Protokoll 1.AG Erweiterung der Kern- und Pflegezonen im Wald
Protokoll 1.AG Erweiterung der Kern- und Pflegezonen im Wald
Protokoll 1.AG Erweiterung der Kern- und Pflegezonen im Wald
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ergebnisprotokoll<br />
<strong>der</strong> ersten gemeinsamen Arbeitssitzung<br />
zum Thema „<strong>Erweiterung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong><br />
Pflegezone <strong>im</strong> <strong>Wald</strong>“<br />
des Mo<strong>der</strong>ierten Kommunikationsprozesses zur<br />
<strong>Erweiterung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> Pflegezone des<br />
Biosphärenreservats Rhön/Thüringen am<br />
23.11.2011 in Kaltens<strong>und</strong>he<strong>im</strong>
Mo<strong>der</strong>ierter Kommunikationsprozess zur<br />
<strong>Erweiterung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> Pflegezone des<br />
Biosphärenreservats Rhön/Thüringen<br />
Auftraggeber:<br />
Freistaat Thüringen<br />
Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt <strong>und</strong> Naturschutz<br />
Vertreten durch Karl-Friedrich Abe,<br />
Leiter des Biosphärenreservats Rhön/Thüringen<br />
Consulting, Prozessbegleitung<br />
mensch <strong>und</strong> region<br />
Lindener Marktplatz 9<br />
30449 Hannover<br />
Kontakt:<br />
Birgit Böhm<br />
Carsten St<strong>im</strong>pel<br />
Tel: 0511 44 44 54<br />
Fax 0511 44 44 59<br />
E-mail: boehm@mensch-<strong>und</strong>-region.de<br />
www.mensch-<strong>und</strong>-region.de<br />
Hannover, Dezember 2011
Mo<strong>der</strong>ierter Kommunikationsprozess zur <strong>Erweiterung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezonen</strong> des BR Rhön - Thüringen<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Ergebniszusammenfassung ...................................................................................................... 4<br />
2 Vorwort......................................................................................................................................... 4<br />
3 Begrüßung <strong>und</strong> Einführung ....................................................................................................... 4<br />
4 Erwartungen ................................................................................................................................ 5<br />
5 Klärung wichtiger Fragen........................................................................................................... 5<br />
6 Diskussion anhand ausgewählter Beispielflächen.................................................................. 7<br />
7 Klärung des weiteren Vorgehens .............................................................................................. 8<br />
8 Abschluss .................................................................................................................................... 8<br />
mensch <strong>und</strong> region 3
Mo<strong>der</strong>ierter Kommunikationsprozess zur <strong>Erweiterung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezonen</strong> des BR Rhön - Thüringen<br />
1 Ergebniszusammenfassung<br />
• Bereitstellung des Kartenmaterials auf <strong>der</strong> Homepage des Biosphärenreservats Rhön<br />
(http://biosphaerenreservat-rhoen.de/de/169-mo<strong>der</strong>ierte-kommunikationsprozess-zurerweiterung-<strong>der</strong>-kern-<strong>und</strong>-pflegezonen-<strong>im</strong>-biosphaerenreservat).<br />
• Bereitstellung eines Formulars zur Einsendung von Fragen, Hinweisen, Anmerkungen zu<br />
ausgewählten <strong>Erweiterung</strong>sflächen <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezonen</strong> auf <strong>der</strong> Homepage des<br />
