Abschlussbericht Bergwerksanlage Duhamel ... - Zivilarena
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<strong>Abschlussbericht</strong><br />
<strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft<br />
Ideenfindung, 11.6.–25.6.2012
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 2 / 23<br />
Zusammenfassung<br />
Vom 11. bis zum 25. Juni 2012 führte<br />
<strong>Zivilarena</strong> im Auftrag der die Gemeinde<br />
Ensdorf und der RAG Montan Immobilien<br />
GmbH (Projektgemeinschaft Entwicklung<br />
<strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong>) eine Ideenfindung<br />
für die Zukunft der <strong>Bergwerksanlage</strong><br />
<strong>Duhamel</strong> durch.<br />
Der Beteiligungsprozess bestand aus<br />
einer Vor-Ort-Veranstaltung und einem<br />
E-Partizipations-Modul mit zweiwöchiger<br />
Laufzeit. Dieser <strong>Abschlussbericht</strong><br />
trägt Daten, Ideen und Ereignisse aus der<br />
Online-Phase zusammen und analysiert<br />
sie im Hinblick auf das weitere Vorgehen.<br />
Die Moderation übernahm Dipl.-Ing.<br />
Raum- und Umweltplanung Susanne<br />
Eisenbarth von der FIRU mbH Kaiserslautern.<br />
Frau Eisenbarth unterstützte<br />
die Ideenfindung mit stadtplanerischem<br />
Fachwissen, Kenntnis der Rahmenbedingungen<br />
und einer präsenten wie aktivierenden<br />
Kommunikationsstrategie. Mit<br />
zusammengenommen 61 Moderationsbeiträgen<br />
in der Diskussion ging Frau Eisenbarth<br />
auf fast jeden Beitrag einzeln ein.<br />
Die <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> ist einer<br />
der letzten Förderbetriebe im Saarland,<br />
die im Zuge des Ausstiegs aus dem Bergbau<br />
im Juni 2012 geschlossen wurden.<br />
Das Projekt markiert also das Ende einer<br />
Ära und hat folglich nicht allein lokale<br />
Bedeutung. Dennoch hat sich <strong>Zivilarena</strong><br />
in erster Linie auf die Sammlung und<br />
Entwicklung der Ideen der Menschen vor<br />
Ort – besonders in der Gemeinde Ensdorf<br />
– konzentriert. Die enge Nachbarschaft<br />
mit den Flächen und Liegenschaften der<br />
<strong>Bergwerksanlage</strong> qualifiziert die Ensdorfer<br />
als gegenwärtige wie zukünftige Nutzer,<br />
Betroffene, Kenner und Entwickler.<br />
Gemessen an der Größe Ensdorfs (6557<br />
Einwohner) war die Diskussion zufriedenstellend<br />
aktiv. In der Diskussionslaufzeit<br />
verzeichnete die Website rund 2214<br />
Besuche. 75 <strong>Zivilarena</strong>-Nutzer haben das<br />
Projekt gebucht. Die Diskussion hatte 35<br />
aktive Teilnehmer (mindestens ein Beitrag),<br />
es gab insgesamt 69 Diskussionsbeiträge.<br />
Der Schwerpunkt lag eindeutig<br />
auf der Einreichung von Ideen, von denen<br />
insgesamt 28 gesammelt werden konnten.<br />
Die Diskussion verlief bis auf einen (strategisch<br />
platzierten?) Beitrag zum Diskussionende<br />
sachlich, konstruktiv und freundlich.<br />
Die Ideen wurden von der Moderation in<br />
die Themenfelder Energie (8%), Freizeit<br />
und Tourismus (42%), Gewerbe (8%),<br />
Natur (5 %), Schule und Bildung (5%),<br />
Soziales (5%), Wohnen (5%) und Sonstiges/Gesamtnutzungskonzepte<br />
(22 %)<br />
gegliedert. Es muss zur Kenntnis genommen<br />
werden, dass der überwiegende Teil<br />
der Ideen auf eine konkrete Nutzung des<br />
Geländes durch Bewohner, Touristen und<br />
Gewerbetreibende zielt, wohingegen die<br />
Erinnerungskultur relativ wenig Raum im<br />
Ideenkosmos einnimmt. Auch die drei<br />
eingereichten komplexeren Gesamtnutzungskonzepte<br />
sind zwar themenbezogen,<br />
aber eindeutig an der Nutzbarkeit,<br />
Lebendigkeit, Wirtschaftlichkeit und am<br />
Unterhaltungswert des Geländes orientiert.<br />
Ideenfindung<br />
69 Beiträge<br />
8<br />
Impulse<br />
28<br />
Ideen<br />
33<br />
Kommentare<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
<strong>Zivilarena</strong> – die Plattform für Partizipation.<br />
Inhalt<br />
Der Beteiligungsprozess 3<br />
Die Moderation 4<br />
Das Projekt 5<br />
Die Diskussion 8<br />
Die Ideen 10<br />
Die Analyse 15<br />
Anhang 17<br />
1 5 10
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 3 / 23<br />
Der Beteiligungsprozess<br />
Nach der Schließung der letzten Förderbetriebe<br />
im Juni 2012 geht die Ära des<br />
Bergbaus im Saarland zu Ende. Ein neues<br />
Kapitel beginnt für die <strong>Bergwerksanlage</strong>n,<br />
die in neue Nutzungen überführt<br />
oder abgebaut werden ebenso wie für<br />
die Bewohner des Saarlands, die mit dem<br />
Bergbau eng verbunden sind.<br />
In dieser Phase der tiefgreifenden Umwälzungen<br />
haben die Gemeinde Ensdorf<br />
und die RAG Montan Immobilien GmbH<br />
die »Projektgemeinschaft Entwicklung<br />
<strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong>«gegründet,<br />
um die Zukunft von Bergehalde und<br />
Tagesanlage in Ensdorf gemeinsam mit<br />
den Bewohnern der Gemeinde sowie der<br />
Region aktiv zu gestalten. Deren konkrete<br />
Bedürfnisse und Ideen sollen die Findungsphase<br />
zu einer neuen Nutzung der<br />
