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Bericht - Evangelischer Kirchenkreis Mühlhausen

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<strong>Bericht</strong> des Superintendenten auf der Herbstsynode am 17.11.2012 im Sozialdiakonischen Zentrum <strong>Mühlhausen</strong><br />

sagen. Zum einen hat der Kreiskirchenrat in seiner Sitzung am 26. Juni eine Erklärung zur<br />

sogenannten „Fracking-Methode“ abgegeben und diese den Kirchengemeinden empfohlen:<br />

… und siehe, es war sehr gut – so heißt es am Ende der biblischen Schöpfungsgeschichte.<br />

Gott hat die Erde gut geschaffen. Und weil er sie gut geschaffen hat, sind wir Menschen<br />

verantwortlich dafür, sie zu bewahren.<br />

Die sogenannte „Fracking-Methode“ zur Erdgasgewinnung, die auch in der Unstrut-<br />

Hainich-Region angewandt werden soll, setzt giftige Chemikalien ein und birgt ungewisse<br />

geologische Veränderungen mit erheblichen Risiken für Umwelt und Gesundheit. Sie kann<br />

unseres Erachtens nach nicht als „gut“ bezeichnet werden, gefährdet sie doch die Grundund<br />

Trinkwasserqualität und verursacht Schädigungen in der land- und forstwirtschaftlichen<br />

Nutzung.<br />

Der Evangelische <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Mühlhausen</strong> spricht sich gegen das Fracking aus und<br />

unterstützt die Bürgerinitiative „Kein Fracking“. Er bittet die Kirchengemeinden, diese<br />

Initiative zu unterstützen.<br />

Das zweite Thema bezieht sich auf die schleppende Aufklärung des NSU<br />

(Nationalsozialistischer Untergrund) und auf die zunehmende Gefahr des Rechtsextremismus.<br />

Dazu hat die EKD-Synode zwei Beschlüsse verabschiedet. Sie finden diese als Anlage zu<br />

meinem <strong>Bericht</strong>.<br />

Liebe Synodale, ich bitte Sie, wach und aufmerksam zu sein und rechtsradikalem<br />

Gedankengut mutig zu entgegnen und nicht so zu tun, als gäbe es solch Denken bei uns nicht.<br />

Ausdrücklich bin ich vielen Christen und auch dem Verein Miteinander e.V. unter dem<br />

Vorsitz von Pfarrer i. R. Eberhard Vater dankbar für das Engagement gegen<br />

Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz. Die aus unserem christlichen<br />

Glauben erwachsende Mitmenschlichkeit verpflichtet uns, nicht wegzuschauen, sondern<br />

deutlich zu widersprechen, wenn die Würde von Menschen beschädigt wird.<br />

Die Reformatoren wussten, die Kirche muss sich beständig erneuern. Eine andauernde<br />

geistliche Erneuerung liegt im Wesen des Evangeliums begründet. In meiner Jugend habe ich<br />

den Kanon gelernt: „Herr, erneuere deine Kirche und fange bei mir an.“ Da er nicht so<br />

bekannt ist, habe ich unseren Kreiskantor gebeten, uns beim Singen zu helfen.<br />

Liebe Synodale, es wird erzählt, dass Mutter Theresa einmal gefragt wurde, was sich ihrer<br />

Meinung nach als erstes in der Kirche ändern müsse, worauf sie geantwortet hat: „Sie und<br />

ich!“<br />

Der Apostel Paulus erinnert uns an diese Veränderungsaufgabe. Im 1. Thessalonicher-Brief<br />

schreibt er: „Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis. Darum wollen wir nicht<br />

schlafen wie die anderen, sondern wach und nüchtern sein.“ (1. Thess 5, 5 ff).<br />

Kirche zu sein, heisst, „wach und nüchtern“ zu sein, heisst, sich der Veränderungsaufgabe zu<br />

stellen. Im <strong>Bericht</strong>szeitraum gab es wieder viele Veränderungen. Veränderungen können<br />

Ängste auslösen, aber auch neuen Schwung verleihen, um aufzubrechen. Gerade so, wie<br />

Klaus Peter Hertzsch in seinem Lied 1989 gedichtet hat:<br />

„Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt!<br />

Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land.<br />

Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit.<br />

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