittag nur einzelne<br />
Vögel unterhalb <strong>de</strong>s Wehres<br />
zu sehen, keine Störung<br />
Morgendliche Massenjagd neben <strong>de</strong>r Fischtreppe am <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
• 20.01.2010 + 4°C<br />
Nachmittag keine <strong>Kormorane</strong><br />
mehr am Wehr in <strong>Gera</strong>; dafür<br />
aber größere Ansammlung in<br />
Bad Köstritz gesichtet<br />
• 21.01.2010 - 4°C<br />
08:15 Uhr ca. 50 <strong>Kormorane</strong> um das <strong>Gera</strong>er Wehr verteilt; große Teile sitzen <strong>im</strong> Uferbereich<br />
bzw. etwa die Hälfte <strong>de</strong>r Vögel auf <strong>de</strong>n Aufbauten <strong>de</strong>s Wasserkraftwerkes; einige Tiere jagen<br />
oberhalb und unterhalb <strong>de</strong>s Wehres, nicht mehr unter <strong>de</strong>r Fischtreppe, in <strong>de</strong>n letzten Tagen<br />
eher daneben bis in <strong>de</strong>n Überlaufstru<strong>de</strong>l <strong>de</strong>s Wehres hinein; offensichtlich gibt es kaum noch<br />
Fische am Wehr, das spiegelt sich auch darin, dass über das gesamte Stadtgebiet von <strong>Gera</strong>,<br />
weiter über Milbitz bis nach Köstritz auf <strong>de</strong>m gesamten Verlauf <strong>de</strong>r Weißen Elster <strong>Kormorane</strong><br />
anzutreffen waren, in Köstritz wie<strong>de</strong>r einige mehr. Nachmittags keine <strong>Kormorane</strong> mehr in<br />
Bad Köstritz, we<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Wasser, noch in <strong>de</strong>n Bäumen. Damit bestätigt sich die<br />
Vermutung, dass es die <strong>Gera</strong>er Vögel sind, die bis rüber ziehen. Eine zusätzliche<br />
Bestätigung fand ich abends bei <strong>de</strong>r Zählung auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen. Gegen 16:30 Uhr<br />
hielten sich dort 112 <strong>Kormorane</strong> auf. Am Vormittag hatte ich ja nur ca. 50 Vögel am Wehr<br />
gezählt, die an<strong>de</strong>ren waren bis Köstritz verteilt. Die abendlich festgestellte Gesamtzahl<br />
bestätigte, dass es nur die <strong>Gera</strong>er Vögel waren, die sich verteilt hatten. In Wünschendorf<br />
waren es gegen 16:20 Uhr 82 Vögel in <strong>de</strong>n Schlafbäumen. Diese, wie<strong>de</strong>rum leichte<br />
Erhöhung könnte durch die fehlen<strong>de</strong>n Tiere aus <strong>Gera</strong> zustan<strong>de</strong> gekommen sein.<br />
• 22.01.2010 - 3°C<br />
13:15 Uhr heute sind wie<strong>de</strong>r etwa 80 <strong>Kormorane</strong> unterhalb <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres anzutreffen<br />
• 24.01.2010 – 4°C<br />
13:00 Uhr um das <strong>Gera</strong>er Wehr herum ca. 90<br />
<strong>Kormorane</strong>, auch wie<strong>de</strong>r Jag<strong>de</strong>rfolge<br />
unterhalb <strong>de</strong>s Wehres, jetzt aber neben <strong>de</strong>r<br />
Fischtreppe; hier jagten ca. 30 <strong>Kormorane</strong>;<br />
ein sehr großer Fisch – offensichtlich Barbe<br />
wird oben <strong>im</strong> Staubereich gepackt und wegen<br />
<strong>de</strong>r enormen Größe wie<strong>de</strong>r los gelassen;<br />
neben <strong>de</strong>r Fischtreppe erbeutet ein<br />
<strong>Kormorane</strong> eine kleine Barben und fliegt mit<br />
dieser <strong>im</strong> Schnabel davon;<br />
Zeitgleich etwa 20 <strong>Kormorane</strong> in Bad Köstritz<br />
Auffliegen<strong>de</strong>r Kormoran mit Fisch <strong>im</strong> Schnabel - Pfeil<br />
Seite 78 © Heidler 5/2010
• 26.01.2010 – 9°C<br />
15:30 Uhr 160 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz; auch hier ist <strong>de</strong>r Bereich<br />
zwischen Zwötzener Brücke bis zum <strong>Gera</strong>er Wehr fast komplett zu, unmittelbar vor <strong>de</strong>m<br />
Wehr ist noch ein kleiner Bereich frei. Jagen<strong>de</strong> <strong>Kormorane</strong> habe ich heute <strong>im</strong> Wehrbereich<br />
nicht gesehen, die waren über die Stadt verteilt. In Bad Köstritz hielt sich heute Vormittag nur<br />
ein Kormoran auf, auch hier ist <strong>de</strong>r Staubereich vor <strong>de</strong>m Wehr Bad Köstritz mehrere hun<strong>de</strong>rt<br />
Meter zugefroren. Damit wer<strong>de</strong>n sich die Vögel auf <strong>de</strong>n eisfreien Stadtbereich beschränken.<br />
In <strong>de</strong>m letzten Tagen müssen es wie<strong>de</strong>r Fische bis zum <strong>Gera</strong>er Wehr geschafft haben, ich<br />
konnte Fischfänge beobachten und nachmittags hielten sich bis zu 90 Vögel am Wehr auf.<br />
Erneut konnte beobachtet wer<strong>de</strong>n, wie Einzeltiere zwischen Liebschwitz und Wünschendorf<br />
pen<strong>de</strong>ln.<br />
Ergänzung Global: Erneut wur<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Saale in Jena die vorhan<strong>de</strong>nen ca. 40 <strong>Kormorane</strong><br />
abgeschossen; bereits 1 bis 2 Tage später sind erst ca. 40, dann noch einmal 50 weitere an<br />
<strong>de</strong>r Saale. Wie bekommen die Vögel mit, dass dort eine Lücke an lukrativen Fangplätzen<br />
entstan<strong>de</strong>n ist – kann nur durch Aufklärungsflüge erfahrener Tiere erfolgt sein! An<strong>de</strong>re<br />
Erklärung - Auffüllung durch nachrücken<strong>de</strong> Bestän<strong>de</strong> aus Nor<strong>de</strong>uropa. Siehe Kapitel –<br />
Regionale Futterplatzwan<strong>de</strong>rungen<br />
Weiße Elster <strong>im</strong> Bereich Stadion; Pfeil markiert die Schlafbäume<br />
• 27.01.2009 – 13,5 °C<br />
heute Nacht - 16 °C. Die Elster ist<br />
etwa ab Liebschwitz bis zum<br />
<strong>Gera</strong>er Wehr komplett zu<br />
gefroren. Von <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite<br />
vom Wehr Bad Köstritz bis etwa<br />
Heizkraftwerk <strong>Gera</strong> Nord auch<br />
alles zu. Somit bleiben ca. 5 km<br />
Flusslauf direkt in <strong>de</strong>r Stadt offen.<br />
Und auf diesen 5 km tummelt sich<br />
alles was schw<strong>im</strong>men kann/muss.<br />
160 <strong>Kormorane</strong> hatten ihren<br />
Aufenthaltsort mitten in die Stadt<br />
unterhalb <strong>de</strong>s Schloss Osterstein<br />
verlegt. Koordinaten (Schlafplatz<br />
unter <strong>de</strong>m Schloss): 50° 52'<br />
49.49" N und 12° 03' 53.30" E<br />
Etwa die Hälfte <strong>de</strong>r Tiere saß auf<br />
<strong>de</strong>n Eisrän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Elster bzw.<br />
jagten <strong>im</strong> Wasser, die an<strong>de</strong>ren ca.<br />
80 <strong>Kormorane</strong> saßen in <strong>de</strong>n<br />
Bäumen <strong>de</strong>s Schluchtenwal<strong>de</strong>s<br />
unterhalb <strong>de</strong>s Schlosses<br />
Osterstein; ca. 140 <strong>Kormorane</strong><br />
übernachteten auch dort<br />
• 28.01.2010 – 1°C<br />
Ich hatte schon vermutet, dass die<br />
<strong>Kormorane</strong> wegen <strong>de</strong>r Kälte in <strong>de</strong>r<br />
Stadt bleiben. Kann aber nicht<br />
<strong>im</strong>mer alle Sachen abprüfen, dazu<br />
fehlt mir echt die Zeit. Aber ich freue mich umso mehr, wenn meine Vermutungen richtig<br />
sind. Heute Morgen kamen nämlich nur etwa 20 <strong>Kormorane</strong> aus Liebschwitz. Unterhalb <strong>de</strong>s<br />
Schlosses waren gestern etwa 80 <strong>im</strong> Wasser bzw. auf <strong>de</strong>m Ufereis und ca. 60 Tiere in <strong>de</strong>n<br />
Bäumen unterhalb <strong>de</strong>s Schlosses. Fehlen also ungefähr 20 Tiere und die haben in<br />
Liebschwitz übernachtet. Die übrigen 140 Vögel sind aus Energiespargrün<strong>de</strong>n über Nacht (!)<br />