Anlage leiten und damit auch Impulse zur<br />
neuen Identität der Region geben.<br />
Die FIRU Forschungs- und Informations-<br />
Gesellschaft für Fach- und Rechtsfragen<br />
der Raum- und Umweltplanung mbH<br />
Kaiserslautern wurde von der Projektgemeinschaft<br />
mit der Moderation eines<br />
mehrstufigen Planungsprozesses beauftragt,<br />
dessen Ziele eine Masterkonzeption<br />
für die Anlage und darauf folgend eine<br />
städtebauliche Entwurfsplanung sowie<br />
die genehmigungsrechtlichen Schritte zur<br />
Ermöglichung von Folgenutzungen sind.<br />
Wesentlich sind dabei die Einbeziehung<br />
der lokalen Bevölkerung und der Anstoß<br />
eines Diskussionsprozesses darüber, was<br />
die Anlage in Zukunft für die Bewohner<br />
der anliegenden Gemeinde bedeuten soll.<br />
Eine besondere Eigenschaft des Beteiligungsprozesses<br />
ist die Gliederung in<br />
eine Vor-Ort-Beteiligung sowie in ein<br />
E-Partizipationsmodul. Dies bedeutet,<br />
dass im Nachgang an die Beteiligungsschritte<br />
1 und 2 vor Ort eine Online-Beteiligungsphase<br />
nachgeschaltet wird. Die<br />
erste Online-Beteiligungsphase fand vom<br />
11. bis 25. Juni 2012 als eine Ideensammlung<br />
auf <strong>Zivilarena</strong> statt. Der vorliegende<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> dokumentiert und analysiert<br />
die zweiwöchige Online-Diskussion,<br />
um sie für den weiteren Planungsprozess<br />
fruchtbar zu machen.<br />
Schritt 1<br />
Bis Ende 2012 ist beabsichtigt, für das<br />
Bergwerk mit Tagesanlage wie auch<br />
Bergehalde eine Masterkonzeption zu<br />
entwickeln. Entscheidendes Merkmal des<br />
Nutzungsfindungsprozesses ist ein diskursiver<br />
Prozess mit der Bürgerschaft vor<br />
Ort, mit interessierten Kreisen aus Wirtschaft,<br />
Kultur und Administration sowie<br />
mit Vertretern von Verbänden.<br />
Der Auftakt zur Beteiligung war am 1.<br />
Juni. Ziel war hierbei eine erste Ideensammlung<br />
für die Nachnutzung des<br />
Bergwerks. Angelehnt an die World-Café-<br />
Methode wurde nach einer Ortsbesichtigung<br />
des Bergwerks in einem »Bürgercafé«<br />
den Anwesenden die Möglichkeit<br />
gegeben, an verschiedenen Thementischen<br />
ihre Ideen zu skizzieren und mit<br />
einem Experten zu erörtern.<br />
Schritt 2<br />
In einem zweiten Beteiligungsschritt im<br />
Herbst 2012 werden im Rahmen einer<br />
Planungswerkstatt die zuvor vom Planerteam<br />
erarbeiteten Nutzungsvarianten<br />
mit den Akteuren diskutiert. Die Varianten<br />
differenzieren die in Schritt 1 erarbeiteten<br />
Themenfelder in unterschiedlichen<br />
Quantitäten und Qualitäten für das<br />
Areal aus und zeigen Abhängigkeiten<br />
insbesondere zum Abschlussbetriebsplanverfahren<br />
bezogen auf die mögliche<br />
Entwicklungsdynamik der Nachnutzung<br />
auf. Die Diskussion der Varianten durch<br />
die Teilnehmer wird im Nachgang an den<br />
zweiten Beteiligungsschritt in die Varianten<br />
eingearbeitet.<br />
Schritt 3<br />
Das dritte und letzte Beteiligungsmodul<br />
im Winter 2012 soll dazu dienen, ein<br />
Votum zu den überarbeiteten Varianten<br />
herzustellen. Hierzu wird die zuvor<br />
erstellte Bewertungsmatrix herangezogen.<br />
Nach Auswahl des tragenden Szenarios<br />
durch die Beteiligten in Rückkopplung<br />
zur Projektgemeinschaft wird dann<br />
die finale Ausfertigung der Masterkonzeption<br />
erfolgen.<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
<strong>Zivilarena</strong> – die Plattform für Partizipation.<br />
Wichtige Termine<br />
1.6.2012 Bürgercafé<br />
11.6.–25.6.2012 Diskussion auf www.zivilarena.de<br />
Herbst 2012<br />
Ende 2012<br />
2. Beteiligung der Bürger + <strong>Zivilarena</strong><br />
3. Beteiligung der Bürger
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 4 / 23<br />
Die Moderation<br />
Susanne Eisenbarth, Dipl.-Ing. Raum- und<br />
Umweltplanung, ist 31 Jahre alt und<br />
Mitarbeiterin der FIRU mbH Kaiserslautern.<br />
Arbeitsschwerpunkte: Stadtentwicklungsprojekte<br />
mit dem Schwerpunkt auf der<br />
Reaktivierung von brachliegenden Arealen<br />
und leerstehenden Immobilien, Beteiligungsprozesse<br />
in der Planung<br />
»Die Moderation innerhalb der Ideenfindung muss den<br />
Teilnehmern grundsätzlich viel Raum lassen, um einen<br />
kreativen und offenen Austausch zu ermöglichen. Sie soll<br />
die Diskutanten motivieren, Ideen zu entwickeln und<br />
darauf hinwirken, dass die intensiv diskutierten Ideen<br />
zusammen mit allen Teilnehmern weiterqualifiziert<br />
werden.«<br />
Aktuelle Projekte von Susanne Eisenbarth:<br />
• Begleitung der Gemeinde Illingen (Saarland) bei der Reaktivierung einer<br />
innerstädtischen Industriebrache<br />
• Entwicklung <strong>Bergwerksanlage</strong> Ensdorf <strong>Duhamel</strong>, Saarland<br />
• Interkommunale Entwicklung Großraum Luxemburg und südliche Gemeinden<br />
(DICI)<br />
• Regionalstrategie Daseinsvorsorge im Landkreis Merzig-Wadern<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
<strong>Zivilarena</strong> – die Plattform für Partizipation.
