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Besonders Begabte finden und fördern_RLFB - Staatliche ...

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Eine Fortbildung für Ansprechpartner für<br />

besondere Begabungen an den Gymnasien in<br />

Mittelfranken<br />

am 17. April 2013<br />

in der <strong>Staatliche</strong>n Schulberatungsstelle<br />

Mittelfranken<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 1


Mein Bezug zum Themenbereich<br />

Was ist Hochbegabung? – Versuch einer<br />

Definition<br />

Begabungmodelle<br />

Hochbegabung im Spiegel der Empirie: ein<br />

paar notwendige Klärungen<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der Diagnostik<br />

Fallarbeit I: Besondere Begabung als<br />

Problemstellung<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 2


Formen der <strong>Begabte</strong>nförderung in<br />

Mittelfranken<br />

Fallarbeit II: Underachievement als<br />

Problemstellung<br />

Möglichkeiten der <strong>Begabte</strong>nföderung im<br />

Unterricht<br />

Schlussfolgerungen<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 3


ISB-Publikation: Besondere Begabungen an<br />

weiterführenden Schulen <strong>finden</strong> <strong>und</strong> <strong>fördern</strong><br />

http://www.isb.bayern.de/isb/index.asp?MNav=<br />

2&QNav=5&TNav=1&INav=0&Pub=1533<br />

Publikation des B<strong>und</strong>esministeriums für Bildung<br />

<strong>und</strong> Forschung: <strong>Begabte</strong> Kinder <strong>finden</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>fördern</strong>. Ein Ratgeber für Eltern, Erzieherinnen<br />

<strong>und</strong> Erzieher, Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />

http://www.bmbf.de/pub/begabte_kinder_<strong>finden</strong><br />

_<strong>und</strong>_foerdern.pdf<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 4


Potenziale für die Gesellschaft nutzen (Eliten- Diskussion)<br />

PISA <strong>und</strong> andere Bildungsstudien<br />

Gerechtigkeit in der Förderung (siehe Konzept der „special<br />

education“ in USA)<br />

Rechtlicher Anspruch auf Förderung von hochbegabten<br />

Kindern in Bayern:<br />

Verfassung des Freistaates Bayern, 2. Abschnitt,<br />

Bildung <strong>und</strong> Schule:<br />

Art. 128<br />

(1) Jeder Bewohner Bayerns hat Anspruch darauf, eine<br />

seinen erkennbaren Fähigkeiten <strong>und</strong> seiner inneren<br />

Berufung entsprechende Ausbildung zu erhalten.<br />

(2) <strong>Begabte</strong>n ist der Besuch von Schulen <strong>und</strong><br />

Hochschulen, nötigenfalls aus öffentlichen Mitteln, zu<br />

ermöglichen.<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 5


KLAUS URBAN (1996):<br />

„Hochbegabt ist, wer in der Lage ist oder in<br />

die Lage versetzt werden kann, sich für ein<br />

Informationsangebot – auch aus seiner Sicht<br />

– hohen Niveaus<br />

• zu interessieren<br />

• ihm zu folgen<br />

• es zu verarbeiten <strong>und</strong><br />

• zu nutzen.“<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 6


DETLEV ROST (2009):<br />

„Eine Person ist intellektuell hochbegabt, wenn sie<br />

sich schnell <strong>und</strong> effektiv deklaratives Wissen<br />

aneignen kann,<br />

dieses Wissen in variierenden Situationen zur<br />

Lösung individueller Probleme adäquat einsetzt,<br />

rasch aus den dabei gemachten Erfahrungen lernt<br />

erkennt, auf welche neuen Situationen <strong>und</strong><br />

Problemstellungen die gewonnenen Erkenntnisse<br />

transferierbar sind (Generalisierung) <strong>und</strong> auf<br />

welche nicht (Differenzierung).“<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 7


