Bericht - Evangelischer Kirchenkreis Mühlhausen
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„Herr, erneuere Deine Kirche – und fange bei mir an!“<br />
<strong>Bericht</strong> des Superintendenten auf der Herbstsynode<br />
des Evangelischen <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Mühlhausen</strong><br />
am 17. November 2012 im Sozialdiakonischen Zentrum<br />
in der August-Bebel-Straße 66 in <strong>Mühlhausen</strong>
<strong>Bericht</strong> des Superintendenten auf der Herbstsynode am 17.11.2012 im Sozialdiakonischen Zentrum <strong>Mühlhausen</strong><br />
Sehr geehrter Herr Präses, liebe Synodale,<br />
sehr geehrte Gäste, liebe Schwestern und Brüder,<br />
in diesen Wochen klingt das Themenjahr „Reformation und Musik“ aus. Es wurde noch<br />
einmal ganz deutlich: Von Anfang an hat das Singen für die reformatorische Bewegung eine<br />
gewichtige Rolle gespielt.<br />
Auf dem Plakat zum Themenjahr ist ein ziemlich altertümlicher Martin Luther mit einem<br />
ziemlich modernen Kopfhörer zu sehen. Er selbst schrieb: „Ich liebe die Musik … Sie macht<br />
fröhliche Herzen; sie verjagt den Teufel; sie bereitet unschuldige Freude. Darüber vergehen<br />
Zorn, Begierden, Hochmut. Den ersten Platz nach der Theologie gebe ich der Musik.“<br />
Ja, wie gut ist es, dass es die Musik gibt. Wie oft im Leben, wenn uns nichts mehr zu sagen<br />
bleibt, helfen uns Worte anderer, biblische Verse vielleicht, ein Gedicht. Und wie so oft klingt<br />
plötzlich eine Melodie in uns, taucht ein Lied aus der Tiefe der Erinnerung auf, wenn wir<br />
unsere Gefühle nicht ausdrücken können. Das kann ein Choral sein, wie „Befiehl du deine<br />
Wege“ oder ein Gospelsong oder ein Spiritual, wie „ Oh, Freedom … Oh, Jesus is coming …“<br />
Es sind Texte und Melodien anderer, die unserem Leben Halt geben können, wenn wir keine<br />
Ausdrucksformen für Glücksgefühle oder erlittenes Leid finden. Da kann ein Lied zum Gebet<br />
werden: „Wer singt, betet zweifach“, so hat Martin Luther einen Satz des Kirchenvaters<br />
Augustinus aufgenommen. Die Lieder brachten die Botschaft in die Lande, die Reformation<br />
war auch eine Art Singe-Bewegung. 36 Lieder schuf Luther, sieben davon sind heute sogar im<br />
römisch-katholischen Gotteslob vertreten. Es sind Ermutigungslieder und Trostlieder, aber<br />
auch liturgische Gesänge, ein Durchbruch der Reformation: Die Gemeinde wurde im<br />
Gottesdienst beteiligt! Wort und Musik wurden eins, die Botschaft eine gehörte, gelebte,<br />
gesungene.<br />
Im <strong>Bericht</strong>szeitraum war dies an vielen Stellen im <strong>Kirchenkreis</strong> erfahrbar. Auf zwei<br />
Konventstagungen beschäftigten sich die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
mit dem Thema „Reformation und Musik“. So fand am 14. März ein gemeinsamer Konvent<br />
mit unserem Partnerkirchenkreis Eschwege zum Thema Luther und die Musik mit Professor<br />
Johannes Schilling aus Kiel statt. Am 6. Juni war Dr. Jochen Arnold aus Hildesheim in<br />
<strong>Mühlhausen</strong>. Sein Thema lautete: „Gottes verborgenes und offenbares Handeln – Spuren und<br />
Strukturen lutherischer Theologie in Bachs geistlichen Kantaten“. Mit vielen Musikbeispielen<br />
machte Arnold Bachs Komponierhaltung deutlich: Sie ist eine des Gebets, der Erbauung und<br />
