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Active Directory.pdf - Gattner

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108 Kapitel 4: <strong>Active</strong> <strong>Directory</strong>-Domänendienstreplikation<br />

Wie bereits erwähnt, wird jede Änderung, die am Datenspeicher eines Domänencontrollers vorgenommen<br />

wird, nach etwa 15 Sekunden auf die Replikationspartner des Domänencontrollers repliziert.<br />

Der Zieldomänencontroller behält diese Änderungen für 15 Sekunden und übergibt diese<br />

anschließend an seine Replikationspartner. Daher beträgt die Replikationslatenz innerhalb eines<br />

Standorts 15 Sekunden addiert mit der Anzahl an Abschnitten, die durchlaufen werden, bis alle<br />

Domänencontroller die Änderung erhalten haben. Wie im folgenden Abschnitt erläutert wird, umfasst<br />

die Replikationstopologie innerhalb eines Standorts nie mehr als drei Abschnitte, und daher beträgt<br />

die maximale Latenz bei der standortinternen Replikation in der Regel weniger als eine Minute.<br />

Das Ermitteln der standortübergreifenden Replikationslatenz ist etwas schwieriger. Als Erstes ist die<br />

Berechnung der Replikationslatenz innerhalb des Quellstandorts erforderlich. Die Replikationslatenz<br />

ist die Zeit, die benötigt wird, bis eine auf einem Domänencontroller an dem Standort vorgenommene<br />

Änderung auf den Bridgeheadserver des Quellstandorts repliziert wurde. Nachdem die Informationen<br />

am Bridgeheadserver des ursprünglichen Standorts angekommen sind, wird die zur Übertragung der<br />

Informationen an den Zielstandort benötigte Zeit durch den Zeitplan für die Standortverknüpfungen<br />

und das Replikationsintervall vorgegeben. Standardmäßig wird über Standortverknüpfungen alle drei<br />

Stunden eine Replikation durchgeführt. Wenn Sie keine Änderung an dieser Konfiguration vornehmen,<br />

werden der Replikationslatenz maximal drei Stunden hinzugefügt. Wenn die Informationen am<br />

Bridgeheadserver am Zielstandort angekommen sind, muss die standortinterne Replikationslatenz für<br />

den Zielstandort hinzugefügt werden. In einigen Fällen ist diese Replikationslatenz nicht akzeptabel.<br />

Um die Replikationslatenz zu verringern, können Sie das Replikationsintervall für die standortinterne<br />

Replikation auf bis zu 15 Minuten verkürzen.<br />

Bei der Verwaltung der Replikationslatenz muss ein Ausgleich zwischen dem erforderlichen kurzen<br />

Latenzzeitraum und den Bandbreiteneinschränkungen geschaffen werden. Wenn Sie die kürzestmögliche<br />

Latenzzeit erreichen möchten, sollten Sie alle Domänencontroller am gleichen Standort platzieren.<br />

In diesem Fall beträgt die Replikationslatenz für alle Domänencontroller etwa eine Minute. Wenn<br />

Ihre Unternehmensniederlassungen jedoch über WAN-Verbindungen mit eingeschränkter Bandbreite<br />

verbunden sind, benötigen Sie mehrere Standorte, um die Netzwerkauslastung für die AD DS-Replikation<br />

zu verwalten. Dadurch erhöht sich jedoch die Replikationslatenz.<br />

Dringende Replikation<br />

In einigen Fällen ist die im Abschnitt zuvor beschriebene Replikationslatenz zu lang. Dies ist insbesondere<br />

der Fall, wenn ein sicherheitsrelevantes Attribut im Verzeichnis geändert wurde. In diesen<br />

Fällen verwenden die AD DS die dringende Replikation, bei der ein Domänencontroller die Änderungen<br />

unmittelbar an seine Replikationspartner weiterleitet. Jeder Domänencontroller, der eine dringende<br />

Aktualisierung erhält, leitet diese ebenfalls unmittelbar weiter. Auf diese Weise werden alle<br />

Domänencontroller am Standort innerhalb von Sekunden aktualisiert. Die folgenden Änderungstypen<br />

lösen eine dringende Replikation aus:<br />

• Bearbeiten der Kontosperrrichtlinie für die Domäne<br />

• Bearbeiten der Kennwortrichtlinien<br />

• Verschieben des RID-Masters (Relative Identifier, relativer Bezeichner) auf einen neuen Domänencontroller<br />

• Ändern eines LSA-Schlüssels (Local Security Authority, lokale Sicherheitsautorität), wenn beispielsweise<br />

das Kennwort eines Domänencontrollers geändert wird<br />

• Sperren eines Benutzerkontos, wenn ein Benutzer zu viele Anmeldeversuche mit einem ungültigen<br />

Kennwort ausführt

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