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21.11.2013 Aufrufe

20 links Martin Js. Ohu, rechts John In Eichen

die als einzige den idealistischen Ritter versteht, aber nicht aus ihrer Haut kann, sängerisch und darstellerisch überzeugend dar. Auch die übrigen Solisten und der Chor sangen und spielten ohne Fehl und Tadel; besonders gut gefallen hat mir der Männerchor im Räuberakt. Ebenso zu loben ist das Orchester unter der Leitung von Tobias Deutschmann. Offensichtlich machte es allen Orchestermitgliedern großes Vergnügen, eine Musik etwas abseits des mainstreams zu spielen, was sich in erhöhter Qualität auszahlte. Das Stück enthält einige unerwartete Wendungen, die von der Regie (Jakob Peters-Messer) „erklärt“ werden müssen. Das gelang ganz hervorragend. Dem Stück vorangestellt ist eine Szene, in der Don Quichotte in einer Badewanne voller Bücher und vollgeschriebenem Papier liegt und liest, während ein passendes Zitat aus dem Roman von Cervantes gesprochen wird und spanische Gitarrenmusik erklingt. Gleichzeitig ist der Blick frei auf das geschickte Bühnenbild (Markus Meyer) mit vielen Türen, durch die die Perspektiven wechseln können und die überraschende Auftrittsmöglichkeiten bieten. Oben hängt eine Uhr, der ein Viertel fehlt (Dali!), rechts oben schützt ein aufgespannter Regenschirm die bescheidene Behausung vor Regen, genau wie im „Armen Poeten“ von Spitzweg. Offensichtlich ist: Alles spielt sich in Don Quichottes Fantasie ab. Dann erst folgt der 1. Akt mit der Huldigung Dulcinées (die, wie oben schon angedeutet, keine dicke und dumme Wirtsmagd ist, sondern eine Edelprostituierte), dem Einzug des Idealistenduos, Abgang Sancho Pansas in die Kneipe (zweimal durch die Drehtür, sehr gut gemacht!) und dem Ständchen Don Quichottes an Dulcinée, der von ihrer Profession nichts ahnt oder nichts wissen will. Interessanterweise lehnt diese den „langen Ritter“ aber nicht vollständig ab, sondern schickt ihn weg: sie könne ihn erst erhören, wenn er ihr das von Räubern geraubte Diadem wiederbrächte. Bevor die beiden Protagonisten von den Windmühlen (von oben kommende Propeller) geschlagen werden, ist ein Lied von Sancho Pansa zu hören, das alle Frauen, egal wie sie aussehen und woher sie kommen, verflucht und sich zu der Behauptung versteigt, alle Ehemänner seien „Heilige“. v.l.n.r. John In Eichen, Martin Js. Ohu Chor d.Wuppertaler Bühnen, Boris Leisenheimer, Miljan Milovic, Joslyn Rechter, John In Eichen Javier Zapata Vera und Joslyn Rechter / Chor der Wuppertaler Bühnen 21

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links Martin Js. Ohu, rechts John In Eichen

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