Abschlussbericht Projekt: „Verminderung der ... - BLE
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1.2 Wissenschaftlicher Stand, an den angeknüpft wurde<br />
Während <strong>der</strong> Ernte kann die Auswahl geeigneter Ro<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en fachgerechte Bedienung die mechanische<br />
Belastung <strong>der</strong> Knollen vermin<strong>der</strong>n und somit <strong>der</strong>en Neigung zu Schwarzfleckigkeit bestimmen<br />
(Specht 1997, Peters 1999). Anschließende geringe Transportbewegungen zwischen dem Roden und<br />
den Abtrocknen <strong>der</strong> Knollen verringert zusätzlich potenzielle Beanspruchungen (Schuhmann 2001).<br />
Nach <strong>der</strong> Ernte wird die Qualität <strong>der</strong> Knollen u. a. durch <strong>der</strong>en Transportbedingungen beeinflusst, wobei<br />
<strong>der</strong> Transport mehrere Etappen von <strong>der</strong> Lagerhalle des Erzeugers zu den Zwischen- und Aufbereitungsanlagen<br />
des Handels und weiter zu Zwischenlagern und Kaufhallen des Handels umfassen kann.<br />
Weitestgehend optimale Transport- und Aufbereitungsmaßnahmen, wie u. a. bei Schuhmann (2001)<br />
beschrieben, können helfen, das Risiko mechanischer Belastungen für die Knollen und somit <strong>der</strong>en<br />
Neigung zu Schwarzfleckigkeit zu verringern.<br />
Verschiedene Umweltbedingungen während <strong>der</strong> Vegetation können ebenfalls die Neigung zu<br />
Schwarzfleckigkeit beeinflussen (McGarry 1996). Einige Untersuchungen zeigten, dass die sortenspezifische<br />
Neigung zu Schwarzfleckigkeit zwischen unterschiedlichen Vegetationsperioden entwe<strong>der</strong><br />
unverän<strong>der</strong>t bleibt (Dean et al. 1993) o<strong>der</strong> verschieden sein kann (Workman und Holm 1984, Mondy<br />
und Munshi 1993, Lærke et al. 2002). Unterschiede scheinen überwiegend bedingt durch standortspezifische<br />
Faktoren wie Bodenart, Bodenwassergehalt und Nährstoffzufuhr (McNabnay 1999, van Loon<br />
und van den Berg 2003/4, Kirk et al. 2006) und können teilweise durch standortangepasste Anbaumaßnahmen<br />
(Bodenvorbereitung, Beregnung, Drainage, Düngung) ausgeglichen werden (Pawelzik<br />
und Delgado 1999, Thornton und Bohl 2000, Davenport et al. 2005), wobei <strong>der</strong>en Einfluss auf die<br />
stoffliche Zusammensetzung <strong>der</strong> Knollen, die <strong>der</strong>en unterschiedlichen Neigung zu Schwarzfleckigkeit<br />
bewirkt (Kirk et al. 2006) begrenzt bleibt (Thornton und Timm 1990).<br />
Die stoffliche Zusammensetzung <strong>der</strong> Knollen ist ebenfalls abhängig von <strong>der</strong> Länge <strong>der</strong> Vegetationsperiode<br />
(Kolbe und Stephan-Beckmann 1997). Während Schuhmann (2001) die unbedingte sortentypische<br />
Ausreifung (nach chemischer Sikkation bei beginnen<strong>der</strong> Krautvergilbung und bei Stärkegehalten<br />
<strong>der</strong> Knollen, die zu 80 % dem sortentypischen Stärkegehalt entsprechen) <strong>der</strong> Knollen zur Erhaltung<br />
<strong>der</strong> Qualität einfor<strong>der</strong>t, zeigen Untersuchungen von Pavek et al. (1985), Corsini et al. (1999), Thornton<br />
und Bohl (2000) sowie Kirk et al. (2006), dass eine vorzeitige Ernte <strong>der</strong> Knollen (nach chemischer<br />
Sikkation grünen Krautes o<strong>der</strong> bevor 40 % des Krautes gelb sind) <strong>der</strong>en Neigung zu Schwarzfleckigkeit<br />
verringern kann.<br />
Kartoffelsorten neigen unterschiedlich zu Schwarzfleckigkeit (McNabnay et al. 1999, Wirsing 2001,<br />
Heinecke 2007). Die sortenspezifische Neigung zu Schwarzfleckigkeit wird als Schwarzfleckigkeitsindex<br />
(Schuhmann 2001) in <strong>der</strong> jährlich erscheinenden Beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes<br />
berücksichtigt und spiegelt die zu erwartende Beschädigung <strong>der</strong> Knollen in allen Phasen des<br />
Produktionsprozesses wi<strong>der</strong>, wobei <strong>der</strong> Schwarzfleckigkeisindex keine genauen Aussagen über die Art<br />
und Höhe eventuell entstehen<strong>der</strong> Qualitätsmängel beschreibt (Leppack 2001).<br />
Grundsätzlich zeigt sich, dass Knollen einer Kartoffelsorte (Abb. 1) o<strong>der</strong> verschiedener Kartoffelsorten<br />
(Abb. 1 und 2) gegenüber einer definierten Belastung unterschiedlich reagieren können. Aus diesem<br />
Grund wird die Neigung zu Schwarzfleckigkeit vermutlich von mehreren Einflussfaktoren bestimmt<br />
(Thornton und Timm 1990).<br />
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