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 5 / 23<br />
Das Projekt<br />
Im Jahr 2012 endet der Bergbau im<br />
Saarland. Betroffen hiervon ist auch die<br />
etwa 140 Hektar große Fläche der <strong>Bergwerksanlage</strong><br />
<strong>Duhamel</strong> und ihres Umfelds<br />
in der Gemeinde Ensdorf. <strong>Zivilarena</strong><br />
sammelte im ersten Schritt Ideen für<br />
eine neue Zukunft des Areals.<br />
Die Gemeinde Ensdorf im Saarland blickt<br />
auf eine lange Tradition des Steinkohlebergbaus<br />
zurück, die bis in die erste<br />
Hälfte des 18. Jahrhunderts reicht. Über<br />
die nahe gelegene Saar konnte die Kohle<br />
direkt per Schiff abtransportiert werden<br />
und so siedelten sich nach und nach<br />
zahlreiche Förderbetriebe aus nördlicheren<br />
Regionen des Saartals an. Mitte der<br />
1950er Jahre entstand die Grube Ensdorf<br />
aus der Zusammenlegung zweier kleinerer<br />
Gruben auf dem heutigen Bergwerksgelände<br />
<strong>Duhamel</strong>. In den 1960er Jahren<br />
hatten sich die Fördermengen so weit<br />
erhöht, dass man mit dem Aufschütten<br />
einer Halde begann. Heute thront die<br />
Bergehalde <strong>Duhamel</strong> mit einer Gipfelhöhe<br />
von 150 Metern weithin sichtbar über<br />
dem Saartal.<br />
Von der Steinkohleförderung<br />
zu neuen Nutzungen<br />
Nachdem am 30. Juni 2012 nach über<br />
200 Jahren der Bergbau im Saarland<br />
endgültig ausgelaufen ist, bedeutet dies<br />
auch das Ende des Bergbaus in Ensdorf<br />
und läutet ein neues Zeitalter für die<br />
Bergehalde und Tagesanlage sowie für<br />
das Umfeld ein. Rund 140 Hektar Fläche<br />
werden dann zur Ideenspielwiese<br />
für die Zukunft Ensdorfs und der ganzen<br />
Region. Der bisherige Betreiber, die<br />
RAG Deutsche Steinkohle AG, ist gesetzlich<br />
verpflichtet, ein Abschlussbetriebsplanverfahren<br />
durchzuführen. Darüber<br />
hinaus gestaltet die Gemeinde Ensdorf<br />
mit der RAG Montan Immobilien GmbH,<br />
einer Tochter der RAG AG, unter dem<br />
Dach der „Projektgemeinschaft Entwicklung<br />
<strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong>“ aktiv<br />
den Nachnutzungsprozess für <strong>Duhamel</strong><br />
zusammen mit den Bürgern vor Ort und<br />
aus der Region.<br />
Ideen für Ensdorf<br />
Bis zum Ende des Jahres 2012 soll in<br />
einem gemeinsam gestalteten Prozess<br />
unter Beteiligung der Bewohner ein Masterplan<br />
für die Umgestaltung von Bergehalde<br />
und Tagesanlage erstellt werden.<br />
Den Auftakt bildet eine Ortsbesichtigung<br />
mit anschließendem Bürgercafé am 1. Juni<br />
als Eröffnung einer zweiwöchigen Phase<br />
der Ideenfindung. Alle Bürgerinnen und<br />
Bürger waren herzlich eingeladen, ihrer<br />
Fantasie freien Lauf zu lassen und Ideen<br />
für das neue Stück Ensdorf zu entwickeln.<br />
Zur Zeit werden die Ideen gruppiert und<br />
von einem Planerteam in Rückkopplung<br />
auch mit dem Bürgercafé zu unterschiedlichen<br />
Nutzungsvarianten ausgearbeitet.<br />
In einem zweiten Schritt gilt es, die<br />
entstandenen Varianten zu diskutieren<br />
und in einem dritten Schritt schließlich<br />
zu bewerten. Auf dieser Grundlage wird<br />
dann der Masterplan entworfen und in<br />
den kommenden Jahren umgesetzt.<br />
Zur Lage und Gestalt der<br />
heutigen <strong>Bergwerksanlage</strong><br />
Von den fast 140 Hektar Gesamtfläche<br />
der <strong>Bergwerksanlage</strong> entfallen ca. 74<br />
ha auf die Bergehalde und ca. 27 ha auf<br />
die Tagesanlage. Das Gelände liegt zum<br />
größten Teil innerhalb der Gemarkung<br />
der Gemeinde Ensdorf, deren Ortskern<br />
sich im Süden befindet. Nach Norden<br />
hin grenzt die Gemeinde Saarlouis an,<br />
deren Gemarkung in das Gelände der<br />
<strong>Bergwerksanlage</strong> hineinragt. Im Osten<br />
des Areals befindet sich die Gemeinde<br />
Schwalbach. Für die Einordnung der<br />
<strong>Bergwerksanlage</strong> auf der Landkarte<br />
beachten Sie bitte die Karte, für die Orientierung<br />
auf dem Gelände den Lageplan,<br />
beides finden Sie in den Unterlagen.<br />
Die Bergehalde<br />
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte<br />
wurde die Hälfte der Haldenfläche<br />
begrünt. Seit knapp zehn Jahren ist sie<br />
durch Wanderwege erschlossen und<br />
öffentlich begehbar. Spaziergänger und<br />
Die Bergehalde <strong>Duhamel</strong> erhebt sich rund 150 m über<br />
die umgebende Landschaft des Saartals.<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
<strong>Zivilarena</strong> – die Plattform für Partizipation.<br />
Steckbrief<br />
Projekttyp:<br />
Auftraggeber:<br />
Ideenfindung<br />
RAG Montan Immobilien GmbH<br />
und Gemeinde Ensdorf<br />
(Projektgemeinschaft Entwicklung<br />
<strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong>)<br />
Laufzeit: 11.6.–25.6.2012<br />
Standort:<br />
Größe/<br />
Grundfläche:<br />
Kontakte<br />
Ensdorf, Saarland<br />
ca. 140 ha<br />
Projektgemeinschaft<br />
Entwicklung <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong><br />
Geschäftsstelle<br />
Dipl.-Ing. Sabine Herz<br />
FIRU mbH<br />
Bahnhofstr. 22<br />
67655 Kaiserslautern<br />
E-Mail: s.herz@firu-mbh.de<br />
Tel: +49 631 36245-23<br />
Fax: +49 631 36245-99<br />
RAG Montan Immobilien GmbH<br />
Mellinweg 16<br />
66280 Sulzbach<br />
Tel: +49 681 59188-3200<br />
Fax: +49 681 59188-3050<br />
Gemeinde Ensdorf<br />
Provinzialstr. 101a<br />
66806 Ensdorf<br />
Tel: +49 6831 504-0<br />
Fax: +49 6831 504-167
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 6 / 23<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
<strong>Zivilarena</strong> – die Plattform für Partizipation.<br />
Sportler genießen seitdem die grandiose<br />
Aussicht über das Saartal, ebenso wie<br />
die zahlreichen Gleitschirmflieger, die die<br />
Bergehalde als Startpunkt für ihre Flüge<br />
schätzen. Am Südhang wird seit den<br />
1970er Jahren ein kleiner Weinberg kultiviert<br />
