Erste Klasse des Cladus Plathelminthes - Macrostomorpha
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104 (1) Bressl a ll: Turbellaria<br />
)<br />
Irgendwelche Beziehungen zu den Tricladen, die eine Zusammenfassung beider<br />
Ordnungen als Turbellarien mit baul71förmig verästeltem Darm (Dendrocoela)<br />
rechtfertigen könnten, bestehen, wie bereits oben betont wurde, si che r nicht.<br />
Wohl aber ist anzunehmen, daß alle die verschiedenen Darmforrnen, denen<br />
wir bei den Polycladen begegnen, ebenfalls aus einem einfachcn, sackförmigen<br />
Darm, und zwar auf Grund ähnlicher morphogenetischer Bedingungen, hervorgegangcn<br />
sind, wie sie bei den Tricladen maßgebend waren. Genau wie dort<br />
erscheint auch hier die Divertikelbildung <strong>des</strong> Darms als das Ergebnis eines Widerstreits<br />
zwischen der medianwärts vordringenden Muskulatur und den nutritorischen<br />
Ansprüchen der Randbezirke <strong>des</strong> Körpers. Bei <strong>des</strong>sen zunehmender<br />
Vergrößerung und Abplattung beeinflussen auch hier Pharynx und Geschlechtsapparat<br />
die Konfiguration <strong>des</strong> Darms.tlnd seiner Verzweigungen. Auf die ursprünglich<br />
einfache Darlllanlage weist der bei allen Polycladen in sehr wechselnder Ausdehnung<br />
vorkommende sogenannte:Hauptdarm hin. Bei der Gattung Ce$toplana,<br />
die auch sonst in der primitiveren Abteilung der Polycladida acotylea<br />
eine besondere Stellung einnimmt, :durchzieht der Hauptdarm, wie bei einer<br />
rrossocoelen Alloeocoele, den Körper in seiner vollen Länge von vorn bis nach hinten,<br />
wobei er auf dem ganzen Wege zahlreiche, kurze, nur wenig verzweigte Seitenäste<br />
abgibt (Figur 95, F). Eine Art cyclocoeles Stadiulll veranschaulicht StylocflOplana<br />
agilis Lang, mit dem Unterschiede allerdings, daß die Spaltung <strong>des</strong> Darms nicht<br />
in der Gegend <strong>des</strong> hier, wie bei allen Acotyleen, noch schlaffwandigen Pharynx,<br />
sondern .in der Genitalregion erfolgt und die Verbindung der beiden hinteren<br />
Darmschenkel wohl auf sekundäre Anastomosenbildung zurückzuführen ist. Die<br />
gleiche Spaltung führt in der Gattung Leptoplana (Figur 95, E) bei vergrößertem<br />
und weiter nach hinten verJagertemGesclllechtsapparat zu einer Darmgestalt von<br />
großer Ähnlichkeit mit dem Tricladentypus. Eine andere Modifikation <strong>des</strong> Darms<br />
stellt sich mit wachsender Körperbreite ein, wofür etwa die Reihe der Acotyleengattungen<br />
Notoplarza, DiscocoeUs, Planocera (Figur 95, D) als Beispiel dienen kann:<br />
parallel mit der Breitenzunahme verkürzt sich der Hauptdarm sowohl von vorn<br />
wie von hinten her immer mehr, so daß er schließlich bis auf ein kurzes, ungefähr<br />
In der Körpermitte über dem Pharynx gelegenes Stück reduziert ist, von dem die<br />
Darmäste stfahlenförmig nach allen Seiten hin abzweigen. Immer bleibt jedoch<br />
auch dann noch das ursprüngliche Verhalten in der bilateralen Anordnung der<br />
Darmäste (ein unpaariger Ast zum Vorderende, paarige Äste zum Hinterende) erkennbaLH<br />
Weitere Komplikationen sind bei den höher organisierten und mehr<br />
spezialisierten Cotyleen (FigLir 95, A, B, C) zu beobachten. In me/lreren Familien<br />
neigen die Qarmäste zu einer weitgehenden Anasto111osierung, die bei den Pseudoceriden<br />
bis zum Zusammenschluß zu einem vollkommenen, vom Hauptdarm ausgehenden<br />
und den ganzen Körper bis ZUlll Rande durchziehenden Netzwerk führt<br />
(Figur 95, B). Bei manchen Formen (T/zysanoplaf1Cl indica Plehn, Pseudoceros<br />
peripfzaeus Bock) entspringen ferner auf einern Hauptdarmquerschnitt nicht bloß<br />
jederseits ein, sondern mehrere Darmäste in verschiedenen Höhen übereinander.<br />
Endlich sei an die schon oben erwähnte Ausmündung der Darmäste durch<br />
dorsale oder laterale Poren bei einzelnen Cotyleen (Figur 76) und an die Ausbildung<br />
<strong>des</strong> r~ickenständjgen Afters bei Leptoteredra maClllata (HalIez) erinnert (FiE,ur 77).<br />
Das Darmepithel wird überaJ! von großen Zellen gebildet, die bei den Polycladel1,<br />
eitligen, R/zabdocoelen (Microstomum, Macrostomum, Stenostomum, einzelne<br />
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