in <strong>de</strong>r Stadt geblieben. Da es heute wie<strong>de</strong>r um die Null Grad waren, hat sich die ganze<br />
Seite 79 © Heidler 5/2010
Sache wie<strong>de</strong>r verschoben. Ca. 60 <strong>Kormorane</strong><br />
waren nachmittags am Wehr (unterhalb) und<br />
sind dann nach Liebschwitz geflogen.<br />
Unterhalb <strong>de</strong>s Schlosses saßen gegen 16:00<br />
Uhr ca. 100 Vögel in <strong>de</strong>n Bäumen, keine<br />
mehr <strong>im</strong> Wasser. In <strong>Gera</strong> also stabile 160<br />
Vögel aber mit verschie<strong>de</strong>nen<br />
Übernachtungsstandorten. Den Schlafplatz<br />
am Stadion hatten die <strong>Kormorane</strong> vor Jahren<br />
wohl schon einmal gewählt, so haben es<br />
einige Leute berichtet. Siehe Kapitel –<br />
Wechsel <strong>de</strong>r Schlafbäume<br />
Schlafen<strong>de</strong> <strong>Kormorane</strong> unter <strong>de</strong>m Schloss Osterstein<br />
• 29.01.2010 0°C<br />
19:00 Uhr etwa 80 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen in <strong>Gera</strong> Liebschwitz und weitere 80<br />
Tiere auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen unterhalb <strong>de</strong>s Schlosses Osterstein; Gesamtzahl 160 Vögel<br />
• 31.01.2010 – 5°C<br />
10:00 Uhr 15 <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n Bäumen unterhalb <strong>de</strong>s Schlosses; ca. 50 Vögel in <strong>de</strong>n<br />
Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz und weitere ca. 80 <strong>Kormorane</strong> oberhalb und unterhalb <strong>de</strong>s<br />
<strong>Gera</strong>er Wehres; oberhalb <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres noch ca. 200 m Eis mit kleinerer Lücken,<br />
ansonsten ist die Elster wie<strong>de</strong>r eisfrei; Gesamtzahl ca. 145 <strong>Kormorane</strong><br />
Ansammlung von <strong>Kormorane</strong>n und an<strong>de</strong>ren Wasservögeln unterhalb Schloss Osterstein<br />
Beson<strong>de</strong>re Beobachtung: Kormoran mit Augenverletzung rechtes Auge wur<strong>de</strong> am<br />
31.01.2010 gegen 13:00 Uhr in <strong>Gera</strong> am Wehr fotografiert und am 01.02.2010 gegen Mittag<br />
in Wünschendorf an <strong>de</strong>r Mühle Cronschwitz – Beweis für <strong>de</strong>n Austausch zwischen <strong>de</strong>n<br />
Standorten <strong>Gera</strong> und Wünschendorf.<br />
Seite 80 © Heidler 5/2010
• 01.02.2010 + 1°C<br />
Alle <strong>Kormorane</strong> am <strong>Gera</strong>er Wehr; Gesamtzahl unverän<strong>de</strong>rt ca. 160 Tiere<br />
• 03.02.2010 + 2 °C<br />
Vormittags ca. 100 Vögel auf <strong>de</strong>n Schlafbäumen; 80 Tiere am Wehr und ca. 30 <strong>Kormorane</strong><br />
auf <strong>de</strong>r Elster verteilt, inklusive Bad Köstritz (12 Vögel) Gesamtzahl: ca. 200 <strong>Kormorane</strong><br />
• 04.02.2010 + 3°C<br />
08:00 Uhr 7 <strong>Kormorane</strong> überfliegen Bieblach Ost aus Richtung Stadt kommend in Richtung<br />
Nor<strong>de</strong>n, aus <strong>Gera</strong> weg<br />
09:30 Uhr auf <strong>de</strong>n Bäumen<br />
<strong>de</strong>s Schluchtenwal<strong>de</strong>s<br />
unterhalb <strong>de</strong>s Schloss<br />
<strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n Aufbauten <strong>de</strong>s Wasserkraftwerkes<br />
Osterstein sitzen 6<br />
<strong>Kormorane</strong> – keine Vögel hier<br />
<strong>im</strong> Wasser<br />
10:15 Uhr 1 toter Altvogel am<br />
Ufer unterhalb Baumarkt<br />
BAHR – keine äußeren<br />
Verletzungen sichtbar;<br />
offenbar natürlicher Tod<br />
10:30 Uhr am <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
sitzen ca. 60 <strong>Kormorane</strong><br />
oberhalb <strong>de</strong>s Wehres auf <strong>de</strong>n<br />
Aufbauten <strong>de</strong>s Wasserkraftwerkes,<br />
einzelne Tiere<br />
jagen<br />
• 05.02. 2010 + 3°C<br />
10:00 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n Bäumen<br />
unterhalb Schloss Osterstein<br />
13:00 Uhr etwa 60 <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>s<br />
<strong>Gera</strong>er Wehres und etwa 80 Vögel auf <strong>de</strong>n<br />
Schlafbäumen in <strong>Gera</strong> Liebschwitz; Gesamtzahl<br />
ca. 140 <strong>Kormorane</strong><br />
Schlafplatz <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
• 09.02.2010 – 6°C<br />
11:30 Uhr + 15:00 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n<br />
Bäumen unterhalb Schloss Osterstein;<br />
12:00 Uhr <strong>Gera</strong>er Wehr oberhalb zu gefroren; etwa<br />
50 <strong>Kormorane</strong> unterhalb <strong>de</strong>s Wehres in/an <strong>de</strong>r<br />
Elster; 40 weitere Vögel in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong><br />
Liebschwitz; Gesamtzahl ca. 90 <strong>Kormorane</strong><br />
• 11.02.2010 - 3°C<br />
11:00 Uhr erneut fliegen 2 einzelne <strong>Kormorane</strong><br />
über Bieblach Ost direkt in Richtung Nor<strong>de</strong>n,<br />
Anflug auf Zschippach möglich, dieser Schlafplatz<br />
bzw. Futterplatz wird am 24.02.2010 erst ent<strong>de</strong>ckt;<br />
siehe Schlafplatz Zschippach<br />
17:30 Uhr <strong>Gera</strong> Liebschwitz nur noch 54<br />
<strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen (keine Vögel<br />
unterhalb <strong>de</strong>s Schloss Osterstein)<br />
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• 12.02.2010 -2°C<br />
08:30 Uhr etwa 25 Vögel unterhalb <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres am Ufer; weitere 15 Vögel bei <strong>de</strong>r<br />
Jagd unterhalb <strong>de</strong>s Fischtreppe; 1 Fischfang beobachtet<br />
Kopf unter <strong>de</strong>n Flügeln – schlafen<strong>de</strong> <strong>Kormorane</strong> am Elsterufer<br />
• 13.02.2010 - 2°C<br />
17:20 Uhr 107 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen (keine Vögel unterhalb <strong>de</strong>s Schloss<br />
Osterstein - habe ich wie<strong>de</strong>r geprüft)<br />
• 15.02.2010 – 1°C<br />
11:30 Uhr 62 <strong>Kormorane</strong> am <strong>Gera</strong>er Wehr/ Aufbauten Wasserkraftwerk; ein Kormoran hatte<br />
große Nase erbeutet, ca. 100 m nach Zwötzener Brücke in Richtung Wehr; Fisch <strong>de</strong>utlich zu<br />
groß, Vogel nahe am Ufer, Personenverkehr – <strong>Kormorane</strong> von Nase abgelassen, Fisch<br />
schwamm mit Bauch nach oben – tot<br />
Kormoran versucht die riesige Nase irgendwie zu packen<br />
das gelingt nicht, die Nase treibt leblos ab<br />
15:30 Uhr 89 <strong>Kormorane</strong> bereits in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz; weitere 25<br />
<strong>Kormorane</strong> noch am Wehr unterhalb jagend; Gesamtzahl 114 <strong>Kormorane</strong><br />
Seite 82 © Heidler 5/2010
• 17.02.2010 -12°C<br />
07:45 Uhr nur 4 <strong>Kormorane</strong> unterhalb <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres zur morgendlichen Jagd;<br />
zeitgleich noch 20 Vögel in <strong>de</strong>n Schlafbäumen in Liebschwitz, auch hier hält offensichtlich<br />
die Kälte die Tiere von <strong>de</strong>r Jagd ab; oberhalb <strong>de</strong>s Wehres bis zur Zwötzener Brücke wie<strong>de</strong>r<br />
komplett geschlossene Eis<strong>de</strong>cke; keine Vögel am Schloss Osterstein o<strong>de</strong>r in Bad Köstritz;<br />
09:00 Uhr 20 <strong>Kormorane</strong> unterhalb <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres; <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>m <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
12:00 Uhr 47 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong><br />
Liebschwitz – keine Vögel zu dieser Zeit an <strong>de</strong>r Elster<br />
