(PDF) Mandanten-Information 2013/01 - Richard Bosser
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Börsentag <strong>2<strong>01</strong>3</strong><br />
Deutsche legen falsch an<br />
Die Geldflut der Notenbanken und Mini-Zinsen bedrohen die Vermögen der<br />
Sparer. Deshalb empfehlen Experten Aktien als Inflationsschutz – trotz<br />
Rekordhochs an den Börsen.<br />
Gottfried Heller, Chef der Fiduka-Depotverwaltung in München<br />
Die Notenbanken pumpen Milliardensummen in das Finanzsystem um es zu<br />
stabilisieren, gleichzeitig sind die Zinsen auf historisch niedrigem Niveau. Und<br />
dennoch legen die meisten Deutschen einen Großteil ihres Vermögens in<br />
festverzinsliche Papiere an. „Das ist völlig falsch“, warnt Börsenkenner Robert Halver<br />
von der Baader Bank und spricht dabei vielen Vermögensverwaltern und<br />
Anlageexperten aus der Seele. Investmentexperte Gottfried Heller spricht gar vor<br />
einer „doppelten Enteignung der Sparer“.<br />
Wie groß die Sorge der Sparer und Anleger um ihr Geld ist, wurde auf dem<br />
Börsentag in München deutlich. Über 3000 Besucher diskutierten mit Finanzexperten<br />
wie Halver und Heller, sowie renommierten Vermögensverwaltern wie Ulrich<br />
Kaffarnik von DJE und Holger Gachot von Starcapital über die richtige Geldanlage.<br />
Profis warnen vor Anleihen und empfehlen Aktien<br />
Unisono warnten die Profis aufgrund einer drohenden Inflation vor der Anlage in<br />
festverzinslichen Wertpapieren wie Anleihen. Holger Gachot von der<br />
Vermögensverwaltung Starcapital bezeichnete Anleihen als „renditeloses Risiko“.<br />
Noch deutlicher wird der TV-Fachmann Robert Halver: Er bezeichnete deutsche<br />
Staatsanleihen als „Toilettenpapier mit Bundesadler“. Halver fügt hinzu: „Jedes<br />
Unternehmen der Welt ist besser geführt als ein Staatshaushalt“. Er stellt die<br />
einfache Gleichung auf: „Mehr Schulden = mehr Wachstum = gut für Aktienkurse“.<br />
Obwohl viele Wertpapiere bereits auf Rekordhoch sind, glaubt Halver deshalb an<br />
weiteres Aufwärtspotential an den Börsen.<br />
Auch Finanzexperte Gottfried Heller sieht aufgrund des Anlagenotstandes „grünes<br />
Licht für die Börsen“. Heller, der 1971 gemeinsam mit André Kostolany die Münchner<br />
Vermögensverwaltung Fiduka gegründet hat, kann nicht verstehen, warum die<br />
Aktienquote in Deutschland so niedrig ist. „Es ist eine Schande, dass ein führendes<br />
Industrieland wie Deutschland, solch eine schiefe Vermögenslage hat“, ärgert er sich<br />
mit Blick auf die geringe Zahl deutscher Aktionäre. Heller hält Wertpapiere für die<br />
einzige langfristig steigende Anlageklasse.