Biosphärenreservats Rhön (http://biosphaerenreservat-rhoen.de/de/174-download-vonkarten-daten-etc)<br />
• Nach Absprache können die Karten auch in <strong>der</strong> Biosphärenreservatsverwaltung<br />
eingesehen werden. Gleichzeitig werden Fragen beantwortet. Der Erfassungsbogen für<br />
Hinweise zur Zonierung kann auf Wunsch per Post zugesendet werden.<br />
• In <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>zone soll nach Auffassung des MAB-Nationalkomitees die Jagd verboten<br />
werden, Wildtiermanagement kann hingegen erlaubt werden. Die Verordnung des BR-<br />
Rhön erlaubt <strong>der</strong>zeit die Jagd in <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>zone, sofern die Biosphärenreservatsverwaltung<br />
zugest<strong>im</strong>mt hat. Eine Konkretisierung dieser Regelung an Hand <strong>der</strong> Empfehlungen des<br />
MAB-Nationalkomitees wird angestrebt.<br />
• Der Beteiligungsprozess ist für alle Interessierten offen.<br />
• Fragen zur Entwicklung des Biosphärenreservats Rhön sowie zur Bewusstseinsbildung<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftsentwicklung können jetzt nicht geklärt werden, son<strong>der</strong>n erst <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />
Diskussion des Rahmenkonzepts, voraussichtlich 2014/2015. Alle aufkommenden Themen<br />
<strong>und</strong> Fragen werden allerdings für diesen Diskussionsprozess aufgehoben.<br />
Diskussionspunkte:<br />
• Öchsenberg: Erhalt <strong>der</strong> Rhönklubhütte, Verkehrssicherungspflicht <strong>und</strong> Sicherung von<br />
natürlichen Schutt-/Geröllhalden trotz <strong>Kern</strong>zone, Einschränkungen für die Bevölkerung<br />
möglichst min<strong>im</strong>ieren.<br />
• Birx: Flächen bei Birx gehören zum FFH-Gebiet <strong>und</strong> unterliegen damit z. T. strengeren<br />
Schutzvorschriften als die Biosphärenreservatsverordnung für die Pflegezone festschreibt.<br />
• Einsendefrist für Kommentare, Fragen, Anmerkungen, Hinweise mittels des Formulares:<br />
05.01.2012<br />
• Nächste Sitzungen: Pflegezone <strong>und</strong> Landwirtschaft: 7.12.2011, 16.00 Uhr, Kaltennordhe<strong>im</strong>,<br />
Bürgerhaus; Pflegezone <strong>und</strong> Infrastruktur, Tourismus: 15.12.2011, 16.00 Uhr, Dermbach,<br />
Rhönlandscheune<br />
2 Vorwort<br />
Am 23.11.2011 fand ab 16:00 Uhr <strong>im</strong> Kulturhausvon Kaltens<strong>und</strong>he<strong>im</strong> die erste gemeinsame <strong>und</strong><br />
öffentliche Arbeitssitzung zum Thema „<strong>Erweiterung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezonen</strong> <strong>im</strong> <strong>Wald</strong>“ statt. Es<br />
waren ca. 40 Vertreter aus den Kommunen, Forstämtern, -betrieben <strong>und</strong> den Behörden sowie aus <strong>der</strong><br />
Bevölkerung anwesend.<br />
3 Begrüßung <strong>und</strong> Einführung<br />
Herr Abe <strong>und</strong> Frau Böhm begrüßen alle Teilnehmer. In einer kurzen Präsentation wird von Frau Böhm<br />
das generelle Vorgehen <strong>im</strong> Prozess <strong>und</strong> die Beteiligten sowie <strong>der</strong> grobe Ablauf des Gesamtprozesses<br />
vorgestellt. (Nähere Informationen hierzu finden Sie auf <strong>der</strong> Homepage http://biosphaerenreservatrhoen.de<br />
<strong>und</strong> <strong>im</strong> <strong>Protokoll</strong> zur Auftaktveranstaltung).<br />
mensch <strong>und</strong> region 4
Mo<strong>der</strong>ierter Kommunikationsprozess zur <strong>Erweiterung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezonen</strong> des BR Rhön - Thüringen<br />
4 Erwartungen<br />
Alle Teilnehmenden werden gebeten ihre Erwartungen an die Veranstaltung zu formulieren.<br />
Folgende Erwartungen werden genannt:<br />
• Informationen zur <strong>Erweiterung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kern</strong><strong>und</strong><br />