– eine bislang einzigartige Nachnutzung<br />
eines ehemals industriellen Areals.<br />
Nach Osten hin schließt ein Schlammweiher<br />
an den Fuß der Bergehalde an.<br />
Das Saarpolygon<br />
Noch in diesem Jahr soll der Gipfel der<br />
Halde durch das so genannte Saarpolygon<br />
gekrönt werden. Diese große<br />
Stahlskulptur der Berliner Architekten<br />
Katja Pfeiffer und Oliver Sachse ging<br />
als Siegerentwurf aus dem Wettbewerb<br />
»Landmarke zum Ende des Bergbaus«<br />
Die Fläche zwischen der Bergehalde und dem<br />
Gewerbegebiet Schwalbach (weißer Kreis) könnte<br />
zur Verknüpfung der Areale genutzt werden.<br />
hervor, der im Frühjahr 2011 von der RAG<br />
ausgeschrieben wurde. Die Umsetzung<br />
dieses neuen Wahrzeichens hat sich der<br />
eigens zu diesem Zweck gegründete Verein<br />
BergbauErbeSaar - Förderverein zur<br />
Wahrung des Erbes des Bergbaus und<br />
der Bergleute an der Saar e.V. zur Aufgabe<br />
gemacht.<br />
Ermöglicht durch zahlreiche private<br />
Spender, Stifter und Sponsoren soll das<br />
Saarpolygon „die technischen sowie sozialen<br />
Leistungen des Saarbergbaus und<br />
seiner Beschäftigten – die das Saarland in<br />
besonderem Maße geprägt haben – eindrucksvoll<br />
würdigen.“<br />
Der ehemalige Schlammweiher und die Ableitung<br />
aus der Halde (18 l/s) bringen das Thema Wasser als<br />
mögliches Gestaltungselement ins Spiel.<br />
Die Förder-Pipe und das Gerüst werden abgebaut,<br />
eine Nachnutzung der Anlagenteile ist aus diesem<br />
Grund nicht möglich<br />
Die Alte Werkstatt auf der Tagesanlage<br />
(nicht denkmalgeschützt)
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 7 / 23<br />
Die Tagesanlage<br />
Im Bereich der Tagesanlage befinden sich<br />
diverse Gebäude, von denen manche derzeit<br />
noch genutzt werden. So etwa die alte<br />
Kompressorenhalle, in der noch bis Ende<br />
des Jahres die Energie für die Anlage produziert<br />
wird und die als ein architektonisch<br />
herausragendes Zeugnis der Bergbauindustrie<br />
unter Denkmalschutz steht.<br />
Auch das Fördermaschinenhaus mit<br />
den aktuell noch in Betrieb befindlichen<br />
Dampfmaschinen ist als Denkmal<br />
eingestuft.<br />
Raum für Gestaltung bieten auch die<br />
Alte Werkstatt, das Verwaltungsgebäude<br />
und das Magazingebäude, in dem aktuell<br />
ein Archiv der <strong>Bergwerksanlage</strong> untergebracht<br />
ist. Hier wird zu entscheiden<br />
sein, ob diese nicht denkmalgeschützten<br />
Gebäude renoviert und umgenutzt oder<br />
abgerissen werden, um weitere Flächen<br />
freizumachen.<br />
Die denkmalgeschützte Kompressorenhalle auf der<br />
Tagesanlage<br />
Die Dampfmaschinen im Fördermaschinenhaus<br />
könnten als Grundstock für ein Museum dienen.<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
<strong>Zivilarena</strong> – die Plattform für Partizipation.<br />
Das Fördermaschinenhaus ist denkmalgeschützt und<br />
beherbergt die aktuell noch in Betrieb befindlichen<br />
Dampfmaschinen.
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 8 / 23<br />
Die Diskussion<br />
In den ersten Tagen der Beteiligungsphase<br />
lief der Diskussionsprozess langsam<br />
an. Es wurden sowohl Ideen eingestellt<br />
(11 Ideen in den ersten vier Tagen)<br />
als auch kommentiert. Die ersten Diskussionsimpulse<br />
der Moderatorin dienten der<br />
Aufforderung an die Nutzer, sich aktiv an<br />
der Diskussion zu beteiligen. Die Reaktion<br />
auf themenbezogene Diskussionsimpulse<br />
war verschieden, zum Teil wurden<br />
erst zu späteren Zeitpunkten Themen aus<br />
Diskussionsimpulsen aufgegriffen und<br />
hierzu Ideen eingestellt. Hierbei spielte<br />
die Thematik der Diskussionsimpulse eine<br />
wichtige Rolle. Konkrete Ansätze wurden<br />
häufiger in Ideen aufgegriffen als abstraktere<br />
Themen (z.B. »Authentizität des<br />
Gebietes«).<br />
Nach der ersten Woche waren 17 Ideen<br />
auf <strong>Zivilarena</strong> eingestellt. Grundsätzlich<br />
wurde jede Idee von der Moderatorin<br />
kommentiert. Darüber hinaus hat<br />
sie Anregungen und Fragestellungen<br />
gegeben, um die eingestellte Idee zu<br />
modifizieren oder hat um Konkretisierung<br />
gebeten. Hieraus ergab sich zum<br />
Teil ein Diskussionsverlauf zwischen<br />
Moderatorin und Diskutant, zum Teil auch<br />
zwischen den Diskutanten welcher sich<br />
jedoch zurückhaltend entwickelte. Ferner<br />
kommentierten, stützten und werteten<br />
die Diskussionsteilnehmer eingestellte<br />
Beiträge. Häufig gab es allerdings keinen<br />
weiteren Beitrag vom Ideen-Einsteller,<br />
auch nicht auf gezieltes Nachfragen der<br />
Moderatorin.<br />
In der zweiten Woche wurden weitere 11<br />
Ideen eingestellt. Darunter drei Gesamtnutzungskonzepte.<br />
Neben der Formulierung<br />
von Ideen wurde in der letzten<br />
Beteiligungswoche verstärkt kommentiert<br />
und diskutiert.<br />
Die letzten Tage der Beteiligungsphase<br />
(Tag 13-15) waren von drei weiteren Ideen<br />
zum Thema Freizeit- und Tourismus<br />
geprägt. Darüber hinaus wurde der letzte<br />
Beteiligungstag von einem Diskutanten<br />
genutzt, sich sowohl über die Offline-<br />
Veranstaltung als auch über den Online-<br />
Durchlauf kritisch zu äußern. Betrachtet<br />
man den Aspekt der <strong>Zivilarena</strong>-Etikette,<br />
so ist keinerlei Verstoß zu verzeichnen:<br />
Die Moderatorin musste an keiner Stelle<br />
der Diskussion in einen Beitrag eingreifen.<br />
Beiträge<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Fazit des Online-Durchlaufes ist, dass<br />
zunächst die Beteiligung zurückhaltend<br />
war jedoch von Tag zu Tag zunahm.<br />
In der ersten Woche stand das Ideen-<br />
Sammeln an erster Stelle. In der zweiten<br />
Woche war die Beteiligung divergent. Es<br />
wurden zwar nach wie vor Ideen gesammelt,<br />
jedoch lag das Augenmerk der<br />
zweiten Woche eher auf das Diskutieren<br />