„Ich habe keine besondere Begabung, ich bin<br />

nur leidenschaftlich neugierig.“ (ALBERT<br />

EINSTEIN)<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 8


Ex-post<br />

post-facto<br />

facto-Definitionen<br />

Definitionen:<br />

außerordentliche Leistungen im<br />

künstlerischen, wissenschaftlichen oder<br />

musischen Bereich liegen bereits vor.<br />

IQ-Definitionen<br />

Definitionen: In einem Intelligenztest<br />

wird ein extrem hoher Gesamtwert erreicht:<br />

IQ ≥ 130 oder IQ ≥ 126.<br />

Prozentsatz-Definitionen<br />

Definitionen: Ein begrenzten<br />

Anteil „Bester“ in einem bestimmten<br />

Leistungsgebiet <strong>und</strong> bezogen auf die<br />

Altersgruppe : häufig ca. 2%<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 9


„Gymnasiasten“<br />

Angenommene Normalverteilung der Intelligenz<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 10


384.581 SchülerInnen an bayerischen<br />

Gymnasien im Jahr 2011<br />

Darunter müssten<br />

13% gut begabte Kinder sein<br />

=> 49995 SchülerInnen<br />

2% hochbegabte Kinder sein<br />

=> 7691 SchülerInnen<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 11


??? SchülerInnen an Ihrer Schule in diesem<br />

Schuljahr<br />

Darunter müssten<br />

13% gut begabte Kinder sein<br />

=> ???<br />

2% hochbegabte Kinder sein<br />

=> ???<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 12


Hochbegabung<br />

als<br />

„Schnittmenge“<br />

der drei Kreise<br />

3.1. „Drei-Kreise<br />

Kreise- Modell“ von Renzulli (1979)bzw.<br />

„Triadisches<br />

Interdependenz- Modell“ von Mönks (1990<br />

(1990) ) (Darstellung von H. Ulbricht)<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 13