<strong>Pflegezonen</strong><br />
• Informationen zum Vorhaben <strong>und</strong> dessen<br />
Auswirkungen<br />
• Informationen zum Gr<strong>und</strong>konzept<br />
• Informationen zur opt<strong>im</strong>alen Streuung <strong>der</strong><br />
erweiterten <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezonen</strong><br />
• Klare Aussagen<br />
• Was ist mit dem Tourismus?<br />
• <strong>Kern</strong>zonen <strong>im</strong> Süden (Stedtlingen,<br />
Bettenhausen, Helmershausen)<br />
• Informationen zum Öchsenberg <strong>und</strong> dem<br />
Tourismus<br />
• Interessante Diskussionen<br />
• BR Rhön ist Schutz <strong>und</strong> Nutzung<br />
• Was ist in <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>zone noch möglich?<br />
• Jagd in <strong>Kern</strong>zonen?<br />
• Dass es konkret wird <strong>und</strong> vorwärts geht<br />
• Erhaltung durch Nutzung<br />
5 Klärung wichtiger Fragen<br />
Frau Böhm führte in die vorgesehene Kleingruppenarbeit ein. Ziel <strong>der</strong> Arbeitsphase war es, für neue<br />
<strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezonen</strong> <strong>im</strong> <strong>Wald</strong> Anmerkungen, Hinweise, Fragen <strong>und</strong> Vorschläge <strong>der</strong> Teilnehmenden<br />
zu sammeln. Dabei sollten alle Flächen <strong>der</strong> Reihe nach besprochen werden.<br />
Aufgr<strong>und</strong> von kritischen Fragen <strong>und</strong> Anmerkungen einiger Teilnehmer/-innen wurde die<br />
Vorgehensweise den Bedürfnissen <strong>der</strong> Teilnehmenden angepasst <strong>und</strong> zuerst zahlreiche Fragen<br />
beantwortet <strong>und</strong> dann exemplarisch das weitere Vorgehen an ausgewählten Beispielflächen erläutert.<br />
Zudem wurde seitens <strong>der</strong> Teilnehmenden angemerkt, dass es wünschenswert gewesen wäre,<br />
detailliertere Informationen über die Flächen bereits <strong>im</strong> Vorfeld <strong>der</strong> Veranstaltung gehabt zu haben.<br />
Gemeinsam wurde diskutiert, wie die technischen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Bereitstellung einer<br />
großmaßstäblichen Kartengr<strong>und</strong>lage für die Beurteilungen, welche die genauen Flächenabgrenzungen<br />
erkennen lässt, bewältigt werden können. Im Ergebnis wurde besprochen, dass die<br />
Biosphärenreservatsverwaltung auf Wunsch an einem best<strong>im</strong>mten Wochentag allerdings nach<br />
Terminabsprache die Karten zur Einsicht in <strong>der</strong> Biosphärenreservatsverwaltung in Zella bereithält <strong>und</strong><br />
auf Fragen antwortet.<br />
Darüber hinaus hatten die Teilnehmenden zahlreiche Fragen zu den konkreten Folgen <strong>der</strong><br />
Ausweisung von <strong>Wald</strong>flächen als Pflege- bzw. <strong>Kern</strong>zonen, welche sie für eine weitergehende<br />
Beurteilung des <strong>Erweiterung</strong>skonzeptes noch benötigen würden. Diese Fragen wurden durch die<br />
Veranstalter/-innen beantwortet <strong>und</strong> werden sicherlich auch als „Häufig gefragte Fragen“ auf <strong>der</strong><br />
Homepage zu finden sein.<br />
Auf die Frage wie sich das jetzige Beteiligungsverfahren zur formalen Beteiligung <strong>der</strong> Träger<br />
öffentlicher Belange (TÖB) verhält, erläuterte Frau Krämer, dass <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ierte<br />
Kommunikationsprozess dem eigentlichen Än<strong>der</strong>ungsverfahren für die Biosphärenreservatsverordnung<br />
vorausgehe. Im jetzigen Kommunikationsprozess sind auch alle TÖB eingeb<strong>und</strong>en, sie<br />
werden aber in dem formalen Ausweisungsverfahren ebenso wie die Öffentlichkeit noch einmal<br />
