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Abschlussbericht Projekt: „Verminderung der ... - BLE

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Qualitätsmangel Schwarzfleckigkeit - Einfluss antioxidativer Substanzen auf<br />

die Schwarzfleckigkeitsneigung von Kartoffeln<br />

Ernst H., Wulkow A., Pawelzik E. 2008: Qualitätsmangel Schwarzfleckigkeit. Einfluss<br />

antioxidativer Substanzen auf die Schwarzfleckigkeitsneigung von Kartoffeln. Kartoffelbau<br />

59, 408-412.<br />

Kartoffelknollen bilden infolge mechanischer Belastungen reaktive Sauerstoffspezies, die<br />

in <strong>der</strong> Zelle in hohen Konzentrationen Protein- und Lipidschäden verursachen und die<br />

Zellmembranen schädigen können. Antioxidantien sind in <strong>der</strong> Lage, diese reaktiven Sauerstoffspezies<br />

zu binden, die Knolle vor Zellschädigungen zu schützen und so möglicherweise<br />

zur Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schwarzfleckigkeit beizutragen. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens<br />

wurden Kartoffelknollen aus einem typischen Anbaugebiet in Nie<strong>der</strong>sachsen auf den<br />

Gehalt an antioxidativen Verbindungen sowie die Aktivität antioxidativer Enzyme untersucht.<br />

Dabei war zu klären, ob ein Zusammenhang zur Schwarzfleckigkeit, die als Folge<br />

mechanischer Belastungen <strong>der</strong> Knollen auftreten kann, gegeben ist.<br />

Reaktive Sauerstoffspezies werden in <strong>der</strong> Zelle als Nebenprodukte des aeroben Stoffwechsels<br />

gebildet (Davies 2000; Vranová et al. 2002). Sowohl tierische als auch pflanzliche<br />

Organismen verfügen über ein antioxidatives Schutzsystem, welches die gebildeten<br />

freien Radikale auf ein unschädliches Niveau reduzieren kann (Wojtaszek 1997). Bei einem<br />

gestörten Gleichgewicht zwischen antioxidativen Substanzen und reaktiven Sauerstoffspezies<br />

herrscht oxidativer Stress, <strong>der</strong> die Zellen und ihre Organellen schädigen kann<br />

(Davies 2000; Shigeoka et al. 2002).<br />

Erklärungsbox<br />

Reaktive Sauerstoffspezies<br />

… sind reaktionsfreudige Sauerstoffverbindungen, die an verschiedenen Zellorten - vornehmlich<br />

in den Mitochondrien und im Zellplasma - durch Reduktion des O 2 -Moleküls<br />

entstehen. Aufgrund ihrer Radikalform kommt es zu Oxidationsprozessen an Lipiden und<br />

Proteinen, die zu einer Membranschädigung führen können.<br />

Die Kartoffelknolle ist aufgrund ihrer Beschaffenheit, Größe und ihres Gewichtes beson<strong>der</strong>s<br />

anfällig für mechanischen Stress, dem sie während <strong>der</strong> Ernte und <strong>der</strong> anschließenden<br />

Lagerung, Umlagerung o<strong>der</strong> Verarbeitung zwangsläufig ausgesetzt ist. Sie reagiert darauf<br />

u.a. mit <strong>der</strong> Produktion reaktiver Sauerstoffspezies (Yahraus et al. 1995; Laerke et al.<br />

2000) und bildet Melaninpigmente, die 1 bis 2 mm unterhalb <strong>der</strong> Schale - vor allem in den<br />

Knollenrandzonen und im Bereich des Gefäßbündelrings - auftreten und erst bei <strong>der</strong> Verarbeitung<br />

als nicht klar abgegrenzte blaugraue bis schwarze Verfärbungen sichtbar werden<br />

(Kolbe und Haase 1997; Schuhmann 1999) (Abb. 1).<br />

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