gesichtet, somit beläuft sich Gesamtzahl auf nur noch 47<br />
<strong>Kormorane</strong><br />
• 18.02.2010 + 5°C<br />
10:30 Uhr 57 <strong>Kormorane</strong> sitzen in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong><br />
Liebschwitz, keine Vögel zu dieser Zeit am Wehr<br />
16:20 Uhr 87 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong><br />
Liebschwitz; <strong>de</strong>mnach müssen 30 Vögel tagsüber in <strong>de</strong>r<br />
Stadt bis Köstritz verteilt gewesen sein<br />
• 19.02.2010 + 8°C<br />
07:15 Uhr die ersten 10 <strong>Kormorane</strong> fliegen in Richtung<br />
<strong>Gera</strong>er Wehr<br />
• 21.02.2010 + 5°C<br />
10:30 Uhr 45 <strong>Kormorane</strong> in/an <strong>de</strong>r Elster um das <strong>Gera</strong>er Wehr herum; 10 Tiere zeitgleich in<br />
<strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz; Gesamtzahl 55 <strong>Kormorane</strong><br />
• 22.02.2010 + 6°C<br />
06:45 Uhr die ersten <strong>Kormorane</strong> kommen bereits von <strong>Gera</strong>er Wehr zurück, mit länger<br />
wer<strong>de</strong>n Tagen und früherer Dämmerung fliegen die Vögel auch eher zum Futterplatz;<br />
Tagsüber hielten sich um die 30 <strong>Kormorane</strong> rund um das <strong>Gera</strong>er Wehr auf<br />
17:45 Uhr in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz 39 <strong>Kormorane</strong><br />
• 23.02.2010 + 8 °C<br />
10:30 Uhr etwa 30 <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres; leichtes Hochwasser<br />
• 24.02.2010 + 7°C<br />
18:00 Uhr in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz 47 <strong>Kormorane</strong>, trotz starkem Hochwasser<br />
(ca. 70 cm höher als letzte Woche) erhebliche Wassertrübung - „Schokola<strong>de</strong>nwasser“ mit<br />
viel Treibgut!<br />
Hochwasser am <strong>Gera</strong>er Wehr, die <strong>Kormorane</strong> ziehen ab<br />
• 25.02.2010 + 8°C<br />
07:35 Uhr 8 <strong>Kormorane</strong><br />
fliegen in Richtung <strong>Gera</strong>er<br />
Wehr; die Elster hat or<strong>de</strong>ntlich<br />
Hochwasser - offizielle<br />
Zeitungsmeldung OTZ<br />
Wasserstand 1 m über normal<br />
und es stieg Nachmittag <strong>im</strong>mer<br />
noch weiter an; am Tage war<br />
nur noch ein Jungvogel auf <strong>de</strong>r<br />
Elster, <strong>de</strong>r keinen Jag<strong>de</strong>rfolg<br />
hatte; am Nachmittag keine<br />
Vögel auf <strong>de</strong>r Elster<br />
15:00 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> in<br />
<strong>de</strong>n Schlafbäumen<br />
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• 26.02.2010 + 8°C<br />
Hochwasser steigt beträchtlich weiter an; Wasserstän<strong>de</strong> bis an die Elsterwälle; keine<br />
<strong>Kormorane</strong> tagsüber <strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>r Elster festgestellt<br />
17:50 Uhr 7 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
Die Weiße Elster, hier oberhalb vom <strong>Gera</strong>er Wehr, tritt über ihre Ufer; <strong>de</strong>r sonst bei <strong>Kormorane</strong>n beliebte Platz bleibt leer<br />
• 27.02.2010 + 10°C<br />
17:50 Uhr nur noch 3 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen; diese drei Vögel sind aus Richtung<br />
Wünschendorf angeflogen, Anflug beobachtet! Offensichtlich ist eine erfolgreiche Jagd in<br />
<strong>Gera</strong>, Hochwasser bedingt, nicht möglich. Hier noch <strong>im</strong>mer ca. 1,5 m über normal; in<br />
Wünschendorf sind z.B. am dortigen Mühlgraben Fließgewässer mit Fischvorkommen, die<br />
nicht durch das Hochwasser beeinflusst wer<strong>de</strong>n (Absperrung von <strong>de</strong>r Elster durch ein Wehr)<br />
warum die Tiere nicht gleich in Wünschendorf genächtigt haben, bleibt offen; erneute<br />
Beobachtung <strong>de</strong>s Austausches bei<strong>de</strong>r Standorte!<br />
Jungkormoran <strong>im</strong> Flug<br />
• 01.03.2010 + 7°C<br />
07:30 Uhr ein einzelner Jungvogel<br />
kommt aus Richtung Liebschwitz und<br />
dreht nahe <strong>de</strong>r Zwötzener Brücke zum<br />
Fischfang ein, gegen 08:30 Uhr fliegt<br />
er zurück; Hochwasser ist <strong>de</strong>utlich am<br />
Abklingen, Wasser weniger trüb und<br />
nicht mehr so viel Treibgut<br />
11:25 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n<br />
Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
15:00 Uhr einzelner Kormoran<br />
(Altvogel) auf Höhe Omega am Ufer<br />
sitzend; Keine <strong>Kormorane</strong> heute <strong>im</strong><br />
Umfeld <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres (ganztägige<br />
Feuerwehrübung in diesem<br />
Bereich)<br />
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• 02.03.2010 + 5°C<br />
06:30 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> in <strong>Gera</strong><br />
übernachtet!<br />
Kormoran <strong>im</strong> Lan<strong>de</strong>anflug<br />
• 03.03.2010 +3°C<br />
09:00 Uhr einzelner Kormoran<br />
(Altvogel) fliegt aus Richtung <strong>Gera</strong>er<br />
Wehr kommend in Richtung<br />
Innenstadt;<br />
10:00 Uhr zwei <strong>Kormorane</strong> jagen in<br />
<strong>de</strong>r Elster bei <strong>Gera</strong> Milbitz<br />
• 04.03.2010 0°C<br />
14:00 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n<br />
Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
• 05.03.2010 – 3°C<br />
06:30 Uhr ein Kormoran hat in <strong>Gera</strong> Liebschwitz übernachtet<br />
07:00 Uhr 4 <strong>Kormorane</strong> aus Richtung Innenstadt in Richtung Liebschwitz<br />
07:05 Uhr die 4 <strong>Kormorane</strong> kommen wie<strong>de</strong>r zurück Richtung <strong>Gera</strong>er Wehr; zeitgleich treffen<br />
weitere 14 Vögel ein, alle 18 <strong>Kormorane</strong> fliegen gemeinsam in Richtung <strong>Gera</strong> Liebschwitz –<br />
wie sich bei <strong>de</strong>r Kontrolle am Mittag heraus stellte, sind die Vögel wohl alle nach<br />
Wünschendorf weiter geflogen, in <strong>Gera</strong> Liebschwitz hielt sich gegen 11:15 Uhr nur ein<br />
Kormoran auf, in Wünschendorf dagegen 7<br />
11:15 Uhr 1 Kormoran in <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
13:00 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong> in Bereich <strong>Gera</strong>er Wehr auf <strong>de</strong>r Jagd – keine Fangerfolg festgestellt<br />
Gesamtzahl in <strong>Gera</strong> heute 19 <strong>Kormorane</strong><br />
Beson<strong>de</strong>re Beobachtung: Die am Morgen über <strong>Gera</strong> eingeschwebten <strong>Kormorane</strong> stammen<br />
nachweislich nicht aus Caaschwitz, da dort nur 16 Tiere genächtigt hatten und vormittags<br />
noch 13 Tiere dort angetroffen wur<strong>de</strong>n. Somit muss es sich um einen Trupp mit<br />
überregionaler Herkunft han<strong>de</strong>ln.<br />
• 06.03.2010 – 5 °C<br />
17:20 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
Kormoran startet von <strong>de</strong>r Eis be<strong>de</strong>ckten Weißen Elster<br />
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• 08.03.2010 - 3 °C<br />
06:45 Uhr 14 <strong>Kormorane</strong> schweben aus Richtung Liebschwitz kommend in <strong>de</strong>m Bereich<br />
zwischen Zwötzener Brücke und <strong>Gera</strong>er Wehr zur morgendlichen Nahrungssuche ein; diese<br />
scheint erfolgreich, da einige Tiere über mehrere Stun<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Ufer sitzen, verharren<br />
12:00 Uhr bis 13:00 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong> halten sich teils jagend – ohne Erfolg, teils ausruhend<br />