beteiligt. Der jetzige Prozess geht <strong>der</strong> späteren formalen TÖB-Beteiligung voran <strong>und</strong> ist von dieser<br />
losgelöst.<br />
Frau Böhm nahm die vorgetragenen Anregungen <strong>und</strong> Hinweise auf <strong>und</strong> bat die Teilnehmenden, vor<br />
<strong>der</strong> Arbeitsphase ihre wichtigen Fragen auf Karten zu schreiben.<br />
Folgende Themen wurden somit weiter diskutiert:<br />
1. Die Bereitstellung von möglichst genauem Kartenmaterial<br />
2. Die Einbeziehung <strong>der</strong> von den Verän<strong>der</strong>ungen betroffenen Eigentümer<br />
3. Die konkreten Best<strong>im</strong>mungen, die für Pflege- <strong>und</strong> <strong>Kern</strong>zonen <strong>im</strong> <strong>Wald</strong> gelten<br />
mensch <strong>und</strong> region 5
Mo<strong>der</strong>ierter Kommunikationsprozess zur <strong>Erweiterung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezonen</strong> des BR Rhön - Thüringen<br />
Zu 1.: Bereitstellung von Kartenmaterial<br />
Zur For<strong>der</strong>ung nach einer parzellenscharfen Darstellung <strong>der</strong> geplanten Zonen weist Herr Abe darauf<br />
hin, dass eine parzellenscharfe Darstellung <strong>der</strong> geplanten Zonen zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich<br />
ist, da <strong>der</strong> vorgestellte Vorschlag nicht parzellenscharf erarbeitet wurde. Die Übersichtskarte des<br />
vorliegenden Vorschlags des Ministeriums <strong>im</strong> Maßstab 1:25.000 diene lediglich <strong>der</strong> ersten<br />
Abst<strong>im</strong>mung <strong>und</strong> werde erst anschließend parzellenscharf ausgearbeitet.<br />
Diese Karte in guter Auflösung ins Internet zu stellen, wird für unpraktikabel erachtet, da sie eine<br />
enorme Dateigröße umfasst. Auf verkleinerten Dateiversionen wären dagegen keine Details mehr<br />
erkennbar. Auch <strong>der</strong> Ausdruck <strong>der</strong> Karte in größeren Mengen ist aus finanziellen Gründen nicht<br />
leistbar. Die Darstellung des gesamten Biosphärenreservats <strong>im</strong> gewünschten Maßstab 1:5000 würde<br />
mehr als 20 DIN A0 Karten erfor<strong>der</strong>n.<br />
Für die Bereitstellung einer großmaßstäblichen Darstellung <strong>der</strong> vorhandenen, nicht parzellenscharfen<br />
Karte wird folgendes Vorgehen vereinbart:<br />
a) Die vorhandenen Karte <strong>im</strong> Maßstab 1:25.000 wird in Einzelkarten <strong>im</strong> DIN A3 – Format<br />
aufgeteilt <strong>und</strong> ins Internet gestellt. Bei Bedarf erfolgt ein Versand per Post.<br />
b) Ergänzend werden die ausgedruckten Originalkarten in <strong>der</strong> Reservatsverwaltung zur Einsicht<br />
für Interessierte zur Verfügung gestellt. Ein Teilnehmer regt an, die Karten auch an alle<br />
Gemeindeverwaltungen zu schicken, damit sie dort eingesehen werden können.<br />
c) Darüber hinaus wurde vereinbart, dass auch in <strong>der</strong> nächsten Sitzung <strong>der</strong> Arbeitsgruppe die<br />
Karten mit allen notwendigen Layern per Beamer präsentiert werden.<br />
Zu 2.: Zur Einbindung <strong>der</strong> betroffenen Eigentümer<br />
Die Frage, ob alle von den geplanten Ausweitungen <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezonen</strong> betroffenen<br />
Gr<strong>und</strong>eigentümer persönlich informiert wurden, beantwortete Frau Krämer (TMLFUN). Sie erläuterte,<br />
dass alle Eigentümer/-innen informiert wurden, die von <strong>der</strong> geplanten Ausweitung <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>zone<br />
betroffen sind. Die Eigentümer/-innen, <strong>der</strong>en Flächen <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Ausweitung <strong>der</strong> Pflegezone<br />
liegen, wurden nicht einzeln informiert, da dies nicht leistbar sei. Zur Einbindung aller Interessierten<br />
