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Active Directory.pdf - Gattner

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Bereitstellen von Software mithilfe von Gruppenrichtlinien 495<br />

Sie können SCCM beispielsweise so konfigurieren, dass ein Computer nachts mithilfe der Remoteaktivierung<br />

über LAN gestartet, die Software installiert und der Computer danach wieder heruntergefahren<br />

wird. Oder die Softwareverteilung kann für einen beliebigen Zeitpunkt am Tag geplant werden,<br />

ohne dass sich der Benutzer abmelden muss oder unbedingt merkt, dass die Softwareverteilung<br />

stattfindet.<br />

Eine weitere Einschränkung beim Arbeiten mit Gruppenrichtlinien zum Verteilen von Software ist,<br />

dass die Multicastingfähigkeiten des Netzwerks nicht unterstützt werden. Der meiste Netzwerkdatenverkehr<br />

erfolgt „unicast“, d.h. zwischen zwei bestimmten Computern. Beim Multicasting kann ein<br />

Server einen Datenstrom über das Netzwerk senden, der von mehreren Clientcomputern empfangen<br />

werden kann. Da die Softwareverteilung von einer Aktion auf dem Client ausgelöst wird, kann bei der<br />

Verteilung von Software mithilfe einer Gruppenrichtlinie Multicasting nicht verwendet werden. Durch<br />

Arbeiten mit Multicasting kann die Bandbreite besser genutzt werden. Wenn es beispielsweise Tausende<br />

von Clients in Ihrem Unternehmen gibt und Sie ein dringendes Virenschutzupdate schnell verteilen<br />

müssen, wird bei Wahl einer Unicastlösung auch bei einem noch so schnellen Netzwerk die<br />

gesamte Bandbreite belegt. Beim Multicasting wird das Softwarepaket nur einmal gesendet, woraufhin<br />

alle Clients im Netzwerk das Update empfangen.<br />

Das Nutzen eines Gruppenrichtlinienobjekts zum Verteilen von Software unterliegt ferner der<br />

Beschränkung, dass nur über die Zuweisung des Gruppenrichtlinienobjekts auf Containerebene oder<br />

durch eine auf Gruppen basierende Filterung bestimmt werden kann, welche Clients ein Softwarepaket<br />

empfangen sollen. Vollständig ausgestattete Softwareverteilungsprogramme wie SCCM erstellen<br />

eine Bestandsliste aller Clientcomputer. Diese Bestandsliste enthält Computerattribute wie Festplattenspeicher,<br />

CPUs und Arbeitsspeicher sowie auf den Computern installierte Software. Sie können<br />

anschließend mithilfe dieser Bestandsliste bestimmen, welche Clientcomputer ein bestimmtes Softwarepaket<br />

empfangen sollen. Sie können beispielsweise die neueste Version von Office ausschließlich<br />

auf den Arbeitsstationen installieren, die die Anforderung an Festplatten- und Arbeitsspeicher<br />

erfüllen.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Softwareverteilung ist in einigen Unternehmen der Umgang mit<br />

vom Netzwerk getrennten Clients. Diese Unternehmen haben sehr viele Clientcomputer, die sich nur<br />

gelegentlich mit dem Unternehmensnetzwerk verbinden, und zwar nur über eine DFÜ- oder VPN-<br />

Verbindung. Ein vollständig ausgestattetes Softwareverteilungstool kann mit diesen Clients auf verschiedene<br />

Weisen umgehen. Eine Option ist das Bereitstellen einer Website, die zum Installieren der<br />

Software und ihrer Verwaltung nach der Installation genutzt werden kann. Eine weitere Möglichkeit<br />

ist das Bereitstellen einer sehr intelligenten Verwaltung der Softwareverteilung, wenn der Client mit<br />

dem Netzwerk verbunden ist. Sie können beispielsweise Software an alle DFÜ-Clients verteilen und<br />

damit die Größe der Bandbreite strikt begrenzen, die der Softwareverteilungsprozess nutzen kann.<br />

Der Softwareverteilungsprozess kann ferner erkennen, ob die Netzwerkverbindung unterbrochen ist,<br />

und die Softwareverteilung an der Stelle neu starten, an der die Verbindung unterbrochen wurde,<br />

wenn sich der Benutzer das nächste Mal mit dem Netzwerk verbindet.<br />

Wie diese Übersicht der Einschränkungen zeigt, steht beim Einsatz von Gruppenrichtlinien zur Verwaltung<br />

von Software nicht die umfassende Funktionalität zur Verfügung, die Sie sich ggf. von einem<br />

Tool für die Softwareverteilung wünschen. Doch in kleinen und mittelgroßen Unternehmen können<br />

mit Gruppenrichtlinien viele Softwareverteilungsaufgaben erledigt werden. In vielen Unternehmen<br />

steht deshalb der Kosten-/Nutzen-Aspekt von Gruppenrichtlinien im Vordergrund, insbesondere im<br />

Vergleich zu den rechten hohen Clientlizenzierungskosten der beiden anderen Tools.

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