Ferien Bauernhof - Praxis Dr. med. Jürgen Budde & Dorothee ...
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Hautpilzerkrankung nach <strong>Ferien</strong> auf dem <strong>Bauernhof</strong><br />
von <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>Jürgen</strong> <strong>Budde</strong><br />
Toll war der Urlaub auf dem <strong>Bauernhof</strong>. Mal was ganz anderes:<br />
Naturverbunden, immer draußen, die Kinder haben Spaß, vor allem, weil<br />
es dort viele Tiere zum Knuddeln gibt. Die niedlichen Hunde, Kaninchen<br />
und vor allem Kätzchen wurden vor allem von unseren Kindern innig<br />
geliebt und .. beschmust. Die merkwürdigen roten schuppenden Flecken,<br />
die sich dann später zuhause auf ihrer Haut entwickeln bringt man erst gar<br />
nicht mit diesem schönen Erlebnis in Verbindung. Man kann es kaum<br />
glauben, dass sie sich mit einem hoch ansteckenden Tierpilz infiziert haben.<br />
Erzeugt wird diese hartnäckige Hautpilzinfektion meist durch Pilze der Gattung<br />
Microsporon, andere Pilze der Gattung Trichophyton gewinnen zunehmend an<br />
Bedeutung. Früher wurde diese Erkrankung meist aus dem Urlaub aus<br />
Südeuropa mitgebracht. Hier war und ist auch heute noch die Durchseuchung<br />
streunender Hunde und Katzen besonders hoch. Mittlerweile stehen allerdings<br />
die Bauernhöfe in Deutschland und Österreich was die Durchseuchung des<br />
Tierbestandes angeht Südeuropa in keiner Weise mehr nach. Grund für die<br />
epidemieartige Ausbreitung ist die hochgradige Kontagiosität dieser Keime.<br />
Träger dieser Infektion sind vor allem Katzen, aber auch Hunde, Kaninchen,<br />
Hasen, Rinder, Pferde und in letzter Zeit zunehmend Nagetiere, also im Prinzip<br />
alles, was Fell trägt. Die Tiere zeigen oftmals nur geringe Krankheitszeichen<br />
wie felllose Bezirke, Schuppung oder gar nässende Stellen. Das Schlimme ist,<br />
dass vor allem Katzen in sehr vielen Fällen symptomlos erkranken, also keine<br />
Krankheitszeichen entwickeln, die man sehen kann. Man kann sich daher kaum<br />
durch Sorgsamkeit schützen.<br />
Die Erkrankung beim Menschen entwickelt sich meist nach einer<br />
Inkubationszeit von ein bis zwei Wochen. Es zeigen sich anfangs nur kleine,<br />
rundliche, randbetont schuppende Herde, die stetig größer werden und mitunter<br />
explosionsartig zunehmen. In behaarten Bezirken brechen die Haare ab. Dies ist<br />
insbesondere im Bereich der Kopfbehaarung sehr deutlich sichtbar.<br />
Die Diagnose stellt in der Regel der Hautarzt. Er verwendet dazu z. B. eine<br />
spezielle Lampe, das Wood-Licht, in dem der Pilz grünlich aufleuchtet, oder<br />
eine mikroskopische Untersuchung. Der Pilz kann auch in einer Kultur<br />
angezüchtet und bestimmt werden.<br />
Die Therapie ist schwierig und erfordert neben einem meist in Cremeform<br />
aufzutragenden auch den Einsatz von Antipilzmitteln in Tablettenform.<br />
Aufgrund der Widerstandsfähigkeit der Pilze gestaltet sich die Therapie<br />
langwierig und erstreckt sich über 6 bis 8 Wochen. Wegen der hohe
Kontagiosität müssen oft mehrere Familienmitglieder mitbehandelt werden, die<br />
sich inzwischen angesteckt werden. Dasselbe gilt auch für eigene Haustiere,<br />
denen dann der Gang zum Tierarzt nicht erspart bleibt.<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>Jürgen</strong> <strong>Budde</strong> ist Hautarzt und Allergologe in Marl