der Verkündigung. Schließlich verwies er auf eine „nota bene“, eine gute Notiz Bachs am<br />
Rande: „bei einer andächtigen Musik ist Gott seiner Gnade Gegenwart.“ Zum Ausdruck kam<br />
das dann auch im mit dem <strong>Kirchenkreis</strong> Eschwege gemeinsam gefeierten<br />
Kantatengottesdienst am 28. Mai, dem Pfingstmontag.<br />
Ein besonderer Höhepunkt für viele Sängerinnen und Sänger war das Propstei-Chortreffen am<br />
8. Juni in Gotha. Über 100 aus allen Chören des <strong>Kirchenkreis</strong>es machten sich auf den Weg.<br />
Der <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Mühlhausen</strong> war nach dem <strong>Kirchenkreis</strong> Erfurt mit der zweitgrößten<br />
Gruppe vertreten. Die Chorsätze, die dafür gemeinsam geprobt wurden, habe ich bei vielen<br />
Gottesdiensten wieder gehört. So am 2. September beim gemeinsamen Fest des Gutast-Adolfund<br />
des Bonifatius-Werkes in Heiligenstadt, wo ich beeindruckt war von den vereinigten<br />
Chören des Eichsfelds. Aber auch zur Einführung der ordinierten Gemeindepädagogin Sabine<br />
Münchow am 14. Oktober in Dingelstädt, wo es gelungen ist, Bachs „Nun danket alle Gott<br />
…“ mit Verstärkung des Männerchores aus Helmsdorf zu singen.<br />
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<strong>Bericht</strong> des Superintendenten auf der Herbstsynode am 17.11.2012 im Sozialdiakonischen Zentrum <strong>Mühlhausen</strong><br />
Für viele Kirchengemeinden war der Reformationstag nochmal ein Anlass, das Themenjahr<br />
zu betonen – im wahrsten Sinne des Wortes. So gestaltete der Gospelchor – die Gospelfriends<br />
– Thamsbrück die ChurchNight mit Liedern aus dem Luther-Musical „Mönch Martin“.<br />
Der Bläserkreis Oberdorla begeisterte mit einer festlichen Musik unter dem Motto: „Ein<br />
klangfeste Burg“. Bundesweit hatte der Evangelische Posaunendienst zeitgleich unter diesem<br />
Motto zu festlichen Posaunen- und natürlich auch Trompetenmusiken aufgerufen.<br />
In Niederorschel stand in diesem Jahr am 31. Oktober nicht das 61. Kirchweihjubiläum im<br />
Mittelpunkt, sondern ein Gottesdienst, der vom Kirchenchor Rüdigershagen und dem<br />
Eichsfelder Posaunenchor gestaltet wurde. Pfarrer Rymatzki sagte in seiner Predigt: „Die<br />
Melodien der Lieder sollten volkstümlich sein, so dass jeder sie verstehen konnte. Denn die<br />
Reformation begann mit dem Verstehen.“<br />
Neben den vielen Gottesdiensten und geistlichen Musiken in den Kirchengemeinden, die ich<br />
an dieser Stelle gar nicht alle aufzählen kann, war eines der Höhepunkte in diesem<br />
Themenjahr die großartige Aufführung des „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy durch<br />
den Bachchor in der Divi Blasii Kirche in <strong>Mühlhausen</strong> am 3. Oktober. Zehn Jahre hat<br />
Mendelssohn daran gearbeitet. Es ist unglaublich – bis auf wenige Einfügungen ist der<br />
gesamte Text zusammengestellt aus Zitaten aus dem Alten und Neuen Testament. Eine<br />
beeindruckende Aufführung unter der Leitung unseres Kreiskantors Oliver Stechbart. Er hat<br />
auch am 13. November, also am vergangenen Dienstag die sogenannte bundesweite Konzert-<br />
Staffette 366 + 1 mit einer Orgelmusik zu „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ gestaltet.<br />
<strong>Mühlhausen</strong> kam also vor bei der von der EKD und dem Kulturstaatsminister Neumann<br />