und Kommentieren.<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
<strong>Zivilarena</strong> – die Plattform für Partizipation.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />
Start<br />
Montag, 11.06.<br />
11.–25.06.2012<br />
Diskussionszeitraum<br />
Wochenende<br />
mäßig<br />
Aktivität<br />
User-Kommentare und Beiträge<br />
Moderationen<br />
Neuregistrierungen ab Diskussionsstart<br />
Ideen<br />
Impulse<br />
Wochenende
<strong>Abschlussbericht</strong> Infopaket <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> <strong>Duhamel</strong> | Seite 9 – Potenziale / 23 einer Kulturlandschaft | Seite 9 / 23<br />
75 Teilnehmer<br />
75<br />
Registrierte<br />
Beobachter<br />
31<br />
aus dem Saarland<br />
17<br />
aus Ensdorf<br />
Alter<br />
25<br />
Jüngster<br />
Geschlecht<br />
43<br />
Altersdurchschnitt<br />
54<br />
Ältester<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
<strong>Zivilarena</strong> – die Plattform für Partizipation.<br />
35<br />
Aktive<br />
Teilnehmer<br />
27<br />
aus anderen Bundesländern<br />
1 5 10<br />
13<br />
6<br />
56<br />
keine<br />
Angaben<br />
2214 Besuche<br />
300<br />
250<br />
223<br />
213<br />
Beiträge<br />
69<br />
Beiträge<br />
8<br />
Impulse<br />
28<br />
Ideen<br />
Anzahl der Besucher<br />
200<br />
150<br />
100<br />
175<br />
179<br />
168<br />
100<br />
104<br />
159<br />
181<br />
166<br />
124<br />
104<br />
103<br />
151<br />
61<br />
Moderationen<br />
33<br />
Kommentare<br />
6<br />
Logbucheinträge<br />
50<br />
64<br />
43<br />
Kommentare<br />
10<br />
Tag<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />
Mo Sa So Sa So<br />
12<br />
Impulse<br />
5<br />
1
Infopaket <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> | Seite 10 / 23<br />
Die Ideen<br />
Während der zweiwöchigen Online-<br />
Diskussion wurden insgesamt 28 Ideen<br />
eingereicht. Diese sind meist Einzelideen<br />
(eine Idee für eine bestimmte Nutzung).<br />
Daneben wurden fünf umfassendere<br />
Gesamtkonzepte eingestellt. Im Folgenden<br />
werden die Ideen unter drei<br />
Gesichtspunkten zusammengefasst und<br />
in Beziehung zu den Vorschlägen des<br />
Bürgercafés gesetzt:<br />
1. Ansätze im Hinblick auf die Themenfelder<br />
(»Tags«)<br />
2. Häufigste Einzelimpulse<br />
3. Gesamtnutzungskonzepte<br />
Gewerbe<br />
Im Bereich Gewerbe wurde die Instandsetzung<br />
und Nutzung der Bestandsgebäude<br />
für Büros und Geschäfte vorgeschlagen.<br />
Dieser Vorschlag wurde auch<br />
schon beim Bürgercafé thematisiert.<br />
Bei der Gestaltung der Gebäude für Büround<br />
Gewerbenutzung soll der Grundcharakter<br />
der Gebäude erhalten bleiben. Zum<br />
Teil kam der Vorschlag, alle nicht-denkmalgeschützten<br />
Gebäude zur Disposition<br />
freizugeben um Freiflächen für modernere<br />
Bauten zu schaffen. Dies erfolgte<br />
analog zum Bürgercafé.<br />
Ideen<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
<strong>Zivilarena</strong> – die Plattform für Partizipation.<br />
Themenfelder<br />
1. Ansätze im Hinblick auf die<br />
Themenfelder (»Tags«)<br />
Die 28 Ideen wurden in folgende Themenfelder<br />
(»Tags«) eingeteilt:<br />
• Energie (8%)<br />
• Freizeit und Tourismus (42%)<br />
• Gewerbe (8%)<br />
• Natur (5 %)<br />
• Schule und Bildung (5%)<br />
• Soziales (5%)<br />
• Wohnen (5%)<br />
• Sonstiges (22 %)<br />
Energie<br />
Zum Thema Energie wurde neben der<br />
Entstehung eines Solarparks am Südhang<br />
der Bergehalde ein Vorschlag zur intensiven<br />
Nutzung von regenerativen Energien<br />
gegeben. Neben dem Solarpark wurde<br />
die Errichtung von Windrädern und einer<br />
Biogasanlage gepostet. Weiterhin wurde<br />
die Kooperation mit dem Kraftwerk vorgeschlagen.<br />
Natur<br />
Im Diskussionsforum wurde die Idee<br />
eingestellt, eine Blumenwiese einzusäen.<br />
Beim Bürgercafé wurde ebenfalls der<br />
Wunsch geäußert, den Standort <strong>Duhamel</strong><br />
naturnah zu gestalten und in umgebende<br />
Grünzüge zu integrieren. Die Grünstrukturen<br />
sollen in die Umgebung einfließen, so<br />
dass sich <strong>Duhamel</strong> irgendwann mit seiner<br />
Umgebung verbindet.<br />
Schule und Bildung<br />
Im Themenbereich Schule und Bildung<br />
wurde die Idee eingebracht, Teile des<br />
Geländes für Technikexperimente herzurichten.<br />
Diese könnten dann unter<br />
Anleitung von Schulklassen durchgeführt<br />
werden. Es entstünde ein Ausflugsziel<br />
für Schulen zum aktiven Experimentieren<br />
und Lernen. Darüber hinaus sollte<br />
ein Technikclub gegründet werden, der<br />
regelmäßig Kurse zu spezifischen technischen<br />
Themen anbietet. In einer weiteren<br />
28<br />
Ideen<br />
33<br />
Kommentare<br />
1<br />
8<br />
Impulse<br />
5<br />
10<br />
Energie<br />
Freizeit und Tourismus<br />
Gewerbe<br />
Natur<br />
Schule und Bildung<br />
Soziales<br />
Wohnen<br />
Sonstiges<br />
8%<br />
42%<br />
8%<br />
5%<br />
5%<br />
5%<br />
5%<br />
22%
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 11 / 23<br />
Idee wurde vorgeschlagen die Flächen für<br />
einen Universitätsstandort freizugeben.<br />
Soziales<br />
Eine weitere Möglichkeit der Gebäudenutzung<br />
wurde für soziale Projekte vorgeschlagen.<br />
Hierbei sollten die Gebäude für<br />
eine Behindertenzentrale, Suppenküche,<br />
Gruppenräume für Selbsthilfegruppen,<br />
Kindertagesstätte sowie ein Seniorenheim<br />
hergerichtet werden.<br />
Wohnen<br />
Zum Diskussionsimpuls »Wohnen auf<br />
<strong>Duhamel</strong>« wurde die Idee des Mehrgenerationenwohnens<br />
eingestellt. Neben klassischen<br />
Wohnbereichen soll der Standort<br />
genügend Raum für ein Café sowie einen<br />
Jugendclub lassen. Der Außenbereich<br />
sollte zum Verweilen einladen und durch<br />
Bänke, Sitzgruppen und Freiflächen sowie<br />
Spielplätze ein generationenübergreifender<br />
Anziehungspunkt werden.<br />
In den eingestellten Gesamtnutzungskonzepten<br />
