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Erste Klasse des Cladus Plathelminthes - Macrostomorpha

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108 (1) Bressla ll: Turbellaria<br />

nach der Gegend der 1Vlundöffnung befördert und schließlich durc!l diese, gleich<br />

den festen Fäkalmassen, 11ach außen entleert. Ob die Exkrettröpfchen dabei<br />

direkt in das parencl1Ylllale Syncytiulll zu liegen kommen oder von eigenen<br />

Sammelzellen (Athrozyten) aufgenommen werden, ist noch unentschieden.<br />

Bei allen Übrigen Strudelwürmern finden sich im Dienste der Exkretion<br />

wohlausgebilclete Organe, die dem in der physiologischen Nomenklatur als<br />

E m1I n ktor ien bezeich neten Typus von Exkretionsorganen angehören. Chara kteristisch<br />

für diese Organe ist das Vorhandensein eines mehr oder minder komplizierten<br />

Systems von Abzugskanälen, denen die auszuscheidenden Exkrctstoffe<br />

durch Athrozyten oder Komplexe von solchen zugeleitet werden (Figur 97). Stets<br />

mündet das Kanalsystem der EIllunktorien irgendwie nach außen, meist durch<br />

besondere Poren an der Körperoberfläche. Dagegen können sich die Kanäle<br />

im Inneren <strong>des</strong> Körper verschieden<br />

verhalten, indem sie hier bald blind'<br />

geschlossen endigcn (Protonephridie<br />

n), bald sich frei in die Leibeshöhle<br />

öffnen (Metanephridien). Die Exkretionskanäle<br />

der Turbellarien, wie<br />

Überhaupt aller Plathellllinthen, zeigen<br />

stets das erstere Verhalten, das als das<br />

b ursprünglichere anzusehen ist, Ihre<br />

Emunktorien sind also Proto~<br />

nephridien.<br />

Nach der bis vor kurzem herr~<br />

schenden Anschauung galten bei den<br />

Figur 98. TURBELI.ARIA (Rhabdocoe1a, Typhloplanidae).<br />

- Mesostoma ehrenbergii (Facke):<br />

Teile <strong>des</strong> Exkretionssvsfemes nach dem Leben.<br />

a, KanalstÜck mit Terininalorgan (1) und Treibwimperflamme<br />

(.); b, Endstück mit zahlreichen<br />

Terminalarganel1 lind einem Kern. (1) Tcrminalorgane;<br />

(2) Zellkern; (.'I) Treibwimperflamme;<br />

(4) Exkretianskapil1are. Sehr stark vergrößert.<br />

(a aus Steinmann-Bresslau, 1913,<br />

b nach Reisinger, 1923)<br />

Turbellarien als Sammelorgane zur<br />

Aufnahme der Exkretschlacken<br />

aus dem Parenchym kleine, als<br />

Te r min a I0 rga neoder Te r mi na 1­<br />

zellen bezeichnete, blindgeschlossene<br />

Säckchen odcr Kälbchen an den Enden<br />

peripherer Verzweigungen dcr protonephridialen<br />

Kanäle mit glattwandigem,<br />

durch ein kurzes, kapillares Rohr an<br />

das Kanalsystem angeschlossenem<br />

Binnenraum, an <strong>des</strong>sen verbreitertem<br />

Grunde stets ein von einer Anzahl meist miteinander zu einer undulierenden<br />

Platte verklebter, längerer Zilien gebildetes Wimperbüschel (Wimperflamme)<br />

entspringt (Figur 98). Neuere Untersuchungen haben jedoch zu Zweifeln an<br />

dieser Auffassu ng geführt. Es hat sich nä mIlch als wahrscheinlich erwiesen,<br />

daß die Terminalorgane bei den bisher genauer daraufhin studierten Formeil<br />

gar nicht die Abscheidung der Exkretstoffe selbst besorgen, sondern in der<br />

Hauptsache wohl nur osmo-regulatorische und hyliromotorische Funktionen<br />

erfüllen, die darin bestehen, durch Aufnahme von Irnbibitionswasser aus<br />

dem Schizozöl infolge <strong>des</strong> durch die Tätigkeit der Wimperflammen erzeugten<br />

Unterdrucks Nachschub für den zur Entfernung der in das Kanalsystem gelangten<br />

Stoffwechselschlacken notwendigen Wasserstrom zu liefern und diesen selbst in

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