auf <strong>de</strong>n Bauten <strong>de</strong>s Wasserkraftwerkes,<br />
am <strong>Gera</strong>er Wehr auf<br />
15:30 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n<br />
Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
15:40 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Bereich<br />
<strong>Gera</strong>er Wehr. Die am Morgen über<br />
<strong>Gera</strong> eingeschwebten <strong>Kormorane</strong><br />
übernachten offensichtlich in<br />
Wünschendorf, da dort Vögel in<br />
entsprechen<strong>de</strong>r Anzahl festgestellt<br />
wur<strong>de</strong>n<br />
Jungkormoran zwischen Stockenten<br />
• 09.03.2010 morgens – 11°C;<br />
<strong>im</strong> Tagesverlauf max. 1 °C<br />
06:45 Uhr bereits mehrere<br />
<strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>m Bereich zwischen<br />
Zwötzener Brücke und <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
zur morgendlichen Nahrungssuche; <strong>im</strong> Tagesverlauf hielten sich bis zu 10 <strong>Kormorane</strong> in<br />
<strong>Gera</strong> auf<br />
10:30 Uhr/ 15:00 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Bereich <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
• 10.03.2010 morgens - 6 °C; <strong>im</strong> Tagesverlauf max. 3 °C<br />
06:45 Uhr 4 <strong>Kormorane</strong> ziehen systematisch jagend von <strong>de</strong>r Zwötzener Brücke in Richtung<br />
<strong>Gera</strong>er Wehr, bis 07:00 Uhr kein Fischfang beobachtet<br />
06:55 Uhr weitere 5 <strong>Kormorane</strong> kommen aus Richtung Liebschwitz hinzu<br />
13:00 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong> jagen in <strong>de</strong>r Innenstadt zwischen Kubabrücke und Kupferhammer;<br />
keine Fischfänge beobachtet; Gesamtzahl heute in <strong>Gera</strong> 9 <strong>Kormorane</strong><br />
Im Spiel <strong>de</strong>r Sonne – <strong>Kormorane</strong> be<strong>im</strong> Trocknen <strong>de</strong>s Gefie<strong>de</strong>rs<br />
• 11.03.2010 + 3 °C<br />
11:00 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Bereich zwischen Zwötzener Brücke und <strong>Gera</strong>er Wehr jagend<br />
• 12.03.2010 + 4 °C<br />
12:00 Uhr 3 <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Bereich zwischen Zwötzener Brücke und <strong>Gera</strong>er Wehr jagend<br />
• 13.03.2010 Thüringenweite Kormoranzählung + 5 °C<br />
An keinem Beobachtungsort in <strong>Gera</strong> wur<strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong> festgestellt.<br />
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Kormoran trocknet sein Gefie<strong>de</strong>r am <strong>Gera</strong>er Wehr<br />
• 15.03.2010 + 3°C<br />
07:00 Uhr 1 Kormoran kommt aus<br />
Richtung <strong>Gera</strong>er Wehr geflogen<br />
10:50 Uhr Kontrolle <strong>Gera</strong>er Wehr –<br />
keine <strong>Kormorane</strong><br />
15:15 Uhr 1 Kormoran in Liebschwitz<br />
in <strong>de</strong>r Elster jagend<br />
15:30 Uhr keine <strong>Kormorane</strong> auf <strong>de</strong>n<br />
Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
Gesamtzahl 4 <strong>Kormorane</strong>, diese<br />
halten sich tagsüber in<br />
Wünschendorf auf<br />
• 16.03.2010 + 6°C<br />
07:15 Uhr 1 Kormoran aus Richtung <strong>Gera</strong>er Wehr, dies bleibt die einzige Sichtung an <strong>de</strong>m<br />
Tag; es war wie<strong>de</strong>r einer aus Wünschendorf, die Bäume in Liebschwitz sind seit Tagen leer<br />
Wer schaut <strong>de</strong>nn hier um die Ecke... ein Jungkormoran direkt auf <strong>de</strong>r Fischtreppe (Starkfrostperio<strong>de</strong>)<br />
• 18.03.2010 + 15 °C Saisonen<strong>de</strong>!<br />
06:23 Uhr 2 <strong>Kormorane</strong> aus Richtung Wünschendorf, sehr hoch fliegend in Richtung<br />
Innenstadt; keine Landung am <strong>Gera</strong>er Wehr; kein Rückflug, in Wünschendorf wur<strong>de</strong> am<br />
Nachmittag nur ein Vogel gesichtet; die Bäume in Liebschwitz sind seit Tagen leer<br />
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3.2. Die Ent<strong>de</strong>ckung eines lange gesuchten Schlafplatzes<br />
Seit über zwei Jahren erhielt ich<br />
Schlafplatz Caaschwitz<br />
<strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r Hinweise zu einem<br />
Kormoranschlafplatz, <strong>de</strong>r irgendwo bei<br />
Crossen, in Richtung Zeitz liegen soll.<br />
Dieser Schlafplatz sollte in <strong>de</strong>r Nähe<br />
einer Felswand liegen. Niemand<br />
konnte mir aber genau erklären, wo<br />
genau sich dieser Schlafplatz befin<strong>de</strong>n<br />
soll. Selbst bei <strong>Kormorane</strong>xperten und<br />
Ornithologen war diese Übernachtungsstätte<br />
nicht bekannt. Eine<br />
Registrierung in <strong>de</strong>r Erfassungsstatistik<br />
für Thüringer <strong>Kormorane</strong> gab<br />
es für diesen Bereich nicht, <strong>de</strong>mnach<br />
hat niemand <strong>de</strong>n Aufenthaltsort <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> gefun<strong>de</strong>n und die Tiere gezählt. Möglicher<br />
Weise befand sich diese Kormoranansammlung doch in Sachsen-Anhalt.<br />
Am 01.03.2010 sind durch mich in Bad Köstritz insgesamt 8 <strong>Kormorane</strong> festgestellt wor<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong>de</strong>r letzten größeren Ansammlung von <strong>Kormorane</strong>n <strong>im</strong> Bereich Bad Köstritz konnte ich<br />
schlüssig nachweisen, dass die Tiere mutmaßlich in <strong>Gera</strong> Liebschwitz genächtigt hatten und<br />
sich nur <strong>im</strong> Tagesverlauf über <strong>de</strong>n Elsterverlauf bis Bad Köstritz verteilt hatten. Am<br />
02.03.2010 wur<strong>de</strong>n die Schlafbäume in <strong>Gera</strong> Liebschwitz überprüft – keine <strong>Kormorane</strong> dort<br />
übernachtet! Wo sind die 8 <strong>Kormorane</strong> in Bad Köstritz am Vortag her gekommen? Aus <strong>Gera</strong><br />
konnten sie ja diesmal nicht gekommen sein, dann hätten sie ja heute Morgen noch da<br />
sitzen müssen. Also gleich morgens wie<strong>de</strong>r nach Bad Köstritz und siehe da, wie<strong>de</strong>r 5<br />
<strong>Kormorane</strong> gegen 08:45 Uhr <strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>s Köstritzer Wehres. Also mussten die Vögel aus<br />
Richtung Crossen/Zeitz kommen. Jetzt wollte ich es wissen und fuhr kurzer Hand, <strong>de</strong>r Elster<br />
folgend, in Richtung Sachsen Anhalt weiter. Die Devise lautete, selbst erkun<strong>de</strong>n, damit<br />
endlich Klarheit herrscht.<br />
Etwa 1 km Fluss abwärts nach <strong>de</strong>m Wehr Bad Köstritz zwei weitere <strong>Kormorane</strong> be<strong>im</strong><br />
Fischen in <strong>de</strong>r Elster. Dann eine, wie sich raus stellten sollte, be<strong>de</strong>utsame Ent<strong>de</strong>ckung.<br />
Ungefähr zwei Flusskilometer nach <strong>de</strong>m Wehr Bad Köstritz, etwa 500 m nordöstlich von <strong>de</strong>r<br />
Ortslage Caaschwitz saßen weitere zwei <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>n Bäumen über <strong>de</strong>r Elster. Man<br />
konnte aber erkennen, dass mehrere Bäume stark weiß eingefärbt waren, ein sicheres<br />
Zeichen, für eine große, lang andauern<strong>de</strong> Winterkolonie.<br />
Es ging weiter in Richtung<br />
Tagesruhebaum Silbitz<br />
Silbitz. Nach weiteren ca. 1,5<br />
km auf Höhe „Silbitz Guss“<br />
ein Baum, auf <strong>de</strong>m sich 6<br />
<strong>Kormorane</strong>n aufhielten.<br />
Weiter über Crossen, die<br />
Lan<strong>de</strong>sgrenze Thüringen –<br />