wird das Thema Wohnen ebenfalls<br />
aufgegriffen. Zum einen in Bezug auf den<br />
Bereich Luxuswohnen, zum anderen als<br />
Verbindung in Richtung Fraulautern.<br />
2. Häufigste Einzelimpulse<br />
Impuls 1: Gastronomische Nutzung<br />
Immer wieder kam die Idee, Gastronomie<br />
sowohl in den Bestandsgebäuden als<br />
auch oben auf der Bergehalde anzusiedeln.<br />
Dabei wünschen sich die Diskutanten<br />
ein Restaurant in den Bestandsgebäuden<br />
sowie ein Kiosk auf der Bergehalde.<br />
Als gastronomische Ausrichtung schlagen<br />
die Diskutanten die Verwendung regionaler<br />
Produkte oder ein Angebot an<br />
typischer Bergmannskost vor. Die Idee<br />
der gastronomischen Nutzung in Gebäudeteilen<br />
wurde bereits im Bürgercafé am<br />
01.06.2012 in Ensdorf thematisiert, auch<br />
hier mit regionalem Bezug (Lebensmittel/<br />
Auswahl der Speisen).<br />
Impuls 2: Seilbahn<br />
In einigen Ideen wurde die Installation<br />
einer Seilbahn/ Bergbahn zur Bergehalde<br />
vorgeschlagen. Dabei wurde häufig geäußert,<br />
dass vor allem Menschen mit Behinderung<br />
oder ältere Menschen momentan<br />
kaum eine Möglichkeit haben, die Bergehalde<br />
zu erreichen.<br />
Auch die Idee der Seilbahn wurde im<br />
Bügercafé mehrfach aufgegriffen. Hierbei<br />
allerdings im Zusammenhang mit dem<br />
Saarpolygon als touristischem Anziehungspunkt.<br />
Impuls 3: Sommerrodelbahn<br />
Als touristischer Anziehungspunkt und<br />
Ausflugsziel für Familien wurde die<br />
Errichtung einer Sommerrodelbahn vorgeschlagen.<br />
Dabei wünschen sich die<br />
Diskutanten einen Bezug zum Bergbau.<br />
Beispielweise durch Nachbildung eines<br />
künstlichen Stollens, der durchfahren wird<br />
oder in dem die Rodel-Bobs als Bergbauloren<br />
ausgestaltet werden.<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
<strong>Zivilarena</strong> – die Plattform für Partizipation.<br />
Impuls 4: Proberäume<br />
Dieser Impuls wurde als Einzelidee<br />
gepostet, hat aber innerhalb der Diskussion<br />
große Aufmerksamkeit erhalten,<br />
hierzu wurden die meisten Kommentare<br />
abgegeben. Daher erscheint es sinnvoll,<br />
diesen Punkt in die Hauptimpulsliste<br />
aufzunehmen, auch wenn er faktisch nur<br />
einmal erwähnt wurde.<br />
Von Seiten der Musiker in der Region<br />
kam die Idee, einen Teil der Gebäude als<br />
Proberäume zu nutzen. Eventuell in Verhttps://zivilarena.de/index.php/public/projectideasview/view_for_project/5
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 12 / 23<br />
bindung mit Räumlichkeiten für Konzerte<br />
(insbesondere als Nachnutzung der Lohnund<br />
Lichthalle). Aus dem Diskussionsverlauf<br />
konnte abgelesen werden, dass hier<br />
ein besonderer Bedarf besteht, da es in<br />
der Region für Bands offenbar nur wenige<br />
Möglichkeiten zum Proben gibt.<br />
Das Thema Konzertsaal / Festival- und<br />
Eventbühne wurde in weiteren Ideen vorgeschlagen.<br />
Dies könnte im Rahmen eines<br />
Nutzungsmixes (Tourismus / Gewerbe)<br />
realisiert werden.<br />
Impuls 5: Hotel/ Jugendherberge<br />
Die Idee zu einem Hotel oder einer<br />
Jugendherberge wurde sowohl in Einzelideen,<br />
als auch in Gesamtkonzepten<br />
aufgegriffen, jedoch ohne thematische<br />
Ausrichtung oder Kategorisierung.<br />
3. Gesamtnutzungskonzepte<br />
Während des gesamten Beteiligungsverfahrens<br />
wurden neben den Einzelideen<br />
auch fünf Gesamtnutzungskonzepte als<br />
Ideen vorgeschlagen, die eine bestimmte<br />
Themenausrichtung verfolgen oder einen<br />
Nutzungsmix beinhalten:<br />
Konzept »<strong>Duhamel</strong>park«<br />
Das Konzept »<strong>Duhamel</strong>park« ist auf eine<br />
touristische Erschließung der gesamten<br />
Anlage ausgerichtet. Es soll eine Seilbahn<br />
installiert werden, weiterhin sollen die<br />
Wanderwege weiter ausgestaltet werden.<br />
Ein Teil der Fläche soll multifunktional für<br />
Konzerte und Events verwendbar sein. Im<br />
Bestand soll ein Hotel und/ oder Restaurant<br />
entstehen. Ferner beschäftigt sich<br />
das Konzept mit der Anbindung. Hierzu<br />
wird vorgeschlagen den Hafen Ensdorf<br />
für die Passagierschifffahrt herzurichten<br />
und darüber hinaus den bestehenden<br />
Bahnanschluss zu aktivieren und zu nutzen.<br />
Konzept »Technologiepark«<br />
Dieses Konzept richtet sich auf den Themenbereich<br />
Forschung und Entwicklung.<br />
Hierbei soll eine Verbindung zwischen<br />
Wirtschaft und Freizeit und Erholung entstehen.<br />
Beispielsweise als Transferstelle<br />
für neue Technologien im Bauwesen mit<br />
dem Schwerpunkt Energieeffizienz. Damit<br />
könnte der Technologiepark Konzepte<br />
zum Struktur- und Energiewandel entwickeln.<br />
Zudem stellt der Technologiepark eine<br />
Brücke zwischen produzierendem<br />
Gewerbe und Forschungseinrichtungen<br />
her. Dies könnte in Form von Spin-Offs<br />
oder Ausgründungen (Outsourcing) entstehen.<br />
Konzept »Terra Carbona« -Höhenrausch<br />
und Tiefenschärfe<br />
Das Konzept »Terra Carbona« verfolgt<br />
einen Nutzungsmix und teilt das Gelände<br />
in zwei Zonen. Die »Villa Carbona« stellt<br />
den Bereich der Bestandsgebäude dar.<br />
Hier sollen sich sowohl Forschungseinrichtungen<br />
wie auch Dienstleister aus<br />
dem Gesundheitswesen ansiedeln. Darüber<br />
hinaus kann das Gelände für Freizeiteinrichtungen<br />
genutzt werden. Hierfür<br />
wird die Errichtung einer Indoorsporthalle<br />
zum Klettern und Bouldern vorgeschlagen.<br />
Auch in diesem Konzept ist die<br />
Ansiedlung von Gastronomie angedacht.<br />
Außerdem könnten Flächen für Kunstaustellungen<br />
und Gewerbeflächen für die<br />
Kreativwirtschaft entstehen.<br />
Der zweite Bereich nennt sich »Mons<br />
Carbona«. Dieser Bereich umfasst Bergehalde<br />
und Schlammweiher. Hier schlägt<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
<strong>Zivilarena</strong> – die Plattform für Partizipation.
