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Einfluss der Elternzeit von Vätern auf die familiale ... - HWWI

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Zur Hausarbeit <strong>von</strong> Frauen zeigt eine internationale Stu<strong>die</strong> <strong>von</strong> Geist (2005) mit zehn Län<strong>der</strong>n,<br />

unter denen auch einige Län<strong>der</strong> <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> sind (Kanada, Großbritannien, Italien, Norwegen<br />

und Schweden), dass <strong>die</strong> Hausarbeit mit dem Einkommen des Partners zunimmt. Stier und Lewin-Epstein<br />

(2007) kommen in einer Stu<strong>die</strong> mit 25 Län<strong>der</strong>n – unter ihnen Deutschland, Finnland,<br />

<strong>die</strong> Nie<strong>der</strong>lande, Norwegen, Schweden und das Vereinigte Königreich – zu dem Schluss,<br />

dass <strong>die</strong> wöchentliche Stundenzahl für Hausarbeit mit dem Alter zunimmt und höher ist, wenn<br />

<strong>die</strong> Frau verheiratet (statt unverheiratet zusammenlebend) o<strong>der</strong> finanziell abhängig ist o<strong>der</strong><br />

ein Kind unter 17 Jahren im Haushalt hat. Ein negativer <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Hausarbeit geht in <strong>der</strong><br />

gleichen Stu<strong>die</strong> <strong>von</strong> Bildung, wöchentlicher Arbeitsstundenzahl und Geschlechterrollen-<br />

Einstellung <strong>der</strong> Frau aus. Die Stundenzahl ist außerdem gering, wenn eine dritte Person im<br />

Haushalt mitarbeitet. Weiteren Stu<strong>die</strong>n ist zudem zu entnehmen, dass das Einkommen <strong>der</strong><br />

Frau eine signifikante Rolle spielt. Einige Analysen zeigen, dass ihre Beteiligung an <strong>der</strong> Hausarbeit<br />

umso geringer ist, je höher ihr Anteil am Gesamteinkommen des Paares (Greenstein 1996,<br />

Geist 2005) und je höher ihr absolutes Einkommen (Brines 1993) ist. Allerdings scheint ihr Anteil<br />

an <strong>der</strong> Hausarbeit bei<strong>der</strong> Partner nur dann negativ mit ihrem Einkommen beziehungsweise<br />

dem Anteil am Gesamteinkommen zu korrelieren, wenn sie ein geringeres Einkommen als <strong>der</strong><br />

Mann erzielt. Trägt sie hingegen mehr als <strong>die</strong> Hälfte zum Haushaltseinkommen bei, steigt ihr<br />

Anteil an <strong>der</strong> Hausarbeit mit ihrem Einkommen an (Bittman et al. 2003, Brines 1994, Fernández<br />

und Sevilla-Sanz 2006, Greenstein 2000, Gupta 1999). Zudem haben makroökonomische Faktoren<br />

einen <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Hausarbeit <strong>von</strong> Frauen. Stier und Lewin-Epstein (2007) zeigen, dass<br />

geringe Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen eines Landes sowie mo<strong>der</strong>ne Rollenbil<strong>der</strong><br />

signifikant negativ mit <strong>der</strong> Hausarbeitszeit <strong>von</strong> Frauen korrelieren.<br />

Auch <strong>die</strong> Beteiligung <strong>der</strong> Männer an <strong>der</strong> Hausarbeit wird <strong>von</strong> Eigenschaften <strong>der</strong> Partner sowie<br />

län<strong>der</strong>spezifischen Faktoren beeinflusst. Männer beteiligen sich im Allgemeinen mehr an <strong>der</strong><br />

Hausarbeit, wenn <strong>die</strong> Partnerin einer bezahlten Tätigkeit nachgeht (Davis und Greenstein<br />

2004), je mehr Stunden sie erwerbstätig ist (South und Spitz 1994) o<strong>der</strong> wenn sie über das gleiche<br />

o<strong>der</strong> ein höheres Bildungsniveau verfügt (Davis and Greenstein 2004, Shelton und John<br />

1993). Auch das Alter und <strong>die</strong> Ehe haben einen positiven Effekt, während Stu<strong>die</strong>n zu Kin<strong>der</strong>n<br />

uneinheitliche Ergebnisse zeigen (Drobnič und Treas [unveröffentlicht], Hook 2006, Stier und<br />

Lewin-Epstein 2007). Für Deutschland haben Grunow et al. (2007) zudem gezeigt, dass <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> Männer an <strong>der</strong> Hausarbeit bei vollzeiterwerbstätigen Partnerinnen höher ist und dass<br />

er mit zunehmen<strong>der</strong> Ehedauer abnimmt, während <strong>die</strong> Teilzeit-Erwerbstätigkeit <strong>der</strong> Partnerin<br />

nur in einigen <strong>der</strong> vorgestellten Modelle einen signifikanten <strong>Einfluss</strong> hat. Ein internationaler<br />

Vergleich bestätigt, dass <strong>die</strong> Teilzeitarbeit <strong>der</strong> Frau im Vergleich zur Nicht-Erwerbstätigkeit <strong>die</strong><br />

Hausarbeitszeit des Mannes nicht positiv beeinflusst, son<strong>der</strong>n dass <strong>der</strong> Mann lediglich bei vollzeiterwerbstätigen<br />

Frauen mehr Hausarbeit verrichtet (Stier und Lewin-Epstein 2000). Im Vergleich<br />

<strong>der</strong> Variablen <strong>auf</strong> Län<strong>der</strong>niveau ist <strong>die</strong> Beteiligung <strong>von</strong> Männern höher, wenn es sich um<br />

ein skandinavisches Land handelt (Geist 2005), das Land höhere Scheidungsraten <strong>auf</strong>weist<br />

(Yodanis 2005), <strong>der</strong> ökonomische und politische <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> Frauen hoch ist (Fuwa 2004), <strong>die</strong><br />

Frauenerwerbsquote höher ist, <strong>die</strong> <strong>Elternzeit</strong>-Dauer kürzer ist und Männer <strong>die</strong> <strong>Elternzeit</strong> in Anspruch<br />

nehmen können (Hook 2006). Des Weiteren identifizieren Breen und Cooke (2005) insbeson<strong>der</strong>e<br />

einen größeren Anteil <strong>von</strong> Frauen mit finanzieller Unabhängigkeit sowie eine Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>von</strong> Rollenbil<strong>der</strong>n bei Männern als wichtige Faktoren, um <strong>die</strong> Hausarbeit <strong>von</strong> Männern<br />

zu steigern.<br />

Während ein großer Pool an Stu<strong>die</strong>n zur männlichen Beteiligung an <strong>der</strong> Hausarbeit verfügbar<br />

ist, sind Analysen zur Kin<strong>der</strong>betreuung vergleichsweise selten. Strancanelli (2003) findet in ei-<br />

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