Sachsen-Anhalt passierend,<br />
ging es grob in Richtung<br />
Zeitz. 10 Flusskilometer<br />
weiter, in <strong>de</strong>r Ortslage<br />
Wetterzeube am dortigen<br />
Wehr wur<strong>de</strong>n zunächst<br />
mehrere Bäume mit starker<br />
Weißfärbung festgestellt.<br />
Also auch hier wie<strong>de</strong>r die<br />
Vermutung einer größeren<br />
dauerhaften Ansammlung o<strong>de</strong>r Winterkolonie! Bei Eintreffen gegen 09:30 Uhr konnten in <strong>de</strong>r<br />
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Elster dann 3 <strong>Kormorane</strong> be<strong>im</strong> Fischfang festgestellt wer<strong>de</strong>n. Auf einem wun<strong>de</strong>rschönen<br />
Kormoranbaum unmittelbar am Elsterufer saßen 6 <strong>Kormorane</strong>. Dann ging es weiter in<br />
Richtung Zeitz. Da die Elster von Wetterzeube bis Zeitz stark mäandriert, wur<strong>de</strong> die<br />
Entfernung auf ca. 10 km Luftlinie festgeschrieben. An <strong>de</strong>n Klärteichen vor <strong>de</strong>m Zeitzer<br />
Zuckerwerk an <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sstraße 2 hielten sich, wie bereits schön mehrfach festgestellt,<br />
mehrere <strong>Kormorane</strong> auf. Vier Tiere verweilten in <strong>de</strong>n Klärteichen.<br />
<strong>Kormorane</strong> am Wehr in Wetterzeube<br />
Also auf einer Strecke von grob 25<br />
km ab/einschließlich Köstritzer Wehr<br />
wur<strong>de</strong>n insgesamt 28 <strong>Kormorane</strong> an<br />
drei Sammelplätzen registriert. Ganz<br />
beachtlich, wenn man be<strong>de</strong>nkt, dass<br />
die Großansammlungen in <strong>Gera</strong> und<br />
Wünschendorf am En<strong>de</strong> diesen<br />
Winters bereits komplett aufgegeben<br />
wor<strong>de</strong>n waren. Noch bezeichnen<strong>de</strong>r<br />
war die Tatsache, dass nahezu alle<br />
festgestellten <strong>Kormorane</strong> Altvögel <strong>im</strong><br />
Prachtkleid waren.<br />
Anhand <strong>de</strong>r weithin sichtbaren<br />
Weißfärbungen <strong>de</strong>r Baumgruppen<br />
muss davon ausgegangen wer<strong>de</strong>n,<br />
dass zumin<strong>de</strong>st an <strong>de</strong>n Sammelorten<br />
bei Caaschwitz und in<br />
Wetterzeube zeitweise große<br />
Ansammlungen von <strong>Kormorane</strong>n<br />
verweilten. Die Bäume waren stärker<br />
gefärbt, als die <strong>Gera</strong>er Winterkolonie<br />
mit bis zu 200 Vögeln über 4<br />
Monate! Diese Ent<strong>de</strong>ckungen<br />
wühlten mich total auf, gleichzeitig<br />
wusste ich, dass ich mal wie<strong>de</strong>r<br />
nichts wusste. Also nach <strong>de</strong>r Arbeit<br />
nach Hause, meiner überaus<br />
verständnisvollen Frau die Situation<br />
geschil<strong>de</strong>rt und kurz vor 17:00 Uhr<br />
noch einmal los.<br />
In Bad Köstritz war erwartungsgemäß nichts mehr los. Bei<br />
Caaschwitz dann aber gegen 17:30 Uhr umso mehr. Durch die<br />
untergehen<strong>de</strong> Sonne herrlich eingefärbt, saßen sie, insgesamt 29<br />
<strong>Kormorane</strong> auf einen Haufen. Ich hatte sie also gefun<strong>de</strong>n, die seit<br />
Jahren gesuchte Übernachtungsstelle. Hier mitten <strong>im</strong> FFH Nr. 134<br />
Elsteraue bei Bad Köstritz, 200 m von <strong>de</strong>r nächsten Straße, völlig<br />
abgelegen von Personenverkehr liegt ein weiterer, be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r<br />
Schlafplatz von <strong>Kormorane</strong>n noch in Thüringen.<br />
Be<strong>de</strong>utend aus meiner Sicht daher, weil die an<strong>de</strong>ren<br />
Großansammlungen, wie zum Beispiel <strong>Gera</strong> Liebschwitz und<br />
Wünschendorf Holzbrücke, die seit 4 Monaten täglich mit<br />
teilweise bis zu 200 Vögeln angeflogen wur<strong>de</strong>n, schon aufgegeben<br />
wor<strong>de</strong>n sind und hier noch <strong>im</strong>mer 29 Tiere nächtigen. Die starke Einfärbung von mehreren<br />
Bäumen dazu genommen, muss hier in <strong>de</strong>n Monaten Januar und Februar richtig viel los<br />
gewesen sein, analog zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Schlafplätzen. Jetzt ist es sicherlich zu spät<br />
aber <strong>im</strong> nächsten Winter wird dies ein fester Beobachtungspunkt wer<strong>de</strong>n.<br />
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Um die ganze Sache abzurun<strong>de</strong>n, suchte ich natürlich auch die am Morgen festgestellten<br />
Bäume bei Silbitz, in Wetterzeube und die Klärwerke bei Zeitz auf. Hier überall keine Vögel<br />
festgestellt. Zahlenmäßig kommt es ja auch hin. Alle Vögel aus <strong>de</strong>m Elstertal saßen ja in<br />
Caaschwitz. Die Bäume in Wetterzeube sind meiner Meinung nach entwe<strong>de</strong>r stark<br />
frequentierte Tagesruhebäume - das Wehr in Wetterzeube stellt einen i<strong>de</strong>alen Futterplatz für<br />
eine Vielzahl von <strong>Kormorane</strong>n dar - o<strong>de</strong>r eine bereits aufgegebene Winterkolonie. Letzteres<br />
sollte sich in <strong>de</strong>r Folge bestätigen.<br />
Am 15.03.2010 erhielt ich Post aus Zeitz. Im Rahmen meiner umfangreichen Recherchen<br />
hatte ich natürlich auch die Nachbarbereiche/ Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r mit einbezogen. Gab es doch<br />
offenkundig wechselseitige Beziehungen durch nachgewiesene Vogelbewegungen. Herr<br />
Weißgerber, ein bekannter und langjähriger Ornithologe aus Zeitz, <strong>de</strong>m ich an dieser Stelle<br />
meinen beson<strong>de</strong>ren Dank aussprechen möchte, ergänzte meine Beobachtungen und<br />
Mutmaßungen auf i<strong>de</strong>ale Weise. So teilte er mir mit, dass sich <strong>im</strong> Januar 2010 am<br />
Zählwochenen<strong>de</strong> (<strong>im</strong>mer das 2.WE <strong>im</strong> Monat) etwa 50 Tiere <strong>im</strong> Bereich Wetterzeube<br />
aufgehalten hatten und <strong>im</strong> Februar am Zählwochenen<strong>de</strong> sogar 89. Diese Zahlen, auch wenn<br />
nur punktuell jeweils an einem Wochenen<strong>de</strong> erfasst, bestätigen die Schätzung <strong>de</strong>r<br />
Größenordnung <strong>de</strong>r Kolonie Caaschwitz.<br />
Es ist somit ziemlich sicher, dass sich die Bestandskurven <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> in Caaschwitz<br />
äquivalent zu <strong>de</strong>n Kolonien <strong>Gera</strong> Liebschwitz und Wünschendorf verhielten. Die<br />
Größenordnung <strong>de</strong>r Ansammlung dürfte auf Grund <strong>de</strong>r in Wetterzeube festgestellten Vögel<br />
und <strong>de</strong>r am Saisonen<strong>de</strong> noch <strong>im</strong>mer beachtlichen Anzahl in Caaschwitz, in etwa die <strong>de</strong>r<br />
<strong>Gera</strong>er Kolonie gewesen sein. Hier hielten sich in <strong>de</strong>r Hauptzeit in <strong>de</strong>r Zeit von 19.12.2009<br />
bis 01.03.2010, also an 72 Tagen knapp 8000 Einzelindividuen auf. Es kann also berechtigt<br />
davon ausgegangen wer<strong>de</strong>n, dass sich in Caaschwitz ebenso viele <strong>Kormorane</strong> aufhielten.<br />
Welchen Einfluss diese Hochrechnung auf die Futtermengen und die verbliebene<br />
Fischpopulation hatte, lesen Sie in <strong>de</strong>m Kapitel - Gesamtfischverbrauch<br />
<strong>Kormorane</strong> Schlafplatz Weiße Elster bei Caaschwitz<br />
Seite 90 © Heidler 5/2010
3.3. <strong>Kormorane</strong> <strong>im</strong> Altenburger Land<br />
<strong>Kormorane</strong> an <strong>de</strong>r Sprotte<br />
Koordinaten (Schlafplatz Papiermühle): 50° 55' 45.49" N und 12° 24' 36.53" E<br />
