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Einfluss der Elternzeit von Vätern auf die familiale ... - HWWI

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gleichbedeutend mit: unter 5 Jahren), „mittleres Alter des jüngsten Kindes“ sowie „höheres Alter<br />

des jüngsten Kindes“ unterschieden. Beim Bildungsstand bildet niedrige Bildung (höchster<br />

Abschluss ISCED 1) <strong>die</strong> Referenzkategorie, <strong>die</strong> zweite Kategorie “Mittleres Bildungsniveau“ umfasst<br />

<strong>die</strong> ISCED-Gruppen 2 bis 3, und <strong>die</strong> dritte Kategorie „Höheres Bildungsniveau“ entspricht<br />

dem postsekundären beziehungsweise tertiären Niveau (ISCED 4 und höher). Bezüglich des<br />

Erwerbsstatus werden vier Kategorien verwendet: Erwerbslos (Referenzkategorie), „teilzeiterwerbstätig“,<br />

„vollzeiterwerbstätig“ sowie „unbestimmte Wochenarbeitszeit“. In <strong>der</strong> letztgenannten<br />

Kategorie sind vermutlich vor allem Selbstständige enthalten.<br />

Außerdem wurden 14 län<strong>der</strong>spezifische Meta-Variablen (Ausprägung im Jahr <strong>der</strong> jeweiligen<br />

MTUS-Erhebung) in <strong>die</strong> Regressionen <strong>auf</strong>genommen, <strong>der</strong>en Ko<strong>die</strong>rung bereits im Rahmen <strong>der</strong><br />

deskriptiven Analyse erläutert wurde. Dies sind <strong>die</strong> durchschnittliche Wochenstundenzahl <strong>von</strong><br />

Teilzeit- und Vollzeitkräften pro Geschlecht (vier Variablen), <strong>die</strong> Frauenerwerbsquote und <strong>die</strong><br />

Vollzeitquote beschäftigter Frauen, <strong>die</strong> Dauer <strong>der</strong> <strong>Elternzeit</strong>, das Vorhandensein exklusiver<br />

Vätermonate (als Dummy) und – bezüglich des Lohnersatzes während <strong>der</strong> <strong>Elternzeit</strong> – <strong>die</strong> drei<br />

Variablen „kein Lohnersatz“ (Referenzkategorie), „Lohnersatz gewährt als Pauschalbetrag o<strong>der</strong><br />

unter 60 %“ (des monatlichen Nettoeinkommens) sowie „Lohnersatz 60 % o<strong>der</strong> darüber“. Hinzu<br />

kommen vier Workload-Variablen, <strong>die</strong> zwar aus dem verwendeten MTUS-Datensatz gewonnen<br />

wurden, aber als landesspezifische Durchschnittsgrößen des Arbeitspensums eines fiktiven<br />

Paares für <strong>die</strong> vier Aktivitäten Kochen, Hausarbeit, Kin<strong>der</strong>betreuung und Erwerbsarbeit spezifiziert<br />

sind. Zusätzlich zu den Meta-Variablen wird den Beobachtungen noch <strong>die</strong> Information<br />

hinzugefügt, ob es sich um eine Samstags- o<strong>der</strong> Sonntags-Beobachtung handelt (Wochenend-<br />

Dummy). 35<br />

Das durchschnittliche Arbeitspensum eines fiktiven Paares (Partner im Alter <strong>von</strong> 20 bis 55 Jahren)<br />

pro Land und Jahr <strong>der</strong> MTUS-Erhebung reflektiert <strong>die</strong> Zeitkultur im betreffenden Land. In<br />

Italien wird beispielsweise traditionell viel Zeit <strong>auf</strong> Kochen verwendet. Es ist da<strong>von</strong> auszugehen,<br />

dass <strong>die</strong> landestypische Zeitkultur <strong>die</strong> individuelle Zeitverwendung <strong>der</strong> Eltern beeinflusst. Die<br />

im Workload für Erwerbsarbeit enthaltene Information wird mit <strong>der</strong> Aufnahme <strong>der</strong> Wochenstunden-Variablen<br />

noch weiter differenziert. Dem liegt <strong>die</strong> weitergehende Vermutung zu<br />

Grunde, dass nicht nur das gesamte Erwerbsarbeitspensum des Paares, son<strong>der</strong>n auch <strong>die</strong> geschlechtstypische<br />

Wochenarbeitszeit in einem Land <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Erwerbsarbeitszeit <strong>von</strong><br />

Müttern beziehungsweise <strong>Vätern</strong> nimmt. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit wird dabei<br />

für Vollzeit- und Teilzeitkräfte getrennt <strong>auf</strong>genommen, da plausibel ist, dass beispielsweise <strong>der</strong><br />

individuelle Teilzeiterwerbsstatus <strong>von</strong> Land zu Land mit unterschiedlichen Wochenarbeitszeiten<br />

verbunden ist (<strong>die</strong>se Vermutung wird durch <strong>die</strong> deskriptive Statistik bestätigt). Die Frauenerwerbsquote<br />

gilt als Indikator des „Mo<strong>der</strong>nisierungsgrades“ <strong>von</strong> Gesellschaften in Bezug <strong>auf</strong><br />

<strong>die</strong> geschlechtsspezifische Rollenverteilung. Die Frauenerwerbsquote und <strong>die</strong> Vollzeitquote <strong>von</strong><br />

Frauen sind als Hintergrundvariablen zu den Individualvariablen Erwerbsstatus und Vollzeiterwerbsstatus<br />

zu sehen: Der Umstand, vollzeitbeschäftigt sein, mag in einem Land mit weit ver-<br />

35<br />

Einkommensvariablen wurden nicht in <strong>die</strong> Liste <strong>der</strong> Regressoren <strong>auf</strong>genommen. Diese waren nicht für<br />

eine ausreichende Zahl <strong>von</strong> Befragungen konsistent verfügbar. Zudem werden Einkommensinformationen<br />

im MTUS-Datensatz nur kategorial und <strong>auf</strong> Haushaltsebene erfasst. Die in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

interessante Information des anteiligen Einkommens <strong>der</strong> Mutter beziehungsweise des Vaters am Haushaltseinkommen<br />

ist daher aus den Daten ohnehin nicht zu gewinnen. Als Determinante des Erwerbsverhaltens<br />

geeignet wäre weiterhin <strong>der</strong> Lohnverlust durch familienbedingte Erwerbsunterbrechungen; auch<br />

hier sind jedoch keine international konsistenten Informationen zu den Befragungszeitpunkten verfügbar<br />

(für eine Quantifizierung für westdeutsche Frauen vgl. Boll 2009).<br />

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