Begabungsmodell: Münchner Hochbegab-<br />

tenmodell<br />

Stressbewältigung<br />

Leistungsmotivation<br />

Arbeits- <strong>und</strong><br />

Lernstrategien<br />

(Prüfungs-)<br />

Angst<br />

Kontrollüberzeugungen<br />

Soziale<br />

Beziehungen<br />

Intellektuelle<br />

Fähigkeiten<br />

Kreative<br />

Fähigkeiten<br />

Soziale<br />

Kompetenz<br />

Musikalität<br />

Begabungsfaktoren<br />

Prädiktoren<br />

Nichtkognitive<br />

Persönlichkeits<br />

merkmale<br />

Moderatoren<br />

Leistungsbereiche<br />

Kriteriumsvariablen<br />

Kunst<br />

Musik<br />

Malen<br />

Sprachen<br />

Naturwissenschaften<br />

Sport<br />

Psychomotorik<br />

Künstlerische<br />

Fähigkeiten<br />

Umweltmerkmale<br />

Moderatoren<br />

Mathematik<br />

Technik<br />

Praktische<br />

Intelligenz<br />

Informatik<br />

Schach<br />

Familiäre<br />

Lernumwelt<br />

Familienklima<br />

Instruktionsqualität<br />

Klassenklima<br />

Kritische<br />

Lebensereignisse<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 14


in den kognitiven Prozessen „Hochbegabter“<br />

<strong>und</strong> „Nichthochbegabter“ sind keine<br />

qualitativen Unterschiede zu <strong>finden</strong><br />

bezüglich der Begabungsstruktur<br />

Hochbegabter ist festzuhalten,<br />

◦ dass sie spätestens mit fünf Jahren festgelegt ist<br />

◦ dass in der Schulzeit bis zum Erwachsenenalter sich<br />

nur quantitative Entwicklungsänderungen<br />

vollziehen<br />

◦ dass ab dem Alter von acht Jahre eine gute <strong>und</strong> ab<br />

dem Alter von zwölf Jahren eine exzellente<br />

diagnostische Erfassung <strong>und</strong> Vorhersage gegeben<br />

ist<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 15


Bezüglich des Begabungsniveaus ist festzuhalten,<br />

◦ dass mit etwa 20 Jahren – bis auf die verbalen<br />

Fähigkeiten - ein Begabungsplateau eintritt<br />

◦ dass sich Hochbegabte in ihrem Begabungsniveau<br />

schneller entwickeln <strong>und</strong> im frühen Erwachsenenalter ein<br />

höheres Intelligenzniveau erreichen (Schereneffekt; Gen-<br />

Umwelt-Interaktion: aktives Aufsuchen bzw. Schaffen<br />

<strong>fördern</strong>der Umwelten durch höher <strong>Begabte</strong>; besonderes<br />

Profitieren von der Schule)<br />

◦ dass Trainingsprogramme zur Intelligenzförderung<br />

keinen längerfristigen Effekt zeigen (Sesam-Straße!)<br />

„Die Versuche, Intelligenz zu steigern, sind eine Geschichte<br />

von Hoffnungen, überladenen Zielen <strong>und</strong> enttäuschenden<br />

Resultaten.“ (Herrnstein & Murray (1994))<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 16


◦ dass ein Ausschöpfen der anlagebedingten<br />

intellektuellen Möglichkeiten eine Umwelt voraussetzt,<br />

die über viele Jahre hinweg unterschiedlichste<br />

Inhaltsbereiche (numerisch, verbal, figural-bildhaft,<br />

psychomotorisch, akustisch …) kontinuierlich fordert<br />

◦ dass eine dauerhaft-anregungsreiche <strong>und</strong><br />

begabungs<strong>fördern</strong>de Umwelt in der Schule vorbildlich<br />

realisiert ist <strong>und</strong> sich an der Universität fortsetzt<br />

Intelligenzuwachs pro Schulmonat um bis zu einem halben<br />

IQ-Punkt<br />

Älter-Werden an sich bringt keinen Intelligenzzuwachs<br />

◦ dass nachfolgende Geburtsjahrgänge in Intelligenztests<br />

besser als vorausgehende abschneiden (Lynn-Flynn-<br />

Effekt; halber IQ-Punkt pro Jahr)<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 17


dass bezüglich der Positionsstabilität<br />

Hochbegabte ihre Stellung dauerhaft behalten<br />

(Schwereneffekt)<br />

<strong>und</strong> dass in der Rangordnung abfallende<br />

Hochbegabte eher<br />

◦ durch den niedrigeren sozioökonomischen Status des<br />

Elternhauses<br />

◦ geringeres Interesse an mathematischnaturwissenschaftlichen<br />

<strong>und</strong> fremdsprachlichen Inhalten<br />

abfallen<br />

◦ weitere Risikofaktoren: Minoritätsstatus, konformistischunflexible<br />

Entwicklungs- <strong>und</strong> Erziehungsvorstellungen<br />

der Eltern, psychische Instabilität der Mutter, geringe<br />

mütterliche Schulbildung, Kinderreichtum <strong>und</strong> geringe<br />

familiäre Unterstützung<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 18


„Hochbegabte sind ganz normal. Es bleibt<br />

festzuhalten: Hochbegabte Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche sind vor allem erst einmal Kinder<br />