Kartenausschnitt Sprotte; Pfeilmarkiert <strong>de</strong>n Schlafplatz Papiermühle<br />
12.03.2010 Ich hatte von Kollegen schon <strong>im</strong>mer mal gehört, dass an <strong>de</strong>r Sprotte - ein kleiner,<br />
sehr fischreicher Fluss <strong>im</strong> Altenburger Land, nebenbei Angelpachtgewässer - <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r<br />
<strong>Kormorane</strong> gesichtet wur<strong>de</strong>n. Auch sollen diese, mit mehreren Individuen <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r bis<br />
direkt nach Schmölln hinein, an <strong>de</strong>r Sprotte gesichtet wor<strong>de</strong>n sein. Ich bin <strong>im</strong>mer all diesen<br />
Hinweisen nachgegangen, soweit ich Zeit hatte. Bisher hatte ich in Schmölln nichts<br />
feststellen können. Da aber an allen Hinweisen <strong>im</strong>mer irgendwie etwas dran war, wollte ich<br />
es diesmal genau wissen.<br />
Am heutigen Nachmittag<br />
konnte ich zunächst einen<br />
Kormoran über <strong>de</strong>r Sprotte<br />
bei<br />
Großstöbnitz<br />
aufnehmen. Und was soll<br />
ich sagen, ich habe schon<br />
wie<strong>de</strong>r mal einen<br />
Schlafplatz ent<strong>de</strong>ckt.<br />
Langsam kommt es mir<br />
selber unhe<strong>im</strong>lich vor. Wo<br />
ich auftauche, sind<br />
<strong>Kormorane</strong>, das fällt sogar<br />
meinen Arbeitskollegen<br />
auf. Na auf je<strong>de</strong>n Fall<br />
konnte ich in einem kleine<br />
Wäldchen um die Sprotte Schlafplatz an <strong>de</strong>r Sprotte; <strong>de</strong>utlich die die Kot verschmutzten Bäume zu erkennen<br />
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herum östlich von Großstöbnitz, vor <strong>de</strong>r Ortslage Saara und unterhalb <strong>de</strong>r Militäranlage<br />
Gleina einen weiteren Schlafplatz ent<strong>de</strong>cken. Die Feststellung erfolgte heute etwa gegen<br />
17:00 Uhr. In topographischen Karten ist diese Stelle mit Papiermühle bezeichnet. Hier<br />
hielten sich 4 <strong>Kormorane</strong> zur Übernachtung auf. Drei Altvögel und ein Jungvogel. So wie<br />
die umliegen<strong>de</strong>n Bäume aussahen, gehe ich davon aus, dass dieser Platz von sehr viel<br />
mehr <strong>Kormorane</strong>n über einen längeren Zeitraum genutzt wur<strong>de</strong>. Auch hier wer<strong>de</strong>n wohl<br />
Dutzen<strong>de</strong> Vögel genächtigt haben. Lei<strong>de</strong>r ist die Saison vorbei und ich kann dies nicht mehr<br />
genau ermitteln.<br />
• 13.03.2010<br />
heute hielt sich hier am frühen Nachmittag ein Kormoran auf.<br />
4 <strong>Kormorane</strong> am Schlafplatz Papiermühle<br />
16.03.2010 Am heutigen Tag berichtete ich diese Beobachtung <strong>de</strong>m Vereinsvorsitzen<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s Angelverein 1969 e.V., Herrn Lehnhart. Dieser bestätigte das winterliche<br />
Kormoranvorkommen an <strong>de</strong>r Sprotte. Zu <strong>de</strong>m vereinseigenen Angelpachtgewässer konnte<br />
er folgen<strong>de</strong> Ergänzungen hinzufügen. Analog allen an<strong>de</strong>ren Beobachtungen in Ostthüringen<br />
begann <strong>de</strong>r massenhafte Einflug <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> Mitte Januar 2010. In <strong>de</strong>m etwa 7 km<br />
langen Sprotteabschnitt zwischen Schloßig (vor Schmölln gelegen) und <strong>de</strong>m Standort<br />
Schlafbäume Papiermühle bei Großstöbnitz hielten sich von Mitte Januar 2010 bis zum<br />
einsetzen<strong>de</strong>n Hochwasser am 25.02.2010 täglich über 100 <strong>Kormorane</strong> auf. In Spitzenzeiten<br />
wur<strong>de</strong>n 150 <strong>Kormorane</strong> gezählt, 120 Vögel allein in Schmölln. Die übrigen Vögel verteilten<br />
sich auf die Sprottenbereiche außerhalb <strong>de</strong>r Stadt Schmölln. Als Tagesruheplatz und wohl<br />
auch als weitere Übernachtungsstelle in diesem Bereich wur<strong>de</strong>n Bäume am Brückenplatz<br />
direkt in Schmölln gewählt. Da <strong>de</strong>r Fluss in vielen Abschnitten nicht einmal 2 m Breite<br />
erreicht, kann von einer massiven <strong>Kormorane</strong>inwirkung auf dieses, zuvor als fischreich<br />
gelten<strong>de</strong>, Gewässer ausgegangen wer<strong>de</strong>n. Die Sprotte ist ein typisches<br />
Salmoni<strong>de</strong>ngewässer, wobei <strong>de</strong>rzeitig noch Mischbestand vorliegt.<br />
25.04.2010 Anwohner aus Großstöbnitz (ebenfalls Angler), berichtet mir vor Ort an <strong>de</strong>r<br />
Sprotte, dass sich <strong>im</strong> Bereich Großstöbnitz – Papiermühle in <strong>de</strong>n Monaten Januar, Februar<br />
2010 täglich etwa 30 <strong>Kormorane</strong> aufhielten und in <strong>de</strong>r Sprotte Fische jagten.<br />
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<strong>Kormorane</strong> an <strong>de</strong>r Pleiße<br />
Koordinaten (Schlafplatz Remsa): 51° 00' 03.78" N und 12° 28' 35.80" E (rot)<br />
Koordinaten (Reiherkolonie): 51° 00 ' 41.85" N und 12° 28' 53.47" E (grün)<br />
13.03.2010 Eine zu dieser Jahreszeit beachtliche Ansammlung von <strong>Kormorane</strong>n konnte ich<br />
an <strong>de</strong>r Pleiße bei <strong>de</strong>r Ortslage Remsa (Ortseingang aus Richtung Münsa kommend, an <strong>de</strong>r<br />
Landstraße L 1355, rechtsseitig an <strong>de</strong>r Pleiße) feststellen. Die Kormoranschlafbäume<br />
wur<strong>de</strong>n gegen 16:00 Uhr fotografiert und anhand <strong>de</strong>r Fotoauswertung 30 <strong>Kormorane</strong><br />
ausgezählt, drei bis vier Jungvögel waren dabei.<br />
Schlafplatz Remsa<br />
Wie<strong>de</strong>r einem Hinweis eines angeln<strong>de</strong>n Arbeitskollegen<br />
folgend, bin ich, einmal in <strong>de</strong>r Gegend, weiter nach<br />
Windischleuba gefahren. Dort sollte sich in einer<br />
Reiherbrutkolonie ein weiterer Schlafplatz befin<strong>de</strong>n. An<br />
<strong>de</strong>r Pleiße abbiegend, in Richtung <strong>de</strong>r Ortslage<br />
Pöppschen liegen mehrere, verschie<strong>de</strong>n große Seen.<br />
Fährt man von <strong>de</strong>r B7 über die Landstraße L 1353 in<br />
Richtung Pöppschen, so liegt weithin sichtbar hinter <strong>de</strong>m<br />
größeren See rechtsseitig <strong>de</strong>r L 1353 die Reiherkolonie.<br />
In mehreren, abseits stehen<strong>de</strong>n Bäumen befin<strong>de</strong>n so um<br />
die 50 Reihernester. Außer einigen Graureiher, die schon<br />
fleißig be<strong>im</strong> Nestbau/Erneuerung waren, hielten sich hier<br />
keine weiteren Vögel auf. <strong>Kormorane</strong> gab es hier auch<br />
keine. In <strong>de</strong>r Thüringenweiten Kormoranzählung <strong>im</strong><br />
Februar 2010 (Quelle: Avifaunistik Thüringen) waren an<br />
<strong>de</strong>m Schlafplatz Reiherkolonie noch zwei Vögel registriert<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
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Ich gehe davon aus, dass sich <strong>de</strong>r Schlafplatz <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong>, wie auch schon an<strong>de</strong>ren<br />
Ortes beobachtet, von hier in Richtung <strong>de</strong>m 2 km entfernten Remsa verschoben hat. Ich<br />
kann diese Feststellung nicht weiter bewerten, da ich für diesen Bereich zu wenig<br />
Hintergrundwissen habe. Da aber bei<strong>de</strong> Schlafplätze, sowohl <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Sprotte bei<br />
Großstöbnitz, wie auch <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Pleiße bei Remsa, nicht in <strong>de</strong>r offiziellen Auflistung <strong>de</strong>r<br />
