Magazin 196212
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EINE BETRACHT_NG ZUR KUBAKRISE IN WORT UND BILD<br />
den .. Vorratskäuten" gerne In die Anonymität<br />
des Supermarktes ging. Das<br />
Abflauen der Krise normalisierte<br />
schnell die Umsätze. Es war auch höchste<br />
Zeit. Selbst bei unseren gut geführten<br />
und wohl sortierten Lagern hätte<br />
es zu größeren Nachschubschwierigkeiten<br />
kommen können.<br />
Wie Sie aus den Worten von Herrn<br />
Kiwitt - ein Mann, der es wissen<br />
muß - ersehen, konnte unser Handel<br />
der Nachfrage dieses Mal noch geredlt<br />
werden. Wir sollten jetzt aber nicht in<br />
die alte Sorglosigkeit zurückverfallen<br />
und den König auf dem Hafersack.<br />
einen alten, lieben, guten Mann sein<br />
lassen.<br />
Horst W. Kupka,<br />
lIrrrrrr..<br />
24 Jahre, stud. med., Küdinghoven, ,.<br />
Gerichtsweg 3: Mit Interesse verfolge<br />
ich das politische Tagesgeschehen. Als<br />
die Kubakrise begann, war mein erster<br />
Gedanke: .,Ist und wie ist im<br />
Falle eines Krieges für die Zivilbevölkerung<br />
gesorgt!?" Es dürfte auf diesem<br />
Gebiet noch viel zu tun sein. Es<br />
ist höchste Zeit, daß das Problem "Ziviler<br />
Bevölkerungsschutz .. von unserem<br />
Parlament mit Nachdruck zu einer befriedigenden<br />
Lösung gebracht wird.<br />
Herben Pape,<br />
57 Jahre, LeIler der BLSV-Qrtulelle<br />
Köln: Alle weltpolitisch kritiscben SItuaUonen<br />
haben in den letzten Jahren<br />
bewiesen, daß die Menschen lieh bei<br />
drohender Krteglgefahr an dal Stiefkind<br />
Luftscbutz erinnern. Daß unsere<br />
Mitbür,er uns dann zu finden willen,<br />
zelCt, daß die Arbeit des BLSV Frllchte<br />
trAgt. Hausfrauen, Arzte, kurzum<br />
MenlChen aller Berufe ließen Iteh zu<br />
Beetnn der KubakrIse persönUeh oder<br />
per Telefon über BevorratWlJ, LS<br />
Hausapotheken, Sdlutzrlume - beaonden<br />
Ober behelfl:mlJ31ge Scbutzraume<br />
- beraten. Die Anmeldungen<br />
für Gnmdlehrclnle und .Ente Hilfe·<br />
erhöhten sieh über Nacht um fut 50'/ ••<br />
Fra u Astrid Knost,<br />
23 Jahre, Hausfrau, Beuel, Dixstraße<br />
5a: Von der Kubakrise hören und<br />
meine Vorräte überprüfen, war für<br />
mich eines. Leider mußte ich dabei<br />
feststellen, daß ich doch manches verbraudlt<br />
und nicht ergänzt hatte. Es ist<br />
ja diesmal noch gut gegangen, und ich<br />
konnte das Fehlende nachkaufen. Habe<br />
mir jedoch vorgenommen, wenn das<br />
Geld auch manchmal etwas knapp ist,<br />
daß mein Vorratsschrank jetzt immer<br />
gefüllt bleibt.<br />
Frau Ilse Kirsch.<br />
30 Jahre, Kassenaufsidlt in einem großen<br />
Supermarkt, Köln-Ehrenfeld, Herbigstraße<br />
41: Man könnte es fast einen<br />
Run nennen, der zu Beginn der Kubakrise<br />
auf Fette und Konserven einsetzte.<br />
Bemerkenswert war, daß hauptsächlidl<br />
die gehobenen Qualitäten gekauft<br />
wurden.<br />
Ludwig Walterhöfer.<br />
52 Jahre, Kaufmann, Köln-Ehrenteld,<br />
Leydendecker Straße 113: In meinem<br />
Geschäft habe ich während der Kubakrise<br />
von Hortungskäufen nichts bemerkt.<br />
Ich möchte jedodl hinzufügen,<br />
daß ich fast ausschließlich über einen<br />
festen Kundenstamm verfüge. Nun<br />
weiß ich von meinen Kundinnen, daß<br />
sie zum großen Teil dem Ruf des Eichhörndlens<br />
schon vor längerer Zeit folgten<br />
und sich einen Grundvorrat anlegten.<br />
Es bestand für diese Hausfrauen<br />
also kein Grund zu überstürzten<br />
Einkäufen.