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 13 / 23<br />
der Ideengeber ein Panoramahotel auf<br />
der Halde, sowie Luxuswohnen vor. Der<br />
Bereich des Weihers kann für Konzerte<br />
und Events genutzt werden (Seebühne),<br />
ein Hang der Bergehalde bleibt weiterhin<br />
für Paraglider bestehen.<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
<strong>Zivilarena</strong> – die Plattform für Partizipation.<br />
Konzept »Kultur- und Veranstaltungspark«<br />
Dieses Konzept sieht die Nachnutzung<br />
ebenfalls im Freizeit- und Tourismusbereich.<br />
Die Bergehalde soll für Sand-Boarding<br />
genutzt werden. Im Plateaubereich<br />
soll eine Bar mit »chill-out«-Bereich realisiert<br />
werden. Die historischen Gebäude<br />
sollen für Bars, Clubs und Cafés genutzt<br />
werden. Weiterhin entsteht eine multifunktionale<br />
Freifläche für verschiedene<br />
kulturelle und öffentliche Veranstaltungen<br />
(Public-Viewing, Open-Air-Kino). Auch<br />
eine Graffiti-Line zum legalen Besprühen<br />
wird vorgeschlagen.<br />
Konzept »Wohnen und Arbeiten<br />
auf <strong>Duhamel</strong>«<br />
Auch hier wird ein vielfältiger Nutzungsmix<br />
angestrebt. Auf der Tagesanlage entsteht<br />
ein Mix aus Wohnen, Gewerbe- und<br />
Büroflächen, kulturellen Einrichtungen,<br />
Gesundheitswesen und sozialer Infrastruktur.<br />
Die Bergehalde selbst wird für<br />
die touristische Nutzung gestaltet, durch<br />
die Installation von verschiedenen themenbezogenen<br />
Spielplätzen. Weiterhin<br />
wird vorgeschlagen, einen Teil der Halde<br />
als Solarpark zu nutzen.
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 14 / 23<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
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<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 15 / 23<br />
Die Analyse<br />
Die Auswertung der Ideen in den einzelnen<br />
Themenfeldern zeigt deutlich, dass<br />
– wie auch im Bürgercafé – die meisten<br />
Ideen zum Themenfeld Freizeit und Tourismus<br />
eingestellt wurden.<br />
Die Nutzung regenerativer Energien ist<br />
ein wichtiges Thema für die gesamte<br />
Region mit besonderer Relevanz für den<br />
Standort <strong>Duhamel</strong>. V.a. im Hinblick auf<br />
die Energiewende stellt das Thema einen<br />
möglichen Nutzungsansatz dar. Ein möglicher<br />
Ansatz könnte »Von Kohle zu Solar«<br />
sein. Dabei sollten ggfs. ähnliche Überlegungen<br />
für die Standorte Luisenthal und<br />
Warndt berücksichtigt werden.<br />
Bei der Ansiedlung von Gewerbe muss<br />
darauf geachtet werden, dass die Orte<br />
Ensdorf und Fraulautern in die Planungen<br />
mit einbezogen werden. Bei entsprechenden<br />
Planungen sollte der Grundcharakter<br />
des Denkmal-Ensembles erhalten bleiben.<br />
Grundsätzlich ist die Verfolgung eines<br />
naturnahen Ansatzes wünschenswert,<br />
jedoch ist die Tradition der Halde als<br />
»Berge« (taubes Nebengestein) zu<br />
berücksichtigen, welche eine künstlich<br />
angelegte Fläche darstellt. Die Eigenschaften<br />
der Grundnutzung (Bergehalde<br />
/ Schlammweiher) sind weniger von<br />
starken Grünzügen und Blumenwiesen<br />
geprägt, mehr jedoch durch eine karge,<br />
ausgemergelte Landschaft mit spezifischen,<br />
angepassten Grünstrukturen. Diese<br />
Attribute (Grundeigenschaften) werden<br />
auch bei künftigen Planungen eine wichtige<br />
Rolle spielen.<br />
Die vorgeschlagenen, Ideen zum Themenfeld<br />
»Schule und Bildung« bilden im<br />
Rahmen eines Gesamtkonzeptes, in dem<br />
Technologie angesiedelt ist, einen sinnvollen<br />
Ansatz zur praxisbezogenen Lehre<br />
für Schulen und Hochschulen.<br />
Grundsätzlich ist, vor dem Hintergrund<br />
des demographischen und sozialen<br />
Wandels, ein erhöhter Bedarf an sozialen<br />
Einrichtungen vorhanden. Allerdings<br />
sollte überprüft werden, ob der Standort<br />
<strong>Duhamel</strong> für eine solche Nutzung geeignet<br />
ist. Vor allem unter dem Aspekt der<br />
Erreichbarkeit und Anbindung.<br />
Die Möglichkeit des Wohnens auf <strong>Duhamel</strong><br />
muss unter verschiedenen Gesichtspunkten<br />
geprüft werden. Zum einen<br />
macht dieser Vorschlag nur dann Sinn,<br />
wenn entsprechende Umgebungsnutzungen<br />
gesichert sind, welche ein wohnfreundliches<br />
Umfeld garantieren, dazu<br />
sollte geprüft werden, ob es in diesem<br />
Zusammenhang zu weiteren Restriktionen<br />
kommen kann. Zum Anderen ist die<br />
Frage nach dem quantitativen Wohnraumbedarf<br />
in der Region zu klären.<br />
Wertet man die häufigsten Einzelimpulse<br />
aus, so ist festzustellen, dass eine gastronomische<br />
Nutzung grundsätzlich denkbar<br />
ist. Dies gilt sowohl für die Ansiedlung<br />
eines Restaurants im Bestand als auch<br />
für einen Kiosk auf der Bergehalde. Die<br />
Ansiedlung ist allerdings maßgeblich<br />
von den Umgebungsnutzungen abhängig.<br />
Des Weiteren sollte darauf geachtet<br />
werden, dass sich keine konkurrierenden<br />
Nutzungen zu Ensdorf ergeben. Ein Kiosk<br />
auf der Bergehalde selbst muss unter<br />
den Aspekten Rentabilität sowie Eingliederung<br />
in das Landschaftsbild (in Bezug<br />
zum Saarpolygon) abgewogen und überprüft<br />
werden.<br />
Die Ideen bezüglich der Installation einer<br />
Bergbahn zur Bergehalde zeigen deutlich<br />
den besonderen Handlungsbedarf bezüglich<br />
des Themas barrierefreier »Aufstieg«<br />
auf die Bergehalde. Dabei ist zu prüfen<br />
welche weiteren Möglichkeiten es gibt,<br />
dies zu ermöglichen.<br />
Im Rahmen einer touristischen Erschließung<br />
der Bergehalde wäre die Installation<br />
einer Sommerrodelbahn eine mögliche<br />
Variante. Es muss eine physiologische<br />
Überprüfung des Geländes erfolgen.<br />
Außerdem sollte eine direkte Konkurrenz<br />
zu den Sommerrodelbahnen Peterberg in<br />
Braunshausen und Reden ausgeschlossen<br />
werden. Alternativ kommt auch eine<br />
Kooperation in Frage.<br />
Eine Nutzung einzelner Räumlichkeiten<br />
der Tagesanlage als Proberäume ist<br />
durchaus denkbar. Die Idee muss jedoch<br />
vor dem Hintergrund des Gesamtkonzepts<br />
für <strong>Duhamel</strong> geprüft werden.<br />
Die Ansiedlung von Hotellerie und<br />
Jugendherbergen sichert den Mehrtagestourismus<br />
für die Region. Sinnvoll<br />
ist diese Ansiedlung jedoch nur, wenn<br />
das Gelände entsprechend touristisch<br />
gestaltet wird und/ oder die Ausrichtung<br />
eines Hotels vornehmlich auf Tagungen<br />
Information. Beteiligung. Transparenz. Für alle.<br />
<strong>Zivilarena</strong> – die Plattform für Partizipation.