initiierten Reihe anlässlich des Themenjahres „Reformation und Musik“.<br />
Liebe Synodale, Sie merken, welch breiten Raum in meinem <strong>Bericht</strong> die Kirchenmusik<br />
einnimmt. Ich denke, durch das Themenjahr sind viele neue Impulse gegeben worden und hat<br />
manche kirchenferne Menschen zu neuen Glaubens-Erfahrungen eingeladen. So ist mir das<br />
ausgklingende Themenjahr Anlass, den vielen haupt- und ehrenamtlich Mitwirkenden in<br />
unserer Kirche ganz herzlich zu danken für ihr Engagement und dafür, dass sie bis dahin<br />
ungeahnte Begabungen geweckt haben.<br />
Nicht unmittelbar zum Themenjahr gehörig, aber mit der Dekade im Zusammenhang zu<br />
bringen ist der Lutherweg. Viele von Ihnen haben vielleicht die Debatte darüber in der Presse<br />
mitverfolgt, die unter der Überschrift „Landrat verhindert Lutherweg durch das Eichsfeld“<br />
aufgeworfen wurde. Ich war zunächst äußerst irritiert über das, was in diesem TA-<br />
Mantelteilartikel stand, erlebe ich doch unseren Landrat Dr. Henning in ausgesprochen<br />
ökumenischer Offenheit. Dankbar bin ich ihm, dass er jetzt zu einer inhaltlichen<br />
Auseinandersetzung eingeladen hat. Diesen Ball nehmen wir gerne auf, gibt es doch ganz<br />
sicher Anknüpfungspunkte zu Luther und der reformatorischen Bewegung auch im Eichsfeld.<br />
Am 21. November wird es dazu einen ersten Termin mit Dr. Henning geben.<br />
Liebe Synodale, das Themenjahr mit viel Sinnlichkeit ist verklungen, das neue mit dem Motto<br />
„Reformation und Toleranz“ hat begonnen. Auf den ersten Blick passen wohl diese beiden<br />
Worte definitiv nicht zusammen. Ein zweiter Blick wird nötig sein, um das Zusammenspiel<br />
dieser beiden Worte zu ergründen. Dabei kann das Magazin der EKD zum Themenjahr Hilfe<br />
sein.<br />
Neben der Ökumene geht es in diesem Jahr unter anderem auch um Luthers Einflussnahmen<br />
zu politischen Entwicklungen. Das gibt mir Anlass, zu zwei Themen an dieser Stelle etwas zu<br />
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<strong>Bericht</strong> des Superintendenten auf der Herbstsynode am 17.11.2012 im Sozialdiakonischen Zentrum <strong>Mühlhausen</strong><br />
sagen. Zum einen hat der Kreiskirchenrat in seiner Sitzung am 26. Juni eine Erklärung zur<br />
sogenannten „Fracking-Methode“ abgegeben und diese den Kirchengemeinden empfohlen:<br />
… und siehe, es war sehr gut – so heißt es am Ende der biblischen Schöpfungsgeschichte.<br />
Gott hat die Erde gut geschaffen. Und weil er sie gut geschaffen hat, sind wir Menschen<br />
verantwortlich dafür, sie zu bewahren.<br />
Die sogenannte „Fracking-Methode“ zur Erdgasgewinnung, die auch in der Unstrut-<br />
Hainich-Region angewandt werden soll, setzt giftige Chemikalien ein und birgt ungewisse<br />
geologische Veränderungen mit erheblichen Risiken für Umwelt und Gesundheit. Sie kann<br />
unseres Erachtens nach nicht als „gut“ bezeichnet werden, gefährdet sie doch die Grundund<br />
Trinkwasserqualität und verursacht Schädigungen in der land- und forstwirtschaftlichen<br />
Nutzung.<br />
Der Evangelische <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Mühlhausen</strong> spricht sich gegen das Fracking aus und<br />
unterstützt die Bürgerinitiative „Kein Fracking“. Er bittet die Kirchengemeinden, diese<br />
Initiative zu unterstützen.<br />
