Erste Klasse des Cladus Plathelminthes - Macrostomorpha
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Morphologie<br />
(1) 109<br />
Bewegung zu erhalten. Gleichzeitig hat sich heratlsgesteJlt, daß die Terl1linaJorgane<br />
keineswegs bei allen Turbellarien den Wert von Zellen haben, wie es der<br />
Name Terminalzellen eigentl ich voraussetzt. Bei der überwiegenden Mehrheit der<br />
Arten, vor allem bei den Alloeocoelen, Tricladen und Polycladen sowie bei einem<br />
Teil der Rhabdocoelen trifft dies allerdings zu. Hier besitzen die Terminalorgane<br />
ein oft von zahlreichen Vakuolen durchsetztes Plasma, das in einer Anschwellung<br />
am Kölbchengrunde elen Kern enthält (Figur 99). Bei manchen Rhabdocoelen<br />
(Mesostoma, Rlzyncfwmesostoma) dagegen steHen die Terl1linalorgane lediglich Teil<br />
Lind Anhangsgebilde langgestreckter Zellelemente dar, die die Endverzweigungen<br />
der emunktoriellen Kanäle bilden lind sich dabei in feinere Kapillaren aufspalten.<br />
Bisweilen können zahlreiche Terminalorgane (bis gegen 30) zu einer einzigen Zelle<br />
gehören, deren Kern alsdann irgendwo in der Wand eies von illf gebildeten<br />
Kapillarensystems als unförmiger Buckel (Figur 98 b)<br />
vorspringt. Was man dagegen früher in elen Terminalorganen<br />
dieser Formen innerhalb der kappenfÖrmigen<br />
Plasmaanschwellungen am Grunde der Wimperkölbchen<br />
nach dem hergebrachten Terminalzellenschem3 als vermeintliche<br />
Kerne beschrieben hat, sind lediglich die<br />
Basalplatten der zugehörigen Wimperflaml11en. FÜr das<br />
Verständnis der Terlllinalorgane ist ferner wichtig, daß<br />
sie bei ihrer hydrornotoriscJlen Tätigkeit durch zahlreiche,<br />
in den Verlauf eier Abzugskanäle eingeschaltete,<br />
figur 99. TURBELLARfA<br />
wandständige Wimperflammen (T r ei b w i m perf<br />
la m me n, Figur 980.) unterstützt werden, und daß zelle ei/lef Planarie. (1) Kern ;<br />
(Tricladida). - T amino/<br />
(2) Vakuolen; (8) plasmatische<br />
Ausläufer der Zelle;<br />
es unter den RlwbdocoeleJ1, vor allem bei den terrikolen<br />
Gattungen (zum Beispiel Adelloplea, Olistlzanellinella, (4) Kapillarenwandung i (5)<br />
\,{!imperflamme.<br />
Hoplopera) eine ganze Anzahl von Formen gibt, elie (Nach Lang, 1881)<br />
keine Terminalorgane, sondern nur Treibwimperflammen<br />
besitzen. Nicht selten finden sich überdies bei Rhabdocoelen die Treibwimperflammen<br />
in seitlichen Ausbuchtungen der kapillaren Gefäße (Figur 98 (t). Nach<br />
alledem liegt es nahe, sich elie Terminalorgane aus Treibwimperflammen durch<br />
weitere Aussackung, entsprechende Verlagerung und Verselbständigllng entstanden<br />
zu denken.<br />
Als die eigentlichen Abscheidungsorgane <strong>des</strong> emunktoriellen<br />
Syste 111S sind statt <strong>des</strong>sen wahrscheinlich Bildungen anzusprechen, die vordem<br />
bei Beschreibung <strong>des</strong> Exkretionsapparates der Turbellarien kaum Beachtung gefunden<br />
hatten. Es handelt sich um die bereits genannten Athrozyten, Zellen<br />
von drüsenartigem Charakter, die jedoch zum Unterschiede von echten Drüsen<br />
die von ihnen abzuscheidenden Stoffe nicht selbst bereiten, sondern in gel öst,e'r<br />
Por 111 von außerhalb, das heißt aus dem Parenchym, an sich ziehen und in<br />
Gestalt von Flüssigkeitströpfchen oder auch von festen Granulis in ihrem Inneren<br />
sammeln. Derartige Athrozyten, die dann als Paranephrozyten bezeichnet<br />
werden können, finden sich bei den Tricladen und Phabdocoelen -- Untersuchungen<br />
an Vertretern der anderen Ordnungen liegen noch nicht vor - einzell1 oder<br />
gruppenweise an den verschiedensten KörpersteIlen in der Nachbarschaft oder<br />
in unmittelbarem Anschluß an irgelldwelche protoneptJridiale Gefäße, wo sie<br />
besonders bei Vitalfärbung der Tiere hervortreten (Figur 97). Sie erreichen oft<br />
)<br />
)