wäre <strong>der</strong> Kommunikationsprozess ins Leben gerufen worden, zu welchem die hier tagende<br />
Arbeitssitzung gehöre.<br />
Zu 3.: Konkrete Best<strong>im</strong>mungen für <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezonen</strong><br />
Gebote- <strong>und</strong> Verbote in <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> Pflegezone<br />
Im Verlauf <strong>der</strong> Veranstaltung stellte sich heraus, dass Unklarheit bzw. wi<strong>der</strong>sprüchliche<br />
Einschätzungen bezüglich <strong>der</strong> konkret geltenden Best<strong>im</strong>mungen in <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezonen</strong> <strong>im</strong> <strong>Wald</strong><br />
bestehen. Klarheit darüber, ob <strong>und</strong> wie sich die Nutzungsmöglichkeiten <strong>der</strong> betroffenen Flächen<br />
konkret verkleinern, ist für die Bewertung <strong>der</strong> vorliegenden Vorschläge von großer Bedeutung. Aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> gab Frau Krämer einen kurzen Überblick über die geltenden Verbote in <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Pflegezonen</strong>, die in <strong>der</strong> Biosphärenreservatsverordnung Rhön geregelt sind (Siehe auch<br />
http://biosphaerenreservat-rhoen.de/de/174-download-von-karten-daten-etc). Die Teilnehmenden<br />
befürworteten, sich zunächst Klarheit darüber zu verschaffen, mit welchen konkreten Einschränkungen<br />
die Ausweitung <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- bzw. Pflegezone verb<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> <strong>im</strong> zweiten Schritt die Frage zu stellen,<br />
ob diese Einschränkungen für die jeweilige Fläche vertretbar sind. Frau Krämer erläuterte, dass die<br />
jetzige BR Verordnung in ihrer Qualität <strong>im</strong> Wesentlichen erhalten werden soll.<br />
Jagd<br />
In <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>zone soll nach Auffassung des MAB (Men and Biosphere)-Nationalkomitees die Jagd<br />
verboten werden, Wildtiermanagement kann hingegen erlaubt werden. Die Verordnung des BR-Rhön<br />
erlaubt <strong>der</strong>zeit die Jagd in <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>zone, sofern die Biosphärenreservatsverwaltung zugest<strong>im</strong>mt hat.<br />
Eine Konkretisierung dieser Regelung an Hand <strong>der</strong> Empfehlungen des MAB-Nationalkomitees wird<br />
angestrebt.<br />
mensch <strong>und</strong> region 6
Mo<strong>der</strong>ierter Kommunikationsprozess zur <strong>Erweiterung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezonen</strong> des BR Rhön - Thüringen<br />
Diskussion Rahmenkonzept<br />
Frau Böhm wies darauf hin, dass es nach <strong>der</strong> Überprüfung des Biosphärenreservats durch das<br />
deutsche MAB (Men and Biosphere)-Nationalkomitee auch eine Diskussion <strong>der</strong> Rahmenkonzeption<br />
geben werde. Viele <strong>der</strong> jetzt genannten Aspekte zur Regionalentwicklung o<strong>der</strong> Bewusstseinsbildung<br />
können dann – voraussichtlich 2014/2015 – tiefergehend diskutiert werden. Alle aufkommenden<br />
Themen <strong>und</strong> Fragen werden für diesen Diskussionsprozess aufgehoben. Jetzt sei es ausschließlich<br />
möglich, ggfs. Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Verordnung zu diskutieren. Aufgr<strong>und</strong> des Termindrucks bis zur<br />
Überprüfung könne diese Diskussion nicht parallel stattfinden.<br />
PAUSE<br />
6 Diskussion anhand ausgewählter Beispielflächen<br />
Nach <strong>der</strong> ausführlichen Diskussion <strong>und</strong> Klärung <strong>der</strong> zentralen Fragen wurden beispielhaft Hinweise zu<br />
einzelnen vorgeschlagene Flächen gesammelt.<br />
