Semesterarbeit K. Blaschke - Atelier Strebel AG
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„Ein Schadensbild an Ledereinbänden durch Lederpflegemittel? – Überlegungen zur Entfernung einer Oberflächenbehandlung“,<br />
<strong>Semesterarbeit</strong> WS 2006/07, Kristina <strong>Blaschke</strong><br />
Demnach ist eine Behandlung von gefärbten Ledern mit Lösemitteln dieser Art<br />
vollkommen auszuschliessen, da so ihre Farbe unwiederbringlich herausgelöst wird.<br />
Abb. 14: Links: Einsatz eines Mikrowattestäbchens (Bildbreite ca. 6 mm, Wattestäbchen 1-2 mm breit), gut zu<br />
erkennen ist bereits die Mattierung des bearbeiteten Oberflächenbereichs; Rechts: Heller Hof um<br />
eine ehemals craquelierte Scholle des Lederpflegemittels (Bildbreite ca. 10 mm)<br />
In einem nächsten Schritt wurde getestet, inwiefern diese Behandlungsmethode<br />
Vergoldungen beeinträchtigt. Im Randbereich einer Rückenvergoldung des Einbandes<br />
„Gramma Anglois“ wurde sowohl mit der Mikrolöschkartonkompresse als auch mit dem<br />
Mikrowattestäbchen getestet. Es konnte durch die Lösemitteleinwirkung keinerlei<br />
Veränderung an der Vergoldung festgestellt werden. Genaueres wird sich jedoch erst<br />
konstatieren lassen, wenn ein vergoldeter Einband grossflächig mit dieser<br />
Lösemittelmischung entfettet wurde.<br />
10. Entfernungsversuch mit geeigneter Methode direkt am Objekt<br />
Es wurde ein Einband exemplarisch für den ganzen Bestand gereinigt. Dazu wurde der<br />
Einband „Summa summarum“ ausgewählt, weil er keine Vergoldungen aufweist (vgl.<br />
Abb.15). Die Entfettung sollte nun nach den Versuchsergebnissen mit der<br />
Lösemittelmischung Siedegrenzbenzin (aromatenfrei, Siedebereich 100-140°C):Ethanol<br />
(60%:40%) durch Abrollen mit einem Wattestäbchen durchgeführt werden. Die Entfettung<br />
erfolgte grossflächig auf dem ganzen Einband. Der durch das Pflegemittel sehr starke<br />
Glanz des Einbandes konnte durch die Massnahme, besonders im Rückenbereich,<br />
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