wie alle anderen Kinder auch, mit ähnlichen<br />

Problemen, Schwierigkeiten <strong>und</strong><br />

Bedürfnissen, mit ähnlichen Vorzügen. Nur<br />

sind sie dazu noch intellektuell besonders<br />

leistungsfähig.“ (Rost (2009))<br />

Stephan Reuthner 17.04.2013<br />

19


Ein- <strong>und</strong> Viel-Faktorentheorie der Intelligenz<br />

◦ positive Interkorrelationen intelligenter Leistungen<br />

werden durch eine gemeinsame Dimension – g –<br />

gestiftet<br />

◦ meint die psychische Leistungsfähigkeit über<br />

unterschiedliche Anforderungen hinweg<br />

◦ zu g hinzu kommen bei jeder Leistung spezifische<br />

Faktoren – s – hinzu, die mit keiner anderen<br />

Leistung geteilt werden<br />

der IQ-Wert wird als Indikator von g<br />

angesehen, g als „Integral“ der intellektuellen<br />

Einzelfähigkeiten<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 20


Stephan Reuthner 17.04.2013<br />

21


Testwerte aus der Testdiagnostik in höheren<br />

Altersstufen sind eher niedriger als der wahre<br />

Wert (Selektionseffekte bei der Eichstichprobe hin<br />

zu höherem Bildungsniveau)<br />

die meisten Testverfahren unterliegen<br />

Deckeneffekten, d.h. sie verfügen für eine<br />

differentielle Erfassung Hochbegabter nicht über<br />

ausreichend schwierige Aufgaben (größerer<br />

Messfehler)<br />

wegen des Lynn-Flynn-Effektes sollten<br />

Normierungen von Tests nicht älter als 10 Jahre<br />

sein (~ 5 IQ-Punkte)<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 22


eindimensionale, z.B. nur nonverbale<br />

Intelligenztests reichen für die<br />

Hochbegabtendiagnostik nicht aus<br />

(Underachiever)<br />

besonders günstig sind Verfahren, in denen<br />

Stärken im nonverbalen, sprachlichen <strong>und</strong><br />

numerischen Bereich abgefragt werden können<br />

besonders günstig sind Verfahren, die für<br />

Hochbegabten konstruiert sind, anspruchsvolles<br />

Testmaterial (für eine ältere Altersgruppe)<br />

aufweisen <strong>und</strong> neue Normierungen besitzen<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 23


schulischer Werdegang <strong>und</strong> schulische Situation<br />

familiäre Situation<br />

Persönlichkeitsfaktoren<br />

Kreativität<br />

schulische <strong>und</strong> außerschulische Motivation<br />

soziale Kompetenzen<br />

Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit<br />

Einschätzung durch Lehrer<br />

Einschätzung durch Eltern<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 24


Einschätzungen durch Lehrer<br />

◦ spiegeln eher „kristallisierte“ Intelligenz <strong>und</strong> schulisch<br />

erworbene Kompetenzen im sprachlichen <strong>und</strong><br />

mathematischen Bereich wider<br />

◦ nicht geeignet zur Einschätzung von Underachievern<br />

Einschätzungen durch Eltern<br />

◦ Verzerrungen durch subjektive Sicht <strong>und</strong> Motive der<br />

Eltern<br />

Eltern nicht hoch begabter Kinder überschätzen die<br />

Fähigkeiten ihrer Kinder<br />

Eltern hoch begabter Kinder schätzen die Fähigkeiten ihrer<br />

Kinder zu vorsichtig ein<br />

◦ vorschnelle Verallgemeinerung von Beobachtungen<br />

◦ retrospektive Sichtweise<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 25


Allgemeine Probleme von Checklisten<br />

◦ Merkmale in Checklisten sind nicht speziell für<br />

hochbegabte Kinder typisch (geringes<br />

Schlafbedürfnis, Interesse für Details!)<br />

◦ Merkmale werden teils zu allgemein formuliert oder<br />

sind ungenügend operationalisiert<br />

Insgesamt: können allenfalls Vororientierung<br />

geben, müssen durch diagnostische<br />

Untersuchungen ergänzt werden<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 26