Das zweite Thema bezieht sich auf die schleppende Aufklärung des NSU<br />
(Nationalsozialistischer Untergrund) und auf die zunehmende Gefahr des Rechtsextremismus.<br />
Dazu hat die EKD-Synode zwei Beschlüsse verabschiedet. Sie finden diese als Anlage zu<br />
meinem <strong>Bericht</strong>.<br />
Liebe Synodale, ich bitte Sie, wach und aufmerksam zu sein und rechtsradikalem<br />
Gedankengut mutig zu entgegnen und nicht so zu tun, als gäbe es solch Denken bei uns nicht.<br />
Ausdrücklich bin ich vielen Christen und auch dem Verein Miteinander e.V. unter dem<br />
Vorsitz von Pfarrer i. R. Eberhard Vater dankbar für das Engagement gegen<br />
Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz. Die aus unserem christlichen<br />
Glauben erwachsende Mitmenschlichkeit verpflichtet uns, nicht wegzuschauen, sondern<br />
deutlich zu widersprechen, wenn die Würde von Menschen beschädigt wird.<br />
Die Reformatoren wussten, die Kirche muss sich beständig erneuern. Eine andauernde<br />
geistliche Erneuerung liegt im Wesen des Evangeliums begründet. In meiner Jugend habe ich<br />
den Kanon gelernt: „Herr, erneuere deine Kirche und fange bei mir an.“ Da er nicht so<br />
bekannt ist, habe ich unseren Kreiskantor gebeten, uns beim Singen zu helfen.<br />
Liebe Synodale, es wird erzählt, dass Mutter Theresa einmal gefragt wurde, was sich ihrer<br />
Meinung nach als erstes in der Kirche ändern müsse, worauf sie geantwortet hat: „Sie und<br />
ich!“<br />
Der Apostel Paulus erinnert uns an diese Veränderungsaufgabe. Im 1. Thessalonicher-Brief<br />
schreibt er: „Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis. Darum wollen wir nicht<br />
schlafen wie die anderen, sondern wach und nüchtern sein.“ (1. Thess 5, 5 ff).<br />
Kirche zu sein, heisst, „wach und nüchtern“ zu sein, heisst, sich der Veränderungsaufgabe zu<br />
stellen. Im <strong>Bericht</strong>szeitraum gab es wieder viele Veränderungen. Veränderungen können<br />
Ängste auslösen, aber auch neuen Schwung verleihen, um aufzubrechen. Gerade so, wie<br />
Klaus Peter Hertzsch in seinem Lied 1989 gedichtet hat:<br />
„Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt!<br />
Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land.<br />
Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit.<br />
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<strong>Bericht</strong> des Superintendenten auf der Herbstsynode am 17.11.2012 im Sozialdiakonischen Zentrum <strong>Mühlhausen</strong><br />
Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit.“<br />
Vertrauensvoll aufzubrechen bedeutet, sich der Veränderung nicht zu verschließen, so etwa in<br />
dem Sinne: Hilfe, nicht auch das noch! Veränderungen gibt es überall, aber bitte in unserer<br />
Kirchengemeinde nicht! Veränderungen gab und gibt es in der Kirche schon immer. Das hat<br />
Martin Luther mit seinem „ecclesia semper reformanda“ gemeint. Es gibt nur ein „Oberziel“<br />
der Veränderungen: Das Evangelium von Jesus Christus in unserer Welt zur Sprache zu<br />
bringen. Deshalb ist für mich das bis heute wirkkräftigste der Reformation Martin Luthers die<br />
Betonung des Priestertums aller Getauften. Es ist also unser aller Aufgabe.<br />
Liebe Synodale, wie Sie sich denken können, gab es auch Veränderungen im<br />