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 16 / 23<br />
und Veranstaltungen gerichtet ist. Ferner<br />
könnte auch hier ein thematischer<br />
Bezug zum Bergbau hergestellt werden.<br />
In einem Nutzungsmix aus Tourismus,<br />
Wohnen, Freizeit, Gewerbe sowie Technologie<br />
und Forschung auf dem gesamten<br />
Gelände, macht die Ansiedlung eines<br />
Hotels ebenfalls Sinn. Für eine Jugendherberge<br />
muss geprüft werden, ob sich<br />
der Standort <strong>Duhamel</strong> im Hinblick auf<br />
Erreichbarkeit und Umgebungsnutzungen<br />
eignet.<br />
Analysiert man die Gesamtnutzungskonzepte,<br />
die in <strong>Zivilarena</strong> eingestellt wurden,<br />
so beschreiben die beiden Konzepte<br />
»Terra Carbona« und »Wohnen und<br />
Arbeiten auf <strong>Duhamel</strong>« einen Nutzungsmix.<br />
Das Konzept Terra Carbona erfasst<br />
eine Vielfalt an möglichen Nutzungen für<br />
die Fläche. In Verbindung mit anderen<br />
vorgeschlagenen Konzepten und Ideen<br />
muss ein Nutzungsmix überprüft werden,<br />
um die Verträglichkeit der Nutzungen zu<br />
garantieren. Im Vorfeld sollte ebenfalls<br />
abgewogen werden, ob ein Bedarf der<br />
verschiedenen Nutzungen in der Region<br />
besteht und welche überregionalen Wirkungen<br />
diese Nutzungen haben können<br />
(vor allem im Bereich Freizeit, Tourismus<br />
und Sport). Um Modellcharakter zu<br />
erhalten, sollte im Konzept »Wohnen und<br />
Arbeiten« der Aspekt des demographischen<br />
Wandels beachtet werden. Somit<br />
müsste bei der Planung auf die Belange<br />
älterer Menschen Rücksicht genommen<br />
werden. Modellcharakter könnte auch im<br />
Bereich erneuerbare Energien angestrebt<br />
werden: die Energiegewinnung könnte<br />
neben der Solaranlage durch ein Blockheizkraftwerk<br />
erfolgen.<br />
Die Gesamtkonzepte »<strong>Duhamel</strong>park«<br />
und »Kultur- und Veranstaltungspark«<br />
beschäftigen sich mit einer gesamträumlichen<br />
touristischen Nutzung des Geländes.<br />
Um den Bedarf an Freizeitnutzungen zu<br />
überprüfen, sollte für die Region und den<br />
Standort eine Marktanalyse durchgeführt<br />
werden. Die Nutzung der Bergehalde<br />
zum Sandboarden sollte vor dem Hintergrund<br />
eines überregionalen Interesses<br />
und der Schaffung eines überregionalen<br />
Anziehungspunktes untersucht werden.<br />
Die ausschließliche Freizeitnutzung der<br />
Bestandsgebäude durch Bars, Cafés und<br />
Restaurants muss zudem gegenüber<br />
anderen Nutzungen abgewogen werden.<br />
Außerdem nennt das Konzept »Technologiepark«<br />
verschiedenste Nutzungen zum<br />
Thema Forschung und Entwicklung sowie<br />
Energieeffizienz. Der Ansatz des Technologieparks<br />
stellt ein intelligentes Konzept<br />
für die Nachnutzung von <strong>Duhamel</strong> dar.<br />
Da der Standort bis jetzt der Energiegewinnung<br />
diente, hat der genannte Ansatz<br />
zum Themenschwerpunkt »Energieeffizienz«<br />
einen engen Bezug zur Grundnutzung<br />
von <strong>Duhamel</strong>. Dennoch sollte<br />
überprüft werden, ob eine Gesamtnutzung<br />
des Standortes für Technologie<br />
sinnvoll ist oder ein Nutzungsmix gepaart<br />
mit Wohnen, Arbeiten und Tourismus ein<br />
städtebaulich sinnvolleres und rentableres<br />
Konzept darstellt.<br />
Grundsätzlich wird empfohlen, den signifikanten<br />
Charakter der Tagesanlage zu<br />
erhalten und historische Elemente in die<br />
Planungen einzubeziehen. Dies ist zum<br />
einen der historische, denkmalgeschützte<br />
Gebäudebestand. Zum anderen kann im<br />
Bereich Tourismus und Freizeit der Bezug<br />
zum Thema Bergbau erhalten bleiben.<br />
Der Themenbereich regenerative Energien<br />
sollte unter dem Aspekt der Energiewende<br />
in die Planungen einbezogen<br />
werden. Da insgesamt weniger Impulse<br />
bezüglich innovativer wirtschaftlicher<br />
Nutzungen gegeben wurden, sind diese<br />
Lücken im Rahmen des Arbeitens am<br />
Masterplankonzept professionell durch<br />
das Planungsbüro gemeinsam mit der<br />
Projektgemeinschaft und den Experten<br />
zu füllen.<br />
Ferner ist darauf zu achten, bei der Ausgestaltung<br />
eines Gesamtnutzungskonzeptes<br />
die Planungen an die Bedürfnisse<br />
der verschiedenen Bevölkerungsgruppen<br />
und Altersklassen anzupassen.<br />
Bei allen eingereichten Ideen, von Einzelidee<br />
bis Gesamtkonzept, ist es erforderlich,<br />
diese im Rahmen von Machbarkeits-,<br />
Marktstudien sowie Kosten-Nutzen<br />
Analysen zu prüfen. In den darauf folgenden<br />
Schritten sollten Überlegungen<br />
zu einem Nutzungsmix oder einer Einzelnutzung<br />
der gesamten Anlage <strong>Duhamel</strong><br />
angestrebt werden. Sowohl die Bestandsgebäude<br />
als auch die Bergehalde müssen<br />
auf ihre Eignung für bestimmte Nutzungen<br />
vorgeprüft werden. Hierzu wird auch<br />
das Abschlussbetriebsplanverfahren<br />
wichtige Aussagen liefern.<br />
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<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bergwerksanlage</strong> <strong>Duhamel</strong> – Potenziale einer Kulturlandschaft | Seite 17 / 23<br />
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