Hinweise zum Öchsenberg<br />
• Auf dem Öchsenberg befindet sich eine Hütte, die vom Rhönklub genutzt wird. Die Hütte<br />
sowie <strong>der</strong> Weg dorthin wurden <strong>im</strong> Entwurf aus <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>zone ausgenommen. Es stellt sich<br />
die Frage, ob <strong>der</strong> Publikumsverkehr dort mit <strong>der</strong> umliegenden <strong>Kern</strong>zone vereinbar ist. Die<br />
Verkehrssicherungspflicht (Vermeiden, dass Äste herabfallen, wenn <strong>der</strong> <strong>Wald</strong> nicht mehr<br />
gepflegt wird) für den Weg erfor<strong>der</strong>t ggf. Eingriffe in den <strong>Wald</strong>bestand am Wegrand, d. h.<br />
auch in <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>zone.<br />
• Bei <strong>der</strong> Festlegung des Gebietes am Öchsenberg wurden u. a. zwei Kriterien zugr<strong>und</strong>e<br />
gelegt:<br />
o<br />
o<br />
Der Bereich wurde so gewählt, dass möglichst wenig Privatwald betroffen ist<br />
Es wurden vorrangig die älteren <strong>und</strong> damit schutzwürdigeren Buchenbestände<br />
ausgewählt<br />
• Der Fernwan<strong>der</strong>weg „Keltenerlebnisweg“ soll auf jeden Fall erhalten werden. Es ist unklar,<br />
ob sich durch die <strong>Erweiterung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>zone hier Probleme ergeben. Generell stellte sich<br />
die Frage nach <strong>der</strong> Verträglichkeit des Wan<strong>der</strong>ns mit den Ver- <strong>und</strong> Geboten <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>zone,<br />
z. B. auch bezüglich des Neu-/Ausbaus von Hütten <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Bewirtschaftung.<br />
• Für die Bevölkerung <strong>der</strong> umliegenden Orte ist <strong>der</strong> Öchsenberg ein beliebtes Ausflugsziel.<br />
Es wurde gefragt, ob die Nutzung für Naherholung mit <strong>der</strong> ausgeweiteten <strong>Kern</strong>zone<br />
vereinbar sei. Sollte dies nicht <strong>der</strong> Fall sein <strong>und</strong> diese Nutzung eingeschränkt werden, wird<br />
auf mögliche Proteste bzw. Unverständnis bei <strong>der</strong> betroffenen Bevölkerung hingewiesen.<br />
Gleiches gelte für den Öchsenberg als Holzquelle. Von Seiten <strong>der</strong> Forstverwaltungen wird<br />
darauf hingewiesen, dass eine Kontrolle <strong>der</strong> Verbote nur schwer zu leisten sei. Daher sei<br />
das Verständnis <strong>und</strong> eine entsprechende Bewusstseinsbildung bei <strong>der</strong> Bevölkerung sehr<br />
wichtig.<br />
• In <strong>der</strong> geplanten Ausweitung <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>zone gibt es natürliche Schutthalden, die<br />
rutschungsgefährdet seien. Diese könnten zur Gefahr werden bzw. umfassende<br />
Sicherungseingriffe in diesem Bereich notwendig machen, was in <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>zone jedoch<br />
untersagt sei.<br />
• Herr Klüber vom Rhönklub wies auf die Befindlichkeiten <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>im</strong> ehemaligen<br />
Grenzstreifen hin. Es sei behutsam mit <strong>der</strong> Ausweisung von Zonen mit Betretungsverbot<br />
umzugehen, die sich die Bevölkerung erst nach <strong>der</strong> Wende wie<strong>der</strong> aneignen konnte. Dies<br />
gilt insbeson<strong>der</strong>e auch für Bergkuppen, die in ehrenamtlicher Tätigkeit wie<strong>der</strong> zugänglich<br />
gemacht wurden <strong>und</strong> zum Teil mit Rastplätzen versehen wurden. Es ginge ihm dabei nicht<br />
darum, die Ausweitung <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>zone zu verhin<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n vor allem darum, die<br />
