Abschlussbericht Projekt: „Verminderung der ... - BLE
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3 Ergebnisse<br />
3.1 Ausführliche Darstellung <strong>der</strong> wichtigsten Ergebnisse<br />
Der empirische Vergleich <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> untersuchten Faktoren ermöglichte es, <strong>der</strong>en Einfluss auf<br />
die Neigung zu Schwarzfleckigkeit zu bewerten. Dabei zeigte sich, dass die Zellgröße (siehe Anhang)<br />
sowie die Konzentration <strong>der</strong> Proteine (siehe Anhang), Polyphenole (siehe Anhang) und freien Aminosäuren<br />
(siehe Anhang) keinen Einfluss auf die Neigung zu Schwarzfleckigkeit hatten. Daher wurden<br />
diese Faktoren nicht für den gesamten Untersuchungszeitraum berücksichtigt und diskutiert. Außerdem<br />
bot die Auswertung <strong>der</strong> Konzentrationen <strong>der</strong> organischen Säuren (siehe Anhang) keine Diskussionsgrundlage.<br />
Der Schwarzfleckigkeitsindex, <strong>der</strong> die Neigung zu Schwarzfleckigkeit beschreibt, wurde durch mechanische<br />
Belastungen <strong>der</strong> Knollen ermittelt. Diese Methode gilt als Standortverfahren des Bundessortenamtes<br />
und basiert auf praxisnahen Testbedingungen. Allerdings benötigt man zur Durchführung<br />
mindestens 48 h. Weniger zeitaufwendig sind Methoden, mit denen die Verfärbung von homogenisiertem<br />
Kartoffelmaterial spektrophotometrisch gemessen werden kann. Nach Dean et al. (1993), Delgado<br />
et al. (2001), Lærke et al. (2002) und McNabnay et al. (1999) gilt die Ermittlung des oxidativen Potentials<br />
als indirektes Verfahren, um Schwarzfleckigkeit zu ermitteln. Beide Methoden wurden vergleichend<br />
bei Kartoffeln angewendet, die in den Jahren 2005 und 2006 geerntet und anschließend gelagert<br />
wurden. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass sich <strong>der</strong> Schwarzfleckigkeitsindex mit zunehmen<strong>der</strong><br />
spezifischer Dichte <strong>der</strong> Knollen erhöht, unabhängig vom Untersuchungstermin. Das oxidative Potential<br />
wurde nach <strong>der</strong> Ernte 2006 (r 2 =0,39; p=0,05) und nach fünf Monaten Lagerung (r 2 =0,38; p=0,05)<br />
von <strong>der</strong> spezifischen Dichte beeinflusst. Nach <strong>der</strong> Ernte 2005 sowie nach acht Monaten Lagerung und<br />
nach <strong>der</strong> Ernte 2006 sowie nach fünf und acht Monaten Lagerung korrelierte <strong>der</strong> Schwarzfleckigkeitsindex<br />
mäßig mit dem oxidativen Potential (r 2 >0,68; p=0,05). Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass<br />
das oxidative Potential indirekt Schwarzfleckigkeit wi<strong>der</strong>spiegeln kann, wenn verschiedene Sorten, die<br />
im selben Jahr geerntet wurden, verglichen werden. Die Bestimmung des oxidativen Potentials basiert<br />
auf <strong>der</strong> Messung <strong>der</strong> Farbe ganzer homogenisierter Knollen, daher sind jahres- bzw. lagerungsübergreifende<br />
vergleichende Messungen nicht möglich, da die Gewebefarbe <strong>der</strong> Knollen ebenfalls umweltabhängig<br />
ist, unabhängig von <strong>der</strong>en Neigung zu Schwarzfleckigkeit.<br />
Der Schwarzfleckigkeitsindex variierte während des gesamten Untersuchungszeitraumes. Grundsätzlich<br />
erhöhte sich <strong>der</strong> Schwarzfleckigkeitsindex mit zunehmen<strong>der</strong> spezifischer Dichte <strong>der</strong> Knollen. Im<br />
Einzelnen hatten Knollen, die im Jahr 2005 geerntet wurden nach fünf Monten Lagerung einen signifikant<br />
geringeren Schwarzfleckigkeitsindex, als nach <strong>der</strong> Ernte und nach acht Monaten Lagerung. Im<br />
darauffolgenden Jahr hatten frisch geerntete Knollen den gleichen Schwarzfleckigkeitsindex, wie im<br />
Vorjahr. Der Schwarzfleckigkeitsindex erhöhte sich allerdings nach fünf Monaten Lagerung signifikant.<br />
Knollen die im Jahr 2007 geerntet wurden hatten einen signifikant höheren Schwarzfleckigkeitsindex,<br />
als Knollen vorangegangener Jahre, wobei <strong>der</strong> Schwarzfleckigkeitsindex mit zunehmen<strong>der</strong> Lagerungsdauer<br />
sank. Knollen, die in den Jahren 2006 und 2007 etwa zehn Tage vor dem üblichen Erntetermin<br />
gerodet wurden, hatten signifikant geringere Schwarzfleckigkeitsindices.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass <strong>der</strong> Erntezeitpunkt Schwarzfleckigkeit beeinflusst. Der Erntezeitpunkt<br />
kann ebenfalls unterschiedliche Nährstoffkonzentrationen in Kartoffelknollen bewirken (Putz 1998).<br />
Es liegt die Vermutung nahe, dass die Nährstoffkonzentrationen per se bereits einen Einfluss auf<br />
Schwarzfleckigkeit ausüben (White et al. 2007). Vor diesem Hintergrund wurden die Konzentrationen<br />
<strong>der</strong> Nährstoffe K, Ca, Mg, P, B, Se und Fe untersucht, da diese Nährstoffe auf Grund ihrer Funktionen<br />
die Schwarzfleckigkeit beeinflussen können (u. a. Bergmann 1993, Mondi and Munshi 1993, Tzeng<br />
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