Erste Klasse des Cladus Plathelminthes - Macrostomorpha
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l'vlorphologie<br />
(1) 99<br />
sächlich wissen wir jetzt, daß der Darm in der Reille der StrudelwÜrmer außerordentlich<br />
starke Formvariationen aufweist, die ihn als systematisches Merkmal<br />
gänzlich ungeeignet erscheinen lassen.<br />
Die einfachste und jedenfalls ursprünglichste Darmform findet sich bei<br />
dl!ll Rhabdocoelerz und der lHelzrzahl der Alloeocoelen. Der Darm hat hier die Gestalt<br />
eines einheitlichen, schlauchförmig gestreckten Sackes (»Stabdarm(;), der den<br />
größten Teil eies Körpers durchzieht und erfüllt<br />
(Figur 84). Bei den meisten Rhabdocoelen und den<br />
holocoelen AUoeocoelen ist der äu ()ere Darrnumriß<br />
nahezu glatt (Figur 58). Doch gibt es bereits unter<br />
den ersteren nicht wenige Formen, bei denen die<br />
Wandungen <strong>des</strong> Darmes nach reichlicher Fütterung<br />
Ansätze zu Ausbuchtungen zeigen, die unter Umständen<br />
in richtige kleine Divertikel umgewandelt<br />
werden können (Figur 86). Es hängt dies wesentlich<br />
von der Ausbildung der KörpermuskuJatur, speziell<br />
der DorsoventrallJ1uskeln, und ihren Lagebeziehungen<br />
zum Darm ab. Wo die Dorsoventralrnuskeln schwach<br />
ausgebildet sind, wie bei vielen Rhabdocoelen und<br />
den Holocoelen, sind sie ohne Einfluß auf die Darmgestalt.<br />
Wo sie jedoch stärker entwickelt sind, da<br />
rufen ihre Fasern, die, vom Fücken zur Ballchseite<br />
ziehend, bogenförmig den Darm umgreifenund in<br />
mehr oder weniger regelmäßigen Abständen aufeinanderfolgen,<br />
schwache Einkerbungen am Darm<br />
hervor, die zwar unter gewöhnlichen Verhältnissen<br />
kaum bemerkbar sind, aber bei starker Füllung zur<br />
-- __n_ -- - 8<br />
Divertikelbildung führen, indem der Darm nur in<br />
den Abschnitten zwischen den ihn einkerbenden<br />
Dorsoventralmuskeln ausweichen kann.<br />
Die weitere Auswirkung dieser Beziehungen<br />
zwischen Körpermusklliatur und Darm ist unter den<br />
Alloeocoelen bei den Jlcrscliiedenerz Arten der Prorhynchiden<br />
schrittweise zu verfolgen, indem hier der<br />
allmähliche Übergang von einem Gleiten mit Hilfe <strong>des</strong><br />
Wimperklei<strong>des</strong> (Prorhynchus stagnalis ""lax Schultze)<br />
zu einem hauptsächlich durch den Hautmuskelschlauch<br />
bewerkstelligten Kriechen (Geocentrophora<br />
Arten) mit einer immer kräftiger werdenden Entwickelung<br />
der Dorsoventrall11l1skulatur Hand in<br />
figur 86. TURBELLARIA (Rhabdocoela,<br />
Typhloplanidae). - Mesostoma<br />
elzrenbergi Pocke: Organisatiol1sbild<br />
eines gemästeten Tieres<br />
nach dem Leben. Dorsalansicht.<br />
Vergleiche auch figur 25, 8.<br />
(1) Gehirn mit den darliberliegenden<br />
Augen; (2) Dotterstäckc; (3)<br />
Während bei ProrhYllchllS stagnulis die Pharynx, fast· ganz vom Darm<br />
verdeckt; (4) Uterus; (5) Vasa<br />
efferentia' (6) Dotterstöcke ; (7)<br />
Hoden; '(8) Darm .!nit kleinen<br />
in folge der starken futterung hervorgetretenen<br />
Dive~tikelIl; ?ei normal<br />
gefütterten TIeren zeigt der<br />
Darm glatte Umrisse (vergleiche<br />
figur 58 und 102).<br />
(Aus Steinmann-Bressluu) J913)<br />
7*<br />
Hand geht.<br />
Darmeinkerbungen nur angedeutet sind, dringen<br />
bei anderen Arten die Dorsoventralfasern immer<br />
tiefer gegen die Körpermitte vor (Figur 87) bei<br />
gleichzeitig mehr oder weniger deutlich pseudometamerer<br />
Anordnung (Geocentroplwra metameroi<strong>des</strong><br />
Beauchamp), so daß es schließlich Zll typischer<br />
)<br />
)