<strong>Bericht</strong>szeitraum, die ich in vier Bereiche sortiert habe:<br />
I. in den Kirchengemeinden<br />
II. in der Mitarbeiterschaft<br />
III. in Schule und Kindergarten<br />
IV. in der Sozial-Diakonie<br />
I<br />
Wie sich die Situation verändert hat, war am 6. Mai zum 50-jährigen Jubiläum der<br />
Gethsemane-Kapelle in Helmsdorf für alle, die sich an die Einweihung und die Entstehung<br />
dieser Kapelle erinnern konnten, deutlich vor Augen.<br />
Viel verändert hat sich auch an den Kirchen in Bad Tennstedt durch den Förderverein. 12<br />
Männer ergriffen die Initiative und konnten mit Hilfe von fachmännischem Rat die<br />
Friedhofskirche renovieren. Nach Jahrzehnten kann sie jetzt wieder genutzt werden. Für<br />
dieses außerordentliche Engagement wurde „den Glorreichen“, wie sie in Bad Tennstedt<br />
seitdem genannt werden, am 9. Juni der von der EKM ausgelobte „Goldene Kirchturm“<br />
verliehen.<br />
Zu den freudigen Veränderungen zählt auch die Wiedereinweihung der Nägelstedter Orgel am<br />
23. Juni. Ein großes Fest, das mit einem abschließenden Orgelkonzert unseres Kreiskantors<br />
Oliver Stechbart abgerundet wurde.<br />
Verändern werden sich auch die Bedingungen im Haus der Kirche. Am 6. Juli wurde der<br />
Grundstein dafür gelegt. Ein seitlicher Anbau als Treppen- und Fahrstuhlturm wird dafür<br />
sorgen, dass jede und jeder ungehindert in die Räume gelangen kann. Am 1. Advent sind Sie<br />
dann alle ganz herzlich zur Wiedereinweihung eingeladen.<br />
Am 19. August war es soweit: In Großtöpfer wurde die Kirche Zum Guten Hirten zur 1.<br />
Radwegekirche im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Mühlhausen</strong> ernannt.<br />
Manchmal sagt man ja so schön, wenn sich etwas verändert: So ein Zirkus! Positiv aber<br />
lautete so das Motto des 2. Kreisfamilientages am 22. September diesmal in Heiligenstadt.<br />
Über 200 hatten sich aufgemacht und am Ende einen begeisterten Mitmachzirkus erlebt.<br />
Am 6. Oktober hat sich auch für die Männerarbeit etwas verändert. In Reifenstein fand das<br />
erste gemeinsame Männertreffen der <strong>Kirchenkreis</strong>e <strong>Mühlhausen</strong> und Südharz statt. Wenn ich<br />
schon die Männerarbeit erwähne, wo ich Herrn Sievers, Vorsitzender des<br />
Gemeindekirchenrates in Heiligenstadt, für sein unermüdliches Engagement danke, so will<br />
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<strong>Bericht</strong> des Superintendenten auf der Herbstsynode am 17.11.2012 im Sozialdiakonischen Zentrum <strong>Mühlhausen</strong><br />
ich es nicht versäumen, zu erwähnen, dass am 10. März auch wieder – nun schon zum 12. Mal<br />
– die Frauenwerkstatt stattgefunden hat. Unsere Frauenbeauftragte, Pfarrerin Annett Seeber,<br />
und Frau Mack-Rymatzki haben diese vorbereitet und gestaltet. Herzlichen Dank für ihr<br />
ehrenamtliches Engagement.<br />
Veränderungsprozesse gibt es auch – Sie werden es der Tagesordnung entnommen haben –<br />
was die Zuordnung von Kirchengemeinden und Pfarrstellen anbelangt. So hat der<br />
Kreiskirchenrat am 24. April die Pfarrstelle Kammerforst aufgehoben und die<br />
Kirchengemeinden anderen Pfarrstellen bzw. ordinierten Gemeindepädagogenstellen<br />
zugeordnet. Die Gemeindekirchenräte waren zuvor angehört worden. Ab dem 1. April<br />
gehören nun die Kirchengemeinde Kammerforst zur Pfarrstelle Langula und die<br />