Arbeiten Sie das Fallbeispiel in einem ersten Schritt<br />

für sich selbst <strong>und</strong> anhand der beiden Impulsfragen<br />

durch!<br />

Setzen Sie sich mit drei, vier weiteren KollegInnen<br />

zusammen!<br />

◦ Inwiefern ist der Fall „typische“ für ein Problemfeld<br />

Hochbegabung?<br />

◦ Welche schulischen Handlungsmöglichkeiten wurden<br />

möglicherweise versäumt bzw. sind noch gegeben?<br />

Stellen Sie die Hauptergebnisse der Diskussion auf je<br />

fünf Moderationskarten zusammen (rot: „typisch“ für<br />

Hochbegabung; grün: schulische<br />

Handlungsmöglichkeiten)<br />

Stephan Reuthner 17.04.2013<br />

27


Enrichment (Anreicherung)<br />

Akzeleration (Beschleunigung)<br />

Separation/ Grouping<br />

Mentoring<br />

Kooperation mit außerschulischen<br />

Partnern<br />

Maßnahmen im Rahmen des Offenen<br />

Unterrichts<br />

Maßnahmen auf Schulebene<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 28


Enrichment- Angebote über die Vernetzung mit außerschulischen<br />

Partnern erreichen<br />

Vorannahmen: Auslagerung der Verantwortung für Förderung an<br />

Elternhaus: Bildungshintergr<strong>und</strong> der Eltern!<br />

Beispiele:<br />

◦ Netzwerk Besondere Begabungen Nürnberg: www.netzbb.de<br />

◦ Kinderangebote der Universitäten: www.die-kinder-uni.de<br />

◦ Hochbegabteninitiativen: Deutsche Gesellschaft für das<br />

Hochbegabte Kind: www.dghk.de<br />

◦ Hochbegabtenförderung e.V.(www.hbf-ev.de)<br />

◦ Mensa (www.mensa.de)<br />

◦ Schülerwettbewerbe: www.b<strong>und</strong>eswettbewerbe.de;<br />

www.km.bayern.de/schueler/schule-<strong>und</strong>-mehr/wettbewerbe.html<br />

◦ Ferien- <strong>und</strong> Sommerakademien:<br />

www.km.bayern.de/schueler/lernen/foerderung/begabtenfoerder<br />

ung.html<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 29


Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 30


Stellen Sie in neu zusammengestellten Vierergruppen<br />

anhand der drei Fallbeispiele <strong>und</strong> vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> eigener Erfahrungen mit Schülern<br />

