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Active Directory.pdf - Gattner

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30 Kapitel 2: <strong>Active</strong> <strong>Directory</strong>-Domänendienstkomponenten<br />

RID-Master<br />

Die Betriebsmasterrolle des RID-Masters gilt pro Domäne. Sie wird zum Verwalten des RID-Pools<br />

eingesetzt, um neue Sicherheitsprinzipale innerhalb der Domäne (z.B. Benutzer, Gruppen und Computer)<br />

zu erstellen. Für jeden Sicherheitsprinzipal wird eine eindeutige Sicherheitskennung (Security<br />

Identifier, SID) mit einer Domänenkennung ausgestellt, die für sämtliche SIDs in der Domäne identisch<br />

ist. Ferner wird für jeden Sicherheitsprinzipal ein eindeutiger relativer Bezeichner (Relative<br />

Identifier, RID) erstellt. Da Sicherheitsprinzipale auf einem beliebigen Domänencontroller mit einer<br />

beschreibbaren Kopie des Verzeichnisses erstellt werden können, wird der RID-Master verwendet um<br />

sicherzustellen, dass eine RID nicht von zwei Domänencontrollern gleichzeitig ausgestellt wird. Der<br />

RID-Master erstellt für jeden Domänencontroller innerhalb der Domäne einen Block aus RIDs, den<br />

sogenannten RID-Pool. Wenn die maximale Anzahl an verfügbaren RIDs im RID-Pool auf einem<br />

Domänencontroller beinah erreicht ist (bei fast 100), wird ein weiterer RID-Block vom RID-Master<br />

angefordert. In diesem Fall erstellt der RID-Master einen Pool mit ca. 500 weiteren RIDs für den<br />

Domänencontroller.<br />

Wenn der RID-Master für einen bestimmten Zeitraum nicht verfügbar ist, kann die Erstellung neuer<br />

Konten auf bestimmten Domänencontrollern unterbrochen werden. Der Mechanismus zum Anfordern<br />

eines neuen RID-Blocks ist so konzipiert, dass dieser Fall nicht eintritt: die Anforderung wird<br />

gesendet, bevor alle verfügbaren RIDs innerhalb des RID-Pools verwendet wurden. Wenn der RID-<br />

Master jedoch offline ist und der anfordernde Domänencontroller alle verbleibenden RIDs nutzt,<br />

schlägt die Kontoerstellung fehl. Um die Kontoerstellung erneut zu aktivieren, muss entweder der<br />

Besitzer der RID-Masterrolle erneut online geschaltet werden, oder die Rolle muss an einen anderen<br />

Domänencontroller innerhalb der Domäne übertragen werden.<br />

Der RID-Master ist durch den Wert des Attributs fSMORoleOwner für das Objekt in der Domänenpartition<br />

gekennzeichnet, dessen Klasse rIDManager lautet. Standardmäßig übernimmt der erste in einer<br />

neuen Domäne installierte Domänencontroller die Rolle des RID-Masters. Diese Rolle kann über das<br />

Snap-In Microsoft <strong>Active</strong> <strong>Directory</strong>-Benutzer und -Computer oder über das Befehlszeilenprogramm<br />

Ntdsutil übertragen werden.<br />

PDC-Emulator<br />

Der PDC-Emulator wird als primärer Domänencontroller (Primary Domain Controller, PDC) für<br />

Betriebssysteme vor Windows 2000 eingesetzt. Zum Verarbeiten von Kennwortänderungen müssen<br />

Mitgliedsserver und Clientcomputer unter Windows NT mit einem PDC kommunizieren können.<br />

Neben der Bereitstellung von Diensten für ältere Clients spielt der PDC-Emulator eine wichtige<br />

Rolle bei der Kennwortreplikation.<br />

Hinweis Bei Windows 2000 und Windows 2003 <strong>Active</strong> <strong>Directory</strong> hat der PDC-Emulator u.a. die wichtige<br />

Rolle, als PDC für Reservedomänencontroller (Backup Domain Controller, BDC) unter älteren Betriebssystemen<br />

(Microsoft Windows NT 3.51 oder Windows NT 4.0) zu agieren. Da Windows Server 2008 nicht gemeinsam<br />

mit Domänencontrollern unter Betriebssystemen vor Windows 2000 bereitgestellt werden kann, ist diese<br />

Funktion nicht mehr relevant.<br />

Selbst wenn keine Mitgliedsserver oder Clientcomputer unter Windows NT in der Domäne vorhanden<br />

sind, verwaltet der PDC-Emulator Kennwortaktualisierungen. Sämtliche Kennwortänderungen<br />

auf anderen Domänencontrollern innerhalb der Domäne werden mithilfe der dringenden Replikation<br />

an den PDC-Emulator gesendet. Beim Fehlschlagen der Benutzerauthentifizierung auf einem anderen<br />

Domänencontroller als dem PDC-Emulator, wird auf dem PDC-Emulator versucht, die Authentifizierung<br />

durchzuführen.

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