Kirchengemeinden Oppershausen und Heroldishausen zur ordinierten<br />
Gemeindepädagogenstelle in Flarchheim.<br />
Weitere Veränderungen werden der Synode für den Pfarrbereich Horsmar und Rüdigershagen<br />
vorgeschlagen. All diese Veränderungen werden nicht leichtfertig überlegt und den<br />
Gemeindekirchenräten vorgestellt, sondern aus der Notwendigkeit heraus, in Zukunft<br />
sinnvolle und gute Stellenzuschnitte zu haben.<br />
II.<br />
Ganz chronologisch erwähne ich die Veränderungen in der Mitarbeiterschaft. Sie werden<br />
daran merken, dass es da viel Bewegung gab. Abschied und Neubeginn bedeutet weit mehr,<br />
als ich mit den bloßen Daten ausdrücken kann.<br />
Am 4. März wurde Pfarrer Dr. Neugebauer in Horsmar verabschiedet. Am gleichen Tag<br />
nachmittags habe ich Pfarrerin Frank in Großburschla eingeführt.<br />
Am 8. Juli und am 29. Juli wurden Pfarrerin Scherf in Ammern und Pfarrerin Fischer in<br />
Schönstedt verabschiedet. Pfarrerin Scherf ging nach Lübeck und Pfarrerin Fischer nach<br />
Greiz.<br />
Am 1. August hat Frau Schmolke im Bereich Langensalza Ost ihre Arbeit als<br />
Gemeindepädagogin begonnen.<br />
Seit 1. September ist nach über einem Jahr Krankheit Pfarrer von Frommannshausen in Bad<br />
Tennstedt wieder im Dienst.<br />
Ebenfalls am 1. September hat die ordinierte Gemeindepädagogin Frau Ehrlich-Wershofen in<br />
Wahlhausen begonnen. Ihre Einführung fand am 23. September in Wahlhausen statt.<br />
Schließlich ist es bereits entschieden: Ab dem 1. Dezember werden die Pfarrstellen Ammern<br />
und Horsmar wieder besetzt sein. Pfarrerin Nagel wird am 16. Dezember in Ammern<br />
eingeführt und Pfarrer Kordak am 9. Dezember in Horsmar.<br />
Eine ganz schöne Veränderung gab es im Kreis der Lektorinnen und Lektoren. Unserem<br />
Vizepräses wurde mit einer Urkunde, die von unserer Landesbischöfin unterschrieben ist, die<br />
freie Wortverkündigung zuerkannt. Der Kreiskirchenrat hat ihn beauftragt und Herr Schulze<br />
darf sich jetzt Prädikant nennen.<br />
III.<br />
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<strong>Bericht</strong> des Superintendenten auf der Herbstsynode am 17.11.2012 im Sozialdiakonischen Zentrum <strong>Mühlhausen</strong><br />
Auch im Bereich der Schulen und der Kindergärten gab es Höhepunkte, die es zu feiern galt<br />
und durch die sich auch zumindest die räumlichen Bedingungen positiv veränderten.<br />
Auf 20 Jahre <strong>Evangelischer</strong> Kindergarten St. Martin in Bad Langensalza konnten wir am 1.<br />
Juli zurückschauen.<br />
Am 14. Juli feierte nach umfangreichen Sanierungsarbeiten das ganze Dorf die<br />
Wiedereinweihung des Evangelischen Kindergartens Unterm Regenbogen in Langula.<br />
Und am 21. September ist nun mit der neuen Grundschule der Campus in der Friedensstraße<br />
vollständig. Den Einweihungsgottesdienst feierte mit uns unsere Landesbischöfin Ilse<br />
Junkermann.<br />
Nachdem am 12.12.2010 die Stadt Treffurt ohne große Ankündigung und ohne erklärbare<br />
Begründung den Vertrag mit der Ev. Kirchengemeinde Großburschla über die Finanzierung<br />
des Ev. Kindergartens gekündigt hatte, wir versucht hatten, in vielen Verhandlungen und<br />
Gesprächen nach Lösungen zu suchen, uns aber kein anderer Weg als die Klage vor dem<br />
