Abschlussbericht Projekt: „Verminderung der ... - BLE
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et al. 1986, Terry et al. 2000, siehe Anhang). Ergebnisse <strong>der</strong> Untersuchungen zeigten, dass Knollen,<br />
die zwei Wochen vor dem üblichen Erntetermin gerodet wurden, bereits ausreichend mit Nährstoffen<br />
versorgt waren, ausgenommen K. Die Kaliumkonzentration erhöhte sich mit zunehmen<strong>der</strong> spezifischer<br />
Dichte und Länge <strong>der</strong> Vegetationsperiode. Diese ertragsrelevante Wirkung von K wurde bereits von<br />
Westermann et al. (1994) beschrieben. Ca war in dreifach höherer Konzentration in den untersuchten<br />
Knollen enthalten, im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Untersuchungen (Putz 1998, Lærke 2001, Dilworth et al.<br />
2007). Hohe Nährstoffkonzentrationen können in Pflanzenzellen toxisch wirken (Bergmann 1993).<br />
Toxische Wirkung von Ca wurden bisher nicht beschrieben (Bergmann 1993). Wulkow et al. (2007)<br />
stellten fest, dass Ca in hohen Konzentrationen in den Vakuolen <strong>der</strong> Zellen gespeichert wird und bei<br />
Bedarf mobilisierbar ist. Zur Untersuchung des Einflusses hoher Kalziumkonzentrationen auf die<br />
Funktion <strong>der</strong> übrigen Nährstoffe wurden die Nährstoffverhältnisse K/B, Ca/B, P/B, P/Fe berechnet.<br />
Nach Bergmann (1993) ist es möglich mittels relativer Nährstoffkonzentrationen in diesem Fall die<br />
Verfügbarkeit von Mikronährstoffen zu ermitteln. Ein Verhältnis 240:1 entspricht einer ausgeglichenen<br />
Nährstoffkonzentration. Ein Verhältnis von 1200:1 deutet auf einen relativen Mikronährstoffmangel<br />
hin. Ein Verhältnis von 7:1 beschreibt zu hohe Mikronährstoffkonzentrationen. Von zwölf möglichen<br />
Makro:Miko-Nährstoffverhältnissen korrelierten die Verhältnisse K/B, Ca/B, P/B und P/Fe teilweise<br />
mit dem Schwarzfleckigkeitsindex. Die Ca/B, P/B und P/Fe- Verhältnisse lagen während des<br />
gesamten Untersuchungszeitraumes bei etwa 240:1. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass eine hohe<br />
Kalziumkonzentration keinen Einfluss auf die Funktion <strong>der</strong> übrigen Nährstoffe hatte. Allerdings war<br />
das K/B-Verhältnis bei allen untersuchten Knollen zu Gunsten des K verschoben. Daher liegt die<br />
Vermutung nahe, dass auf Grund eines relativen Bormangels <strong>der</strong> Zellstoffwechsel und die Qualität <strong>der</strong><br />
Knollen beeinflusst wurde. Bormangelsymptome, wie raue, korkrissige Schalen und darunterliegendes<br />
nekrotisiertes Gewebe waren jedoch nicht sichtbar. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass bei<br />
Knollen, <strong>der</strong>en Vegetationszeit bei normalen Witterungsbedingungen (1250 Sonnenscheinstunden,<br />
15°C, 564mm Nie<strong>der</strong>schlag) mindestens 150 Tage beträgt, <strong>der</strong> Erntezeitpunkt die Schwarzfleckigkeit<br />
beeinflusst, sofern ausreichend Wasser vorhanden ist, welches die Nährstoffverfügbarkeit sichert. Die<br />
praxisübliche Erhaltungsdüngung ermöglichte eine ausreichende Nährstoffversorgung <strong>der</strong> Knollen, die<br />
mit dem Ziel gedüngt wurden optimale Erträge zu erzielen.<br />
Der Wassergehalt von Kartoffelknollen kann Schwarzfleckigkeit beeinflussen (Bajema et al. 1998,<br />
Baritelle und Hyde 2001, Corsini et al. 1999, Pawelzik und Delgado 1999), denn bei Wasserverlust<br />
än<strong>der</strong>t sich die Membranintegrität und enzymatische Bräunungsreaktionen können erfolgen, wie es bei<br />
Nephelium lappaceum (Landrigan et al. 1996) beobachtet wurde. Der Wassergehalt kann beschrieben<br />
werden durch die Konzentration des Wassers in den Knollen, dessen chemischem Potential, dem Wasserpotential,<br />
dem osmotischen Potential und <strong>der</strong> Osmolalität sowie dem Turgor. Diese Größen sowie<br />
die Elastizität <strong>der</strong> Zellen wurden im Nabel- und Kronengewebe von Knollen verschiedener spezifischer<br />
Dichten nach den Ernten in 2006 und 2007 sowie nach fünf und acht Monaten Lagerung gemessen.<br />
Der Wassergehalt im Nabel- und Kronengewebe war nicht signifikant verschieden voneinan<strong>der</strong>.<br />
Der Turgordruck lag zwischen 0,25 und 0,45 MPa und war nicht verschieden von Sorten aus an<strong>der</strong>en<br />
Untersuchungen (Alvarez et al. 2000, Brusewitz et al. 1998, Laza et al. 2001, Lærke 2001). Während<br />
<strong>der</strong> Lagerung wurden osmotisch aktive Substanzen in den Knollen akkumuliert, die eine Aufrechterhaltung<br />
des Turgors während <strong>der</strong> gesamten Lagerung ermöglichte. Daten aus den vorliegenden Untersuchungen<br />
zeigen, dass Kartoffeln durch osmotische Anpassung in <strong>der</strong> Lage sind bei kühlen Temperaturen<br />
ihre Keimbereitschaft und damit ihre Vitalität aufrecht zu erhalten. Die Aufrechterhaltung des<br />
Turgors spricht für die Erhaltung <strong>der</strong> Membranintegrität und hatte somit keinen Einfluss auf die unterschiedliche<br />
Neigung zu Schwarzfleckigkeit im Lager.<br />
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