Kormoranschlafplätze Thüringens – siehe wie<strong>de</strong>r www.avifauna-thueringen.<strong>de</strong> - aufgeführt<br />
waren, gehe ich davon aus, dass diese bei<strong>de</strong>n Ansammlungen so noch nicht bekannt waren.<br />
Abendliche Ansammlung von <strong>Kormorane</strong>n am Schlafplatz Remsa<br />
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4.1. Gesamtfischverbrauch<br />
Kolonie Wünschendorf<br />
• Vom 18.12.2009 bis zum 25.02.2010 hielten sich täglich zwischen 30 und max.<br />
153 <strong>Kormorane</strong> großräumig <strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>r Holzbrücke auf; ein Austausch mit<br />
<strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong>n in <strong>Gera</strong> konnte mehrfach beobachtet und dokumentiert wer<strong>de</strong>n.<br />
• Gesamtzahl <strong>de</strong>r festgestellten Tiere ca. 5600 Einzelindividuen<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
03.12.2009<br />
10.12.2009<br />
17.12.2009<br />
24.12.2009<br />
31.12.2009<br />
07.01.2010<br />
14.01.2010<br />
21.01.2010<br />
28.01.2010<br />
04.02.2010<br />
11.02.2010<br />
18.02.2010<br />
25.02.2010<br />
04.03.2010<br />
11.03.2010<br />
18.03.2010<br />
Kolonie <strong>Gera</strong> Liebschwitz<br />
• Vom 18.12.2009 bis zum 05.03.2010 hielten sich in <strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong> Liebschwitz täglich<br />
zwischen 6 und 200 Vögel auf<br />
• Gesamtzahl <strong>de</strong>r festgestellten Tiere ca. 8100 Einzelindividuen<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
03.12.2009<br />
08.12.2009<br />
13.12.2009<br />
18.12.2009<br />
23.12.2009<br />
28.12.2009<br />
02.01.2010<br />
07.01.2010<br />
12.01.2010<br />
17.01.2010<br />
22.01.2010<br />
27.01.2010<br />
01.02.2010<br />
06.02.2010<br />
11.02.2010<br />
16.02.2010<br />
21.02.2010<br />
26.02.2010<br />
03.03.2010<br />
08.03.2010<br />
13.03.2010<br />
18.03.2010<br />
Kolonie Caaschwitz<br />
• Hier konnten von 02.03.2010 bis 15.03.2010 durchgängig nahezu täglich knapp 30 <strong>Kormorane</strong><br />
festgestellt wer<strong>de</strong>n, obwohl alle an<strong>de</strong>ren Kolonien zu dieser Zeit bereits aufgegeben waren<br />
• Entsprechend <strong>de</strong>r Zuarbeiten zum Bereich Wetterzeube, wo <strong>im</strong> Januar täglich 50 Tiere und <strong>im</strong><br />
Februar ca. 90 Tiere gesichtet wur<strong>de</strong>n, sowie <strong>de</strong>r <strong>im</strong> Januar in Bad Köstritz festgestellten ca. 20<br />
Tiere, <strong>im</strong> Februar 10 bis 15 Tiere und <strong>de</strong>m unbekannten Faktor Zwischengebiete von Bad Köstritz<br />
bis einschließlich Zeitz, kann man mit großer Wahrscheinlichkeit von einer Januarpopulation mit<br />
täglich min<strong>de</strong>stens 100 Tieren ausgegangen wer<strong>de</strong>n und <strong>im</strong> Februar sogar 150 <strong>Kormorane</strong><br />
• diese Schätzungen <strong>im</strong> Vergleich mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Kolonien, ergibt auch hier in etwa eine<br />
Gesamtzahl von ca. 8000 Einzelindividuen<br />
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250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.2010<br />
08.01.2010<br />
15.01.2010<br />
22.01.2010<br />
29.01.2010<br />
05.02.2010<br />
12.02.2010<br />
19.02.2010<br />
26.02.2010<br />
05.03.2010<br />
12.03.2010<br />
Diese Grafik stellt eine theoretische Berechnung <strong>de</strong>r Kolonie Caaschwitz dar.<br />
Rechnet man nun diese drei Standorte zusammen, so ergibt sich für <strong>de</strong>n 22 km langen und in etwa 44 ha<br />
umfassen<strong>de</strong>n Bereich Weiße Elster von Wünschendorf bis Caaschwitz eine winterliche Gesamtpopulation<br />
von etwa 21.500 <strong>Kormorane</strong>n abzüglich/ zuzüglich aller Unbekannten. Diese 21.500 Vögel haben<br />
mutmaßlich täglich 300g Fisch pro Vogel gefressen. Daraus ergibt sich eine Gesamtentnahme von ca. 6,5<br />
Tonnen Fisch! Unberücksichtig bleiben hier verletzte o<strong>de</strong>r tot zurück gelassene Fische. Richtiger Weise<br />
muss auch klar gestellt wer<strong>de</strong>n, dass insbeson<strong>de</strong>re die Kolonie Caaschwitz ihre Jagdaktivitäten bis in <strong>de</strong>n<br />
Raum Zeitz ausge<strong>de</strong>hnt hat. Weiterhin ist in <strong>de</strong>r hier vorliegen<strong>de</strong>n Dokumentation umfänglich beschrieben,<br />
dass die <strong>Kormorane</strong> aufgrund Nahrungsmangel in <strong>de</strong>r Elster massiv auf Klein und Kleinstgewässer<br />
ausgewichen sind. Unstrittig ist <strong>de</strong>nnoch, dass diese 21.500 Vögel unmittelbar auf diese hier<br />
beschriebenen 44 ha Weiße Elster und <strong>de</strong>ren Fischbestand eingewirkt haben.<br />
Laut einem Gutachten (Görlach & Müller 2005), in welchem alle Gewässer <strong>de</strong>r Barbenregion in Thüringen<br />
untersucht wur<strong>de</strong>n, betrug <strong>de</strong>r Fischbestand in <strong>de</strong>r Weißen Elster bei <strong>Gera</strong> in 2005 etwa 260 kg/ha. Dies<br />
kann als unbeeinflusster I<strong>de</strong>alzustand betrachtet wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n Jahren 2000 bis 2005 wur<strong>de</strong>n durch die<br />
ansässigen Angelvereine Weida und <strong>Gera</strong> umfangreiche Besatzmaßnahmen nicht nur von Zielfischen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>r Artenvielfalt durchgeführt. Die entsprechen<strong>de</strong>n Besatzzahlen sind einsehbar.<br />
Hinzu kommt, dass <strong>de</strong>r erste massive <strong>Kormorane</strong>infall in <strong>de</strong>m Winter 2005/2006 registriert wur<strong>de</strong>. Wie<br />
bereits umfänglich in <strong>de</strong>r Dokumentation <strong>Kormorane</strong> in <strong>Gera</strong> – Winter 2008/2009 geschil<strong>de</strong>rt, wie<strong>de</strong>rholte<br />
sich dieses Szenario <strong>im</strong> letzten Winter. Daraus schlussfolgernd liegt <strong>de</strong>r tatsächliche Fischbestand in <strong>de</strong>r<br />
hier betroffenen Weißen Elster wohl realistisch betrachtet in etwa zwischen 180 und 200 kg/ha. N<strong>im</strong>mt man<br />
nun diese hoch angesetzte Menge von 200 kg/ha, so ergibt sich für <strong>de</strong>n hier erfassten Bereich zwischen<br />
Wünschendorf und Caaschwitz in etwa 8,8 t Fisch. Dass diese Menge Fisch augenscheinlich noch nicht<br />
einmal zur Verfügung stand, zeigen die massiven Einflüge in die angrenzen<strong>de</strong>n Zuflüsse und Bäche.<br />
Tauchen<strong>de</strong>r Kormoran<br />
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Ich möchte für eine sachliche Darstellung <strong>de</strong>r Gesamtsituation trotz<strong>de</strong>m diese 8,8 Tonnen Fisch aufgreifen<br />
und die oben errechneten 6,5 Tonnen Fisch abziehen. Übrig bleiben ca. 2,3 t Fisch auf 22 km Weiße<br />
Elster. Ob man nun je nach Interessenlage diese Zahlen nach oben o<strong>de</strong>r unter korrigieren will, möchte<br />
o<strong>de</strong>r muss, eins wird über <strong>de</strong>utlich, <strong>de</strong>r Einfall <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> in diesem Winter hat <strong>de</strong>finitiv einen<br />
nachhaltigen Scha<strong>de</strong>n verursacht. Ob und wie dieser massive Fischverlust durch natürliche Reproduktion,<br />
normale und zusätzliche Besatzmaßnahmen ausgeglichen wer<strong>de</strong>n kann und wird, das vermag ich als<br />