Verwaltungsgericht bliebt, hat das Gericht am 15. November entschieden, dass die<br />
Kündigung der Stadt Treffurt nicht rechtens war und der Vertrag von 2007 weiter fortbesteht.<br />
IV.<br />
Im sozial-diakonischen Bereich gab es im <strong>Bericht</strong>szeitraum auch einige Schlaglichter. So fand<br />
das erste Mal die Zukunftswerkstatt Dacia in <strong>Mühlhausen</strong> statt, zu der ich als Gast eingeladen<br />
war. Erstaunlich, wie viele aus ganz Deutschland sich mit diesem Projekt verbunden fühlen.<br />
Als <strong>Kirchenkreis</strong> unterstützen wir diese Arbeit finanziell. Der Jugendaustausch alle 2 Jahre<br />
hat dazu geführt, dass es für manch einen oder manch eine zu einem „Muss“ gehört, mit dabei<br />
zu sein. So war auch in diesem Jahr wieder eine Gruppe aus dem gesamten <strong>Kirchenkreis</strong> in<br />
Dacia. Einen herzlichen Dank an dieser Stelle stellvertretend an Pfarrer Schultz und Frau<br />
Skatulla. In Dacia hat sich so schon einiges positiv verändert. Das wurde mir bewusst, als<br />
Diakon Frank Roth in Wort und Bild von der Arbeit berichtete.<br />
Im Jugendsozialprojekt des <strong>Kirchenkreis</strong>es, der Boje, in dem wir am 1. Juni 10-jähriges<br />
Bestehen feiern konnten, gab es im Sommer auch eine Veränderung.<br />
Das 3-jährige Schulverweigererprojekt, das von der Aktion Mensch gefördert wurde, ist<br />
ausgelaufen. Und so haben wir die Mitarbeiterin dieses Projektes, Frau Rojahn, am 31.<br />
August verabschiedet.<br />
Auf 10 Jahre Entwicklung der Notfallseelsorge konnten wir hingegen am 5. Oktober<br />
zurückschauen. Alle wichtigen Vertreter aus dem Landkreis und der EKM waren zu diesem<br />
Jubiläum gekommen. Der Tag zeigte mir die hohe Wertschätzung von Polizei und<br />
Rettungsdiensten dieser ehrenamtlichen Arbeit gegenüber. Mein besonderer Dank gilt hier<br />
Herrn Engel, unserem Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Eichsfeld-<strong>Mühlhausen</strong> e.V.<br />
und Pfarrerin Skriewe, die die fachliche Begleitung in kompetenter Weise übernommen hat.<br />
Und schließlich komme ich zu einer für uns alle sichtbaren baulichen Veränderung. Am 29.<br />
Oktober konnten wir nach einer gut halbjährigen Bauzeit unser „Sozialdiakonisches Zentrum“<br />
hier in der August-Bebel-Straße einweihen. Zu dem, was hier geschieht, werden der<br />
Geschäftsführer Herr Engel und Herr Voigt nachher noch mehr sagen.<br />
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<strong>Bericht</strong> des Superintendenten auf der Herbstsynode am 17.11.2012 im Sozialdiakonischen Zentrum <strong>Mühlhausen</strong><br />
Liebe Synodale, ich komme zum Schluss. Bei all dem, von dem ich berichtet habe und bei<br />
allem, was wir tun, gilt es zu fragen, wie es Martin Luther tat: was Christum treibet. Das<br />
passende Gebet für uns als Kirche ist dann dies: „Herr, erneuere deine Kirche und fange bei<br />
mir an.“ Fange bei mir an, der ich einmal Theologie studiert habe und Pfarrer geworden bin.<br />
Fange bei uns an, die wir uns manchmal schwertun. Und weiter: Gib deiner Kirche den Mut,<br />
dem Heiligen Geist zu vertrauen. Das ist meine Vision von Reformation, über die wir<br />
sprechen sollten, damit sie an Profil und Tiefenschärfe gewinnt.<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
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