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Einfluss der Elternzeit von Vätern auf die familiale ... - HWWI

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Unter vollzeitbeschäftigten <strong>Vätern</strong> mit jüngstem Kind unter fünf Jahren im Haushalt hatten im<br />

Jahr 1975 nur 11 % eine erwerbstätige Partnerin. Dieser Anteil ist bis 2005 allerdings <strong>auf</strong> knapp<br />

zwei Drittel (65 %) gestiegen; lediglich ein Drittel <strong>die</strong>ser Väter hatte im Jahr 2005 eine erwerbslose<br />

Partnerin. Auch in den MTUS-Ergebnissen zeigt sich demzufolge <strong>der</strong> starke Anstieg <strong>der</strong><br />

Erwerbsbeteiligung nie<strong>der</strong>ländischer Frauen in den vergangenen Jahrzehnten. Die Väter mit<br />

erwerbstätiger Partnerin haben bis etwa 1990 ihre für Hausarbeit und Kochen verwendete Zeit<br />

deutlich erhöht, sodass temporär für <strong>die</strong>se Aktivitäten ebenso viel Zeit verwendet wurde wie<br />

für Kin<strong>der</strong>betreuung. Nach 1990 hat sich <strong>die</strong> Kin<strong>der</strong>betreuungszeit <strong>von</strong> <strong>Vätern</strong> allgemein weiter<br />

erhöht, parallel dazu haben Väter mit beschäftigter Partnerin ihre Zeit für Hausarbeit und<br />

Kochen wie<strong>der</strong> zurückgefahren. Erst im Jahr 2005 hat es hier einen erneuten leichten Anstieg<br />

gegeben.<br />

Die Werte für <strong>die</strong> protokollierten Erwerbsarbeitszeiten <strong>von</strong> Müttern sind für <strong>die</strong> Nie<strong>der</strong>lande als<br />

problematisch anzusehen. Bei den vollzeitbeschäftigten Müttern mit jüngstem Kind unter fünf<br />

Jahren im Haushalt sind für <strong>die</strong> Jahre 1975, 1980 und 2000 keine Werte verfügbar. Für <strong>die</strong> Jahre<br />

1985, 1990 und 1995 liegen <strong>die</strong> Partizipationsraten zwischen 10 und 23 %, damit deutlich niedriger<br />

als üblich (40 bis 50 %) und werden daher in <strong>der</strong> Grafik nicht ausgewiesen. Wie weiter<br />

oben geschil<strong>der</strong>t, weisen <strong>die</strong> Nie<strong>der</strong>lande <strong>die</strong> höchste Teilzeitquote und zugleich <strong>die</strong> niedrigste<br />

Wochenarbeitszeit unter weiblichen Teilzeitkräften <strong>auf</strong>. Dies erklärt zum einen <strong>die</strong> geringe<br />

Verfügbarkeit <strong>von</strong> Daten für vollzeitbeschäftigte Mütter. Zum an<strong>der</strong>en steht <strong>die</strong> niedrige<br />

durchschnittliche Wochenarbeitszeit unter nie<strong>der</strong>ländischen weiblichen Teilzeitkräften vermutlich<br />

im Zusammenhang mit den (mit 30 bis 40 %) niedrigen Partizipationsraten in Erwerbsarbeit<br />

unter teilzeitbeschäftigten Müttern (Ausnahmen 1985 und 1995). Der Wert für 1980<br />

(rund 21 Minuten) wurde wegen einer Partizipationsrate <strong>von</strong> nur 10 % nicht abgetragen. Daher<br />

müssen <strong>die</strong> Erwerbsarbeitszeit-Werte auch für <strong>die</strong> teilzeitbeschäftigten Mütter mit Vorsicht<br />

interpretiert werden; <strong>die</strong>s zeigt <strong>die</strong> gestrichelte Linie an. Die Partizipationsraten <strong>der</strong> vollzeitbeschäftigten<br />

Männer liegen mit 60 bis 70 % im üblichen Bereich.<br />

Die Kin<strong>der</strong>betreuungszeit <strong>der</strong> vollzeitbeschäftigten Mütter ist zwischen 1985 und 2005 um<br />

tagesdurchschnittlich etwa eine Viertelstunde rückläufig gewesen, jene <strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigten<br />

Mütter dagegen um eine Dreiviertelstunde gestiegen (<strong>von</strong> 108 <strong>auf</strong> 154 Minuten). Die Partizipationsrate<br />

<strong>der</strong> vollzeitbeschäftigten Mütter in Erwerbsarbeit ist in <strong>die</strong>sem Zeitraum gesunken,<br />

jene <strong>der</strong> teilzeitbeschäftigten Mütter gestiegen. Da <strong>die</strong> nie<strong>der</strong>ländischen Frauen überwiegend<br />

teilzeitbeschäftigt sind, sind <strong>die</strong>se beiden Entwicklungen gemeinsam zu betrachten, und<br />

dabei wird keine Annäherung <strong>der</strong> Geschlechterrollen, son<strong>der</strong>n eine parallele Aufwärtsentwicklung<br />

sichtbar. Die mütterliche Zeitverwendung für Hausarbeit und Kochen hat in den Nie<strong>der</strong>landen<br />

über <strong>die</strong> Jahrzehnte hinweg abgenommen; <strong>die</strong>s trifft allerdings <strong>auf</strong> <strong>die</strong> vollzeitbeschäftigten<br />

Mütter stärker als für <strong>die</strong> teilzeitbeschäftigten zu. Da letztere Gruppe in den Nie<strong>der</strong>landen<br />

jedoch <strong>die</strong> Mehrheit <strong>der</strong> beschäftigten Mütter stellt und <strong>die</strong> väterliche Zeitverwendung<br />

kaum zugenommen hat, kann bei Hausarbeit und Kochen nur <strong>von</strong> einer minimalen Annäherung<br />

<strong>der</strong> geschlechtsspezifischen Arbeitsbelastung berichtet werden.<br />

Beurteilung <strong>der</strong> deskriptiven Ergebnisse vor dem nationalen Kontext<br />

Festzuhalten bleibt, dass <strong>die</strong> Einführung <strong>der</strong> unbezahlten Vätermonate im Jahr 1990 offenbar<br />

<strong>die</strong> Arbeitsteilung im Haushalt nicht nennenswert beeinflusst hat. Zumindest vollzeitbeschäftigte<br />

Väter beteiligten sich im Jahr 2005 kaum mehr an <strong>der</strong> Hausarbeit als <strong>die</strong>s bereits Mitte<br />

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