Menschen mitzunehmen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Wünsche <strong>und</strong> Bedenken zu respektieren. (Anm. Verf.:<br />
Hierzu genau dient u.a. <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ierte Beteiligungsprozess. Er steht allen interessierten<br />
offen).<br />
mensch <strong>und</strong> region 7
Mo<strong>der</strong>ierter Kommunikationsprozess zur <strong>Erweiterung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezonen</strong> des BR Rhön - Thüringen<br />
Hinweise zur Gemeine Birx<br />
• Auf die Frage einer Kommunalvertreterin wird erläutert, dass die Flächenerweiterung r<strong>und</strong><br />
um Birx keine <strong>Wald</strong>flächen betreffe. Außerdem sei ein großer Teil <strong>der</strong> betroffenen Flächen<br />
bereits heute FFH-Gebiet <strong>und</strong> unterliege damit z. T. strengeren Schutzvorschriften als<br />
denen, die durch die Biosphärenreservatsverordnung für die Pflegezone festgelegt sind .<br />
• Auch hier gilt, dass die Grenze des Ausweitungsvorschlags noch nicht parzellenscharf<br />
definiert ist.<br />
7 Klärung des weiteren Vorgehens<br />
Zum Abschluss <strong>der</strong> Veranstaltung werden Vorschläge zum weiteren Vorgehen diskutiert. Es wurde<br />
angeregt, eventuell weitere Beteiligungsr<strong>und</strong>en durchzuführen o<strong>der</strong> alle Eigentümer persönlich zu<br />
informieren. Dazu weisen die Veranstalter auf den engen zeitlichen <strong>und</strong> finanziellen Rahmen des<br />
Prozesses hin.<br />
Um allen Interessierten trotz <strong>der</strong> eingangs diskutierten Schwierigkeiten die Möglichkeit zu geben, ihre<br />
Anmerkungen zu einzelnen Flächen mitzuteilen, wird von Frau Böhm folgendes Vorgehen<br />
vorgeschlagen <strong>und</strong> vereinbart:<br />
Die vorhandene Karte zu den <strong>Erweiterung</strong>sflächen <strong>der</strong> <strong>Kern</strong>- <strong>und</strong> Pflegezone wird je nach technischen<br />
Möglichkeiten <strong>im</strong> Maßstab 1:25.000 in zwei Karten o<strong>der</strong>/<strong>und</strong> als DIN A3-Version aufgeteilt o<strong>der</strong> jeweils<br />
als PDF-Datei auf <strong>der</strong> Homepage des Biosphärenreservats zur Verfügung gestellt.<br />
Ergänzend wird ein Erfassungsbogen für Hinweise zur Zonierung auf diesem Wege bereitgestellt.<br />
Für alle, die keinen Internetzugang haben o<strong>der</strong> die es vorziehen, die Karte analog einzusehen, liegt<br />
diese <strong>im</strong> Biosphärenreservat an einem Tag <strong>der</strong> Woche <strong>und</strong> nach Terminabsprache bereit. Dies gilt<br />
auch für das Formular für Anmerkungen, Hinweise, Fragen etc.<br />
Als Frist für die Einsendung wird <strong>der</strong> 5. Januar 2012 vereinbart.<br />
Darüber hinaus werde ein Bereich mit „Häufig gestellten Fragen“ <strong>im</strong> Internet eingerichtet.<br />
Alle Teilnehmenden st<strong>im</strong>men diesem Vorgehen zu.<br />
Abschließend erinnert Frau Böhm an die Termine <strong>der</strong> beiden nächsten Arbeitsgruppen:<br />
07.12.2011 AG Landwirtschaft, Kaltennordhe<strong>im</strong>.<br />
15.12.2011 AG Infrastruktur <strong>und</strong> Tourismus., Dermbach.<br />
Jeweils 16.00 Uhr<br />
8 Abschluss<br />
Frau Böhm <strong>und</strong> Herr Abe bedanken sich bei allen Teilnehmenden. Frau Böhm weist darauf hin, dass<br />
alle Anregungen aus dem heutigen Treffen auch in die Vorbereitung <strong>der</strong> nächsten Arbeitsgruppen-<br />
Treffen einfließen.<br />
f.d.R. Birgit Böhm, Carsten St<strong>im</strong>pel, 2.12.2011.<br />
mensch <strong>und</strong> region, Birgit Böhm, Wolfgang Kleine-L<strong>im</strong>berg GbR.<br />
Kontakt: 0511 44 44 54 Fax 0511 44 44 59, st<strong>im</strong>pel@mensch-<strong>und</strong>-region.de<br />
mensch <strong>und</strong> region 8