außen stehen<strong>de</strong>r Beobachter nicht zu beurteilen.<br />
Diese Stelle erscheint sehr gut geeignet, die von mir angesetzte Berechnungsgröße von 300 g Fisch pro<br />
Kormoran und Tag nochmals näher zu erläutern. Bereits <strong>im</strong> letzten und auch wie<strong>de</strong>r in diesem Jahr diente<br />
mir dieser Wert als Grundlage für die Fischverbrauchsberechnungen.<br />
Mittlerweile wird in allen offiziellen Papieren über <strong>Kormorane</strong> von 500 g Nahrungsaufnahme pro Tag und<br />
Vogel gesprochen. Nebenbei bemerkt wird auch sehr viel über Speiballen gesprochen...<br />
Nun kann ich ohne Übertreibung sagen, dass wohl niemand so viele Tage und Stun<strong>de</strong>n, bei teilweise<br />
minus 18 °C, mit <strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong>n verbracht hat, wie ich. Dabei habe ich bei selektiv beobachteten Vögeln<br />
weit über 50, teilweise sogar über 70 Tauchgänge ohne Fischfang registriert. Sicher habe ich<br />
ungewöhnlich viele Aufnahmen schießen können, bei <strong>de</strong>nen sehr große Fische gefangen wur<strong>de</strong>n, nur sind<br />
diese nicht alle gefressen wor<strong>de</strong>n und es waren jeweils auch nur <strong>im</strong>mer Momentaufnahmen von<br />
Einzeltieren. Die Masse <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> war zwar ebenfalls erfolgreich aber eben nur in <strong>de</strong>r beschriebenen<br />
Maße. Dies war bei <strong>de</strong>n gegebenen Umstän<strong>de</strong>n nicht <strong>im</strong>mer einfach. Abschließend noch eine kurze<br />
Berechnung, die ver<strong>de</strong>utlicht, dass die 500 g Kormoranbeute zumin<strong>de</strong>st hier und <strong>im</strong> Winter nicht angesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
N<strong>im</strong>mt man nur einmal die oben errechneten 21.500 <strong>Kormorane</strong> in <strong>de</strong>m beschriebenen Bereich x <strong>de</strong>r 500 g<br />
Fisch. Daraus wür<strong>de</strong> sich eine Menge von etwa 10,75 Tonnen Fisch ergeben. Das wäre <strong>de</strong>utlich mehr<br />
Fisch, als realistisch <strong>im</strong> Fluss enthalten war. Damit wür<strong>de</strong> die ganze Schil<strong>de</strong>rung unseriös und<br />
unglaubwürdig. Und trotz dieses ungewöhnlichen Winters <strong>im</strong> Zeichen <strong>de</strong>s Kormorans, es gibt noch Fische<br />
in <strong>de</strong>r Elster, ich habe sie selbst gesehen und fotografiert.<br />
Das Leben nach <strong>de</strong>n <strong>Kormorane</strong>n – Karpfen mit <strong>de</strong>utlichen<br />
Spuren von Kormoranangriffen; fotografiert nach <strong>de</strong>ren<br />
Abzug in <strong>de</strong>r Weißen Elster nahe <strong>de</strong>r Brücke Zwötzen.<br />
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4.2. 500 Barben am Tag<br />
Der 08.01.2010 sollte als einer <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Tage in „meinem“ Kormoranwinter<br />
2009/2010 eingehen. Es war ein Freitag und mit Tageshöchsttemperaturen von – 6°C auch<br />
or<strong>de</strong>ntlich kalt. Es war eine Perio<strong>de</strong> mit starker Kormoranpräsenz <strong>im</strong> Innenstadtbereich von<br />
<strong>Gera</strong>. Täglich verweilten ca. 200 Tiere <strong>im</strong> Stadtzentrum, hier vorzugsweise um das <strong>Gera</strong>er<br />
Wehr herum.<br />
Das Buffet ist eröffnet...<br />
Wie bereits <strong>im</strong> letzten Winter beobachtet und auch <strong>im</strong> aktuellen Winter bisher festgestellt,<br />
kamen die Vögel morgens etwa gegen 07:30 Uhr zur Nahrungssuche an die Elster. Nach<br />
spätestens 2 Stun<strong>de</strong>n waren alle <strong>Kormorane</strong> wie<strong>de</strong>r verschwun<strong>de</strong>n und sie ruhten sich in<br />
<strong>de</strong>n Schlafbäumen <strong>Gera</strong><br />
Liebschwitz aus. Etwa ab<br />
14:00 Uhr kamen wie<strong>de</strong>r<br />
größere Gruppen von<br />
<strong>Kormorane</strong>n an <strong>de</strong>r <strong>Gera</strong>er<br />
Wehr, um dort <strong>de</strong>r<br />
nachmittäglichen Jagd<br />
nachzugehen. Der<br />
Tagesablauf glie<strong>de</strong>rte sich<br />
in eine kurze Jagdphase<br />
am Vormittag und am<br />
Nachmittag. Dazwischen<br />
zogen sich alle <strong>Kormorane</strong><br />
in die Schlafbäume zurück.<br />
An <strong>de</strong>r Elster konnten<br />
zwischen 10:00 Uhr und<br />
14:00 Uhr keine Vögel<br />
„Fliegen<strong>de</strong> Fische!“<br />
festgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Seite 98 © Heidler 5/2010
Unter bzw. vor <strong>de</strong>r Fischtreppe am <strong>Gera</strong>er Wehr hatten sich offensichtlich größere Ansammlungen von Barben gebil<strong>de</strong>t, diese<br />
wur<strong>de</strong>n nun systematisch abgefischt<br />
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Ab <strong>de</strong>m 07.01.2010 konnte ich eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rung <strong>im</strong> Tagesablauf <strong>de</strong>r<br />
<strong>Kormorane</strong> feststellen. Der obligatorische Rückflug am Vormittag blieb aus bei vielen Tieren<br />
aus. Sofern keine Störungen, etwa durch Spaziergänger o<strong>de</strong>r Hun<strong>de</strong> <strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>r<br />
Elsterwiesen erfolgte, verblieben große Teile <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> ganztägig <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>s<br />
Wehres in <strong>Gera</strong>. Diese dauerhafte Präsenz <strong>de</strong>r Vögel konnte in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Tagen sehr<br />
oft und <strong>im</strong> weiteren Verlauf <strong>de</strong>s Winters häufiger beobachtet wer<strong>de</strong>n. Dutzen<strong>de</strong> <strong>Kormorane</strong><br />
verblieben dauerhaft mehrere Stun<strong>de</strong>n direkt am Futterplatz. Ohne Störung waren eigentlich<br />
<strong>im</strong>mer 20 bis 30 Vögel unterhalb <strong>de</strong>s <strong>Gera</strong>er Wehres bei <strong>de</strong>r Jagd. Dass diese überaus<br />
erfolgreich war, konnte ich an besagtem 08.01.2010 selbst feststellen. Schon am Vortag<br />
hatte ich um die 10 erfolgreiche Fischfänge unmittelbar unterhalb <strong>de</strong>r Fischtreppe<br />
beobachten und teilweise fotografieren können.<br />
Mit teilweise akrobatischen Manövern wur<strong>de</strong> um je<strong>de</strong>n Fisch gekämpft<br />
Vorausgegangen war eine Beobachtung, die es mir ermöglichen sollte, in die unmittelbare<br />
Nähe <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong> zu gelangen, ohne diese in ihrem Han<strong>de</strong>ln zu beunruhigen o<strong>de</strong>r zu<br />
beeinträchtigen. Als ich die Kormoranjagd vom an<strong>de</strong>ren Elsterufer aus verfolgte und<br />
fotografierte, bemerkte ich, dass<br />
Schlangenhalstaucher sind nahe Verwandte <strong>de</strong>r <strong>Kormorane</strong><br />
woran das wohl liegt...?<br />
die Vögel von abgestellten<br />
Fahrzeugen keine Notiz nahmen.<br />
Viele Hun<strong>de</strong>besitzer parken ihre<br />
Autos <strong>im</strong> Umfeld <strong>de</strong>s<br />
Wasserkraftwerkes und gehen<br />
dann mit ihren Hun<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n<br />
Elsterweisen spazieren. Wenn<br />
Hund und Herrchen aus <strong>de</strong>m<br />
Blickfeld sind, drängen die<br />
<strong>Kormorane</strong> sofort wie<strong>de</strong>r zurück<br />
in Richtung Fischtreppe und die<br />
Jagd geht weiter. Das wollte ich<br />
ausprobieren.<br />
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