zusammen, welche Gründe zu unzureichenden<br />

Leistungen trotz vorhandener ausgezeichneter<br />

Begabung führen!<br />

Diskutieren <strong>und</strong> entwerfen Sie sieben schulische<br />

Möglichkeiten, dem gegenzusteuern!<br />

Tauschen Sie sich über die Grenzen der<br />

Verantwortung von Schule aus!<br />

Stephan Reuthner 17.04.2013<br />

31


Definition Underachiement: Schüler, die im<br />

Hinblick auf ihr intellektuelles Potential<br />

erwartungswidrige (Schul-)Leistungen<br />

erbringen.“<br />

◦ Kompetenz – Performanz<br />

„Die Identifikation von Hochbegabten mit<br />

sehr guten <strong>und</strong> guten Schulleistungen gelingt<br />

Lehrkäften oftmals gut; die Identifikation von<br />

Hochbegabten mit schlechten Schulleistungen<br />

gelingt hingegen kaum.“<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 32


Familie<br />

• Konflikte<br />

• fehlende Anregungen<br />

• Überversorgung, Entmündigung<br />

• Erziehungsverhalten<br />

• „Hochbegabung“ als Eigenwert<br />

(„narzisstische Besetzung“,<br />

Wahrnehmungseinengung)<br />

schulische Umwelt<br />

Lehrkräfte<br />

Mitschüler<br />

Unterforderung<br />

Unterrichtsgestaltung <strong>und</strong><br />

Unterrichtsqualität<br />

Leistungsklima<br />

Persönlichkeit,<br />

Leistungsvoraussetzungen<br />

• Wissensdefizite<br />

• fehlende Leistungseinschätzung<br />

• Überforderung<br />

• ungünstige Attribuierungen von<br />

Erfolg <strong>und</strong> Misserfolg<br />

• Teilleistungsstörungen<br />

Soziale Beziehungen<br />

• fehlende soziale Kontakte,<br />

Rückzug<br />

• Übergriffe, Mobbing<br />

• Modelle, Vorbilder<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 33


Massive Selbstwert- <strong>und</strong><br />

Selbstkonzeptprobleme mit negativen<br />

Selbstbeschreibungen in:<br />

◦ schulischer Ehrgeiz, Haltung gegenüber der Schule<br />

◦ Willenskontrolle, Durchhaltevermögen<br />

◦ Emotionale Erregtheit, Impulsivität<br />

◦ Selbstwert (Minderwertigkeit, Unterlegenheit)<br />

◦ Motivation<br />

◦ Angst (einschließlich Versagensangst)<br />

◦ Soziale Kontakte<br />

◦ Anfälligkeit in Stresssituationen<br />

◦ Zufriedenheit<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 34


Teils hoher Erwartungsdruck, dass sie sich<br />

auf die besonderen Bedürfnisse der <strong>Begabte</strong>n<br />

einstellen <strong>und</strong> ihnen optimale Möglichkeiten<br />

geben, ihre Potentiale zu entfalten<br />

Stößt auf Grenzen im Schulalltag<br />

Begabung spielt bei steigendem schulischen<br />

Fortschritt eine immer geringere Rolle<br />

◦ Bereichsspezifisches Vorwissen<br />

◦ Leistungsmotivation<br />

◦ Anstrengungsbereitschaft<br />

◦ Prüfungsmanagement<br />

◦ Frustrationstoleranz<br />

◦ …<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 35


<strong>Besonders</strong> begabte<br />

Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler sind im<br />

normalen Unterricht<br />

oft zu wenig<br />

gefordert…<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 36


Projektarbeit (selbstständiges, selbstorganisiertes,<br />

selbstgesteuertes Arbeiten im Team)<br />

Stationentraining (Lernzirkel; siehe auch: Freie Arbeit)<br />

Lernen durch Lehren (didaktische Aufbereitung eines<br />

selbst erlernten Wissensgebietes; Schüler als Moderator)<br />

Portfolio- Arbeit: Prozess- Portfolio: Dokumentation einer<br />

Lernbiographie zu einem bestimmten Thema; Ergebnis-<br />

Portfolio: Mappe mit ausgewählten selbst erstellten<br />

Leistungen)<br />

Freie Arbeit (kontinuierliche Umsetzung von fei<br />

einzuteilender Arbeitszeit; oftmals Unterteilung in Pflicht<strong>und</strong><br />

Wahlaufgaben; Bsp: Leseecken zu bestimmten<br />

Themengebieten; „silent reading“, Klassenbibliotheken,<br />

etc. Wichtig: Bereitstellung von anregendem<br />

Unterrichtsmaterial <strong>und</strong> angemessener Zeitrahmen!)<br />

Wettbewerbe<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 37


<strong>Begabte</strong>nförderung als Teil der Schulentwicklung<br />

Kultur der Anerkennung besonderer Begabungen<br />

Rolle der Schulleitungen<br />

Rolle der „Ansprechpartner für Besondere<br />

Begabungen“<br />

Rolle der Lehrkräfte (v.a. Stufenbetreuer,<br />

Fachbetreuer, Klassleiter, einzelne Lehrkräfte,<br />

Stipendienbeauftragte)<br />

=> nur im Zusammenspiel ALLER kann<br />

<strong>Begabte</strong>nförderung vor Ort gelingen!<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 38


12 Studienstiftungen, die vom B<strong>und</strong> gefördert<br />

werden: www.stipendiumplus.de<br />

Seit WS 2011: Das Deutschland- Stipendium<br />

(hochschulintern vergebene,<br />

einkommensunabhängige Stipendien; z.T.<br />

privat finanziert):<br />

www.deutschlandstipendium.de<br />

Diverse Stipendien- Programme einzelner<br />

Hochschulen: z.B. unter Suchmaschine<br />

www.mystipendium.de auffindbar<br />

Stephan Reuthner<br />

17.04.2013 39

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