Teil C
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C.8.3<br />
Kontakte zwischen Herkunftsfamilie und Pflegefamilie<br />
auf Elternebene und Kontakte zwischen Pflegekind zu mindestens<br />
einer Person der Herkunftsfamilie (Thrum 2007)<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
14% 13%<br />
3%<br />
70%<br />
Kein Kontakt<br />
Kontakte nur zwischen<br />
Pflegeeltern und<br />
Herkunftsfamilie<br />
nur Kontakt des<br />
Pflegekindes zur<br />
Herkunftsfamilie<br />
Kontakt des Pflegekindes<br />
und der Pflegeeltern zur<br />
Herkunftsfamilie<br />
Abbildung 1<br />
Kontakte zwischen Herkunftsfamilie und Pflegefamilie auf Elternebene und der Pflegekinder zu<br />
mindestens einer Person der Herkunftsfamilie (Quelle: Thrum 2007)<br />
Differenziert man dann noch einmal genauer, so sind Kontakte zwischen<br />
Pflegekindern und Herkunftsmutter mit 57% am häufigsten, danach kommen<br />
Kontakte zu Geschwistern mit 48%, gefolgt von Kontakten zum leiblichen<br />
Vater, die aber nur bei 28% der Pflegekinder angegeben werden. Dass Kontakte<br />
zu den Vätern in so geringem Maß angegeben werden, hat sicher auch<br />
damit zu tun, dass zum Zeitpunkt der ersten Fremdplatzierung etwa 60% der<br />
Kinder aus Familien mit alleinerziehenden Herkunftsmüttern stammten, 46<br />
d.h. die Väter haben sich ihrer Elternverantwortung oft schon vor der Fremdunterbringung<br />
entzogen (vgl. dazu auch Helming 2002).<br />
Die Gestaltung von Umgangskontakten<br />
Die Unterschiede in der Art und Weise von Umgangskontakten (mit wem,<br />
Häufigkeit, Intensität, Dauer, Ort, Gestaltung) sind groß. Meist sind es die<br />
Mütter, die Kontakt mit den Kindern halten, es gibt aber durchaus auch<br />
Großeltern, Tanten und Onkel und auch Geschwisterkinder, von denen<br />
Pflegekinder ab und zu besucht bzw. kontaktiert werden. Dies alles ist nicht<br />
unbedingt abhängig davon, ob das Kind dauerhaft untergebracht ist, sondern<br />
wird zwischen Jugendhilfe, Herkunftseltern, Pflegeeltern und Kindern im<br />
Einzelfall ausgehandelt und in Situationen der Verstrickung auch durch eine<br />
Anrufung des Familiengerichts geklärt. Die Haltung der Fachkräfte zu Kontakten<br />
kann diese beeinflussen. So konstatierten zwei ältere britische Studien<br />
(Proch/Hess 1987, Hess 1988; zit. in Mapp 2002), dass Fachkräfte teilweise<br />
46<br />
In der sich auf das gesamte Bundesgebiet beziehenden Jugendhilfe-Statistik wird bei den 10 209<br />
begonnenen Vollzeitpflegen im Jahre 2006 nur bei 15% angegeben: verheiratet, zusammenlebend (vgl.<br />
dazu auch Kapitel C.7); Rock et al. (2008) kommen für begonnene und beendete Hilfen gemäß § 33<br />
SGB VIII auf etwa die gleiche Anzahl alleinerziehender Eltern.<br />
21 Umgangskontakte und die Gestaltung von Beziehungen zur Herkunftsfamilie